Einfacher Hobel für manuelle Nacharbeiten

hobbybohrer

ww-robinie
Registriert
28. Juni 2014
Beiträge
1.259
Hallo,
bei meinem derzeitigen Projekt habe ich einige Gelegenheiten händisch nach zu hobeln. Die Bretter sind zu breit für die Maschine oder Ansätze müssen geglättet werden. Dazu möchte ich mir (m)einen (ersten) Hobel zulegen. M.E. müsste ein einfacher Putzhobel genügen. Dafür und auch für meine Stecheisen benötige ich noch einen Schärfstein, also zwei. Könnt Ihr mir konkrete Modelle nennen, die für den gelegentlichen Einsatz taugen?
Bei Diktum habe ich den Kunsuto https://www.dictum.com/de/kunsuto-eam/kunsuto-kombi-schaerfstein-koernung-10006000-711238 ausgewählt. Zum Abrichten sollen ja auch Spaltklinker gehen: Eine teure Diamant-Platte möchte ich mir da erstmal sparen.
Wie ist Eure Meinung zu diesen Dingen?
Danke im Voraus und Grüße Richard
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Der Stein passt. Zum Abrichten einfach 120er Nassschleifpapier kaufen und den Stein auf einer Glasplatte abrichten.

Als ersten Hobel würde ich einen Einhand-Hobel (nicht Sims-Einhand!) empfehlen, z.B.
https://www.dictum.com/de/dictum-hobel-baed/dictum-einhandhobel-flachwinkel-120-sk4-eisen-703334
oder
https://www.dictum.com/de/westliche-holzhobel-baej/ece-einhandhobel-703101

Die normalen Putzhobel bekommst du auf den Kleinanzeigen hinterhergeworfen, da lohnt kein Neukauf.
Such mal nach "Ulmia Hobel" oder "Hobel Konvolut".
Oft bekommst du die Standard-Ausstattung (Rauhbank, Putz, Schlicht) von Ulmia für um die 50 Euro. Damit kannst du üben, auch das Schärfen.
 

HeinzMan

ww-kastanie
Registriert
12. September 2012
Beiträge
39
Hallo Richard,

bei meinen ersten Versuchen zu Hobeln hatte ich sehr große Schwierigkeiten, da ich keine gebrauchsfertigen Hobel besaß. Ich konnte auch die Hobel nicht nach Anleitung abrichten und schärfen. Mir hat es sehr geholfen, als ich mir einen Veritas Hobel gekauft habe. Sie sind gebrauchsfertig bei Auslieferung. So konnte ich lernen, mit dem Hobel umzugehen und ihn zu schärfen. Jetzt bin ich in der Lage, die Messer noch feiner zu schärfen.

Auch ich würde einen Einhand-Hobel als Einstieg empfehlen.

Herzliche Grüße
Heinz
 

AhornBay

ww-esche
Registriert
19. März 2015
Beiträge
596
Schönen guten Morgen Richard,

ich einige Gelegenheiten händisch nach zu hobeln. Die Bretter sind zu breit für die Maschine oder Ansätze müssen geglättet werden. Dazu möchte ich mir (m)einen (ersten) Hobel zulegen. M.E. müsste ein einfacher Putzhobel genügen.

Mal losgelöst von der Schärf-Thematik. Schnell & einfach mal eben & Hobeln per Hand beißt sich.... In meiner Welt ist der Putzhobel das Sahnestück in der Werkstatt, das nicht verliehen wird (und die Ehefrau nicht wissen darf, was er gekostet hat... :emoji_slight_smile: ). Für den geschilderten Anwendungsfall wäre ich z. B. bei einer Nr. 4 oder einer Nr. 4 1/2. Die Diskussion, ob's ein Nachbau (à la Dictum Eigenmarke, Juuma oder dergleichen, ein "ebay-Schnäppchen" (Holz oder Metall an der Stelle völlig egal)) sein soll möchte ich nicht führen. Mein Rat ginge eher in Richtung Veritas. Wahrscheinlich macht es auch Sinn, einen "groben" für die Vorarbeiten und einen "Putzhobel" für die feinen Arbeiten zuzulegen. Insbesondere, weil der Putzhobel ja so fein arbeiten soll (den Sonntags-Anzug hat der Opa ja auch nicht jeden Tag in der Fabrik angezogen....).

Einen Einhandhobel - finde ich - für den dargestellten Anwendungszweck komplett deplaziert - mit dem kleinen Ding bearbeite ich Kanten, aber möchte mir das auf Dauer und in der Fläche nicht antun.

Dir viel Spaß beim Hobeln - ich habe ihn.

Herzliche Grüße

Tom
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.341
Ort
Kiel
Einen Einhandhobel - finde ich - für den dargestellten Anwendungszweck komplett deplaziert - mit dem kleinen Ding bearbeite ich Kanten, aber möchte mir das auf Dauer und in der Fläche nicht antun.

Finde ich auch.

Und ich finde auch den Tipp, sich beim Putzhobel und vor allem als Anfänger gleich was zu kaufen, was richtig funktioniert gut. Veritas oder Lie-Nielsen. Da muss man die EIsen nur leicht abziehen und los geht der Spaß.

Wenn man einmal eiß, was man will, sind gbauchte Hobel toll, aber nicht als erstes.

Dieses Wochenende in Siegen und in 5 Wochen in Deensen, kann man Hobel ausprobieren.

Einfach und schnell geht schon. Das nennt sich dann Rali Hobel. Da muss man auch nicht schärfen, sondern kauft neue Klingen.
 

Henry_GT

ww-nussbaum
Registriert
5. Dezember 2017
Beiträge
84
Ort
Gütersloh
Hallo zusammen,

einen Lie-Nielsen Hobel als Einstieg finde ich für den normalerweise eher budgetorientierten Enthusiasten doch eher über! Und ich stimme auch der Aussage, gleich volles Rohe zu kaufen, eher halbherzig zu! Natürlich ist es toll, einigermaßen sofort starten zu können. Die Thematik Handhobeln hat aber viel mehr Aspekte als ein perfektes Will-haben-Erlebnis. Wer kann, der soll. Wer aber keinen Plan hat, ist mit einem günstigen (gebrauchten) 4er, 4 1/2er oder 5er aus der Bucht und einem ordentlichen Satz Steine sowie der Devise Üben Üben Üben gut beraten. Ein 300€ Hobel zum Probieren? Naja. Die Dictum Eigenmarke ist zudem sehr ordentlich in Verarbeitung und Qualität. Und ein günstiges Eisen falsch geschliffen tut auch nicht so weh wie ein Papierstahl aus Japan, der mehr kostet als ein Einstiegsmodell. Es gibt zuhauf gute bis sehr gute Youtube Anleitungen: Paul Sellers sei empfohlen als Platzhalter für alle anderen. Da die richtigen Rückschlüsse gezogen und etwas Muße, denn Hobeln mit der Hand hat für mich immer auch etwas Kontemplatives und das wird schon! Nach 10.000 Hobellocken wird das schon.

Wer sich aber nach der Führescheinprüfung direkt in einen getunten 3er setzt, dem sind ein Satz Schrammen beim Einparken im Parkhaus auch egal.

ICH würde für Anfänger heutzutage IMMER zu einem englischen oder amerikanischen Modell aus Metall raten. Die Justage ist deutlich enfacher. Die guten ECE Holzhobel, von den Japanern zu schweigen, kommen von allein.

Den Stein kann ich empfehlen, mit dem habe ich seit vielen Jahren gute Erfahrungen. Aber: dabei wirds nicht bleiben.
Grüße, Olaf

PS: wo ich Pedder unumwunden zustimme: probieren! Wenn möglich, in die Hand nehmen, probieren. Das erspart viel Fehlkauf.
 

HeinzMan

ww-kastanie
Registriert
12. September 2012
Beiträge
39
Ganze Bretter von Hand hobeln, ist die Meisterklasse. Dazu braucht es Erfahrung und eine Hobelfamilie, Schrupp- Schlicht- und Putzhobel.
 

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Einen Einhandhobel - finde ich - für den dargestellten Anwendungszweck komplett deplaziert - mit dem kleinen Ding bearbeite ich Kanten, aber möchte mir das auf Dauer und in der Fläche nicht antun.
Bitte genau lesen, das habe ich oben auch nicht behauptet.

Den Einhandhobel kann man immer brauchen (Kanten brechen usw), daher ist er niemals eine verkehrte Anschaffung.
Wenn man keinen Billigmüll kauft, kommt er auch gebrauchsfertig. Damit kann @hobbybohrer erst mal üben, wie man so einen Hobel einstellt und wie man damit umgeht.

Der nächste Schritt ist wäre dann u.U. die Anschaffung weiterer Hobel für die Flächen. Wer ein paar hundert Euro übrig hat, greift natürlich direkt zum Veritas (oder Lie Nielsen, oder ...), die sind über jeden Zweifel erhaben. Die nimmt man aus der Packung und kann sofort loslegen, selbst das Eisen ist schon perfekt vorgeschärft.

Will man sich nicht gleich in solche Unkosten stürzen, dann lieber erst gebrauchte Ulmia Putzhobel kaufen. Jeden Tag wird irgenwo ein Keller ausgeräumt, weil der Bastler-Opa verstorben ist. Da bekommt man für 50 Euro oft 3 bis 4 Stück und kann sich austoben bis man irgendwann weiß, was man eigentlich haben möchte bzw was man für seine Arbeit braucht.

hobelschrank.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

joh.t.

ww-robinie
Registriert
14. November 2005
Beiträge
6.885
Ort
bei den Zwergen
Guck mal gebraucht nach einem Rali, der hat Wechselklingen und mit dem kann man gut hobeln. Auch ist er nicht so schwer.

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-rali/k0

Wenn du dann Spass dran gefunden hast kann man auch nach anderen suchen. Die Eisenschweine amerikanischer/ kanadischer Provinienz reißen ziemliche Löcher ins Budget.

Vor allem eins sollte man nicht vergessen , das ist ein Beruf , dafür braucht man Übung, ÜBUNG ÜBUNG.

Ich und meine Kollegen haben das auch nicht mehr allzuviel, weil wir die Dinger kaum noch brauchen.
 

HeinzMan

ww-kastanie
Registriert
12. September 2012
Beiträge
39
Den Einhandhobel kann man immer brauchen (Kanten brechen usw), daher ist er niemals eine verkehrte Anschaffung.
Dem kann ich beipflichten. In meiner Werkstatt finden sich 18 verschiedene Handhobel. Davon 2 Einhandhobel. Einen Einhandhobel kann ich umbauen und mit zwei Händen führen. Die Einhandhobel benutze ich am meisten.
 

AhornBay

ww-esche
Registriert
19. März 2015
Beiträge
596
Lieber Komihaxu,

ich habe den Titel gelesen ("Einfacher Hobel für manuelle Nacharbeiten") - und darauf geantwortet
Für den geschilderten Anwendungsfall wäre ich z. B. bei einer Nr. 4 oder einer Nr. 4 1/2.

Deine Antwort auf den Eingangspost war
Als ersten Hobel würde ich einen Einhand-Hobel (nicht Sims-Einhand!) empfehlen

... ich überlasse es Dir zu beurteilen, ob ein konkreter Hobel für eine konkrete Anwendung die Frage besser beantwortet, als eine Antwort auf eine Frage, die gar nicht gestellt worden ist.

Gruß

Tom
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.030
Ort
am hessischen Main, 63500
Guuden,

ein Putzhobel ist ein Putzhobel und auch so einzusetzen.
Da ich davon ausgehen muss, dass Du sägeraues Material zurichten möchtest,
wäre ein Doppelhobel geeigneter, wenn nicht sogar eine Raubank.
Du solltest Dir zeigen lassen, wie das Schärfen, Eistellen und ds Arbeiten mit
Hobeln funzt, sonst bist Du schnell gefrustet.
 

hobbybohrer

ww-robinie
Registriert
28. Juni 2014
Beiträge
1.259
Hallo, Das ist ja ein interessantes Thema mit vielen Hinweisen und Tipps!

Im aktuellen Fall arbeite ich an der Vorbereitung eines Treppenbelags aus 18mm Leimholz Eiche. Da sind Anleimer unter die Vorderkanten zu kleben und sauber anzugleichen. Ebenso Astlöcher zu schließen und zu glätten (geklärt in einem anderen Threat). Beim Einbau in ca 4 Wochen werden Kanten anzupassen sein. Und generell möchte ich mich mit dem Umgang von Hobeln vertraut machen. Ganz große Ambitionen habe ich (noch) nicht. Hier habe ich bereits gelesen, dass man Leimholz nicht gut hobeln kann, aber bei Kanten sollte es gehen. Zwar habe ich einen Schleifbock mit großem langsam laufenden Nass-Stein, aber der Handschliff ist wohl der bessere?
So einen ganz teuren Hobel möchte ich mir zumindest am Anfang nicht zulegen. Diktum hat da was oder sonst auch Stanley? Der Doppelstein, den ich mir für die Stecheisen ausgesucht habe ist für hochlegierten Stahl geeignet. Kann man den auch für den SK-4-Stahl der günstigeren Hoble nutzen?
Grüße Richard
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.470
Der Doppelstein...
... ist für jeden Stahl geeigent. Egal ob hart oder weich oder legiert oder unlegiert.
1000/6000 ist eine sinvolle Körmung mit der du gut bedient bist.
Lediglich für ganz grobe Arbeiten, an stark verhunzten Eisen, wäre ein deutlich groberer Stein noc sinnvoll.

Schleifbock mit großem langsam laufenden Nass-Stein, aber der Handschliff ist wohl der bessere?
Kann manso nicht sagen. Kommt auf die Körnung des Steines an. Zum Schluss sollte man jedenfalls "abziehen" mit mind. ca. 4000er Körnung.
nd auch die Spiegelsite mss man abziehen, was nur mit einem flachen Stein ohne Rundung machbar ist.

dass man Leimholz nicht gut hobeln kann,
Macht keinen Unterschied. Das bestehen ja aus Lamellen aus Massivholz.
Aber Plattenmaterial welches aus verleimten Spänen/Sägemehl besteht (Spanplatte etc), verschleißt die Schneide sehr schnell. Wegen des hohen Anteils an hartem Leim.
 
Zuletzt bearbeitet:

Komihaxu

ww-robinie
Registriert
18. Februar 2014
Beiträge
3.524
Ort
Oberfranken
Hier habe ich bereits gelesen, dass man Leimholz nicht gut hobeln kann,
Das kommt drauf an, welches Holz und wie es verleimt ist.

Bei keilgezinktem Leimholz (das Zeug, was aus vielen kleinen Stücken besteht) wird nicht darauf geachtet, wie das Holz liegt.
Kann dir passieren, dass sich eine Lamelle einwandfrei hobeln lässt, aber bei der nächsten -die dann in der anderen Richtung eingeleimt wurde- hobelst du gegen die Faser und es kann zu sehr starken Ausrissen kommen.

Die Hobelrichtung ist bei manchen Hölzern fast egal. Andere verhalten sich schlimm und es ist, wie wenn du einen Hund gegen den Strich bürstest. :emoji_laughing: Hast du beim Rasieren vielleicht auch schon gemerkt, dass die Richtung entscheidend ist. Edit: Dein Gesicht, nicht den Hund. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 
Oben Unten