derdad
Moderator
Zum ewigen Thema Hobel-Schärfe- Winkel-Einstellung möchte ich kurz meine Meinung einbringen.
Ich habe meine Tischlerausbildung an der HTBLA Hallstatt/Oberösterreich gemacht. Damals noch 4jährige Bundesfachschule mit Abschluss Gesellenprüfung. Im 1. Jahr hatten wir 45 Schulstunden in der Woche. Die Hälfte davon in der Werkstatt, der Rest Theorie. Hauptsächlich Materialkunde. In der Werkstatt haben wir im 1. Jahr nur mit Handwerkzeug gearbeitet. Das kurz im Vorfeld, damit ihr meine Erfahrung mit Handwerkzeug einschätzen könnt.
Die Hobel in unserem Werkzeugkasten, den jeder bekam, waren eine Raubank, ein Schlichthobel, ein Doppelhobel, ein Reformputzhobel. Unsere erste Arbeit war das Schärfen des ganzen Werkzeugs. In der Theorie haben wir die ganzen Winkel, Vor- und Nachteile, bis zum Gehtnichtmehr durchgekaut. In der Praxis hieß es dann "Keilwinkel = (2x Eisendicke = Fasenbreite)". Gemessen haben wir dies mit Lineal, Rollmeter, oder was wir sonst zur Hand hatten. Zum Schärfen hatten wir einen "Rutscher", das ist ein Gosauer Sandstein (Wasserstein) in Ziegelsteinformat und einen Belgischen Brocken. Körnungen ?????
Nach dem Schärfen wurde gehobelt. Tagelang. Und dabei wurde dann das Feintuning des Keilwinkels bestimmt. Entweder stumpfer oder spitzer. Verschiedene Hölzer, und verschiedene Arbeiten verlangen verschiedene Winkel haben wir dabei bemerkt. Also Learning by Doing. Und ich glaube so haben es Generationen von Tischlern vor uns gelernt.
Deshalb wundere ich mich immer wieder wenn hier im Forum über Zehntelgrad diskutiert wird, und Werkzeug (theoretisch) bewertet wird, beinahe vor der ersten Benutzung. In unserer "Plug and Play" Zeit wird aber einfach vorausgesetzt Alles funktioniert optimalst ohne irgendwelche Vorarbeit.
LG Gerhard
Ich habe meine Tischlerausbildung an der HTBLA Hallstatt/Oberösterreich gemacht. Damals noch 4jährige Bundesfachschule mit Abschluss Gesellenprüfung. Im 1. Jahr hatten wir 45 Schulstunden in der Woche. Die Hälfte davon in der Werkstatt, der Rest Theorie. Hauptsächlich Materialkunde. In der Werkstatt haben wir im 1. Jahr nur mit Handwerkzeug gearbeitet. Das kurz im Vorfeld, damit ihr meine Erfahrung mit Handwerkzeug einschätzen könnt.
Die Hobel in unserem Werkzeugkasten, den jeder bekam, waren eine Raubank, ein Schlichthobel, ein Doppelhobel, ein Reformputzhobel. Unsere erste Arbeit war das Schärfen des ganzen Werkzeugs. In der Theorie haben wir die ganzen Winkel, Vor- und Nachteile, bis zum Gehtnichtmehr durchgekaut. In der Praxis hieß es dann "Keilwinkel = (2x Eisendicke = Fasenbreite)". Gemessen haben wir dies mit Lineal, Rollmeter, oder was wir sonst zur Hand hatten. Zum Schärfen hatten wir einen "Rutscher", das ist ein Gosauer Sandstein (Wasserstein) in Ziegelsteinformat und einen Belgischen Brocken. Körnungen ?????
Nach dem Schärfen wurde gehobelt. Tagelang. Und dabei wurde dann das Feintuning des Keilwinkels bestimmt. Entweder stumpfer oder spitzer. Verschiedene Hölzer, und verschiedene Arbeiten verlangen verschiedene Winkel haben wir dabei bemerkt. Also Learning by Doing. Und ich glaube so haben es Generationen von Tischlern vor uns gelernt.
Deshalb wundere ich mich immer wieder wenn hier im Forum über Zehntelgrad diskutiert wird, und Werkzeug (theoretisch) bewertet wird, beinahe vor der ersten Benutzung. In unserer "Plug and Play" Zeit wird aber einfach vorausgesetzt Alles funktioniert optimalst ohne irgendwelche Vorarbeit.
LG Gerhard
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