Ich habe jetzt zu Weihnachten meine Ferm (34 Euro) durch eine DeWalt ersetzt. Mit der Ferm habe ich immerhin mehr als zwei Päckchen (also > 2000) Flachdübel "verdübelt", kann also ein Fazit ziehen.
Natürlich ist der verstellbare Anschlag der Ferm wenig tauglich. Im Prinzip ist der gut durchdacht, aber zu wenig exakt und stabil. Die Klemmung an der Führungssäulen ist gleich kaputtgegangen, daher habe ich dort zwei Aluplättchen und Madenschrauben eingesetzt, mit denen ich beide Seiten einzeln klemmen kann. Das ist natürlich ein Krampf.
ABER: In der Praxis braucht man der Anschlag nicht allzu oft. In der Regel fräse ich L- und T-Verbindungen wie folgt: Ich lege die beiden Bretter aufeinander, die Fräse auf der Grundplatte auf das untere Brett und fräse in die Stirnseite des oberen Brettes. Dann die Fräse um 2x90 Grad drehen, so dass sie senkrecht steht und die Grundplatte gegen die gerade gefräste Stirnseite zeigt. Dann in die Fläche des unteren Brettes fräsen. Zusammensetzen, passt, weil gegen dieselbe Bezugslinie gefräst wurde, auch wenn der Lamello nicht mittig im Brett liegt. Irgendwo gibt es auch ein schönes Video dazu.
Wenn man eine andere Stelle oder einen Versatz haben will, legt man ein Stück Blech, Pappe oder Sperrholz in der gewünschten Dicke unter die Grundplatte.
Bei mir sind über 95% der Fräsungen einfache T- oder L-Verbindungen in Platten, die sich auf diese Art ohne Benutzung des Anschlags fräsen lassen. Einzige Bedingung ist, dass der Fräser parallel zur Grundplatte liegt, das muss man natürlich kontrollieren und ggf. die Fräse umtauschen.
Den Ausschlag für die DeWalt gab letztendlich ein Projekt, bei dem ich eine Reihe von Fräsungen in Gehrungen machen musste. Dazu brauchte ich einen exakt winkel- und höhenverstellbaren Anschlag (haben einige teurere Fräsen übrigens nicht, z.B. Makita, die meines Wissens nach nur Winkel oder Höhe verstellen kann).
Übrigens bin ich von der DeWalt auch nicht komplett begeistert: Nach Lieferung waren die Schlitze knapp 4,1 mm breit, was ziemlich blöd ist, weil die Lamellos dann rausfallen. Also habe ich den Fräser ausgebaut und an einem der Zähne einen Grat entdeckt. Nachdem ich diesen mit einer Diamantfeile gestutzt hatte, klemmen die Lamellos jetzt richtig. Ich finde aber, dass dies kein gutes Licht auf die Qualitätssicherung von DeWalt wirft (Elu war irgendwie besser...)
Natürlich muss jeder selbst wissen, was er kauft, aber mir z.B. war eine vernünftige Oberfräse erstmal wichtiger als eine bessere FDF. Und ich behaupte mal, dass man mit der billigsten Flachdübelfräse schneller bessere Ergebnisse erzielt als mit einer Oberfräse mit Scheibennutfräser und Nutfräser (allein der ständige Fräserwechsel).