Erster Hobel - Kanetomo Kanna?

Robheld

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Hey,

ich überlege mir diesen als ersten Hobel zu kaufen:

https://www.dictum.com/de/werkzeuge...-kanna-eisenbreite-30-mm?ftr=_5__98.5_1_12_12

Bei Guido Henn im Buch wird er positiv erwähnt. Hat jemand Erfahrung damit?
Allerdings wird nicht gesagt, ob dieser Hobel recht universell einsetzbar ist.
Auch verwirrt mich, dass es ein "Schlichthobel" sein soll - die passenden Wechselklingen heißen aber "Ersatzklingen-Satz für Putzhobel „Kanetomo Kanna“"

Meine erste Anwendung wäre folgende:
eine 4 cm starke Tischplatte aus Eiche steht über das Metall-Tischgestell ca 1- 2 mm hinaus (Das Tischgestell ist nicht ganz winkelig geworden).
Nun würde ich diese 1-2 mm (über eine Länge von ca 60 cm) gern abtragen. Dabei müsste ich zum Ende hin natürlich immer mehr abnehmen und am Anfang der 60 cm fast gar nichts.

Ist das dafür ein geeigneter Hobel?
 

Komihaxu

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Warum suchst du dir für den Anfang das komplizierteste aus, was nur geht?

Wie wärs mit einem Ulmia Putzhobel, den man gebraucht für einen Fünfer nachgeworfen bekommt?
 

Robheld

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Ich bin über die Antworten etwas verwundert.

Ich möchte keine 425$ ausgeben.
Ich möchte kein windschiefen Balken begradigen (dafür habe ich Zugriff auf eine Abrichte).
Ich brauche bei dem von mir vorgeschlagenen Hobel nichts schärfen weil er Wechselklingen für 3 Euro das Stück hat. Das ist ja der Grund warum ich ihn interessant finde.
 

Friederich

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Japanische Hobel sind Thema für sich.
Denkbar primitiv aufgebaut, aber die Herrichtung und Handhabung viel schwieriger als bei einem europäischen Putzhobel mit Einstellmöglichkeit über Schrauben und Hebel.
Als Anfänger würd ich mir das nicht zutrauen.
 

rafikus

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A Hast du Werkzeuge zum schärfen?
die passenden Wechselklingen heißen aber "Ersatzklingen-Satz für Putzhobel „Kanetomo Kanna“"

Musst Du quer zur Faser oder längs der Faser hobeln?
Längs zur Faser wird es mit jedem Hobel funktionieren, also auch mit diesem Japaner. Ob nun Schlichthobel oder Putzhobel - wenn das Holz nicht wechselwüchsig ist, kann man mit jedem Hobel eine gute Oberfläche erzielen.
Ich habe einige Japan-Hobel und benutze sie immer wieder mal nach Gefühl. Ob sie jetzt als Schlichthobel oder Putzhobel gelten, ist mir eigentlich egal. Eines habe ich allerdings festgestellt: bei harten Hölzern tun sie es sich schwer.

Ob der verlinkte Hobel für deine Eiche taugt weiß ich nicht. Bei hobeln längs der Faser sollte er aber seine Aufgabe gut erfüllen können.

Ob Du den Preis und dann die Ersatzklingen bezahlen willst ist nun deine Sache.

Rafikus
 

Sägenbremser

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Also @Robheld

der verlinkte Hobel funktioniert, das habe ich
einmal vor Jahren ausprobiert. Für die übliche
Anwendung solltest du aber das Modell mit dem
42mm Eisen wählen.

Mit Ersatzklingen ist das auch die Preisklasse des
im rauen Tischleralltag üblichen Ralihobel/Schweiz.

Der Mystik des japanischen Hobels wirst du mit dem
Werkzeug kaum näher kommen, aber es ist halt ein
bewährtes Werkzeug für profane Aufgabenstellungen.

Gruss Harald
 

bikerben

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Hallo,
genau diesen Hobel -allerdings in mittlerer Breite- habe ich mir auch gegönnt. Die Wissenschaft des Schärfens entfällt.
Ich habe ihn direkt in Metten bei Dictum ausprobieren können. Mir gefällt die Zugtechnik - wie auch bei den Japansägen. Ich muß damit nicht mein Geld verdienen und benötige ihn eher selten - aber habe meine Freude daran.
Ganz fein eingestellt habe ich auch Eiche damit "endbehandelt".
Laß den Bauch entscheiden.
Gruß
bernd
 

Hamburger Jung

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Die Welt ist schon verrückt. Hier kaufen wir japanische Werkzeuge und dort kaufen Sie europäische Werkzeuge.
Warum nicht wie schon vorgeschlagen, einfach eine normalen Doppel oder Putzhobel von Ulmia oder ECE kaufen. Wenn es den unbedingt sein muß, kann man die ja auch mit Wechelmessern ausrüsten.
In den Betrieben werden in den Montagekosten fast nur noch die Ralihobel mit Wechselmessern eingesetzt. In den Werkstätten selbst sieht es dann schon etwas anders aus. Da werden sehr häufig noch die ganz normalen Hobeleisen eingesetzt.
Zum ersten ist dieses Kostengünstiger und weiterhin sind die herkömmlichen Hobeleisen einfach schärfer und haben eine längere Standzeit.

Warum also in die Ferne schweifen, wenn im eigenen Kiez schöne Töchter rumlaufen.
 

seschmi

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Wie wird da denn die Spandicke eingestellt? Das Problem vieler Anfänger mit Holzhobeln ist ja, die Spandicke korrekt einzustellen. Das ist bei den Stahlhobeln und den Rali-Hobeln einfacher gelöst (zumindest für Anfänger).
 

yoghurt

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Hallo,
ich habe mich ja lange gesträubt, aber seit etwas mehr als einem Jahr bewährt sich der Rali auch in meiner Montagekiste. Ich finde den Hobel auch absolut ideal für "Neu-Hobler". Da muss man erstmal nicht schärfen und das Eisen sitzt immer winklig und lässt sich mit einem Hebelchen fein einstellen. Ich würde dem empfehlen!
 

Sägenbremser

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Kann ich heute unserem @Hamburger Jung
gänzlich beistimmen. Erst nach Ende meines
beruflichen Alltags habe ich auch einiges Geld
in diese schönen Gusseisenhobel investiert.

War sicherlich auch Liebhaberei, die netten und
solide ausgeführten Einstellmechanismen haben
es mir auch sehr angetan, aber immer blieb da bei
mir so eine gewisse Distanz zum Werkstoff - Holz.

Also wieder die alten, bewährten Hobel in Schuss
gebracht und ja - sofort war das vertraute Gefühl
wieder da. Denke in ähnlicher Form wird das auch
bei den archaisch anmutenden Werkzeugen aus
Japan sein. Die sind auch so simpel aufgebaut, in
den wirklich wichtigen Merkmalen aber so exzellent
ausgestattet, daß hier nur noch der Selbstanspruch
an die zu leistende Ausführung den Ausschlag gibt.

Um erst nicht in die Überlegung zu kommen, es kann
nur am Werkzeug liegen, sind die schönen Teile von
Clifton, Niels und Veritas denkbar ungeeignet. Meist
ist der Fehler dabei fast immer in der mangelhaften
Übung des Anwenders zu finden, die Dinger sind so von
schon kostspielig, aber eigentlich perfekt aufgebaut.

Aus Gusseisen verwende ich heute nur noch einen
seltenen No.19, einen Schiffshobel und die beiden
Grund.+ Grathobel von Bergmann/Lichtenfelde. Die
alten Steiner/Ulmiahobel mit ordentlichen Hobeleisen
in Birnbaum, Buche und Pockholzausführung sind mir
heute wieder viel vertrauter geworden.

Gruss Harald
 

Komihaxu

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yoghurt

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@komihaxu:
Nein, der Robhelds Link stimmt, es gibt interessanterweise auch japanische Hobel mit HSS-Wechselklinge. Das wusste ich auch noch nicht!
Ansonsten halte ich es wie Harald, benutze den Ulmia-Putzhobel, den ich mir zur Gesellenprüfung geschenkt habe. Hat gerade letzte Woche wieder ein kleines Problem gelöst, dass sich anderweitig hätte groß auswachsen können...
 

Fiamingu

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Der Link stimmt schon. Ich verstehe nur nicht
warum man als ersten Hobel, der eh verhunzt wird,
gleich so viel ausgibt und auch sofort mit einem Japaner.
Als Anfänger sind die Deutschen Hobel angenehmer
im Gebrauch und leicht einzustellen. Dazu findet
man sie gebraucht zu angenehmen Preisen.
In der Bucht suchen.
 

Komihaxu

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@komihaxu:
Nein, der Robhelds Link stimmt, es gibt interessanterweise auch japanische Hobel mit HSS-Wechselklinge. Das wusste ich auch noch nicht!
Voll erwischt!
Ich habe natürlich genau vor dem letzten Satz mit dem Lesen aufgehört! :eek: :emoji_frowning2:
Die beeindruckende Laufruhe des Kanna beruht auf seinem außergewöhnlich starken Hobeleisen, das in der Regel von Hand geschärft und in den Körper eingepasst werden muss. Diese relativ anspruchsvollen Arbeiten werden durch die Kanetomo-Hobel mit HSS -Wechselklingen vermieden.
 

Friederich

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Wie wird da denn die Spandicke eingestellt? Das Problem vieler Anfänger mit Holzhobeln ist ja, die Spandicke korrekt einzustellen.
Durch Schlagen. Entweder oben aufs Eisen, oder zum Zurückziehen, auf das Hinterende des Korpus.
Ist allerdings nicht "holzhobelspezifisch". Bei vielen wird das über Schraubeinstellung gelöst. Bei allen metallenen, und bei vielen hölzernen (europäischen).
 

Robheld

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Vielen Dank erstmal für die vielen Antworten.

Ihr fragt mich öfter "warum so kompliziert" und "warum so teuer".

Mit 80 Euro ist das doch mit das günstigste was man kaufen kann oder?
Einen gebrauchten Hobel müsste ich erst herrichten (wovon ich keine Ahnung habe).
Und kompliziert? Ich dachte dieser Hobel ist eben nicht kompliziert weil man sich nicht mit dem aufwändigen Thema "schärfen" befassen muss.

Nun bin ich wieder mal komplett verwirrt :emoji_wink:
 

Hinkebein

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Ist das dafür ein geeigneter Hobel?

Wenn die Tischplatte 4 cm stark ist, solltest Du einen Hobel mit einem breiteren Eisen nehmen. Der von Dir Verlinkte hat nur 30mm. Der 42mm und 50mm sind preislich gleichauf mit 82,30 Euro.

Oder knapp 40 Euro sparen und den hier nehmen: KUNZ Doppelhobel Nr. 4

Der Bonus beim Kunz wird sein, dass er Dir die Möglichkeit geben wird, das Schleifen zu lernen. Kann ich nur empfehlen. Fürs gesparte Geld gibts schon ein sehr gutes Schleifset.

Damit hast Du auch stets scharfe Küchenmesser.
 

Fiamingu

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Vielen Dank erstmal für die vielen Antworten.

Ihr fragt mich öfter "warum so kompliziert" und "warum so teuer".

Mit 80 Euro ist das doch mit das günstigste was man kaufen kann oder?
Einen gebrauchten Hobel müsste ich erst herrichten (wovon ich keine Ahnung habe).
Und kompliziert? Ich dachte dieser Hobel ist eben nicht kompliziert weil man sich nicht mit dem aufwändigen Thema "schärfen" befassen muss.

Nun bin ich wieder mal komplett verwirrt :emoji_wink:

Mit dem schärfen hast du Recht. Das ist wieder ein Kapitel
für sich und kann zum Kult hin betrieben werden. Bei mir
ist das ein ölabziehstein mit zwei Körnungen und eine
Scheppach Tiger 2000. Gesamt 150€. Damit schärfe ich
alles bis zum Küchenmesser. Praktisch sind die Wechselklingen
schon. Auf der Baustelle Hobelmesser schärfen geht nicht.
Aber selbst dann würde ich ob der Beschaffung und der
Handhabung eher zum Rali tendieren. Zum lernen ist der
gute alte Holzhobel inclusive Schärferfahrung immer noch
am besten.
 

Keilzink

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... ich würde es mal so sagen:
Hobeln ist eine Handwerkliche Fähigkeit, die das Schärfen der Messer beinhaltet. Denn sonst kannst du nicht hobeln.

Was du dir da kaufen möchtest, ist kein japanischer Holzhobel, sondern ein japanischer Montagehobel. Montagehobel erfüllen zwei Anforderungen: Einmal kann man "auf Montage" ohne große Probleme das Messer wechseln. Zweitens kann ein Anfänger damit hobeln, ohne das Schärfen gelernt zu haben.

Das Problem: sobald du mit deinem Montagehobel auf eine richtig "widerspenstige" Stelle im Holz stößt, wird der nicht mehr richtig funktionieren. Dann muss man auf spezielle Hobel ausweichen (das Messer steht in einem anderen Winkel im Hobelkörper, mit der Fase nach oben) um dort weiter zu kommen. Und diese Hobel gibt es nicht in einer "Montage-Ausführung.

Fazit: Mit dem Hobel, den du angefragt hast, kannst du einfache Hobelarbeiten ausführen. Sobald es Schwierigkeiten gibt, kommst du mit diesem Teil nicht mehr klar. Und das Hobeln lernen kannst du damit auch nicht.
 

Mitglied 42582

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Ich sehe das Problem eigentlich an anderer Stelle. Natürlich kann man auch mit diesem Hobel hobeln lernen, aber falsch herum. Ein "Normaler" Hobel wird gestossen. Japanische Hobel werden gezogen.
Ich habe selber den abgebildeten Hobel. Durch die andere Arbeitsweise ist er am Anfang ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Oberflächen die man damit, mit ein wenig Übung erzielen kann sind fantastisch.
 

pedder

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Wenn man die Antworten von Menschen, die den Hobel nicht kennen, ausblenden könnte, ergäbe sich ein sehr positivies Bild... :rolleyes:
 

joh.t.

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Hallo,

kaufen und ausprobieren und hinterher berichten. Wenn jemand die € ausgeben will. Wenn man mit ihm genausogut hobeln kann wie mit einem Rali, dann ist er seinen Preis wert.
Ich hobele mit Metallhobeln, Rali, Ulmia, ECE auf Zug und auf Stoß. Je nach Situation. Ich habe auch schon davor gestanden. Es ist die günstigste Methode einen japan. Hobel auszuprobieren.

VG Johannes
 
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