Empfehlung zum Dickenhobel bzw. Erfahrungen für Shinko DH330 gefragt

bauherr1

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Hallo zusammen,

ich plane in kürze einen Dickenhobel zu kaufen. Die aktuelle Tendenz ist Shinko Dickenhobelmaschine DH330
https://www.dictum.com/de/elektrowerkzeuge-hobeln/shinko-dickenhobelmaschine-dh330-715477

Zweck: Da ich nur im Hobbybereich unterwegs bin, brauche ich keine Profi Maschine. Die Breite von 330 bzw. effektiv vielleicht 300 wird für mich locker ausreichend sein. Ich gehe davon aus, dass ich keine längere Bohlen/Bretter als 250cm bearbeiten werde. Ich gehe eher im Durchschnitt von maximal 150cm aus.

Hinweise: Ich habe aktuell noch kein Abrichter, somit werde ich in der Zukunft sicherlich auch was kaufen müssen. Da es auch paar Tricks gibt, wie man mit Dickenhobel abrichten kann, wird es für gewisse Zeit reichen müssen.
Die erste Gedanke ist später Shinko AH200 zu kaufen.
https://www.dictum.com/de/elektrowe...aschine-ah200-tische-aus-aluminiumguss-715479
Was ich noch nicht weiß, wie groß der Vorteil vom Tisch aus Gusseisen ist.

Warum kein Abrichter mit Dickenhobel?
Auch wenn es sicherlich schöne und auch platzsparende Lösung wäre, habe ich keine solche Maschine gefunden, die im Bereich von ca. 1300 Euro mit vergleichbaren Qualität zu den vorgeschlagenen Maschinen liegen wird. Sicherlich könnte man was gebrauchtes finden. Nicht desto trotz, man muss es auch irgendwie zum Werkstatt transportieren. D. h. die Transportkosten müsste ich auch noch on top bezahlen.

Mein Stand zu dem vorgeschlagenen Gerät:

Nachteile:
  1. DH330 ist kein stationäres Gerät und ich muss dafür was bauen, worauf der Hobel stehen/montiert wird.
  2. Die Stabilität von solchen semistationären Gerät ist natürlich gewöhnungsbedürftig.
  3. Der Preis ist für mich eigentlich schon recht hoch.
  4. Irgendwo habe ich hier in Forum oder woanders gelesen, dass der Abstand der Messer im Vergeleich zu Profi Maschinen so groß ist, dass der Vorteil von solchen Messer eigentlich gar nicht so groß ist.

Vorteile:
  1. Die spiralförmige Wendeplattenmesser bringen besseren Qualität gegenüber normalen Messern.
  2. Die spiralförmige Wendeplattenmesser haben geringeren Wartungsaufwand und können einzeln getauscht werden.
  3. Der Preisleistungsverhältnis scheint für mich sehr gut zu sein. Spiralförmige Messer sind in dem Preisbereich solchen Hobel eher Seltenheit.
Wenn jemand Alternativen vorschlagen möchte, dann sehr gerne!
Erfahrungsberichte zu den konkreten Gerät von Shinko, insbesondere im Vergleich zu "normalen" Dickenhobel, wäre sehr wünschenswert.
 
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KaiX0

ww-robinie
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Ich hatte das Gerät. Ich habe es bei Bedarf vom Boden auf ein Gestell gehoben, 90cm hoch. Die 38kg hebe ich leicht, die Höhe war eher anstrengend, aber ich bin auch nur 1,75 m.

In dieser Klasse wohl das beste Gerät, Hobelergebnisse sehr gut. Extrem laut! Ich habe damit auch abgerichtet, das ist aber trickreich und nicht perfekt.
Nun habe ich etwas Platz geschaffen und einen kleinen ADH, RP PT 107, angeschafft. Das ist dann doch ein deutlicher Unterschied.
Mein Fazit: wenn der Platzmangel es wirklich erzwingt, dann ist der Shinko vermutlich die beste Wahl in dieser Klasse. Wenn Du irgendwie mehr Platz freiräumen kannst, kaufe Dir entweder einen gebrauchten alten ADH oder etwas Neues von Bernardo, Hammer, Record Power. Da gibt es gute Hobbymaschinen, die den kleinen Tischgeräten weit überlegen sind.
 

Hoppel88

ww-birke
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Ich habe die dh330 bin jedoch nicht ganz zufrieden. Meiner Meinung sind viel zu wenige Messer eingebaut. Zusätzlich habe ich den Eindruck, dass die Hobelwelle auf einer Seite minimal niedriger ist. Bei einer Breite von 25-30 cm teilweise auch niedriger ziehen die Walzen das Holz oft nicht durch. Wenn man nicht nach schiebt und von der anderen Seite herauszieht bleibt es einfach stecken. Unabhängig von der Spahn Abnahme.
Wenn man aber nur Bretter um die 15 cm Breite hobelt ist es eine durchaus gute Maschine mit der man für den Preis zufrieden sein kann. Ich würde aber eher nach dem Dickenhobel von IGM schauen. (Ich kenne ihn selbst aber nicht)
https://igmtools.de/igm-ps33-dickenhobelmaschine-mit-spiralwelle/
Dieser hat mehr Messer die glaube ich auch etwas größer sind. Die sind glaube ich auch Spiralförmig ausgerichtet.
 

H3ndr1x

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Ich kenne das IGM Gerät nicht, aber es hat mehr Messer und einen ziehenden Schnitt. Das ist den Aufpreis allemal Wert.
 

KaiX0

ww-robinie
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Ich habe die dh330 bin jedoch nicht ganz zufrieden. Meiner Meinung sind viel zu wenige Messer eingebaut. Zusätzlich habe ich den Eindruck, dass die Hobelwelle auf einer Seite minimal niedriger ist. Bei einer Breite von 25-30 cm teilweise auch niedriger ziehen die Walzen das Holz oft nicht durch. Wenn man nicht nach schiebt und von der anderen Seite herauszieht bleibt es einfach stecken. Unabhängig von der Spahn Abnahme.
Wenn man aber nur Bretter um die 15 cm Breite hobelt ist es eine durchaus gute Maschine mit der man für den Preis zufrieden sein kann. Ich würde aber eher nach dem Dickenhobel von IGM schauen. (Ich kenne ihn selbst aber nicht)
https://igmtools.de/igm-ps33-dickenhobelmaschine-mit-spiralwelle/
Dieser hat mehr Messer die glaube ich auch etwas größer sind. Die sind glaube ich auch Spiralförmig ausgerichtet.
Hm, das Problem hatte ich nie, und ich die Breite häufiger ausgenutzt.
 

bauherr1

ww-ulme
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In dieser Klasse wohl das beste Gerät, Hobelergebnisse sehr gut. Extrem laut! Ich habe damit auch abgerichtet, das ist aber trickreich und nicht perfekt.
Nun habe ich etwas Platz geschaffen und einen kleinen ADH, RP PT 107, angeschafft. Das ist dann doch ein deutlicher Unterschied.
Kannst Du vielleicht sagen, wie aus Deiner Sicht der Unterschied zwischen spiral und normalen Messer in Praxis ist?
Mir geht es eher darum, dass wenn ich ohne hin schleifen muss, dann ist praktisch egal, welche Art der Messer ich im Hobel habe.
Anders gesagt, ist das Qualität der Sprialwelle wirklich so gut, dass man auf Schleifen verzichten kann?
Das Schleifen ändert m. M. recht extrem die Struktur der Oberfläche. Mind. beim Handhobel habe ich es stark gemerkt.
Es mag sein, dass viele die glatte Fläche nach dem Schleifen sehr mögen, aber für mich persönlich ich die Fläche nach dem Handhobel deutlich angenehmer als nach dem Schleifen.
 

KaiX0

ww-robinie
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Nein, kann ich nicht, denn der jetzige Hobel hat eine Welle mit 2er Helix und echtem ziehenden Schnitt. Beide Maschinen hobeln sauber. Ich schleife immer nach, beginne jetzt bei der PT107 mit 2er Helix bei Körnung 120.
 

H3ndr1x

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Kannst Du vielleicht sagen, wie aus Deiner Sicht der Unterschied zwischen spiral und normalen Messer in Praxis ist?
Mir geht es eher darum, dass wenn ich ohne hin schleifen muss, dann ist praktisch egal, welche Art der Messer ich im Hobel habe.
Anders gesagt, ist das Qualität der Sprialwelle wirklich so gut, dass man auf Schleifen verzichten kann?
Das Schleifen ändert m. M. recht extrem die Struktur der Oberfläche. Mind. beim Handhobel habe ich es stark gemerkt.
Es mag sein, dass viele die glatte Fläche nach dem Schleifen sehr mögen, aber für mich persönlich ich die Fläche nach dem Handhobel deutlich angenehmer als nach dem Schleifen.
Mehr Messer und ein ziehender Schnitt bedeuten u.a. dass der Hobel seine Power besser ausspielen kann. Das schneiden im Holz ist "einfacher". Zudem läuft die Maschine bedeutend leiser und die Späne ist besser abzusaugen (im vgl. zu normalen Messern). Dazu kommen noch die Vorteile vom tausch einzelner Wendeschneidplatten bei Beschädigung im vgl. eines oder mehrerer herkömmlichen Hobelmesser.

Beim Hobelbild der Oberfläche ist es persönlicher Geschmack. Ich besitze nur einen Spiralhobel und kann zum herkömmlichen Messer nicht viel sagen, die Spirale soll aber optisch wohl matter sein als das herkömmliche Messer. Vergleiche habe ich dazu keine.
Eine Handgehobelte Oberfläche wirst du mit keiner Lösung erreichen, das liegt einfach an der Art des Hobelns.
 

SchreinerMarc

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Servus, ich bin schon seit längerem stiller Mitleser hier im Forum.
Ich habe beide von dir angesprochenen Geräte, sowohl die Abrichte als auch den Dickenhobel. Bei mir sind beide ebenfalls aus Platzgründen eingezogen. Ich werde sie demnächst durch eine Hammer A3-41 ersetzen, da sich meine Werkstattsituation geändert hat, du kannst dich gerne deswegen per PN melden. Die Qualität der Maschinen finde ich solide, das Hobelergebnis ist meiner Meinung nach Top. Einzig die maximal bearbeitbare Länge der Materialien ist ein Limit. Ab ca. 200cm hobelst du quasi eine Banane, das ist den kurzen Tischen geschuldet. Bei der A200s, die ich habe, gibt es die Möglichkeit Tischverlängerungen auszuziehen. Das bringt dir gegenüber dem kleineren A150 nochmal knapp 50cm beim abrichten, aber das Limit sind wie gesagt ca. 2m. Ggf könntest du dir aus Siebdruck o.ä eine vernünftige Verlängerung bauen um sowas zu umgehen, das frisst aber halt wieder Platz. Ein für mich großer Vorteil ist, dass die Hobelspäne verglichen mit denen von Streifenmessern sehr klein und damit für die Absaugung leichter abzutransportieren sind.
Meine einzige Kritik an den Maschinen sind die werksseitig verbauten Messer von Dictum. Die sind schlichtweg überteuert und sehr empfindlich. Es gibt hier im Forum bereits einen Beitrag zu den Maschinen wo jemand passende Messer der Firma Cutech verlinkt hat. Die sind um ein vielfaches billiger aber durch den steilen Schneidenwinkel leider genauso anfällig. Wenn du Dreck oder Sand auf dem Holz hast wirst du sehr schnell Spuren der einzelnen Messer sehen, die kriegt man zwar easy rausgeschliffen aber ist natürlich ärgerlich. Wenn die Messer wirklich scharf sind liefern die eine geradezu samtige Oberfläche die meines Erachtens nach nicht zwingend nachgeschliffen werden muss. Habe damit auch bei sehr astigem Zirbenholz super Ergebnisse erzielt, die fast besser waren als von unserer Streifenmesser SCM in der Arbeit, das liegt wohl am geringeren Schneidedruck, da immer nur die paar Millimeter eines Messers gleichzeitig ins Holz einschlagen und nicht eines auf voller Breite.
 
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