eingesägtes Holz hat noch Rinde

bedos

ww-eiche
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Hallo Allerseits

ich habe einige Bäume aus den Betriebseigenen Wald von einer kleinen Sägerei einsägen lassen. Alles 24er Weisstanne die keine sichtbaren Schädlingsbefall aufweist. Danach haben wir die Bretter abgeholt und woanders zum trocknen gebracht und dabei gemerkt, dass die Stämme in der Sägerei nicht geschält wurden.

Soll ich die noch nachträglich schälen oder mit einem Holzschutzmittel behandeln (Spint...)

Danke für eure Hilfe

Michael
 

Mitglied 42582

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Üblicherweise werden Bohlen beim verarbeiten besäumt, das heisst Splint und Rinde werden abgeschnitten. Wahrscheinlich kann man das aber schon beim trocknen entfernen.

Es wird sich aber sicher noch jemand mit mehr Erfahrung beim Trocknen melden als ich:emoji_wink:
 

Mitglied 30872

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...Soll ich die noch nachträglich schälen oder mit einem Holzschutzmittel behandeln (Spint...)...

Wozu? Richtig zum Trocknen gestapelt, wird das Holz so schnell trocknen, dass weder Käfer noch Pilze Dein Holz schädigen werden. Besäumt wird ja (üblicherweise) erst bei der weiteren Verarbeitung.
Allerdings: Wenn Du die Bohlen jetzt noch schälst, sofern das leicht möglich ist, je nach Saftzustand, hast Du später weniger Dreck in der Werkstatt.
Zum Lagern und Trocknen von Holz gibt es im Forum schon zahlreiche Beiträge => Suchfunktion.
 

skicu

ww-birnbaum
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Das Entfernen der Rinde würde ich empfehlen. Es gibt zahlreiche Insekten, die sich auf den Bast / die Rinde spezialisiert haben und sich darin tummeln. Ohne Rinde hat man erfahrungsgemäß deutlich weniger Ärger mit den Tierchen.

Gruß
Hannes
 

Mitglied 30872

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Das Entfernen der Rinde würde ich empfehlen. Es gibt zahlreiche Insekten, die sich auf den Bast / die Rinde spezialisiert haben und sich darin tummeln. Ohne Rinde hat man erfahrungsgemäß deutlich weniger Ärger mit den Tierchen.

Gruß
Hannes

Und worin liegt das Problem hinsichtlich der Nutzung des Holzes, wenn Bast und Rinde zerfressen sind?:confused:
 

skicu

ww-birnbaum
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Und worin liegt das Problem hinsichtlich der Nutzung des Holzes, wenn Bast und Rinde zerfressen sind?:confused:

Viele dieser Tierchen, die sich vom Bast ernähren, legen ihre Eier einige Zentimeter im Holz versenkt ab, d.h. man hat definitiv auch im Nutzholz Schaden.

Außerdem lockt ein "dreckiger" Holzstapel, d.h. organische Reste, Laub, Sägespäne, Rinde, etc. im Stapel, verschiedenste Insekten und irgendwann auch den Holzwurm an.
Nicht umsonst wird Holz in Sägewerken und bei Händlern so sauber wie möglich gestapelt.

Bei Brennholz wär's mir auch egal...

Gruß
Hannes
 

Mitglied 30872

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Viele dieser Tierchen, die sich vom Bast ernähren, legen ihre Eier einige Zentimeter im Holz versenkt ab, d.h. man hat definitiv auch im Nutzholz Schaden...

Das ist allerdings nicht richtig. Bei den Schadinsekten unterscheidet man grundsätzlich Rindenbrüter von Holzbrütern. Du schreibst, dass es Insekten gibt, die ihre Eier einige Zentimeter tief ins Holz legen. Das ist richtig, die ernähren sich allerdings nicht von Bast oder Rinde. Diese Holzbrüter haben allerdings bei ordnungsgemäß gestapeltem Holz kaum Möglichkeit, weil der fängische Zustand des Holzes schnell überwunden ist und das Holz für einen Befall nicht mehr in Frage kommt. Und die Rindenbrüter spielen hinsichtlich Holznutzung keine Rolle.

Aber mach mal.
 

skicu

ww-birnbaum
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Ich bin zugegebenermaßen absolut kein Insektenexperte, sondern kenne das Getier nur aus meinen eigenen Holzstapeln.

Interessieren tut mich das jetzt trotzdem: trocknest Du tatsächlich Schnittholz mit der Rinde?

Egal wann und wie ich das in der Vergangenheit probiert habe, hatte ich irgendwelchen Ärger mit Insekten. Auch bei zügiger Trocknung und Abschottung vor Regenwasser hatte ich Insekten zwischen Rinde und Holz, die auch Fraßgänge ins Holz angelegt hatten, bei weiterer Trocknung hatte ich auch schon den Holzwurm / Gemeinen Nagekäfer im Holz.

Auch jetzt beobachte ich das immer noch beim Brennholz, auch wenn's mir da fast egal ist. Aber bei Schnittholz / Nutzholz bin ich sehr vorsichtig geworden. Vielleicht nicht penibel, die Stapel könnten sicher deutlich sauberer sein, aber soweit aufwandsmäßig überschaubar, sehe ich zu, alle Rinde abzubekommen...

Danke und Gruß
Hannes
 

Mitglied 30872

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Hallo Hannes, na gut.

Also ich trockne gar kein Schnittholz. Was ich in der Werkstatt benötige, kaufe ich als Blockware getrocknet im Holzhandel. Das Holz liegt dann mit Abstandshölzern teilweise draussen im Schuppen luftig gestapelt, teilweise in der absolut trockenen Kellergarage. Ich hatte im Schuppen neben (frischem) Brennholz (Pflaume, Weide, Erle) 3-4 jahre lange Eschenbohlen KD liegen. Kein Problem. Ich habe ganz einfach nicht die Platzmöglichkeiten und scheue den logistischen Aufwand, mir irgendwo Stammholz zu kaufen, das zum Säger zu transportieren und die geschnittene Ware dann zu mir zu kutschen. Wenn jemand in seinen Bohlen solche Holzbrüter hat (insbes. Fi/Ta Linierter Nadelnutzholzborkenkäfer), dann waren die bereits in der ungeschnittenen Rohware, d.h. die Stämme waren bereits im Wald oder im Sägewerk befallen. Bei den teilweise sehr großen Holzmengen, die bei den Sägewerken eingeschnitten werden, rutschen solche Stämme eben mal mit durch. Die liegen dann durchaus im Holzhandel mit den entsprechenden Fraßspuren. Auch blaues Holz (Pilzschaden) findet sich dann dabei. Je nach weiterer Verwendung ist dann eben auf die Sortierung zu achten.
Wenn ich mein Holz tatsächlich selbst trocknen würde, würde ich aber, wie bereits erwähnt, die Rinde vorher runter machen, sofern noch möglich. Ganz einfach wegen der Sauerei, die ich mir in der Werkstatt erspare.
Jezt wäre die Frage an Dich, ob Du Dir die Käfer möglicherweise doch schon mit dem Holz geholt hast.
Und mit dem Gemeinen Nagekäfer, das ist wohl eher ein Sonderfall. Der befällt ja sogar als Trockenholzschädling bereits verbautes Holz, wenn die Holzfeuchte einen gewissenen, relativ geringen Wert überschreitet. Da reicht es auch aus, wenn der Holzstapel nur wenig Bodenabstand hat.
Grundsätzlich ist das mit den Holzschädlingen sehr diffizil, weil viele Arten, viele verschiedene Lebenszyklen, abhängig von Holzart, Feuchte und Temperatur etc. Interessant wären ein paar Bilder der Schadbilder. Bilder wären prima.
Im Übrigen lebe ich seit 12 jahren in einem finnischen Blockhaus, Kiefer. Bisher keine Fraßspuren. :emoji_wink:
 

skicu

ww-birnbaum
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Hallo Stefan,
Danke für die Antwort. Dein voriges Posting hatte nur fast den Eindruck erweckt als würdest Du die Entfernung der Rinde beim Trocknen für nicht notwendig erachten / das selbst nicht machen. Jetzt verstehe ich dich schon besser. :emoji_slight_smile:

Ich habe derzeit kein akutes Problem, sondern habe in der Vergangenheit aus verschiedenen Gründen solche Tierchen im Holz gehabt und für mich meine Schlüsse daraus gezogen.
Die gefährlichste Quelle für Befall ist mMn altes Brennholz, das zB schon einige Jahre im Wald lag und dann womöglich in der Nähe von Schnittholz gestapelt wird. Solange man das rechtzeitig bemerkt, kann man ja praktisch immer etwas tun.

Den gemeinen Nagekäfer hat man tatsächlich weniger in frischem, gestapeltem Holz, den meisten Ärger hatte ich damit bisher in Bestandsgebäuden. Aktuell ärgere ich mich in einem Gebäude sogar mit dem Hausbock herum, bei dem hilft wohl wirklich nur Austausch der befallenen Hölzer mit anschließender thermischer Verwertung... :mad:

Viele Grüße
Hannes
 

bedos

ww-eiche
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danke für eure antworten leute
also ich folgere: die ofentrockenen bretter doch schälen und das nächste mal eine andere sägerei wählen...

michael
 

Mitglied 42582

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Würde ich auch sagen.

Meine Bohlen, vom professionellen Holzhändler, sind noch nie geschält gewesen. Aber beim selber einsägen lassen kann man das, gegen Aufpreis und ausdrücklichen Wunsch, sicher machen lassen.
 

Mitglied 30872

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...Habe z.B. noch keine Blockware Ahorn geschält gesehen....

Ich kann Dir aber bei mir noch einen Rest Blockware Esche geschält zeigen.:emoji_slight_smile: Aber vielleicht liegt es hier an der Kammertrocknung. Möglicherweise ist das Schälen vor der Trocknung von Vorteil.

Ich weiß nicht, ob es hierzu eine Regel gibt. Auf Wunsch sicher, gegen Bezahlung, wenn die Technik zur Verfügung steht.
 
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