Holzherrr

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Guten Abend liebe Forenfreunde,
Ich habe einige Festmeter Eschenstämme die ich gerne zu Dielen sägen würde mit einer Blockbandsäge um daraus später Nut und Feder Bodendielen zu hobeln.
Wie dick sollte ich die Dielen am besten sägen und ist es empfehlenswert im Riftschnitt zu sägen?
Grüße
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

ich habe mir Dielenboden aus Eichebrettern gemacht, die ich auf 30mm Dicke habe aufsägen lassen. Sind etwa 24, oder 25mm Dicke dabei rausgekommen. Die Dielen waren aber nicht raumlang, sondern so ca. 1,5m. bei deutlich größeren Längen sollte die Rohware dicker sein.
Bei Riftschnitt wirst du sehr unterschiedlich breite (schmale) Bretter erhalten. Da ist es womöglich angesagt, Dielen in fallenden Breiten zu fertigen.
Ich würde die Esche zu Blockware aufsägen.

Gruß

Ingo
 

Holzherrr

ww-birke
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Danke! Ich denke ich säge die Esche dan zu Blockware auf. 40mm Dielen. Dan müsste der fertige Boden ja ca 30mm haben. Wie ist das mit den Rissen bei Esche? Mir sind einige 60mm Dielen die ich gesägt habe recht weit aufgerissen schon nach ein par Tagen nach dem sägen. Grüße
 

RHilde

ww-nussbaum
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Wichtig ist die aufgesägten Bohlen direkt nach dem Aufsägen vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Durch die Sonne kommt es zu Spannungen zwischen kühlem, feuchten inneren der Bohle und sich erwärmenden, trocknen der äußeren Schicht der Bohle. Die Spannungen zeigen sich in Form von Rissen.
Also am besten direkt nach dem Sägen zu einem Stapel sortieren und dafür sorgen, dass es zu einer gleichmäßigen Trocknung kommt. Man kann die Hirnenden auch durch Wellennägel oder gewisse Anstriche am Reißen hindern, aber damit habe ich keine Erfahrung.
 

weissbuche

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Aufschneiden würde ich auch auf 38-40 mm, dann kommt 30 mm auf jeden Fall raus. Wellennägel schützen etwas vor den Reißen, aber wenn die Spannung da ist, kommen die Risse auch damit. Wenn Du Rifts schneidest, hast Du zwar Dielen mit stehenden Ringen, aber auch mit langweiligem Aussehen, weil Du nur Streifer hast. Außerdem fallende Breiten und viel Verlust. Schneide Blockware,geht schnell und Du bekommst einen lebhaften Boden. Ein Kollege hat bei seinem Boden die Risse rausgeschmissen und neu verleimt. Sieht man kaum und er hat auch aus der Seitenware noch schöne Dielen bekommen.
 

Holzherrr

ww-birke
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Danke, werde ich so machen. Ist es sinnvoll die Dielen direkt zu besäumen? Oder besser erst nach dem trocknen? Und wie lange trocknet 40mm starke Esche etwa für einen Boden innen?
 

IngoS

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Hallo,

entrinden ist gut, besäumen erst, wenn du die Dielen machen willst.
Mit Wellnägeln habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, besser die Hirnenden mit alter Farbe streichen, um die Verdunstung hier zu bremsen.

Gruß Ingo
 

weissbuche

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So hat jeder seine Erfahrungen gemacht, ich arbeite gerne mit den Wellnägeln, muß halt jeder für sich entscheiden. Alte Farbe mache ich gerne schon im Wald um Trockenrisse zu minimieren. Besäumen sehe ich wie Ingo, macht man erst wenn es mit den Dielen losgehen soll. Trocknen ist ein heikles Thema, da gibt es bei 5 Tischlern 8 Meinungen und garantiert 100 Beiträge hier im Forum. Ich mache das ja schon lange und meine Erfahrung ist, daß die ganzen Regeln ( pro cm Dicke ein Jahr usw.) nur ein grober Anhaltspunkt sein können. Bei Esche würde ich unter Dach stapeln, Stapelleisten min. 25 mm und dann messen. Wenn wir einen trockenen Sommer kriegen, kann das ziemlich schnell gehen. Habe 2023 im März Eiche geschnitten, hatte so 60%. Mai und Juni waren trocken, wir waren schon bei teilweise 30%. Dann kam der Regen und wir hatten 90% Luftfeuchte über Wochen. Bei der Holzfeuchte hat sich nichts mehr getan, ja die Bretter die schon 30% hatten, waren wieder bei 35%. Mit Lufttrocknung kommst Du wahrscheinlich eh nicht unter 15%, für Dielen im Innenraum brauchst Du aber 10% oder weniger. Um eine Nachtrocknung wirst Du also nicht umhin kommen.
 

brubu

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Hallo
Dann noch eine Meinung mehr. Einschneiden würde ich eher auf min. 42mm, es kommt drauf an ob das Holz schlicht oder eher rustikal ist.
Wenn es Äste hat kann es in der Stärke zu "Wellen" kommen. Je breiter und länger die Dielen sind umso windschiefer können sie werden.
Bei eigenem Holz würde ich in der Stärke nicht sparen, das gibt nur Ärger. 1-2 trockene Sommer draussen sollte reichen, dann muss das Holz in eine Trockenkammer. Esche gibt das Wasser leider nur sehr langsam ab, fast wie Eiche.
Gruss brubu
 

teluke

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Wie dick Du aufschneidest ist auch etwas abhängig von der Dielenlänge die daraus entstehen soll.
Je länger desto dicker.
Andererseits ist es aber auch nicht kritisch wenn eine Diele, auf der nicht sichtbaren Seite, nicht sauber ausgehobelt ist.

Ich schneide auf 40mm auf für 30er Rahmenmaterial. Das reicht meist.
Man muss dann halt aufpassen und nicht die längsten Rahmen aus den krummsten Bohlen hobeln zu wollen. Das geht nämlich schief.

Hast Du eine, dem Projekt entsprechende Abrichte?
Da liegt nämlich auch der Hase im Pfeffer.
Der Dickenhobel ist hier nicht das Problem aber die Tischlänge der Abrichte schon.

Das fräsen von langen Nut- und Federverbindungen ist mit einer Tischfräse mit Vorschub lediglich eine Fleißarbeit.
Mit Frästisch oder Oberfräse würde es sicher Probleme geben.
 

agnoeo

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Esche gibt das Wasser leider nur sehr langsam ab, fast wie Eiche.

Echt? Mein Eindruck ist, dass Esche schon merklich schneller trocknet als Eiche. Ich hatte letztes Jahr Brennholz Eiche und Esche aus dem Wald geholt. Die Eiche war noch klatschnass, die Esche schon deutlich am trocknen.

Gruß, David
 
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