Einmieten in eine Werkstatt

Balu und Shiva

ww-pappel
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Hallo im Forum.

Ich bin Tischlermeister und trage mich mit dem Gedanken mich selbstständig zu machen. Da ich eine eigene Wekstatt nicht finanzieren kann habe ich mir die möglichkeit gesucht mich in eine Tischlerei einzumieten. Das heißt ich kann die Werkstatt gegen einen Unkostenbeitrag sprich Miete mitnutzen. Hat jemand damit Erfahrung und oder wie ist Eure Meinung zu dem Thema. Vieleicht habt Ihr ja noch ein paar Tips.
Vielen Dank für Eure Antworten
Gruß Thomas
 

Mik_Don

ww-kastanie
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Hallo,
ich war auch schon mal "Gastarbeiter" in einer anderen Schreinerei- vor ettlichen jahren. Der Schreinerei ging es finanziel nicht so gut und der Besitzer konnte froh sein, dass er ein paar Euros dazu verdienen konnte. Der Betrieb war ausreichend ausgestattet. Es ging eine zeitlang gut, doch dann kam der Futterneid.
Der Besitzer hatte eine veralterte Arbeitsweisse und machte seine Möbel generell aus Massivholz. Nachdem die Kundschaft natürlich nicht immer bereit war den dafür angemessenen Preis zu zahlen, musste er dafür weniger verlangen. Tischlerplatte oder Spanplatte stand für Ihn nicht zur Diskussion.
Er hat schnell bemerkt, dass ich mehr aus der Werkstatt bringe als er. Mit der Zeit war dann auch für alles was in der Werkstatt nicht in Ordnung war ich verantwortlich. Es gab immer mehr Auseinandersetzungen, bis sich unsere Wege trennten....
Die Werkstatt wird meines Wissens jetzt aufgelöst...
Fazit: Ich würde mir den Inhaber schon zuerst genau ansehen, bevor ich mich zu einer gemeinsamen Nutzung entscheiden würde.

Michael
 

Rühl

ww-robinie
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Du solltest "alles" vertraglich genau festhalten!

Sonst kommen hinterher die bösen Überraschungen.

Auch wie die Unkosten verrechnet werden etc.




Gruß Ulf
 

Balu und Shiva

ww-pappel
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Danke für die Tips. Den Inhaber der Tischlerei kenne ich schon seit fast 15 Jahren und habe schon öfters in der Werkstatt so für mich gearbeitet von daher sehe ich da kein Problem. Könnt Ihr mir mal sagen was man eurer Meinung nach an Miete monatlich zahlen kann ? Die Werkstatt ist normal ausgestattet.
Danke für Eure Meinung.

Gruß aus dem Münsterland von Thomas
 

onkelbolle

ww-fichte
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Also Ich habs gerade genauso gemacht wie du.
Hab damals inder Firma gelernt und mich vor zwei Jahren mit einem Kollegen selbständig gemacht.Jetzt haben wir uns dort eingemietet und uns ein kleinen Büro auf dem alten Schablonenboden ausgebaut. Bisher klappt das wunderbar:
1. Man kann sich bei Problemen fachlich austauschen
2. Man kann gemeinsam einkaufen
3. Es ist fast immer jemand da der mal kurz mitanpackt
4. Wenn mal Auslastungsspitzen da sind kann man sich gegenseitig unterstützen
...... kann man noch weiter ausführen

Guter Tip:
Man sollte aufpassen das man nicht im gleichen Markt steckt, versucht euch daher (soweit möglich) ein Spezialisierungsgebiet zu suchen das nicht beim anderen aneckt. Sonst entsteht schnell der schon obengenannte Futterneid und Ihr sitztz als Mieter am kürzerern Hebel. Bei uns ist es so das der Tischlereibereich im Betrieb nur wenig genutzt wurde, da sich die Firma auf Holzrahmenbau( ja wirklich )spezialisiert hat. So können wir uns sogar gegenseitig ergänzen.

Also: Viel schlau geredet aber Langzeiterfahrungen fehlen mir auch noch
 

Balu und Shiva

ww-pappel
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Danke für deine Ratschläge Onkel Bolle.
Genauso wie Du es beschrieben hast wäre es für mich angedacht da ich Einzlkämpfer wäre.
Werde bei Zeiten dan mal über meine Erfahrungen berichten.

Gruß aus dem Münsterland von Thomas
 

raftinthomas

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fast hätte ich vergessen, meinen senf zuzugeben:
bei mir siehts sehr ähnlich aus. ich bin untermieter in dem betrieb, in dem ich damals gelernt habe. nach der lehre habe ich diesen verlassen und woanders gearbeitet, wir sind aber immer freundschaftlich verbunden geblieben. als ich eine werkstatt suchte und mit den jungs über meine angebote sprach, hat scih das jetzt so ergeben. ich bin sehr zufrieden, wir haben ein sehr grosses vertrauensverhältniss. so geben wir einander gegenseitig kalkulationen, tauschen über preise aus etc, genau wie oben schon beschrieben.
das thema hatten wir schon mal unter
https://www.woodworker.de/forum/suche-mietwerkstatt-26135-oldenburg-t3355.html?highlight=werkstatt
 

Kuschelbär

ww-pappel
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onkelbolle schrieb:
Also Ich habs gerade genauso gemacht wie du.
Hab damals inder Firma gelernt und mich vor zwei Jahren mit einem Kollegen selbständig gemacht.Jetzt haben wir uns dort eingemietet und uns ein kleinen Büro auf dem alten Schablonenboden ausgebaut. Bisher klappt das wunderbar:
1. Man kann sich bei Problemen fachlich austauschen
2. Man kann gemeinsam einkaufen
3. Es ist fast immer jemand da der mal kurz mitanpackt
4. Wenn mal Auslastungsspitzen da sind kann man sich gegenseitig unterstützen
...... kann man noch weiter ausführen


Also: Viel schlau geredet aber Langzeiterfahrungen fehlen mir auch noch
Hi,
das kann ich alles so unterstreichen, war bei uns auch fast 10 Jahre lang so.
Aber....
Jetzt hat der Vermieter Konkurs gemacht und wir müssen innerhalb 2 Monaten was neues finden.
Da wir ausser den üblichen Handmaschienen keinen Maschienenpark mehr besitzen, und hier zur Zeit nicht viel geht, siehts ganz schlecht für uns selber aus.
Da die einzigen anstehenden Aufträge viel Produktion erfordern.
Dieses Risiko spielt immer mit und ist nicht wirklich kalkulierbar.
Sollte aber bei dem Gedanken untermieter zu werden mitspielen.
 

Baumflüsterer

ww-pappel
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Untermiete

Hallo zusammen,

ich wünschte Eure Meinung zu folgendem Sachverhalt.

Ich habe in meiner Zimmerei-Werkstatt eine Schreinerin zur Untermiete.
Nun ist es so daß sie für Bankraumstunden(5.-) und Maschinenstunden(15,-)
bezahlt, wohlgemerkt entweder oder, also wenn sie an Maschinen arbeitet stoppt in der Zeit die Bankraumstunde und andersrum.
Meiner Meinung nach müßte doch eigentlich die Bankraumstunde durchlaufen und die Maschinenstunde extra dazugerechnet werden, da in der Maschinenstundenkalkulation ja eigentlich keine Werkstattmiete vorgesehen ist.

Sie ist pro Woche nur zwei Tage in der Werkstatt, es lagern aber ständig irgendwelche Materialien, Halbfertigprodukte und Werkzeuge von ihr in derselben. Sollte hier ein Extraentgelt verlangt werden oder nicht?

Da es für mich das erstemal ist daß ich jemanden zur Untermiete habe bin ich halt ein bischen ratlos wie ich die Sache handhaben soll. Wär schön wenn Ihr mir Eure Meinungen schreiben würdet.

Danke
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Ich denke dass man genau das miteinander aushandeln muss.
Ich persönlich würde es als normal betrachten um einen festen Grundbetrag zu rechnen (sicher wenn immer Teile des Untermieters in der Werkstatt bleiben) und dann die Bankraumstunden oder Maschinenstunden extra.
 

predatorklein

ww-robinie
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Moin

Üblicherweise werden bei Untervermietung Pauschalmieten verlangt,gerade weil bei einer Abrechnung auf Stundenbasis meist der Untermieter bei jeder Minute rumdiskutiert um die es geht.

Ist er nicht anwesend will er nichts zahlen,wie aber schon angemerkt wurde liegen seine " Sachen " überall in der Werkstatt rum :emoji_wink:

Ob ihr denjenigen mit dem ihr eine Werkstatt teilt kennt oder nicht halte ich für nicht so wichtig.

Wir hatten einen Kollegen bei uns mit drin,den wir 15 Jahre kannten.
Anfangs alles super,er beantragte eine Ausnahmegenehmigung bei der HWK die er nie gekriegt hätte wenn einer von uns denen gesagt hätte,daß er in seiner alten Werkstatt nicht mal entscheiden durfte welche Schraube wo reingedreht wird.

Sein alter Chef hat zugemacht und ihm die " führende " Tätigkeit ih seinem Betrieb bescheinigt weil er auch noch ein bißchen mit seinem ehemaligen Angestellten zusammenarbeiten wollte.
Ging aber auch ganz schnell in die Hose.

Bei uns fingen die Probs an,als über Monate sehr wenig Verbrauchtsmaterial aufgeschrieben wurde.
Lustig wenn man eine Verbrauchsliste sieht auf der zum Beispiel kein Leim drauf steht und man den Kollegen bei 3 Arbeiten gesehen hat bei denen er eine Flasche Expressleim verarbeitet hat :emoji_frowning2:

Zudem hat er für uns Arbeiten ausgeführt bei denen er teilweise recht schlampig gearbeitet hat.
Gerade jetzt haben wir durch ihn eine Reklamation bei der wir überlegen müßen was wir tun.

Wie gesagt,schaut euch den möglichen Untermieter genau an,vor allem ob er überhaupt eine Ahnung von hat,was der Sprung in die Selbstständigkeit bedeutet :confused:
Da haben nämlich die meisten Rosinen im Kopf.

Ach ja,wir haben für die monatliche Miete unverschämte 300 € verlangt,klar daß bei so einer horrenden Miete als Untermieter man ja nur versuchen kann etwas zu besch......en.
Und das für eine Werkstatt mit Plattensäge,Fußbodenheizung ( :emoji_slight_smile: ) und einer Kantenanleimmaschine mit Fügetechnik.

Besser ist es imo,jemanden stundenweise reinzulassen,der macht seine Arbeit,zahlt und geht wieder.
Und nimmt seinen Krempel auch wieder mit.

Damit haben wir weit bessere Erfahrungen gemacht als mit einem Dauermieter.

Gruß

PS : selbst bei einer Miete von 300 € im Monat kommen noch genug Jungs denen das zu teuer ist.
Was wohl alles aussagt über den Plan den sie von der Selbstständigkeit haben :emoji_stuck_out_tongue:
 

piff_paff_puff

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Hallo,
ich kann aus eigener Erfahrung berichten, bei mir wurde immer pauschal Projektbezogen abgerechnet. Das hat gut geklappt und war für beide Seiten in Ordnung.
Bei Überschneidungen an den Maschinen, im Bank.-oder Spritzraum musste ich halt immer Rücksicht nehmen und wenn nötig auch mal meine Arbeiten unterbrechen. Wenn man damit Probleme hat kann die Stimmung natürlich ganz schnell kippen. Für Verbrauchsmaterial (Schrauben, Leim, Verdünnung, Lack, Kantenanleimer, usw.) war ich selbst verantwortlich.
Auch hatte ich mir diverse Sägeblätter und Fräser zugelegt, dafür wurde ein kleiner Schrank freigeräumt.
Alles in allem ein win/win aber nur weil es halt auch persönlich super harmonierte.
Meine eigene Werkstatt ist für eine Untervermietung an branchennahe Betriebe bei Bedarf ausgerichtet. Mir war besonders wichtig dass räumlich getrennnt werden kann aber trotzdem jeder seinen eigenen Bereich hat, wenns mal schlimm kommt werde ich auf jeden Fall versuchen unterzuvermieten.
Grüße, Claus
 
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