Epoxidharz mit zäher Konsistenz zum verleimen

Dominic

ww-buche
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Hallo Harald,

ich brauche das Zeug in erster Linie für Außentüren. Zumindest vorsichtshalber möchte ich da Leim mit D4 Wasserfestigkeit benutzen. Da bleiben ja nur PU, diverse Harze und evtl. D3 mit dem Zusatzstoff.

Die Konsistenz hat für mich den Vorteil, daß es nicht so sehr zum wegfließen neigt wie beispielsweise PU Leim, zumindest die Produkte die ich schon verwendet habe.

Außerdem ist eine lange offene Zeit schön, damit ich nicht hetzen muß. Ich verwende Domino Dübel und da kommen ja schon einige zusammen ...

Gruß

Dominic
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Das ist doch einmal eine Ansage Dominic.

Ein nicht durch Wasserbeaufschlagung weich, oder
aufquellender Leim ist bei deiner Anwendung gut.
Habe in einem langen Tischlerleben auch so einige
Aussentüren verleimt, aber Epoxykleber ist mir an
dieser Stelle doch etwas fremd.

Um das mal eingrenzen zu können, die Grundlagen
zwischen einer Verleimung im Holzbereich und der
spaltfüllenden Verklebung etwas genauer definiert.

Bei einer Verleimung von Holzstoffen kommt es zu
der Vertüllung der Holzfasern unter Druck, der durch
das Aufquellen der Fasern unterstützt werden kann.
Im Dübelloch entsteht der Druck durch das natürliche
Aufquellverhalten der eher trockenen Verbindungteile.
Der hohe Fugenpressdruck ist dabei der Flankenhaftung
und Formtreue geschuldet. Im Dübelbereich selber ist
durch einen Materialüberschuss auch ein ordentlicher
Druck sicher gestellt.

Bei einer Verklebung von Werkstoffen wird das nicht in
der Form benötigt, da muß nur die Haftung an jeder
Materialfläche ausreichend sein. Druck kann an dieser
Stelle zwar die Penetration verbessern, hat aber mit
der Klebefugenfestigkeit nichts direkt zu tun, das stellt
in dem Anwendungsfall die Grundfestigkeit des Klebers
sicher.

Bedeutet bei einem einfachen Bauteil - die Festigkeit der
Verbindung ist einfach der Präzession der Bearbeitung in
höherem Maß geschuldet, als es jeder Leim richten kann.
Eine spaltfüllende Verklebung ist so immer eine Notlösung,
die in der Formverklebung von nicht exakt passenden Teilen
seine Berechtigung finden kann. Im Holzbootsbau daher eine
gerne gewählte Lösung, aber in früheren Zeiten haben das so
einige Firmen auch mit Blockformverleimungen mit anderen
Leimarten sicher erfüllen gekonnt. Habe hier eine FD Jolle von
Harms die das seit den olympischen Spielen in Rom noch immer
ganz gut kann. Epoxy gab es zu der Zeit für eine Anwendung im
Handwerk noch nicht wirklich zu erwerben.

Gruss Harald


.
 

WinfriedM

ww-robinie
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Die lange offene Zeit bei Epoxy kann bei so manch einem Projekt wirklich sehr vorteilhaft sein. Die relativ lange Lagerfähigkeit ist im Hobbybereich auch günstig. PU-Leim geöffnet ist ja nach 6-12 Monaten schon kaputt.

Tipp: Mach bei dem Epoxy mal eine Feuchtigkeitsprobe: Dünn auf eine Glasplatte aufbringen, 1 Woche bei mind. 20 Grad härten lassen und dann 24 Stunden unter Wasser. Dann checken, ob er irgendwie weich wird. Ich hatte einige schnellhärtende Sorten, die werden doch tatsächlich auch nach Monaten durch Wasser noch weich (Fingernagelprobe).
 

Holzfummler

ww-robinie
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Moin WinfriedM,
die Feuchtigkeitsprobe kann er sich schenken. Wie schon vorher gesagt wurde, Epoxy ist Standard im Yachtbau, sonst wären Millionen von Booten längst abgesoffen.
Topfzeit lässt sich über den Härter einstellen.

Bitte immer gut durchmischen (wobei unterschiedliche Farben helfen) und Safety beachten. Kein Feuer, keine Essen, gut durchlüftet und benutzte Geräte in geschlossenen Blechbehälter, vorzugsweise in Wasser abbinden lassen. Handschuhe und Brille sind Pflicht. Den Vorrat im feuerfesten Raum kühl lagern und Schild anbringen. Damit, wenns mal brennt, die Feuerwehr weiß, was da brennt. Vorsicht auch bei "dicken Stellen" da kann es ganz schön warm werden.

@Harald: Im Yachtbau werden die Schotten (Querwände) und viele Einbauteile aus Holz mit Rumpf und Deck verklebt, viele Holzboote haben auf dem Rumpf Epoxy als Schutzschicht.

Gruß
Thomas
 

zx9r

ww-ulme
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@Roland: Bei mir kommt an, dass ich dir auf den Schlips getreten bin. Das war nicht meine Absicht. Es ist doch vollkommen in Ordnung, wenn wir das anders einschätzen und andere Erfahrungen gemacht haben.

Nein nein nur was soll man sich bemühen ? wer früher behauptet hat die erde ist keine scheibe den hat man paar Körperteile entnommen.:emoji_grin:

Wenn jetzt dein Harz zäh aushärtet und unter wasser weich wird sagt mir das nur das du entweder irgendeine Ebay plöre gekauft hast oder sich die klassischen Fehler eingeschlichen haben, das geht beim abwiegen an und hört beim verrühren auf. Gerade kleine ansetze machen da Schwierigkeiten.

Wie Thomas schreibt die Topfzeit über den härter einzustellen ist für Ep-harz tödlich das kann man gleich Wegkippen, wenn da steht auf 100g Harz 50g härter dann sollen auch 150g herauskommen. Paar % Abweichung sind drin zb wenn 151g heraus kommt geht keine Welt unter macht man aber nur 15g an ist das 1g dann schon zuviel.

Es gibt bestimmt für Holz harze muß man halt die Datenblätter durchgehen. ich habe zurzeit 20kg 6 verschiedene Sorten da, ich habe lieber für meine Küchentüren Ponal genommen was anderes wäre ein Experiment gewesen.

Grüße
Roland
 

uglyripper

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Moin Roland,

Das ist hier mehr oder weniger ein Verständnisproblem. So, wie man aus deinem Beitrag #18 durchaus herauslesen könnte, dass eine (ungetemperte) Epoxy-Verbindung allenfalls für Bilderrahmen taugt - was natürlich Quatsch ist - hast du die Aussage von Thomas falsch verstanden, der völlig zurecht sagt, die Topfzeit sei über den Härter einzustellen. Er meint damit nicht mehr oder weniger Härter, sondern einfach einen anderen (passenden) Härter mit längerer Topfzeit.

Gruß, ugly
 

zx9r

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Ugly@ Habe ich tatsächlich so herausgelesen wie du auch das es nur für Bilderrahmen taugt, ich habe nur geschrieben das der ewig hält.
ich halte es dennoch für bedenklich ich habe auch etwas spät gelesen das es für Haustüren gedacht war sonst hätte ich mir den tipp ganz und gar verkniffen. ich weiß jetzt zwar nicht wie Holz auf sonne reagiert und wie warm es wird beim Fahrzeug würde ich kein ungetempertes harz verwenden, das wird bei 50-60° wieder weich.

Grüße
Roland
 

WinfriedM

ww-robinie
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Wenn jetzt dein Harz zäh aushärtet und unter wasser weich wird sagt mir das nur das du entweder irgendeine Ebay plöre gekauft hast oder sich die klassischen Fehler eingeschlichen haben, das geht beim abwiegen an und hört beim verrühren auf. Gerade kleine ansetze machen da Schwierigkeiten.

Ich konnte das selber kaum glauben: Ich hatte im Außenbereich eine Oberfläche dünn mit Epoxy beschichtet. Irgendwan fiel mir auf, dass die Oberfläche so weich war, dass ich den Fingernagel reingedrückt bekam. Dachte auch sofort an Mischfehler oder andere Probleme im Prozess.

Daraufhin prüfte ich das dann sehr gewissenhaft mit dem 5-Minuten, 10-Minuten und 30-Minuten Klebeharz von r-g.de. Also kein ebay-Billig Kram. Alle Harze waren auch nicht überlagert. Genau abgewogen, sehr lange gemischt, mit absolut sauberem Werkzeug gearbeitet und auf eine Glasplatte aufgetragen, die vorher mit Alkohol gereinigt war. Dann alle Proben 3 Wochen härten lassen bei Raumtemperatur im Sommer bei mindestens 22 Grad und nicht über 60% Luftfeuchte.

Dann kamen die Proben ins Wasserbad und nach 24 Stunden prüfte ich. Bei allen Proben das gleiche Problem: Weich gewordener Harz, so dasss man den Fingernagel reindrücken konnte.

Ich kaufte daraufhin nochmal von Wiko das 5-Minutenharz. Gleicher Effekt.

Das diese Schnellharze so murksig in Sachen Wasser sind, war mir zuvor nicht bewusst.

Hingegen Harz+Härter L von r-g.de - bleibt unter Wasser völlig unbeeindruckt.

Ich mache demnächst nochmal einen Test mit dem Schnellharz von jbweld.
 

zx9r

ww-ulme
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Ich konnte das selber kaum glauben: Ich hatte im Außenbereich eine Oberfläche dünn mit Epoxy beschichtet. Irgendwan fiel mir auf, dass die Oberfläche so weich war, dass ich den Fingernagel reingedrückt bekam. Dachte auch sofort an Mischfehler oder andere Probleme im Prozess.

Daraufhin prüfte ich das dann sehr gewissenhaft mit dem 5-Minuten, 10-Minuten und 30-Minuten Klebeharz von r-g.de. Also kein ebay-Billig Kram. Alle Harze waren auch nicht überlagert. Genau abgewogen, sehr lange gemischt, mit absolut sauberem Werkzeug gearbeitet und auf eine Glasplatte aufgetragen, die vorher mit Alkohol gereinigt war. Dann alle Proben 3 Wochen härten lassen bei Raumtemperatur im Sommer bei mindestens 22 Grad und nicht über 60% Luftfeuchte.

Dann kamen die Proben ins Wasserbad und nach 24 Stunden prüfte ich. Bei allen Proben das gleiche Problem: Weich gewordener Harz, so dasss man den Fingernagel reindrücken konnte.

Ich kaufte daraufhin nochmal von Wiko das 5-Minutenharz. Gleicher Effekt.

Das diese Schnellharze so murksig in Sachen Wasser sind, war mir zuvor nicht bewusst.

Hingegen Harz+Härter L von r-g.de - bleibt unter Wasser völlig unbeeindruckt.

Ich mache demnächst nochmal einen Test mit dem Schnellharz von jbweld.

Jetzt wird einiges klar, ich kaufe zwar nicht viel von der Onlineapotheke bei hp wäre das 5min Epoxid auch das einzige Harz das Zähhart aushärtet mit den selben Eigenschaften. das ist eher etwas wo man schnell mal bei einer Figur den Kopf wieder anklebt. das taugt wirklich nichts. alles was danach kommt kann ich zumindest bei den Produkten von HP, Lange-ritter vosschemie nichts negatives sagen.

Grüße
Roland
 

zx9r

ww-ulme
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Vieleicht wäre das für den einen oder anderen eine Lösung, ich habe selber nur wenig Erfahrung mit den Holzkleben deshalb kann ich nicht viel beitragen, aber man kann da auch anrufen oder eine Mail schreiben wie sich das ganze verhält z.b Restfeuchtigkeit im Holz und tralala was es eben zu beachten gibt.

Flexibilisator (für Epoxydharze) online einkaufen ? | R&G Faserverbundwerkstoffe GmbH - Composite Technology

Datenblatt
http://www.ezentrumbilder.de/rg/pdf/td_de_FlexibilisatorEntluefter.pdf

Grüße
Roland
 
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