Dat Ei

ww-robinie
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Moin, moin,

ich bin auf der Suche nach Empfehlungen für Holzfeuchtemessgeräte, die kapazitiv, also zerstörungsfrei messen.

Die Threads, die ich zum Thema Holzfeuchtemessgerät gefunden habe, gingen oft auf Geräte mit resistiver Messung ein und/oder hinterließen sehr gemischte Produktempfehlungen bzw. -beurteilungen.

Ich möchte mit dem Messgerät die Holzfeuchte von sägerauen Bohlen bis max. 80mm beim Händler vor dem Kauf bzw. in der heimischen Werkstatt vor der Verarbeitung (Möbelbau) zerstörungsfrei, also kapazitiv überprüfen. Die Geräte, die mir bis dato bei der Recherche (Forum, BM online) ins Auge sprangen, waren z.B.

- Caisson VI-D6 (~200,- Euro)
- Greisinger GMK 100 (~ 180,- Euro)
- Hydromette Compact A (~350,- Euro)
- Lignomat combi SCAN (? Euro)
- Lignomat profi LIGNO (~300,- Euro)
- Merlin HM9-WS25 (~350,- Euro)
- Merlin MOISTEC PRO / Felder NDI 20 (~170,- Euro)

Der Preis von 350,- Euro ist sicherlich meine oberste Schmerzgrenze - sie kann, aber sie muss nicht erreicht werden. Umgekehrt soll das Gerät auch kein preisoptimiertes Schätzeisen sein, das keine verlässlichen Werte ausspuckt.

Hat jemand Einschätzungen zu oder Erfahrungen mit den Geräten oder vielleicht noch ganz andere Geräte auf dem Schirm? Oder anderweitige Ratschläge oder Empfehlungen?


Dat Ei
 

Dat Ei

ww-robinie
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Moin, moin,

hat keiner einen Tipp, eine Empfehlung oder Erfahrung, die er teilen mag? Oder liegt es schlicht an der kapazitiven statt der resistiven Messung?


Dat Ei
 

WinfriedM

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Was ich bisher drüber gehört habe, kann man davon keine halbwegs genauen Ergebnisse erwarten. Die Hersteller scheinen sich auch über die Genauigkeit auszuschweigen. Bei Gann und Greisinger hab ich mal geschaut und keine Angaben in den Anleitungen gefunden. Das bestätigt mir meinen Eindruck.
 

LuckyDanni

ww-birnbaum
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Ich nutze ein Merlin und bin damit recht zufrieden.
Ist geeignet für sägerauhes Holz zu messen bis Tiefe 40mm.
Das würde ja dann für 80mm dickes Holz passen.
 

Dat Ei

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Moin, moin,

vielen Dank für Euren Input. Bis dato liebäugle ich auch mit dem Merlin HW9-WS25. Für den habe ich eine Genauigkeitsangabe von "typ. +/- 1 % zur Darrprobe" gefunden. Die gleiche Genauigkeit wird auch für den Merlin EVO-SM angegeben. Da habe ich allerdings noch nicht den Unterschied zum HW9-WS25 gefunden, der sich in einem höheren Preis niederschlägt.


Dat Ei
 

willyy

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Zu welchem Preis gekauft ? Damals sagtest Du 350 ist deine Schmerzgrenze, aktuell kostet das Teil 470 Kröten.
Und wie zufrieden bist Du oder wie glaubwürdig ist die Messung?
 

brubu

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Hallo
Bei technischen Fragen direkt Merlin anfragen. Dann bitte etwas Geduld haben und die Fragen werden sehr präzis beantwortet.
Ich würde das Merlin kaufen. Auch andere Profi Foristen sind damit zufrieden. Da meldet sich bestimmt noch ein paar.
Gruss brubu
 

Dat Ei

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Moin Thomas,

im März 2019 habe ich 335,- € netto / 400,- € brutto für den Merlin bezahlt. Ich bin mit dem Gerät zufrieden, und die Messwerte passen aus meiner Sicht. Es hilft beim Holzkauf und in der Werkstatt. Die Möglichkeit, die Holzsorte für die Messung vorzugeben, gefällt mir.

Dat Ei

PS: Damals wurde der EVO SM noch in dem Gehäuse verbaut, wie es heute noch der EVO WW hat.
 
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willyy

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im März 2019 habe ich 335,- € netto / 400,- € brutto
Du glücklicher. Ich suche auch sowas, zerstörungsfrei wäre echt nett. Hab eher so an 200 - 250 € gedacht.
Zerstörungsfrei wird damit nix drin sein.

Ich wunder mich nur, wie sie das technisch machen. D.h. ich kann mir nicht erklären, wie das funktionieren soll.
Das ist eigentlich physikalisch nicht möglich, bei unbekannter Oberfläche.
Werden die Prüfflächen mit einem definierten Druck aufgepresst ?
 

Dat Ei

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Werden die Prüfflächen mit einem definierten Druck aufgepresst ?

Moin Thomas,

die Messfläche des Messgeräts soll mit einem angemessenen Auflagedruck von ca. 4 kg auf das Holz gedrückt werden. Da sagt einem erstmal wenig, aber man kann sich ein gewisses Bauchgefühl aneignen, indem man mal an der Küchenwaage übt.

Dat Ei
 

zaunpfahl

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Moin Thomas,

die Messfläche des Messgeräts soll mit einem angemessenen Auflagedruck von ca. 4 kg auf das Holz gedrückt werden. Da sagt einem erstmal wenig, aber man kann sich ein gewisses Bauchgefühl aneignen, indem man mal an der Küchenwaage übt.

Dat Ei
Prima wäre ja, wenn es eine Auflagfläche für das 4kg Gewicht gibt :emoji_thinking:
 

WinfriedM

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Ich wunder mich nur, wie sie das technisch machen. D.h. ich kann mir nicht erklären, wie das funktionieren soll.
Ist eine kapazitive Messung, wie auch diese weit etablierten Messgeräte mit der Kugel vorne für Baufeuchte funktionieren. Es wird die Kapazität des Materials gemessen über eine Wechselspannung. Von daher ist der Kontakt zum Material auch nicht ganz so entscheidend.

Ich hab in meiner Kindheit so einen schönen Elektronikbaukasten gehabt, wo man simple Mittelwellenradios bauen konnte. Und wenn man da in die Nähe von Drehkondensator oder Spule mit den Fingern kam, war der Sender weg. Der Schwingkreis hat sich dadurch verstimmt, also ohne das man wirklich in Kontakt kam. Diese Beeinflussung nutzt man hier.

Das Problem ist, dass diese Messung relativ ungenau ist und auch vom Material abhängt. Die große Herausforderung ist also, es möglichst genau hinzubekommen und dafür muss man recht aufwändige Schaltungen entwickeln. Also Messprinzip simpel, aber die Details kosten richtig Aufwand.

Das Merlin macht nach Aussage des Herstellers +/- 1%. Das ist schon sehr gut für das Messverfahren.
 

Dat Ei

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Moin, moin,

Merlin gibt ein paar Randbedingungen vor, die man für eine möglichst exakte Messung berücksichtigen sollte:

- der Prüfling soll Kontakt über die gesamte Messfläche mit einem Auflagedruck von 4 kg haben
- der Prüfling soll annähernd die gleiche Temperatur wie das Messgerät haben
- der Prüfling muss die vorgegebene Mindeststärke des Messgeräts haben (EVO WW 13 mm, EVO SM 25 mm)
- der EVO WW ist für gehobelte oder EVO SM für sägerauhe Oberflächen ausgelegt

Es wird empfohlen, den Prüflich abzuscannen und nicht nur eine punktuelle Messung vorzunehmen. Aber entscheidender als das letzte Zehntel Genauigkeit ist für mich die grobe Bewertung unterschieden nach "trocken", "optimal", "feucht" und "nass", die das Gerät abgibt.

Dat Ei
 

WinfriedM

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Und wie ist deine praktische Erfahrung? Kommt es wirklich auf all das an? Siehst du also Abweichungen, wenn du z.B. das Material einmal sägerauh und einmal gehobel misst? Oder ob du andrückst oder nicht?
 

steinradler

ww-pappel
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Okay,

das EVO SM mit rund 550€ ist mir denke ich zu teuer.
Das HM9-WS25 (... für Zuschnitt) von Merlin geht um rund 400€ über die Kannte und scheint sehr ähnliche Werte wie das EVO SM zu haben.
Felder verkauf das Holz- und Baufeuchtemessgerät NDI 20 um ca. 200€.
Hat jemand Erfahrung damit? Ich behaupte mal dass es auch aus dem Haus von Merlin kommt und das Holz- und Baufeuchtemessgerät MOISTEC PRO ist. Also so ganz schlecht funktionieren sollte es dann doch nicht. Im Bereich von 2-10% Feuchtigkeit geben sie auch 1% Genauigkeit an, darüber steigt sie auf 1,5 bis 20% und wenn das Holz noch feuchter ist interessiert mich der genaue Wert sowieso nicht.

BG, Michael
 

willyy

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Ist eine kapazitive Messung, wie auch diese weit etablierten Messgeräte mit der Kugel vorne für Baufeuchte funktionieren. Es wird die Kapazität des Materials gemessen über eine Wechselspannung. Von daher ist der Kontakt zum Material auch nicht ganz so entscheidend.
Hallo Winfried,
das Messprinzip ist mir vollkommen ober- glasklar. Eben genau deswegen versteh ich nicht wie siedamit auf vernünftige Messwerte kommen wollen. (Schau mal in mein Profil :emoji_wink: )

Dein Nachsatz von wegen "der Kontakt zur Messfläche ist nicht entscheidend" ist falsch.
Durch eine Auflagefläche, in der teilweise Luft unter der Messfläche ist (sägerauh), bekommst Du einen geschichteten Kondensator aus Luft und unbekanntem Dielektrikum. Das ist genau der Knackpunkt der mir rätselhaft ist.

Das NDI20 wäre preislich interessant. Aber in der Anleitung ist genau da der Unterschied:

Zitat Seite 13: "Die Messoberfläche sollte eben, sauber und homogen sein um den genauest möglichen Messwert zu erhalten. Werden sehr unebene Materialien gemessen, so ist der Anzeigewert möglicherweise zu niedrig ..."

Das ist genau das was ich meine und vermutlich der Unterschied von 200 zu 400 €.
 
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WinfriedM

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(Schau mal in mein Profil :emoji_wink: )
Ah, ein E-Profi. :emoji_slight_smile:

Dein Nachsatz von wegen "der Kontakt zur Messfläche ist nicht entscheidend" ist falsch.
Das war so aus meiner Erfahrung mit den Baufeuchtemessgeräten mit Kugel. Da gibt es keine starken Unterschiede, ob man die an die Wand andrückt oder 1mm Luft lässt.

Deshalb finde ich es auch interessant zu hören, wie die Teile für Holz sich da ganz praktisch gesehen verhalten. Vielleicht kann jemand was zu schreiben.
 

KaiX0

ww-robinie
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Ich verstehe das Prinzip auch nicht. Ein wenig Feuchtigkeit an der Oberfläche einer eigentlich auf 8% getrockneten Bohle verhagelt mir doch das Ergebnis komplett? Oder geht die Messung wirklich in das Material tief rein und die feuchte Oberfläche wird herausgerechnet/ignoriert?
 
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