Falls mal wieder Jemand ein paar Informationen zu dem Thema sucht dokumentiere ich mal meine ersten Erfahrungen dazu hier.
Bin das Wagnis eingegangen und habe bei Sheartak die für den HC260 C angegebene Welle mit 48 Messern bestellt. Warum ich es als Wagnis ansehe erkläre ich noch, die Bestellung in Kanada selbst ist es nicht. Versand war 1 Woche und die Verpackung gut - alles heil geblieben.
Das folgende Video gibt eine Übersicht, wie man das Vorhaben umsetzen kann - und nein es gibt keine Abkürzung beim HC260 C ist es genauso aufwändig wie bei dem im Video genutzten Modell:
https://youtu.be/t6udRtnbx-U?si=e3G3zBTdh2CCDRdO
Mein ADH HC260 C war Neu und ich habe nur ein paar Probestücke gehobelt - um eine erste Handhabung zu lernen und einen Vergleich zwischen den Wellen zu haben. Die Messer waren also neu und ohne Schäden.
Die Ersteinstellung vom Werk war ok, die Tische waren leicht Konkav, die Welle nicht ganz exakt auf einer Ebene mit den Tischen. Vermutlich alles innerhalb der Tolleranz vom Werk.
Das Wagnis setzt sich aus der weitgehenden Demontage der diversen Teile von der Seite mit dem Vorschubwalzenantrieb, den unteren beiden Schrauben der beiden Lagerschalen (wirklich schlecht erreichbare Muttern) und der Demontage der beiden Kugellager von der Welle.
Extra nervig waren die beiden verklebten Muttern auf der Welle, die auf der Vorschubwalzenseite konnte ich gerade so im eingebauten Zustand lösen. Die auf der Antriebsseite hat erst nach einspannen der Welle im Schraubstock und nutzen einer Hebelverlängung für die Stecknuss aufgegeben.
Diese Mutter ist einer der Detailunterschiede zwischen der Originalwelle und dem Austauschteil von Sheartak. Das Original ist mit Linksgewinde, die Austauschwelle hat ein Rechtsgewinde M14x1,5 also Feingewinde - hat meine Fertigstellung des Umbaus um 24h verzögert.
Die Riemenscheibe auf der Antriebsseite konnte ich dann trotzdem noch nicht abziehen, da ihre Bohrung leicht unter dem Maß des Gewindes der Mutter war. Mit reichlich Wärme (Alu dehnt sich mehr aus, als Stahl) und etwas Überzeugungskraft ging es dann doch.
Die Lager habe ich mangels Abzieher in kleinen Schritten von der Welle getrieben und auf der Neuen Welle auch wieder so positioniert.
Die Position der Lager auf der Austauschwelle ist nur annähernd vorgegeben hier sollte man immer das korrekte Maß für den Einbau im Auge haben.
Auf der Vorschubwalzen Seite weist die Austauschwelle einen weiteren Unterschied auf, an der Stelle wo die Antriebswelle den Riemen mitnimmt ist sie deutlich dünner. Sofern der Antrieb keine Probleme macht, sollte damit der Vorschub etwas geringer ausfallen.
Wenn man die Welle wieder einsetzt beginnt ein Geduldsspiel bei der Positionierung der Lagerschalen im Rahmen. Mich hat es mit einer erstern Justage der Tische (nur am Abgabetisch über die Madenschrauben vorgesehen - die verklebt sind) gut und gerne 3h gekostet.
Es ist möglich Tische und Welle symetrisch auszurichten. Es bleibt bei mir nur eine Konkave Form der beiden Tische (identisch bei Aufgabe und Ausgabetisch), die zu am Rand nahezu keinem Messerkontakt führt und in der Mitte ein aufgelegtes Holzstück 2 mm mitnimmt. Geschätzt beträgt die Durchbiegung 1/20 mm - Eventuell eine Folge meiner niedrigen Temperaturen knapp über 0 am Aufstellort.
Heute nach einem Besuch durch den Lieferfahrer konnte ich dann die Mutter befestigen und das selbe Holz erneut abrichten.
Meine Finger sagen - eindeutiger Unterschied - sehr positiver Unterschied. Die Proben waren Kiefernholz und Buchenleimholz, um Äste herum keine Ausrisse an der Kiefer mehr, in der Buchenleimholzplatte gab es mit dem klassischen Wellenmesser teilweise Ausrisse über die volle Länge eines Lamellenstückes beim abrichten gegen die Maserung.
Jetzt war es egal in welche Richtung ich das selbe Stück abgerichtet habe - keine Ausrisse mehr und viel glatteres Ergebnis.
Mir ist noch nicht klar, wie ich das in Foto oder Video darstellen könnte - als Text beschreiben ist deutlich einfacher.
Was vergleichsweise angenehm war, der Vorschub ist deutlich kontinuierlicher und man hat nicht mehr die Vibration der Messerschläge von 2 Klingen.
Für diesen ADH ist diese Welle also eine merkbare Aufwertung, den Umbau muss man sich aber zutrauen - ohne Erfahrung scheitert man sonst an den Details.
Bei dieser Welle sind die Messer auch nicht rein quadratisch, die Klingen weisen eine Rundung auf. Zusammen mit der nicht rechtwinkligen Position zur Schnittlinie untertsützt das scheinbar den ziehenden Schnitt.
Vielleicht hole ich diesen Faden mit wachsendem Erfahrungsschatz immer mal wieder mit einem Update hoch.