Sternkucker
ww-fichte
- Registriert
- 10. November 2010
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Hier im Forum gab es schon einige Diskussionen um billige Dickenhobel, aber meines Wissens keinen richtigen Erfahrungsbericht. Ich habe mir den Güde GMH 2000 für ca. 190 EUR inkl. Versand gekauft. Ich möchte damit Bohlen auf Dicke hobeln. Abrichten mache ich nach wie vor mit Handhobeln, oder verzichte bei hinreichend geraden Brettern ganz darauf.
Warum das billigste Gerät am Markt? Nun, zuerst mal Mut zum Risiko Ich brauche außerdem keine perfekte Hobelqualität, da ich die Oberfläche eh meist nochmal von Hand hobele oder schleife. Mein Kalkül ist, dass das billige Gerät die Arbeit gut genug macht und ich das gesparte Geld in andere Werkzeuge stecken kann.
Lieferung:
Das Gerät kommt in einem Karton mit einem halben Meter Kantenläge. Der Karton hat keine Griffe und wiegt 32kg, ist also sehr unhandlich zu transportieren. Allein die 10m vom Auto zum Haus waren eine Plackerei.
Lieferzustand:
Das Gerät kam mit Transportschaden an. Nach dem Auspacken war sofort zu sehen, dass die Messerwelle "lose" im Gerät hängt. Ich habe die sechs Schrauben des Blechdeckels (oben/rechts/links) abgeschraubt und die Ursache war schnell zu sehen: Die Welle ist mit zwei Unterlegschrauben gegen herausfallen geschützt. Offenbar wurde das schwere Paket so behandelt, dass durch einen Fall diese Unterlegscheiben verbogen wurden und die Messerwelle aus der Aufnahme gerutscht ist. Der Riemen war ebenfalls abgerutscht.
Ich habe die Messerwelle wieder eingesetzt und befestigt und den Riemen aufgezogen. Es liegt außerdem noch ein Ersatzriemen bei. Ich hätte das Gerät auch zurückschicken können, aber dazu hatte ich aufgrund des Gewichts keine wirkliche Lust.
Qualitätsanmutung:
- Es ist eine recht klapperige Blechkiste. Das Innenleben ist sauber und übersichtlich aufgebaut.
- Die beiden Messer haben im Lieferzustand sichtbare Scharten
- An den beiden Tischen lassen sich die Rollen justieren, nicht aber die Tischflächen. Diese sind ca. 5mm tiefer als notwendig und damit im Grunde nutzlos
- Der Griff an der Kurbel für die Höhenverstellung war nach ca. 10 Drehungen abgenudelt, die Schraube hatte "das ewige". Da werde ich mir wohl einen Holzgriff dran basteln.
Erster Test:
- Bei Brettern bis ca. 10cm Breite lassen sich bis zu 3mm auf einmal herunterhobeln. Damit kommt das Gerät aber schon an seine Grenze. Sinnvoll ist eher 0,5-1mm.
- Bretter zwischen 10cm und 30cm lassen nur eine Abnahme von ca. 0,5mm zu. Dafür ist in der Mitte des Durchlasses ein Begrenzungspömpel eingebaut. Das ist auch gut so: 30cm breite Eiche schluckt das Gerät und hobelt auch ca. 0,5mm herunter, aber man hört die Drehzahl bereits absinken. Das ist also die Leistungsgrenze.
- Messer: Nicht sehr scharf, man kann sich nicht daran schneiden. Vermutlich läuft das Gerät mit scharfen Messern leichter?
- Obeflächenqualität: Da die beiden Messer bereits schartig sind, habe ich nicht viel erwartet. Ich wurde positiv überrascht. Gehobelt wurden Fichte, Eiche, Buche, Esche und Bubinga. Nur bei Bubinga hatte ich leichte Ausrisse. Auf allen anderen Hölzern stören nur Streifen in Faserrichtung. Die kommen vermutlich durch die Scharten der Messer. Wenn man mit dem Putzhobel und minimaler Abnahme darüber geht, sind die Streifen nach 2-3 Zügen weg. Ähnlich mit der Ziehklinge. Beim Schleifpaier würde ich mit 120er anfangen (Bubinga 80er aufgrund der Ausrisse)
- Hobelschlag: Ja, hat er. An den Brettenden (die ersten 10cm und die letzten 10cm) sind Streifen quer zur Faser. Da würde ich mit 60er oder 80er Schleifpapier rangehen. Da man die Auf- und Abnahme-Tische nicht richtig justieren kann, bliebe nur die Möglichkeit, eigene Tische dranzubauen. Oder man kürzt die Bretter nach dem Hobeln, sofern sinnvoll möglich.
- Absaugung: Es werden ca. 80% der Späne abgesaugt. Der Rest sammelt sich im Gerät und daneben. Man muss alle paar Durchgänge stoppen und die Späne aus dem inneren heraussaugen.
Erfahrungen:
- Langzeit-Erfahrungen habe ich noch keine.
- Nach ca. 1 Stunde Betrieb war das Gerät ordentlich warm, lief aber munter.
- Nach ca. 2h Betrieb hat sich das Betriebsgeräusch verändert. Ich trage selbstverständlich permanent Gehörschutz, wenn ich damit arbeite. Das ist auch dringend notwendig, das Teil ist sehr laut. Anfangs war es nur ein "normales" Brummen. Nach 2h Betrieb kam ein ungesundes "rasseln" dazu. Visuell kann ich aber nichts sehen. Das Gerät läuft auch unverändert. Wenn man das Gerät stoppt, und nach 2min wieder anschaltet, ist das Geräusch weg, kommt aber nach 20s wieder.
Bisheriges Fazit:
- Gerät kam defekt an, war aber reparabel (15min)
- Knopf abgefallen, ist aber reparabel (15min)
- Gerät läuft zufriedenstellend
- Neue Hobelmesser könnten sich lohnen
- Ungesundes Geräusch macht gewisse Sorgen, aber man hat ja Garantie drauf. Es wird sich 100%ig in den ersten 6 Monaten zeigen, ob das Gerät dauerhaft läuft oder nicht...
Warum das billigste Gerät am Markt? Nun, zuerst mal Mut zum Risiko Ich brauche außerdem keine perfekte Hobelqualität, da ich die Oberfläche eh meist nochmal von Hand hobele oder schleife. Mein Kalkül ist, dass das billige Gerät die Arbeit gut genug macht und ich das gesparte Geld in andere Werkzeuge stecken kann.
Lieferung:
Das Gerät kommt in einem Karton mit einem halben Meter Kantenläge. Der Karton hat keine Griffe und wiegt 32kg, ist also sehr unhandlich zu transportieren. Allein die 10m vom Auto zum Haus waren eine Plackerei.
Lieferzustand:
Das Gerät kam mit Transportschaden an. Nach dem Auspacken war sofort zu sehen, dass die Messerwelle "lose" im Gerät hängt. Ich habe die sechs Schrauben des Blechdeckels (oben/rechts/links) abgeschraubt und die Ursache war schnell zu sehen: Die Welle ist mit zwei Unterlegschrauben gegen herausfallen geschützt. Offenbar wurde das schwere Paket so behandelt, dass durch einen Fall diese Unterlegscheiben verbogen wurden und die Messerwelle aus der Aufnahme gerutscht ist. Der Riemen war ebenfalls abgerutscht.
Ich habe die Messerwelle wieder eingesetzt und befestigt und den Riemen aufgezogen. Es liegt außerdem noch ein Ersatzriemen bei. Ich hätte das Gerät auch zurückschicken können, aber dazu hatte ich aufgrund des Gewichts keine wirkliche Lust.
Qualitätsanmutung:
- Es ist eine recht klapperige Blechkiste. Das Innenleben ist sauber und übersichtlich aufgebaut.
- Die beiden Messer haben im Lieferzustand sichtbare Scharten
- An den beiden Tischen lassen sich die Rollen justieren, nicht aber die Tischflächen. Diese sind ca. 5mm tiefer als notwendig und damit im Grunde nutzlos
- Der Griff an der Kurbel für die Höhenverstellung war nach ca. 10 Drehungen abgenudelt, die Schraube hatte "das ewige". Da werde ich mir wohl einen Holzgriff dran basteln.
Erster Test:
- Bei Brettern bis ca. 10cm Breite lassen sich bis zu 3mm auf einmal herunterhobeln. Damit kommt das Gerät aber schon an seine Grenze. Sinnvoll ist eher 0,5-1mm.
- Bretter zwischen 10cm und 30cm lassen nur eine Abnahme von ca. 0,5mm zu. Dafür ist in der Mitte des Durchlasses ein Begrenzungspömpel eingebaut. Das ist auch gut so: 30cm breite Eiche schluckt das Gerät und hobelt auch ca. 0,5mm herunter, aber man hört die Drehzahl bereits absinken. Das ist also die Leistungsgrenze.
- Messer: Nicht sehr scharf, man kann sich nicht daran schneiden. Vermutlich läuft das Gerät mit scharfen Messern leichter?
- Obeflächenqualität: Da die beiden Messer bereits schartig sind, habe ich nicht viel erwartet. Ich wurde positiv überrascht. Gehobelt wurden Fichte, Eiche, Buche, Esche und Bubinga. Nur bei Bubinga hatte ich leichte Ausrisse. Auf allen anderen Hölzern stören nur Streifen in Faserrichtung. Die kommen vermutlich durch die Scharten der Messer. Wenn man mit dem Putzhobel und minimaler Abnahme darüber geht, sind die Streifen nach 2-3 Zügen weg. Ähnlich mit der Ziehklinge. Beim Schleifpaier würde ich mit 120er anfangen (Bubinga 80er aufgrund der Ausrisse)
- Hobelschlag: Ja, hat er. An den Brettenden (die ersten 10cm und die letzten 10cm) sind Streifen quer zur Faser. Da würde ich mit 60er oder 80er Schleifpapier rangehen. Da man die Auf- und Abnahme-Tische nicht richtig justieren kann, bliebe nur die Möglichkeit, eigene Tische dranzubauen. Oder man kürzt die Bretter nach dem Hobeln, sofern sinnvoll möglich.
- Absaugung: Es werden ca. 80% der Späne abgesaugt. Der Rest sammelt sich im Gerät und daneben. Man muss alle paar Durchgänge stoppen und die Späne aus dem inneren heraussaugen.
Erfahrungen:
- Langzeit-Erfahrungen habe ich noch keine.
- Nach ca. 1 Stunde Betrieb war das Gerät ordentlich warm, lief aber munter.
- Nach ca. 2h Betrieb hat sich das Betriebsgeräusch verändert. Ich trage selbstverständlich permanent Gehörschutz, wenn ich damit arbeite. Das ist auch dringend notwendig, das Teil ist sehr laut. Anfangs war es nur ein "normales" Brummen. Nach 2h Betrieb kam ein ungesundes "rasseln" dazu. Visuell kann ich aber nichts sehen. Das Gerät läuft auch unverändert. Wenn man das Gerät stoppt, und nach 2min wieder anschaltet, ist das Geräusch weg, kommt aber nach 20s wieder.
Bisheriges Fazit:
- Gerät kam defekt an, war aber reparabel (15min)
- Knopf abgefallen, ist aber reparabel (15min)
- Gerät läuft zufriedenstellend
- Neue Hobelmesser könnten sich lohnen
- Ungesundes Geräusch macht gewisse Sorgen, aber man hat ja Garantie drauf. Es wird sich 100%ig in den ersten 6 Monaten zeigen, ob das Gerät dauerhaft läuft oder nicht...