Na sowas. Nachdem ich schon länger nur Mitleser bin, gibt's endlich mal n Thema zu dem ich auch mal meinen Senf dazu geben kann...
Ich hab oben genannte Säge jetzt seit ca. 2 Jahren regelmässig im Einsatz.
Zusammenfassend kann man sagen ich bin sehr zufrieden mit der Säge, aber sie hat natürlich auch ihre Schwächen:
- Die Absaugung ist eher mässig. Hab ich aber auch bei anderen Kappsägen selten besser gesehen.
- Konstruktionsbedingt braucht die Säge nach hinten recht viel Platz. In kleinen Werkstätten wie meiner durchaus nicht ganz unproblematisch. Ich hab meine deshalb fest auf einen Rollwagen montiert. Bei Nichtgebrauch steht sie dann direkt an der Wand, wo sie keinen Platz weg nimmt.
- Ebenfalls konstruktionsbedingt ist, dass das System weicher wird je weiter die Säge ausgezogen ist. Man braucht also schon etwas Gefühl um bei Nutzung der Zugfunktion reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Die Säge wie ein Karusselbremser durchs Holz zu prügeln, ist hier also fehl am Platz. Man gewöhnt sich aber recht schnell daran.
Bei meiner sind nach kurzer Zeit der Laser und die Beleuchtung ausgefallen. Als gelernter Elektromeister hab ich die Chance genutzt und gleich mal einen Blick Gehäuse geworfen. Fehlerursache waren die beiden Snap in-Schalter. Die waren qualitativ äusserst preisoptimiert.
Die Elektronik-Platine dagegen ist sehr wartungsfreundlich. Alles noch ganz Oldschool von Hand gelötet, ohne dieses ganze SMD-Gelumpe. Da reichen dann im Zweifel ein Lötkolben und Grundkenntnisse im Bereich Elektronik für eine möglicherweise nötige Reparatur.
Auch würde vor dem ersten Einsatz einmal kontrollieren ob der Anschlag gerade montiert ist und einmal den Laser justieren. Und es empfiehlt sich mal einen Blick auf die Abdeckung der Arbeitsbeleuchtung zu werfen. Wenn die etwas verzogen ist, was bei so filigranen Kunststoffteilen durchaus schnell vorkommen kann, dichtet die nicht richtig ab. Dann sammeln sich dahinter Sägespäne. Abhilfe schafft hier ein kleiner Streifen Klebeband rund herum.
Kleiner Tipp am Rande: entgegen den im Datenblatt angegebenen 92 mm, kann man problemlos auch 100-110 mm dicke Werkstücke sägen. Hierfür muss man allerdings mit einer Zulage zwischen Anschlag und Werkstück arbeiten.
Gibt es bessere Sägen? Ganz sicher sogar. Die Kosten dann aber auch deutlich mehr als die 254m.
Wenn du mit diesen Einschränkungen leben kannst, bekommst du auf jeden Fall ne qualitativ ordentliche Säge mit gutem Preis-Leistungsverhältnis.
Das Wichtigste ist auf jeden Fall die Tatsache zu akzeptieren, dass eine Kappsäge eine Kappsäge und kein CNC-Bearbeitungszentrum ist. Diese Erkenntnis erlangt nicht jeder. Dann kann man mit der Säge durchaus glücklich werden.
Ob eine Kappsäge überhaupt das Richtige für den von dir gewünschten Einsatzbereich ist, musst du selbst wissen.
Beste Grüsse
André