Euer Schärfsystem

Welches Schärfsystem nutzt du für Hobel und Beitel vorwiegend?

  • [Medium] Wassersteine

    Stimmen: 93 63,3%
  • [Medium] Ölsteine

    Stimmen: 4 2,7%
  • [Medium] Diamantplatten

    Stimmen: 34 23,1%
  • [Medium] "Scary Sharp" (Sandpapier)

    Stimmen: 4 2,7%
  • [Abziehen] Leder mit/ohne Polierpaste

    Stimmen: 45 30,6%
  • [Abziehen] MDF mit Polierpaste

    Stimmen: 3 2,0%
  • [Maschine] Schleifbock

    Stimmen: 18 12,2%
  • [Maschine] Langsamlauf/Wasser (Tormek, etc)

    Stimmen: 61 41,5%
  • Was anderes (gerne unten näher ausführen)

    Stimmen: 9 6,1%

  • Umfrageteilnehmer
    147

Lorenzo

ww-robinie
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Bei mir ist es inzwischen ne Nassschleifmaschine mit nem Diamanten drauf, und ein 1000/6000 Wasserstein.
Ich hab einige Sachen ausprobiert und das funktioniert für mich am Besten.

Ich hatte Anfangs die Veritas Schleifführung, hab aber schnell gemerkt dass mich das nervt und mir zu lange dauert. Ich hab sie erst mal behalten und angefangen frei Hand zu schärfen. Ich empfand es als recht befreiend zu wissen dass ich die Führung benutzen kann falls ich durch das frei Hand schärfen was versau. Vor 3-4 Jahren hab ich die Führung dann verkauft.
Bei den meisten Eisen schleif ich mit der Tormek leicht hohl, und geh dann auf die Wassersteine für die endgültige Schneide. Durch die Hohlkehle hat man ne super Führung, man spürt es sofort wenn man nicht mehr mit mit beiden Kanten auf dem Stein aufliegt. Außerdem gehts superschnell. Wenn von der Hohlkehle nichts oder fast nichts mehr übrig ist gehts wieder an die Tormek. Am Diamant find ich sehr gut dass ich auch die Seite des Steins nutzen kann für Spiegelseiten oder auch um mal ne gerade Fase anschleifen zu können. Außerdem muss er nicht abgerichtet werden, also auch nicht am Umfang.

Meine Stemmeisen und eins meiner Hobeleisen sind japanisch, da schärf ich komplett frei Hand und ohne Hohlkehle, was inzwischen sehr gut funktioniert, aber am Anfang hät ich daran gar nicht denken brauchen.
Ich richte meine Steine häufig ab, und wenn die Fase gerade ist dann saugen die sich richtig aneinander. So lang man dann nicht verkippelt bleibt die Fase absolut gerade.

Die Hohlkehlenvariante verwend ich auch mit den PM-V11 Eisen, da man dann nur einen ganz kleinen Bereich mit den Wassersteinen bearbeitet geht das auch mit dem PM-V11 Eisen gut. Ich mag das Eisen sehr gern, und gerade im Bestoßhobel find ichs aufgrund seiner Standzeit sehr angenehm.

Hier ein PM-V11 Eisen das zum verputzen geschärft ist, also mit leichter Verrundung. Die Hohlkehle ist da noch sehr frisch, vielleicht 2 mal geschärft. Ich denk 10-15 Striche auf nem 1000er und dann nochmal 5 auf dem 6000er. Nur die letzten 2-3 Zehntel sind spiegelblank. In dem Zustand kann ich sicher noch 10 mal nur mit Wassersteinen schärfen bevor ich wieder ne Hohlkehle an der Tormek mach.
pm-v11.jpg
Vorher hab ich mit ner Ulmia Rauhbank bestossen, und das Eisen hat doch recht schnell Microscharten bekommen, die sich dann als Streifen im Hirnholz abgezeichnet haben. Viel früher als man das bei Langholz sehen würde.
Meine Lieblingseisen sind aber die japanischen und ein relativ altes und sehr dickes Ulmia Eisen in nem Putzhobel. Der Stahl lässt sich bei denen sehr schnell richtig scharf bekommen.

Ich hab mir auch ne DMT Diamantplatte gekauft, fand aber auch dass sie recht schnell an Biss verloren hat. Ich glaub ich hab auch einfach zu viel Druck verwendet. Ich verwend die jetzt zum Abrichten meiner Wassersteine. Schön groß, absolut eben.

Damit versaust du dir schnell die Rolle auf der die Führung läuft. Würd ich nicht empfehlen.
 

flüsterholz

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Nutzt sich die Rolle der Schleifführung wahrscheinlich schneller ab. Wodurch sich dann auch der Schleifwinkel verstellt.

Edit. den Beitrag von @Lorenzo nicht gelesen, da steht ja schon alles
 

flüsterholz

ww-robinie
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Meine Stemmeisen und eins meiner Hobeleisen sind japanisch, da schärf ich komplett frei Hand und ohne Hohlkehle, was inzwischen sehr gut funktioniert,
Hatte mir ja letztens die Schneide von einem japanischen Stemmeisen geschrottet. Deine Idee war ja damals, das auf der Tormek wieder herzustellen. Hab aber keine Möglichkeit gefunden das Eisen zu führen. Hast du irgendeine Idee? Auf einem 220er Wasserstein hat es dann 2 Stunden gedauert. Brauch ich nicht nochmal.
Gruß Michael
 

Lorenzo

ww-robinie
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Hey Michael. Ich hab von Tormek den MB-100, die ältere Version vom jetzigen MB-102, damit kann man dann die normale Führung dann an der Seite vom Stein verwenden.
Meine Führung ist die SE-77, mit der kann man nicht nur das Eisen sehr gut justieren so dass die Schneide wirklich rechtwinklig zu den Seiten des Eisens geschliffen wird, sondern auch absichtlich "Spiel" einstellen, um die Schneide zu verrunden, zum Beispiel fürs verputzen.

Wenn du Interesse an dem MB-100 hast, dann könnt ich dir den raussuchen. Hab den seit mindestens 3 Jahren nicht in der Hand gehabt.
 

flüsterholz

ww-robinie
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Das war missverständlich. Die Spiegelseite war nicht das Problem. Die Fase machte Kummer. Das Eisen ist ja nur sehr kurz und der "Schaft" dann abgewinkelt, so dass ich das Eisen nicht in die SE77 einspannen konnte (wackelt und hat Luft). Gleiches Problem bei SVS50 und SVS38 (zu schmal). Bei der SVD110 konnte ich es dann auch nicht auflegen. Die einzige Idee, die ich dann aber erst hinterher hatte war, auf die SVD ein schmales Brettchen, Leiste zu kleben, damit der Schaft dahinter dann Luft hat. Hatte nur gedacht, es gebe vielleicht noch eine Halterung, die für japanische Eisen geeignet ist.
Gruß Michael
 

Lorenzo

ww-robinie
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Die Kombination aus MB-100 (bzw. 102) und SE-77 is prinzipiell schon geeignet um Fasen an der Seite des Steins zu schleifen. Aber die kurzen und konischen japanischen Eisen sind nicht unproblematisch zu spannen.
Den MB-100 kann man in unterschiedlichster Ausrichtung fixieren. Sicher auch so dass wenn man die Oberseite des Eisens direkt auf die Führungsstange legt, und mit nem Finger als Längsanschlag wieder ne saubere Fase anschleifen kann.
Dazu würde ich das Eisen nicht immer wieder vom Stein abnehmen und schauen, sondern einmal kurz anschleifen, prüfen ob der Winkel und die Ausrichtung passt, und dann in einem Durchgang so lang mit mir leichter hin und her Bewegung schleifen bis die Fase wieder sauber und gerade ist.
Statt nem Finger kannst du auch zwei Holzstücke nehmen, das Eisen dazwischen, das Sandwich zusammenschrauben, und das Holz ist dann deine Führung die an der Stange des MB-100 anliegt.
 

ClintNorthwood

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Vielen Dank erst einmal. 350 € zusätzlich zu den Wassersteinen mit Halterung die womöglich irgendwann abnutzen?:emoji_thinking:
Mein Ziel war es eigentlich, dass Schärfen von Hand zu lernen. Allerdings hätte eine händisch gut führbare Hohlkehle und eine Tormek auch was...

Vielen Dank für die zahlreichen Denkanstöße!
 

jochen-steini

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Schon witzig. Habe auch ne Tormek mit MB100 und SE77 und Diamantscheibe....
Aber genau aus dem Grund dass eine Hohlkehle entsteht schleife ich von Hand. Habe ähnlich DMT verschiedene Diamantsteine und seit zig Jahren Veritas MK2.
Geht zwar langsamer als elektrisch, aber für mich so wie ich es möchte. Polieren dsnn wieder auf der Tormek. Dass der Biss nachlässt bei den Diamsntsteinen bemerke ich auch. Wird halt alle paar Jahre ein neuer gekauft - je nach Abnutzung.
 
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