Einstieg ins Hobel Segment Ku z 110 oder 102?

Snekker

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Hallo pedder
Ich kann mir kein Urteil erlauben über Leute die ich nicht persönlich kenne. Was Werkzeug betrifft habe ich hier wohl mit die höchsten Ansprüche. Es ist schon ein Unterschied ob man sich auf der Baustelle rumdrückt oder wie ich Handwerklich Möbel der Premium Kategorie baut. Ich beurteile nur das was ich persönlich kenne. Die Hobel von Kunz kenne ich weil ich immer wieder jemanden helfen muss der einfach mit seinem Werkzeug nicht die Ergebnisse erzielt die er auf Grund seines Könnens erzielen müsste. Die Hobel von Kunz sind nun einmal von minderer Qualität, auch die im Premium Segment. Es hilft nichts die Ideen von anderen zu Kombinieren man muss auch wissen was man tut. Wen ich die Wahl habe zwischen einem Hobel von Kunz und einem von Juuma dann greife ich ohne lange zu überlegen zu Juuma. Die sind erstens billiger als die von Kunz und zweiten besser als die von Kunz. Juuma Hobel sind in allen wichtigen Elementen 1 zu 1 Kopien von alten Stanley Hobeln. Mir ist ein gutgemachtes Plagiat lieber als eine schlechte Eigenendwicklung. Die einzigen die in den letzten Jahren nennenswert was für die Entwicklung von Hobeln getan haben ist die Firma Veritas.
 

Keilzink

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So noch ne ergänzung,
was für nen größeren Hobel (no 4 oder5) würdet ihr als Allroundhobel zu üben nehmen?
Solte kein Hochpreisigersein, da ich nicht weis was ich bei den Versuchen des Abrichtens des Hobelkörpers und beim Messerschliff so versaue.
Will auch das Herrichten erst ml üben bevor es an hochwertigeres geht.
Das Messer des Kunz 100 ist für solche Schleifübungen ja was sehr klein.
Gruß


...tja, bei einem normalen Bankhobel nach der Bauart von Baileys hast du schon rund 40 mm nutzbare Eisenlänge, das reicht mehrfach zum Einarbeiten. Wenn du das mal kannst, dein Eisen sauber abgerichtet ist und du dich auf einen Keilwinkel festgelegt hast, dann liegt auch ein heftiger Jahresverbrauch bei wenigen Millimetern. Vorausgesetzt natürlich, du haust keine Mords-Kerben in die Schneide.
Juuma halte ich, wie viele hier im Forum, für ein recht gutes Einstiegsgerät. Und der kostet als 4er nicht 65 Euro, sondern fast doppelt so viel. Trotzdem ist der preisgünstiger als der billigere Kunz - so muss man das, denke ich, halt mal sehen, wenn man ein Preis-Leistungs-Verhältnis anlegt.

Andreas
 

Snekker

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@Keilzink Es macht einen Unterschied ob man 65€ wegschmeißt oder noch mal 50€ drauflegt und gleich etwas richtiges kauft. Ich habe mir erlaubt den Juuma No4 für 109€ mit dem Kunz Plus No4 für 189€ zu vergleichen. da schneidet der Juuma mit einer Ersparnis von80€ deutlich besser ab. Ich bin davon ausgegangen das der Hobel auch zum arbeiten benutzt werden soll und nicht nur zum üben wie man ein Hobelmesser schärft. Der Standard Kunz ist für mich nicht existent.
 

dragendorf

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Hallo, danke.
Was benutzen denn so die Profis, soweit ich das übersehe sind außer Heiko und Sägenbremser in dem Thema ja nur ambitionierte hobbyisten unterwegs.
Wäre mal toll, hab bisher immer nur Rallys bei der Montage gesehen.
Gruß
 

heiko-rech

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Hallo,
Was benutzen denn so die Profis,
Im professionellen Umfeld spielt der Handhobel eine sehr wichtige Rolle. Ist er doch ein wichtiges Gestaltungsmerkmal der meisten Firmenlogos. Sogar noch vor lustigen Bibern mit Akkuschrauber:emoji_grin:

Aber im Ernst: Die meisten Schreiner nutzen den Handhobel kaum noch. Vielleicht für ein paar Anpassarbeiten auf der Baustelle und natürlich für die Lehrlinge, damit die es ein oder zweimal gemacht haben.

Der Rali ist im übrigen besser als sein Ruf. Er kann zwar nicht gegen einen gut geschärften und sauber eingestellten "richtigen " Handhobel ankommen, aber er kann schon einiges.

Um auf deine Frage zurückzukommen, was denn ein guter Allrounder ist, so gehen die Meinungen sehr auseinander. Ich persönlich finde den No.5 sehr vielseitig und nutze ihn auch entsprechend oft. Aber auch die Rauhbank ist bei mir oft im Einsatz.

Bei der Reihenfolge der Anschaffungen würde ich (auf Metallhobel bezogen) empfehlen mit einem Einhandhobel zu beginnen, dann ein No.5 und erst dann eine Rauhbank, wenn man sie denn wirklich braucht.

Gruß

Heiko
 

yoghurt

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Hallo,
als Profi - in dem Sinne, dass ich mit der Tischlerei mein Geld verdiene - benutze ich Ulmias! Ich habe zwei Doppelhobel (je einen für die Werkstatt und die Baustelle) einen Putzhobel (bleibt in der Werkstatt) und zwei Simshobel (die schärfe ich gerne beide bevor ich auf den Bau gehe).
Mit meinem billigen Anant bin ich nie warmgeworden.
Ich lese hier interessiert mit, denn ich möchte irgendwann auch noch mal versuchen mir einen guten Metallhobel zuzulegen, an dem ich dann aber nicht ewig tunen will, denn ich will sauber hobeln!
Leider ist es so, dass meine Anschaffungen zumeist opportunistisch erfolgen (müssen). Will heißen, als "Profi" kaufe ich dann eher eine Schaumpistole für PU-Schaum als dass ich einen nicht zwingend erforderlichen Hobel anschaffe.
Denn schließlich hobele ich ganz zufriedenstellend mit meinen Ulmias!

Nachtrag: Auch der Rali ist o.k. - mir fehlt mir leider auch da das liebe Geld....
 

dragendorf

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Hallo,
der handhobel ist als 100 Kunz erstm al da:emoji_wink:, dachte das die Profis schon noch hobeln, ab und an vieles dürfte ja gmacht sein bis ne Maschiene eimngherichtet ist. Was für Hobel Drückt man denn so nem stift in die Hand?
Werde den hobel vor allem zum schznellen glätten einfacher nadelhölzer nutzen an die ich immer mal wieder so komme.
Mal schaun wohin es sich entwickelt.
Gruß
 

heiko-rech

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Hallo,
Was für Hobel Drückt man denn so nem stift in die Hand?
Meist sind noch Doppelhobel vorhanden.
Metallhobel findest du in deutschen Schreinereien wohl kaum, da den meisten die sehr suspekt sind. Hier im Forum haben die meisten Profis auch sehr viele Vorurteile den "edelhobeln" gegenüber, obwohl ein Juuma oder Dick No.5 billiger ist als ein ECE Primus.

Der deutsche Schreiner ist da sehr eigen. Zu meiner Lehrzeit waren Japansägen noch in der Lehrwerkstatt verboten. Während der Meisterschule (ist jetzt 14 Jahre her) wurden sie geduldet. Ein Kollege mit seinem Japanhobel wurde von den Ausbildern immer ganz sonderbar angesehen:emoji_wink:

Gruß

Heiko
 

Sägenbremser

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Hallo Hobelfreunde

da sich die Wogen ja wieder geglättet haben und nur noch der Schaum steht,
können wir ja wieder über unsere Arbeit reden um den Unterschied in einer
erwerbsorientierten Tischlerei und der schönen Hobbywerkstatt zu beschreiben.

Heiko, ich denke eine Ursache der Abneigung der Tischler im Betrieb für die
Anschaffung von besseren Handhobel ist einfach dem Umstand geschuldet,
daß ja in fast allen bestehenden Betrieben grosse Mengen an Werkzeug im
Schrank hängen und sehr selten im vollen Umfang genutzt werden können.
Ja das sind in Deutschland zumeist Ulmia,Steiner und verwandte Holzhobel.
Meine aus Dänemark mitgebrachten Anchors haben auch 30 Jahre lang ein
geruhsames Leben in der Schublade verbracht. Benützt wurden Ralli Hobel,
die zwar nicht den letzten Feinspann erziehlen können, aber immer einsatz-
bereit sind. Den Ralli Simshobel halte ich auch heute noch für ein sehr gutes,
präzise einstellbares Werkzeug, das ich in meiner Montagekiste wirklich nicht
missen möchte.

Nachdem mir vor ein paar Jahren böse Buben meine ganze selbstgebaute
Werkzeugkiste, System Schlaumeier/Häfele, geklaut hatten, stand ich für
meine alten Tage vor dem Neuanfang. Den Verlust des schönen Steiner
Simshobels mit schräg eingesetztem Eisen verzeihe ich den Kerlen niemals.
Von dem Mess/Anreisswerkzeugen, noch von meinem Opa übernommen,
habe ich nur einen Kombiwinkel auf einem Flohmarkt wieder in Besitz nehmen
gekonnt. Der Händler war auch nach etwas unsanfter Befragung leider nicht in
der Lage weitere Auskünfte zu geben, nur verkaufen wird der nichts mehr.:emoji_grin:

Die alten unbenützten Anchors waren dann der Grundstock für die nächste
Generation Tischlerwerkzeuge. Haben auch recht viele Kollegen im Laufe der
Zeit bekommen, alle aber gebraucht erworben und wieder zum Werken gebracht.
So gibt es eine nette Gemeinschaft aus vielen Ländern und ich war wirklich sehr
überrascht wie verschieden da an ein durchaus geläufiges Thema heran gegangen
worden ist. Der Skandinavier mag es wohl eher etwas kräftig, die Materialien sind
aber vom Feinsten, der Franzose neigt sichtlich zum Pragmatismus, aber es muss
gut zu händeln sein. Im angelsächsischem Bereich wird schon ein Ultimo angestrebt,
auch erreicht finde ich, der einzige nagelneu erworbene Simshobel bei mir ist ein
grosser Clifton geworden, ein tolles Werkzeug und wirklich nicht überbezahlt bei
der schönen,präzisen Ausführung. Wenn ich noch mehr Hobel brauchen würde, wäre
diese Firma meine erste Wahl. Die in deutschen Landen gefertigten Eisenhobel sind
wirklich meistens Kopien, was ich bei meinen Otto Bergmann Hobeln nicht unbedingt
schlecht finde, die sind zwar etwas simpel nachgegossene Stanleys, aber haben recht
standfeste Hobeleisen und funktionieren wirklich sehr gut.

Resümee wäre für mich - als ersten Universalhobel einen Rali 220, damit geht
fast alles zu machen. Wenn danach noch Wünsche/Vorstellungen bleiben einen
guten Eisenhobel No.5, der Allrounder und viel Üben bis das Eisen wirklich pfeift.
Der Rest wird schon schnell der Anforderung gerecht werden.

Es ist dem partnerschaftlichen Zusammenleben schon sehr dienlich, wenn zwischen
dem Erwerb von teuerem Werkzeug und dem Fertigstellen von schönen Möbeln, nicht
sehr viel Zeit vergeudet wird.

Das war jetzt ganz schön lang, aber wirklich nett gemeint
Harald
 

yoghurt

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Hallo,
@sägenbremsenden Harald:
vielen Dank für Deine fachlichen wie ausgleichenden Beiträge in Deiner schönen Sprache! Ich freue mich immer wenn ich solches lesen darf!

Zur Abschreckung und als Beitrag zum Thema "wie machen die Profis das?":
Bei uns fehlte gerade ein Möbel im Flur. Da habe ich heute mal schnell ein paar Platten bekantet, Lochreihen gebohrt Lamellos gefräst und verleimt - Schon stand er da: der neue weiße Spanplattenschrank in Egger weiß-perl mit 2mm ABS-Kante. Schön ist was anderes, aber an Pragmatismus kaum zu überbieten!

...und ganz ohne zu hobeln!
 

Sägenbremser

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Hallo Yogurt

ich hoffe meine Frau liest hier nicht mit :eek:

Was da alles mal so schnell bei uns im Flur stehen könnte, Stress pur!
Das es fertige Eggerplatten und Lamellofräsen gibt, habe ich ihr niemals
verraten, grosses Ehrenwort.:rolleyes:

Ich drohe dir jetzt schon mal an, daß ich eine recht komplexe Bauausführung
für Schuhschränke in Differenziellausführung hier einstellen werde, wenn du
weiterhin die Behauptung aufstellen möchtest, daß Dielenschränke innerhalb
eines Tages fertig im Flur zu stehen haben. Ich habe schliesslich noch andere
Leidenschaften/Hobbys die es zu Pflegen gibt.

Liebe Grüsse, Harald
 

Snekker

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@Yoghurt Danke für deinen letzten Beitrag. Du befindest dich in guter Gesellschaft, ich denke gut 99,5% aller deutschen Schreiner machen nichts anderes. Nur gut 0,5% aller Schreiner haben bedarf für einen Hobel. Wen man von Lehrlingen einmal absieht und die werden mit diesen unmöglichen Holzhobeln von Steiner, Ulmia oder ECE gequält. Kaum ein deutscher Schreinermeister ist in der Lage in akzeptabler zeit eine Winkelkante zu hobeln in den meisten Schreinereien liegt irgendwo eine Raubbank, aber keiner benutzt sie, obwohl man damit wunderbar Winkelkanten Hobeln kann. Ich will nicht sagen das Holzhobel schlecht sind. Das sind sie wirklich nicht. Aber Metallhobel sind besser. Was das Schreinerhandwerk betrifft die liegen voll im Trend , Geiz ist Geil! Die Kundschaft verlangt nach billigen Möbeln und die Schreiner liefern ihnen Apfelsinenkisten. Wen du einmal Schreinerei in Reinkultur wie sie sein sollte erleben möchtest dann empfehle ich dir die Videos von Doucette and Wolfe die zeigen in ihren Videos den entstehungsprozess ihrer Möbel. Ich liebe diese Videos.
Tea Table Building Process by Doucette and Wolfe Furniture Makers - YouTube
 

dragendorf

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Hallo,
Danke dann wird erst mal der alte Holzhobel dazu hergerichtet, scheint ein Doppelhobel mit einer "feineinstellung" für den Spanbrecher zusein.
Finde auch die unterschiedlichen werkzeugtraditionen recht spannend.
Leider konnte ich nie viel zu den Kulturgrenzen bei den unterschiedlichen Werkzeugtraditionen finden (grade ältere Zeiträume).
Gruß
Ben
 

dragendorf

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Hallo,
so ergänzung hab mir jetzt erst mal dazu noch nen Ulmia Doppelhobel ersteigert neu im Karton für rund 15€ mal sehn wann der nun an kommt.
Gruß
 

rafikus

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Sag ich doch.
Ich habe mit einem preiswerteren, metallenen Hilka No4 angefangen. Ungefähr in der Klasse der Anant Hobel.
Meine Holzhobel, welche ich mir nach und nach angeschafft habe, möchte ich nicht missen. Die laminierten Eisen sind gut zu schärfen, die Hobel lassen sich schnell einstellen und das Gleiten ist ein Genuß. :emoji_slight_smile:

Rafikus
 
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