Schönen guten Morgen in die Runde,
diesen Faden habe ich seit seinem Bestehen interessiert verfolgt. Interessiert deshalb, weil ich zu diesem Thema schon zig mal etwas geschrieben hatte - ohne nachhaltigen Erfolg. Interessant deshalb, weil ich gespannt war, ob's ohne meine Beteiligung anders verläuft. Tut es nicht. Schon auch ein Ergebnis.
Zum Stil/Umgangston im Forum
In meinen Augen macht es GAR KEINEN Unterschied, ob jemand "Profi" oder "Laie" ist, wenn es darum geht, ob man normale Umgangsformen beachten sollte. Zeichnet es einen Profi aus, dass er in kniffligen Situationen (virtuell) schreien darf, sich in der Wortwahl daneben benehmen kann oder andere Leute runterputzen darf? In meinen Augen ist genau das Gegenteil der Fall!
Es gibt hier einen bestimmten Teilnehmer, den ich fachlich sehr schätze. Seine Beiträge aber zum Teil eine solche Unverschämtheit sind, das ich mich schon manchmal frage, was da jetzt eigentlich schon wieder los war. Ja. Man kann & darf sich über Fragestellungen ärgern. Und ja, man darf das auch zum Ausdruck bringen. Das "wie" gibt dann aber über das Auskunft, was ich als "Stil" kenne.
Meine immer schon hochgehaltene Aussage war und ist, dass ein Mindestmaß - in jedem Fall - erhalten bleiben muss.
Wenn man das nicht schafft, dann gilt - um mal beim Themen Titel zu bleiben: Einfach mal die Klappe halten.
Zum Thema Profi / Laie
Zum einen ist es ein echtes Problem, wie man das kontrolliert. Die Eingaben sind selbst gemacht und ich bin überzeugt, dass die hier niemand sinnvoll hinterfragen kann oder möchte. Ich habe da z. B. einen (mittlerweile und glücklicherweise) ehemaligen Forenteilnehmer im Hinterkopf, der für sich in Anspruch genommen hat, "Tischlermeister" zu sein. Das von ihm Gegebene sprach gänzlich dagegen - und trotzdem war er als "Profi" geführt.
Ein in meinen Augen aber mindestens genauso wichtiges Argument ist, dass das Forum auch zum Austausch der Teilnehmer dienen soll und muss. Handhabt man das anders, "darf" ein Laie eine Frage (nur) an den erlauchten Kreis der "Wissenden" stellen und auf eine Antwort von eben diesen warten. Ein Austausch iSv "hast Du schon mal über diese Variante" oder "kennst Du schon diese neue/andere Art der Herstellung / Werkzeug / Technik" ist dann im Keim erstickt. Und es ist in der Holzbearbeitung wie bei jedem anderen Thema auch. Frag zwei Profis - du kriegst drei Antworten. Was ist dann "richtig"? Wer "urteilt" darüber? Auch eine womöglich gar nicht "fachgerechte" Lösung kann am Ende genau diejenige sein, die der Themenersteller gesucht und gebraucht hat. Womöglich ist ihm auch noch eine von den unzähligen EU Vorschriften gerade mal wurscht und ihm ist es wichtiger, dass das Ding läuft. Wenn er damit aber gegen eine Vorschrift verstößt ist der Rat dazu falsch. Und nu?
Es kommt noch ein weiterer Aspekt dazu. Ein Profi, der mit den Themen tagtäglich zu tun hat, denkt anders/geht an die Probleme anders ran, als ein Laie. Es geht beim Werkzeug schon los (z. B. hat nicht jeder eine Stationärmaschine; Stichwort: "einmal mit dem 4 m Schiebtisch von der Tischkreissäge für zig tausend Euro geküsst und gut is") bis hin zum Grundverständnis für die Fragestellung eines Laien. Manchmal reicht auch nur ein kleiner Anstoß, ein "oh, das hatte ich auch schon mal - so hab ich's damals gemacht" und schon geht's besser ist geholfen.
Mittlerweile bin ich überzeugt, dass das Thema - nur - auf der zwischenmenschlichen Ebene gelöst werden kann. Jeder für sich. Meist ist es jedoch wie immer im Leben. Die, die's angeht, lesen/verstehen es nicht. Die, die's betrifft/es gerne ändern wollen können es nicht ändern, weil sie die Leidtragenden sind.
Ein - wie auch immer geartetes - Bewertung / Feedback / Beurteilungssystem (z. B. à la ebay, Amazon) fände ich dennoch hilfreich. Es ist zumindest eine Möglichkeit, sich ein eigenes Bild über den Ratgebenden zu machen. Auch das kann manipuliert, mißbraucht oder was auch immer werden. Die Hürde ist aber wieder ein Stückchen angehoben und die Klarheit erhöht.
Herzliche Grüße
Tom