Einstelllehre für Hobelmesser im Selbstbau

Sägenbremser

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Nee, herrllich, einer der sich sein Zeugs auch selber baut. Liegt eventuell doch am Schatten des Doms
bei uns beiden, statt in Katalogen zu blättern macht das auch noch unverschämt viel Spass wenn es
funktioniert. So ein Einstellgerät gab es früher auch, noch ohne Messuhr, mit einem kleinem Zeiger am hinteren Ende. O.K. von Panhans gab es auch ein sehr praktisches Gerät, das heute als billiges
Repro in China produziert, wieder den Weg in die Hobbywerkstatt gefunden hat. Glückwunsch für dein
selber gemachtes Werkzeug. Würde mich freuen mehr von solchen Lösungen sehen zu dürfen, als
Treads im zweistelligen Bereich über Streichmasse lesen zu können. Bau dir doch noch eine kleine
T- förmige Haltevorrichtung um die Messerwelle im immer gleichen Totpunkt blockieren zu können,
das erhöht die Einstellgenauigkeit bestimmt noch einmal.
Liebe Grüsse aus Köln, Harald
 

Keilzink

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RESPEKT! Wirklich gut. Bin beeindruckt.

Wo hast du die schöne Messuhr her? So was such ich schon lange ...

Andreas
 

Mathis

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Ich versteh nicht, wieso da so eine komplizierte Apparatur mit Messuhr zum Einstellen nötig ist:
Bei uns erfüllt ein gut abgerichteter Klotz Hartholz genau diese Aufgabe:

Da der Messerflugkreis genau auf der Ebene des Abnahmetisches links liegen soll, stellen wir die Messer nach einem Wechsel mit Hilfe dieses planen Klotzes so ein, dass (bei aufgeklapptem Aufnahmetisch rechts) die Messer beim Drehen der Messerwelle mit der Hand den Holzklotz um ca. 1-2 mm mitnehmen. Das heißt, der Klotz (ca. 300 mm lang, ca. 50 mm breit und dick) liegt fast ganz auf dem Abnahmetisch auf, ragt ca. 20 mm über den Tisch nach rechts über bis auf die Messerspitze und wird bei richtiger Einstellung durch das Drehen der Welle besagte 1-2 mm nach rechts mitgenommen.
Das Ganze wird mittig, ganz links und ganz rechts gemacht, kontrolliert und dann die Messer von leichter Klemmung ausgehend ganz festgezogen.
Mit dieser Methode hat ein Kollege die besten Ergebnisse erzielt, besser als mit einer Messuhr und Magnetstativ auf dem Abnahmetisch ähnlich der hier gezeigten Methode und vor allem besser als mit den Panhans-Einstellapparaten mit Magneten auf der Welle.

Und das Ganze geht ohne Gedöns, Einstellschrauben und Alustück, diese Methode ist-ein wenig Feingefühl vorausgesetzt die beste bisher!
 

elmgi

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@ Andreas/Keilzink,

schau einmal hier:

https://www.wabeco-remscheid.de/index.php?cat=7100030

@ all,

ich stelle meine Messer auch so ein, wie es Mathis beschrieben hat. Verwende dafür einen kleinen Messingvierkant mit aufgeklebtem Maßband.
Mit etwas Übung geschieht das Ganze recht schnell und so präzise, dass die Hobelergebnisse einwandfrei sind.

Unabhängig davon finde ich es gut, wenn sich andere Hobbywerker ihre eigenen Wege suchen, um wünschenswerte Ergebnisse zu erzielen.

Grüsse

Elmar
 

mbach

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warum stuetzt die lehre auf den tisch? die dickenhobel funktion ist ja nur nutzbar wenn die messer gleichmaessig in der welle sitzen.
 

Robbie01011987

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@Mathis:
Du hast natürlich recht, so steht es ja sogar in der Anleitung. Ich hab die Idee mit der Messuhr aus einem Video vom woodwhisperer und finds halt auch interessant so Zeugs zu bauen :emoji_slight_smile:

Zum Thema Bezugsquelle Messuhr:
Die gibts bei kalibrierservice24, kostete 13Euro...ist die günstigste und auch nicht die berauschenste (die Nullung der Uhr gefällt mir garnicht), aber sie erfüllt Ihren Zweck. Ahja...in diesem Shop hab ich auch gleich die "Flachtaster"-Spitze bestellt...die Spitze mit Kugel nützt bei nem Vorhaben die Messer einzustellen natürlich recht wenig.
 

Mathis

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@Mathis:
Du hast natürlich recht, so steht es ja sogar in der Anleitung. Ich hab die Idee mit der Messuhr aus einem Video vom woodwhisperer und finds halt auch interessant so Zeugs zu bauen..
Gerade bei solch eher kniffeligen Einstellungen, von denen das Hobelergebnis wesentlich ahängt, ist solche Apparatur wenig hilfreich- das sieht zwar toll und beeindruckend aus, ist aber unterm Strich ungenauer und schlechter als das gute alte Stück Hartholz oder Messing.

Die Toleranzen von den Schrauben im Gewinde des Alustücks sowie ein einsamer Referenzpunkt so weit hinten auf dem Abnahmetisch machen meiner Ansicht nach reproduzierbare Ergebnisse unmöglich.

Wieder mal sieht man, dass nicht alles im Internet gezeigte, vor allem aus den USA kommende Fachwissen fundiert ist und eher in die Kategorie gefühltes Wissen oder Pseudowissen ist.

Versuch mal den Holzklotz, das ist wesentlich genauer, wenn mans ordentlich macht.
 

Hans141272

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@mbach
so wie ich das sehe, würde die Messuhr sonst nicht passen. Der Taster versenkt sich ja nicht voll in der Uhr.
@robbie
Gute Arbeit! Ich stell mir das nicht so einfach vor, die Schiene parallel zum Tisch zu stellen. Das verstellen erklärt sich ja von selbst aber das richtige Maß braucht man ja auch, im Bereich der Sternschraube. Wenn das nicht stimmt,dann hebt man ja die Messuhr sozusagen an.
 

Robbie01011987

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Wieder mal sieht man, dass nicht alles im Internet gezeigte, vor allem aus den USA kommende Fachwissen fundiert ist und eher in die Kategorie gefühltes Wissen oder Pseudowissen ist.

...das würde ich JETZT noch nicht so pauschalisieren. Um die Aussage zu treffen müsste ich das Gerät erst noch beim nächsten Messerwechsel testen. Danach kann natürlich, wie du sagst, die große Ernüchterung eintreten.

@Hans: Die Stellschraube hinten sollte im Idealfall natürlich genau die selbe Höhe/Position besitzen wie die beiden vorderen -> sprich: die Leiste genau parallel zum Tisch.
 

Besserwisser

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Nee, Recht hat er, der Mathis.
Ich zieh ja auch mit Daumen und Zeigefinger am Hosenschlitzreissverschluss ohne Zuhilfenahme einer Zange.
 

mbach

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Gefuehlt ist es bei mir so, dass der abnehmbare tisch der hc260 in seiner hoechst moeglichen position gerade eben das niveau der hobelwelle erreicht.
Hoeher laesst er sich nicht fixieren bin am ende der langloecher in den blechwinkeln.
Dh die welle nimmt einen holzblock immer ein wenig mit... Messer koennen nur minimal ueberstehen. Man koennte meinen die hobelwelle laeuft zu hoch oder istvzu dick.
.

Da stelle ich mit nem messingstock oder holz wenig sinnvolles ein.

Hat wer aehnlichen trouble?
 

Holz-Ralle

ww-eiche
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Mit dieser Methode hat ein Kollege die besten Ergebnisse erzielt, besser als mit einer Messuhr und Magnetstativ auf dem Abnahmetisch ähnlich der hier gezeigten Methode und vor allem besser als mit den Panhans-Einstellapparaten mit Magneten auf der Welle.

Mich würde mal interessieren wie Du auf einem Aluminium Tisch eine Messuhr mit Magnethalter aufsetzen willst.
 

Sägenbremser

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Ja es ist wie eigentlich immer, geht es nicht um das Teil x-y von Hammer/ Felder erlischt das rege
Intresse doch recht schnell. Da fertigt sich ein junger Mann eine wie immer sinnvolle Einstellhilfe,
doch wirklich selber, die professionellen Holzbearbeiter haben nichts besseres zu tun, als auf den
Holzklotz zu verweisen, Respekt! Im gewerblichen Bereich ist ja das Einstellen von Hobelmessern kein
wirkliches Problem mehr. Das haben uns Tersawellen und Adepten,zurArbeitserleichterung, schon vor
sehr langer Zeit abgenommen. Ob die gezeigte Einstellhilfe wirklich sinnvoll ist war doch die Frage.
Nein, ist sie so nicht, zu sehr beeinflusst die Parallelität der Abrichtische das Einstellergebniss, was ich
bei einer Aluminiumkonstruktion sehr in Frage stellen zu weiss. Besser wäre eine auf die Tischkante
bezogene Messweise, dicht an der Schnittkante zur beziehenden Messerflugkreismessebene, zur Not
auch der Holzklotz, abgebrochene Meterstab oder Anderes. Nur hat sich der stolze Erstellter sicher nicht vorgestellt, daß er ohne lobende Worte hier heraus kommt. Finde ich schade und kenne es auch
aus Foren, in denen es es um wirklich bemerkenswerte Ausführungen geht, nicht in dieser Form.
Mit etwas säuerlichem Gruss aus Köln, Harald
 

Robbie01011987

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Oh oh oh...hätte ich gewusst, dass ich sowas hier lostrete:emoji_grin:

Nein also im Ernst: Kritik, positiv als auch negativ, ist gut. Und es kann durchaus sein, das die Lehre für die Tonne ist. Das werd ich spätestens beim nächsten Messerwechsel sehen. Die eigentliche Idee dafür hab ich aus einem uralt Beitrag hier aus dem Forum in ähnlicher Bauweise, indem die Lehre als nützlich bezechnet wurde.

Ob ich jetzt mit Lob oder Tadel aus diesem Beitrag rausgehe ist mir dirssejal (wie der Kölner sagt:emoji_grin:). Ziemlich unnötig sind nur so Aussagen wie:

Nee, Recht hat er, der Mathis.
Ich zieh ja auch mit Daumen und Zeigefinger am Hosenschlitzreissverschluss ohne Zuhilfenahme einer Zange.

...die ich gleichsetze mit Aussagen wie "Ich habe Daumen und Zeigefinger um ein Brett durch die TKS zu schieben, wozu brauche ich einen Schiebestock":emoji_grin:

Lob und Tadel sind mir dann doch bei Beiträgen wie den mit Schellack polierten Briefständer wichtiger:emoji_wink:
 

michaelhild

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....nur hat sich der stolze Erstellter sicher nicht vorgestellt, daß er ohne lobende Worte hier heraus kommt. Finde ich schade und kenne es auch
aus Foren, in denen es es um wirklich bemerkenswerte Ausführungen geht, nicht in dieser Form.
Mit etwas säuerlichem Gruss aus Köln, Harald

Harald ich verstehe nicht, warum Du Sodbrennen hast.
Der Bau wurde gelobt und die Funktion etwas (genau wie jetzt von Dir) etwas in Frage gestellt.
Wo ist das Problem?
 

Keilzink

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... das Problem ist folgendes: Da geht einer mit zig Jahren Berufserfahrung an der Hobelmaschine vorbei, streicht mit dem Daumen kurz übers Messer und sagt: "Da rechts hinten, da steht das Messer zwei Zehntel zu viel raus." - ich übertreibe jetzt absichtlich etwas. Der ohne diese zig Jahre Erfahrung will aber auch gute Ergebnisse, also bastelt er sich was - und das manchmal auf hohem Niveau. Dem Meister entlockt das nur ein Schulterzucken - bestenfalls.

Na ja ...

Das ist dasselbe wie mit der Diskussion, ob die Verwendung einer Schleifführung beim Hobelmesserschleifen sinnvoll ist, oder ob es ethisch und ästhetisch nicht besser wäre, der Amateur würde mal ein paar Jahre an Übung investrieren, um ein meisterliches Niveau ohne Hilfsmittel zu erreichen. Unterm Strich kommt dabei dann raus: Niemand erreicht freihand dieselbe Präzision, die man mit einer guten Führung hinbekommt - das ist physisch gar nicht möglich, mit etwas Nachdenken wird das auch klar. Behauptet wird es trotzdem, in meiner Ausbildung habe ich für sowas auch einige Beispiele erlebt.

Aus meiner Sicht ist es mit dieser Messuhr-Lehre dasselbe. Und an dem Punkt, wo du jetzt bist, wirds doch erst interessant, Robbie. Versuch mal das Teil weiter zu optimieren, auch an den Vorschlägen entlang, die hier kommen. Also: nicht in die Tonne, sondern zurück auf die Werkbank. Bis es für dich und deine Maschine genau passt.
So mach ich das auch.

Andreas
 

Besserwisser

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Nee nee,

im Gegenteil. Das Beispiel mit der Zange und dem Reissverschluss war schon ausgesprochen bewusst gewählt.
Warum soll ich viel technischen Aufwand betreiben, wenn ein simples Stück Abfallholz ein mindestens gleichwertiges Ergebnis bringt?
Die Einstelllehre hat so viele Toleranzstellen, das kann gar nicht präziser werden. Uhr hin oder her.
Letztlich aber egal- ihr müsst ja kein Geld damit verdienen.
 
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