Epoxidharz schleifen

Stipp

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Hallo zusammen,
mein Projekt mit der Vollholztischplatte aus Esche nähert sich dem Ende. Nun habe ich auf der Platte ein Astloch, was ich mit Epoxidharz verschließen wollte. ich dachte daran die Harz schwarz zu verfärben und damit die das Loch zu verschließen.

Nun hatte ich das ganze probehalber schon mal auf einem Eichestück versucht und bin beim schleifen ziemlich auf die "Nase gefallen", sprich ich habe mit dem Exzenterschleifer versucht den Überschuss plan zu schleifen, was dann wegen der Wärme zu Blasenbildung und verkleben der Schleifscheibe mit dem Harz geführt hat. Also ziemlicher Mist ...

Habt ihr dazu ein paar Tipps was ich besser/ anders machen muss um ne glatte ordentlich Fläche hinzubekommen oder gar bessere Lösungen als den Chemie-Kram zuverwenden?
 

Tomski1

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Hi,
klingt für mich danach, dass das Harz evtl. noch nicht richtig ausgehärtet ist? Evtl. nicht lange genug abgewartet oder aber eine falsches Härter / Harz-Verhältnis bzw. Messungenauigkeiten dabei?

Ausgehärtetes Epoxydharz ist als Duroplast eigentlich eher temperaturbeständig und sollte nicht durchs schleifen weich werden bzw. wenn es weich wird, ist das eher ein Zersetzungsprozess, denn schmelzen können Duroplaste nicht....
 

michaelhild

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Sehe ich auch so.
Das wird zwar komisch, wenn es richtig heiß wird, aber das passiert beim Schleifen eigentlich nicht, außer man drückt wie doof und das Papier ist stumpf oder viel zu fein.
 

Stipp

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Danke für eure hilfreichen Tipps. Das sind Punkte die ich noch nicht beachtet hatte.... Bin gespannt

Gruß
 

Dikado

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Habt ihr dazu ein paar Tipps was ich besser/ anders machen muss um ne glatte ordentlich Fläche hinzubekommen oder gar bessere Lösungen als den Chemie-Kram zuverwenden?
Ich hab irgendwo mal gelesen, dass man dazu auch Schellack verwenden kann, hab das aber noch nie gemacht und keine Ahnung, ob das wirklich geht.
 

dsdommi

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Beim Schleifen von epoxy sollte man wirklich dafür sorgen dass es dadurch nicht zu warm wird. Deshalb habe ich immer nass geschliffen. Und nie zu lange. Lieber immer mal pausieren. Durch das schleifen wird es Stumpf und muss dann noch aufpoliert werden. Ich mache das mit der festool Politur für Hochglanz Möbel. Klappt ganz gut. :emoji_thumbsup:
 

inselino

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Chemie-Kram zuverwenden

Da muss ich jetzt mal ein bisschen Korinthenkacken und die Ehre meines Berufsstandes retten. Das womit ihr da arbeitet ist alles Chemie-Kram. Ist komplett egal, ob da Gelatine oder oder Polyvinylacetat (Weißleim). Auch Holz besteht nur aus diesem Cellulose-Chemie-Kram :emoji_slight_smile: Abseits davon finde ich Läusekacke (Schellack) jetzt auch nicht per se die bessere Option.

Zurück zum Thema alles was zu Epoxidharzen geschrieben wurde ist gut und wichtig, Aushärtung wird durch Temperatur, Konzentration des Härters und Zeit beeinflusst. Also wenn es noch nicht hart ist, war entweder zu wenig Härter, oder zu kalt, oder du musst länger warten.
Schmilzen kann Epoxidharz nicht nur sich thermisch zersetzen dann reden wir aber in der Regel von Temperaturen >200°C.
 

magmog

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Moin,

von wegen Härten, ein Bügeleisen mit Backpapier unterlegt auf
die Epoxystelle beschleunigt das Abbinden enorm.
Ich mache es gerade so warm, dass die aufgelegte Hand es
gerade so kurz aushält und nicht länger als ein paar Minuten.
 

dsdommi

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Hi.
Du legst backpapier auf das flüssige epoxy und machst es warm??
Wann nimmst du denn das Papier wieder runter? Nach dem aushärten?
Gruß dsdommi
 

FredT

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Epoxi abgebunden ist nicht mehr schädlich, nur seine Einzelkomponenten. Und die wirst du ja wohl nicht ins Abwasser entsorgen...
 

anobium60

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Moin,

kann man generell so nicht sagen, Wir verwenden ein Epoxy mit dem je nach
Menge des Härters in Pulverform
die Abbindezeit eingestellt werden kann.
...aber auch da habt ihr Grenzen.
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass oft gedacht wird, mehr Härter führt zu besserer (mehr) Härte. Gilt auch für 2K- Lacke. Dem ist aber nicht so.
Rainer
 
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WinfriedM

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kann man generell so nicht sagen, Wir verwenden ein Epoxy mit dem je nach
Menge des Härters in Pulverform
die Abbindezeit eingestellt werden kann.

Ist sehr selten so. Bei den meisten Härtern gilt: Genau im richtigen Verhältnis, alles andere mindert die Qualität. Einige wenige Härter können tatsächlich in einem größeren Bereich variiert werden.

Epoxy mit Härter in Pulverform? Kenne ich gar nicht, was ist das für ein Produkt?

@Stipp Was war es denn für ein Epoxy? Es gibt Sorten, die werden nicht richtig hart. Nach Aushärtung sollte ein Fingernageldruck keine Spur hinterlassen, dann ist es wirklich ein hart aushärtendens Epoxy. Und nur die lassen sich gut schleifen.
 

RichMan

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Zum Verschließen von Astlöchern wäre Hartwachs das Mittel der Wahl.
Gefärbter Schelllack wie ihn Dominik Rieker mal gezeigt hat ginge auch - dauert halt warscheinlich länger...
 

Stipp

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Wie haltet ihr denn das genaue Mischungsverhältnis penibel ein, wie geht das Praktisch bei kleinen Mengen?
 

seschmi

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Zum Verschließen von Astlöchern wäre Hartwachs das Mittel der Wahl.
Gefärbter Schelllack wie ihn Dominik Rieker mal gezeigt hat ginge auch - dauert halt warscheinlich länger...

Es gibt Schellack genau wie Hartwachs in Stangenform zum Schmelzen. Eine bekannter Lieferant für beides ist BAO Chemie, Bottrop. Die liefern komplette Sätze in verschiedenen Holzfarben, bei ebay gibt es auch einzelne Stangen.

Schellack oder Hartwachs lassen sich schmelzen und damit Löcher füllen - Schellack hat einen etwas höheren Schmelzpunkt, die Schmelzgeräte sind oft umschaltbar. Sonst ist es ähnlich.

Vorteil ist, dass man sofort weiter machen kann. Nachteil ist der Preis - größere Löcher möchte man damit nicht füllen. Auch die Festigkeit ist geringer als Epoxy.

Ich verwende Schellack für kleine Fehler (Wurmlöcher, kleine Trocknungsrisse). Das geht gut. Für große Löcher finde ich es nicht geeignet.
 

dsdommi

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Wie haltet ihr denn das genaue Mischungsverhältnis penibel ein, wie geht das Praktisch bei kleinen Mengen?
Ich nutze eine kleine digitale Goldwaage und bei sehr kleinen Mengen eine Pipette. Erst das Harz dann den Härter. Ich nutze das Harz von epodex. Das soll kleinere Ungenauigkeiten in der Mischung laut hersteller verzeihen.
 
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