Ein paar Fragen rund ums Carport

dmc74

ww-pappel
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Hallo,

ich beabsichtige ein Carport für unserer Wohnwagen zu bauen. Ein Bauantrag ist lt. Gemeinde nicht nötig da ich die noch unter der „freien“ Grenzen liege.
Ich hätte noch einige Frage zuerst aber noch ein paar Daten.
Schneelastzone 1a (wohne zieml. Zentral in Bayern)
CP Größe: 800 Länge - 330 Breite - Höhe vorne 300 – Höhe hinten 285
Holz: KVH Fichte
Holzstärken:
Steher (4 St. pro Seite) 14x14
Sparren 850cm (inkl. Überstand vo + Hi) 14x20
Pfetten: ca 18St. 8x16 350cm (inkl. Überstand li/re) in Abstand von 48cm (+/- x)
Dach: Trapezblech 100er (wahrsch. mit Filzeinlage wg. Akustikdämmung)

Das Carport ist freistehend

Hab auch schon mit einem Zimmerer gesprochen der das ganze meiner Meinung zieml. Locker sieht draum wollte ich nochmal Rat bei euch einholen…. Danke schon mal für die Fragen im Voraus.


Ist KVH in Ordnung für die Größe ?

Reichen die Dimensionen der Holzstärken aus ? Oder evtl. zu viel oder zu stark ?

Reichen die 4 Pfosten pro Seite ?

Ist es ratsam einen kompl. Sparren zu nehmen oder ist es durchaus möglich 2 einzelne zu nehmen und die auf Stoß zu verlegen ?

Zuerst dachte ich bei den Pfostenträgern an H-Anker. Mir wurde aber gesagt das die Höhenverstellbaren Träger (mit Dorn oben.. verschraubt von unten ins Holz) genauso tragen würden wenn diese ordentlich mit Bolzenanker / Einschlaghülsen –Dübeln verschraubt sind… Ist dem wirklich so ? Ich kann mich irgendwie im Bezug auf Traglast und Windsog etc. nicht so wirklich damit anfreunden aber es ist einfacher falls mit Fundament o. ä. eben Höhen ausgeglichen werden müssten. Weiter habe ich die höhenverstellbaren in U-Form gesehen und gelesen das diese zwar im Fundament genauso befestigt werden sollten (Bolzenanker etc.) aber da diese seitlich verschraubt werden noch bessere Kräfte aushalten. Und falls doch mal ein strengerer Schneereicher Winter kommt möchte ich schon noch ein paar Reserven haben ohne jede Nacht bangen zu müssen…
Welchen würdet Ihr empfehlen und vor allem warum ?

Falls Ihr die Höhenverstellbaren mit Dorn akzeptieren könntet habe ich noch ne Frage welche Ihr nehmen würdet:
Träger 1:
Grundplatte (in Beton verschraubt) 80x80x8 (mit 8er Lochborhung für Schrauben)
24er Gewindestange bzw. Dorn
Deckenplatte (ins Holz verschraubt) 140x90x5 (mit 10er Lochbohrung für Schrauben)

Träger 2:
Grundplatte (in Beton verschraubt) 100x100x8 (mit 9,5er Lochbohrung für Schrauben)
22er Gewindestange bzw. Dorn
Deckenplatte (ins Holz verschraubt) 140x100x8 (mit 11er Lochbohrung für Schrauben)

Bolzenanker: Müssen diese noch zus. Eingeklebt werden o.ä. ? Ich mein mal was von Harzähnlichem Material gelesen zu haben… ?

Das Fundament (Bagger mit Erdbohrer) wird 30x30x90 ist das ausreichend ? Oder empfehlt Ihr 40x40x90 ?

Ist eine Eisenbewährung nötig ? Hab noch Eisenkörbe vom Nachbarn geschenkt bekommen allerd. Haben die die Maße 33x33 somit müsste ich auf die 40x40 gehen was wiederrum heisst mehr Beton und meine Pflanzkübel zur Schalung oben die ich schon gekauft hab (36x36) kann ich auch wieder zurückgeben. Würde es auch ausreichen Eisenstangen ins Fundament einzugeben (hab davon auch noch was vom Nachbarn…)

Wo verschraubt man am besten das Trapezblech ? Im Tal oder oben am Wellenkamm ?
Wie oft wird die Platte pro Pfette verschraubt ?
Sollten vorne und hinten etwas mehr an Schrauben eingebracht werden wg. Windstoß ?

Fragen über Fragen ich weiß aber wie gesagt lieber vorher einmal mehr gefragt wie danach da stehen wie doof….

Vielen vielen Dank

dmc74
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Ich werden dann mal probieren Dir auf Deine Fragen zu antworten.
Die Querschnitte sind mehr als ausreichend, da würde ich mir absolut keine Sorgen machen.
Bei den Pfostenträger würde ich an H-Eisen den Vorzug geben und diese direkt in die Fundamente mit einbetonieren. Mit einem Schnurgerüst und einer einfachen Stützkonstruktion sind diese auch sehr präzise ein zu bauen. Den Pfosten würde ich einige Millimeter Luft über den Pfostenträgern geben, damit vermeidest Du Staufeuchte an der Unterseite.
Die Dachplatten werden immer auf dem Wellenkamm verschraubt, so ist gesichert dass kein Wasser an den Schrauben durchdringen kann und auch dass weniger Schmutz sich ablagern kann.
Ich habe an meinem Carport (6.40x4.80) die Platten auf jedem zweiten Wellenkamm verschraubt, allerdings wohne ich in direkter Küstennähe und muss darum mit starkem bis sehr stürmischen Wind Rechnung halten. In den letzten 7 Jahren hat sich da noch nichts bewegt.

Ich hoffe Dir ein bisschen weiter geholfen zu haben und Du Dir etwas weniger Sorgen machen musst.
 

veter

ww-esche
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Hallo,

Harald hat schon das meiste gesagt, nur noch ein paar Anmerkungen:

Deine Pfetten sind die Sparren (Sparren liegen auf Pfetten auf) und die Sparren sind die Pfetten. Du kannst jeden zweiten deiner 18 Sparren 8x16x350 lg weglassen, falls du wirklich 100er Trapezblech nehmen willst (mir wäre das zu grob, was die Optik betrifft, siehe z.B. http://trapezblech.com/uploads/images/statik/100-275/100-275.PDF).

Die Dachneigung, 15cm auf 850cm Länge, d.h. ca. 1 Grad, ist zu klein, sollte bei Trapezblechdeckung mindestens 3 Grad sein, Höhenunterschied auf 850 cm dann allerdings ca. 50 cm, damit Regenwasser gut ablaufen kann. Ich würde jeden zweiten Wellenberg (ok, keine richtige Welle, sondern eine Art Tafelberg) mit den 350 cm langen Sparren verschrauben.

Punktfundamente 30x30x80 sind ausreichend, ist eigentlich Durchmesser 30 x 80 tief. Würde auch H-Träger bevorzugen wie Harald schreibt.Ständer 14/14 mit M12 Passschrauben o.ä. anschrauben, Verklebung nicht notwendig. Wegen der geringen Fundamentpressung ist eine Bewehrung nicht erforderlich. Falls es dich aber beruhigt, kannst du ja die geschenkten Körbe aufflexen und ein paar Armierungsstäbe je Loch versenken.

Über Schneelasten würde ich mir bei deinen Abmessungen keine Gedanken machen (Wenn ich dich richtig verstanden habe, wird jede 850 cm lange Pfette 14 x 20 mittels 4 Ständer 14 x 14 abgestützt, also Stützweite 850/3 = 283 cm, das reicht allemal.). Wichtig ist, dass die Pfetten gut mit den Ständern z.B. mittels je zwei 8 mm Holzbauschrauben verschraubt werden, damit nicht alles wegfliegt im Sturm.

Und besonders wichtig: Pfetten und Ständer müssen auf jeden Fall geeignet ausgesteift werden, dazu siehe z.B. Kopfbänder, sonst flattert das ganze hin und her im Wind.

Hier http://www.nordbleche.de/files/montagekatalog.pdf kannst du einiges über Trapezblechdächer und deren Montage finden.

Diese http://www.arcelormittal-construction.ch/de/produkt_links/produkt_pdf/montageanleitung.pdf Anleitung ist auch sehr gut, erklärt insbesondere was man bei kleinen Dachneigungen machen muss, um das Ganze dicht zubekommen.

lg veter
 

cematin

ww-kastanie
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Salut,

um mich hier erstmals an einer Diskussion zu beteiligen (Ich bin erst seit kurzem hier angemeldet) ein Vorschlag, wie ich meinen Carport jüngst gebaut habe:

Maße: 5x3m, wie das schreckliche Klappergestell vom Baumarkt.

Allerdings wollte ich ja noch die Kinderschaukeln und einen Schaukelsitz montieren, der Carport sollte auch schön leicht gehalten sein, weil er eben nicht als Carport, sondern als Überdachung (ähnlich der Terrasse) genutzt wird. Die Baumarktvariante fiel sofort flach, da würde ich nicht mal einen Fliegenfänger dran hängen wollen...

Wie den Bildern zu ersehen habe ich 14er Kanthölzer als Ständer verwendet. Die mittleren Ständer sind nicht mittig, sondern versetzt, um den Platz für Tisch und Stuhl quadratisch zu halten und auch genügend Stabilität für den Schaukelbereich zu haben.

Die Querträger (3m) bilden die Lastbasis der Konstruktion, werden die Sparren tragen und sind ausgeklinkt, ebenso wie die Längsträger (5m) Als Material habe ich mir 4X16 Dielen besorgt.

Darauf kommt noch das Dach aus gewelltem transparenten Plexi, als Schräge (Basis für die Sparren aus 6x6) habe ich aus den zuviel gelieferten 3m-Stücken längs Keile gesägt.

Auf KDI habe ich bewusst verzichtet, ich wollte das lieber mit Holzschutzauftrag (Xyladecor, 2-3mal gestrichen) in Kieferoptik machen. So kann ich später immer noch dunkler in der Farbe werden, falls Holzverfärbungen eintreten.

Das Holz kommt übrigens direkt vom Zimmereibetrieb (mit Sägewerk). Die Kosten für das Holz betrugen 320,- , dazu noch diverse Spax in 80er, 120er und 160er Länge. Als Bodenträger U-Stahlbügel, im Boden mit 12er Schlagankern befestigt. Anker und Schrauben waren auch noch einmal ca. 120 Euro,- Zuzüglich Dach kommt alles summa summarum auf ca. 500,- Euro *** Gesamtkosten.

*** Stimmt nicht ganz, eine TS in ähnlicher Höhe kam auch noch dazu, die OF kommt baldigst usw... Bin angefressen genug, das nächste Projekt zu realisieren, diesmal ein Etagenbett für die Kleinen...

l.g. E
 

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dmc74

ww-pappel
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Vielen vielen dank euch allen und habt Nachsicht beim meiner nächsten Frage ! (Wellenberg und -kamm :emoji_slight_smile:

Danke nochmals !
 

widirus

ww-kastanie
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Berlin
hi, es wußten doch alle, was Du meinst!

Und das Stück Holz, wo die Platte draufgeschraubt werden, nennen die Dachdecker tatsächlich Pfette. Sparren verlaufen von Traufe zum First, von unten nach oben ,oder wie auch immer, aber eher nie quer zur Wasserlaufrichtung.

mfg Mirko
 

beppob

ww-robinie
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dachneigung

grüß Gott dmc74,

und wenn du die dachneigung zur seite und nicht nach hinten machst, dann würdest du die empfohlene Neigung leichter bewerkstelligen, ohne einen halben meter in der höhe einzubüssen ???
sonst finde ich deine Konstruktion gut. und wie schon erwähnt, zwischen die Pfosten und die Pfetten 45° verlaufende abstrebungen reinbauen, damit eine seitliche Stabilität entsteht, aber das weist du ja bestimmt.

habe letztes jahr sowas ähnliches gebaut, für das Auto der tochter und auch kvh verwendet, die keilzinken in der längenverleimung halten ja demnach mehr wie das gewachsene holz. ausserdem ist es ja am ende im trockenen.

bin hier im oberallgäu, wir haben auch hohe schneelasten. allerdings habe ich so akrylglasplatten drauf, die sind so glatt, da bleibt der Schnee erst gar nicht liegen.

gruß aus dem oberallgäu,
beppo
 
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