Erfahrungen mit eingefärbtem Lack?

Schreinermanni

ww-kastanie
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Hallo,
ich plane zur Zeit einen Einbauschrank aus Birke-Multiplex. Die Oberfläche soll kirschbaumfarbig werden. Weil sich Birke-Multiplex schlecht beizen lässt, möchte ich mit eingefärbtem Lack arbeiten. Leider habe ich mit dieser Methode nur wenig Erfahrung. Ich habe bereits eine Probe gemacht, bei der ich Clou Monosiegel-Lack mit etwas Mahagoni- und etwas Rustikalbeize eingefärbt habe. Das Ergebnis hat mich überzeugt.

Sollte ich zum Einfärben spezielle Abfärbetinkturen verwenden, oder ist lösungsmittelhaltige Beize auch OK?

Da der Farbton abhängig von der Auftragsstärke ist habe ich etwas Bedenken, alle Einzelteile im gleichen Ton hinzubekommen.
Hat evtl. jemand dafür einen Tipp, oder ist dies generell kein Problem?

Vielen Dank

Manfred
 

michael

cheffe
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Hallo Manfred,

mit selbst eingefärbten Lack haben wir bisher keine Erfahrungen
sammeln können ausser mit 5-10% weiß auf Ahorn oder Kiefer.
Das geht ganz gut.

Allerdings haben wir bei einem Projekt, um die Farbe von den
Chalet Pinien Möbeln hinzukriegen, eingefärbten
Lack der Firma Zweihorn verwendet.

Der wird fertig nach einer Karte
(transparente Musterkärtchen die man vorher
aufs Holz legen kann um die Farbe zu beurteilen) angemischt.

Feine Sache , vor allem, wenn sich bei einer Ergänzung die Farbe mal wiederholen sollte.
Der Auftrag ist aber nicht ohne und dort entstehen dann auch die Farb-Unterschiede.
Du mußt schon sehr genau und gleichmäßig spritzen, auch sind kleinere Flächen
einfacher als grosse, die haben wir zum Glück noch nicht gehabt.
Auch bei den Kanten mußt du sehr acht geben, weil durch die Vorder- und
Rückseitige Lackierung 2x Lack aufgetragen wird und diese sehr schnell sehr viel dunkler wird.

Ich würde empfehlen die Front nochmal zu furnieren und dann beizen.
Ich denke das du damit wahrscheinlich besser bedient bist.
Innen kannst du es ja mal mit deiner Methode probieren.
Aber aussen wäre mir das Risiko zu hoch den Schrank zu verhunzen.

Mein Gedanken-Anstoß zum Thema.
 

TischlerLoos

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beim "patinieren" haben wir bisher gute erfahrungen gemacht.


wir haben seinerzeit HGM türen verbaut diese werden ab werk mit gefärbtem lack
behandelt

danach haben wir noch verkleidungen etc gefertigt und dem kunden gefiel die BUche farbe nicht weil die nicht zu den türen passte

also türblatt mitgenommen und probiert

mischungsverhältnis aufgeschrieben und fertig.

vorteil der patina ist ja auch das es nciht so schnell uv licht verursachte farbveränderungen gibt.

schlecht ist das ganze natürlich bei kratzern ...

andere frage

warujm lässt mulitplex sich schlecht beizen positiv negativ effekt?
gibt es nicht spezial beizen dafür??

weil ich bis dato keine Probleme damit hatte

gruß patrick
 

holzyarry

ww-ahorn
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Hallo

hab auch noch nicht sehr viele Erfahrungen mit gefärbtem Lack machen können. Auf jeden Fall würde ich mit farblos zuerst grundieren. Bei gefärbter Grundierung wird die Fläche durch das unterschiedlich saugende Holz fleckig.

Aber wie schon gesagt, der Lackauftrag muß halt sehr gleichmäßig erfolgen um ein gleichmäßigen Farbton zu erhalten. Zum Schluß würde ich das ganze nochmal farblos ablackieren um die "Farbe" zu schützen.

Wenn du doch aber Multiplex mit sauberem Deckfurnier(Möbelqualität) nimmst, sollte sich das doch gut mit einer Lösemittelbeize beizen lassen.:confused:

Gruß Mario
 

Schreinermanni

ww-kastanie
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beim "patinieren" haben wir bisher gute erfahrungen gemacht.

andere frage

warujm lässt mulitplex sich schlecht beizen positiv negativ effekt?
gibt es nicht spezial beizen dafür??

weil ich bis dato keine Probleme damit hatte

gruß patrick

Ich habe mehrere Beizproben mit kf- und mit lösungsmittelhaltiger Beize gemacht.
Die Ergebnisse waren alle nicht zufriedenstellend. Stellenweise ist die Oberfläche total fleckig und ungleichmäßig.
Welche Beize benutzt du denn für Birke Multiplex?

Gruß Manfred
 

Jono

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Hallo,

wie schon von Mario angesprochen, nimmst Du einfache Schäldeck Multiplex oder die mit Messerdeck überfurnierte Variante?
Im ersteren Fall wirst Du eher über kurz als lang Schwierigkeiten kriegen, da das Schälfurnier nicht Oberflächengeeignet ist (rissig). Ist der Schrank für Dich musst Du selbst abwägen ob Du dieses Risiko eingehen willst. Wird der Schrank verkauft investiere die paar Euros mehr in die messerfurnierte Variante und damit in nen zufriedenen Kunden. Auch Deine Probleme beim beizen sollten sich dann in Wohlgefallen auflösen. Wenn Du dann die gesparte Zeit gegenrechnest dürfte sich das auf den ersten Blick teurere Material als günstiger erweisen.
 

edelres

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Lack faerben

Hallo Forumsfreunde,

ich arbeite seit ca 40 Jahren mit gefaerbtem Nitrolack und Schellack. dem farblosen Lack setze ich bis zu 5% Spiritusbeize von Clou zu. Damit ist es mir moeglich auch grosse Flaechen Ansatzfrei zu Faerben. Auch Stellen welche zu hell ausfallen, kann ich so einblenden. Z. B. Splintholzstreifen, faerbe ich so mit einer Airbrush oder kleinen Spritzpistole ansatzfrei ein. Mit einem hoeheren Beizezusatz, besteht die Gefahr, der Wolken/Streifenbildung auf grossen Flaechen, z. B. bei Stuehlen faellt eine hoehere Konzentration bei einiger Vorsicht nicht auf.

Dies ist fuer mich die einzige Loesung um neue Teile Farbgleich zur Umgebung zu bringen. Da es sich in diesem Fall um Altersfarben handelt, welche mit der Zeit durch den Lichteinfluss entstanden/veraendert worden sind, lassen sich diese nur in Lasurtechnik mit mehreren Farbtoenen erzeugen.

Hier in California wird von den Finishern zu 90+% gefaerbter Lack verwendet, oft ohne Grundierung.

In einigen Faellen habe ich auch farblosen Autolack getoent um den gewuenschten Gesamtfarbeindruck zu erreichen.

Als Gedankenanstoss.

mfg

Ottmar
 
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