ein Eichentisch, zwei Möglichkeiten.

JayCe

ww-ulme
Registriert
24. März 2022
Beiträge
184
Ort
Klein Meckelsen
Moin!

Ich bräuchte eure Hilfe bei der Entscheidung wie ich einen Tisch baue.
Erst einmal zum Holz: Die Eiche habe ich vor fünf, oder sechs Jahren gefällt und neben Brennholz auch viele Bohlen und Balken per Motorsäge aufgesägt. Das meiste wurde schon verarbeitet im Außenbereich (Baumhaus, Sandkiste, Bänke) und Reste wurden zu Schneidebrettern und Bilderrahmen verarbeitet. Drei "Platten" habe ich noch liegen. Da ich damals schon an einen wuchtigen Tisch gedacht habe, habe ich mir drei Platten zugesägt mit einer Dicke von ca. 10cm. Länge alle drei ca. 345cm.

Platte 1: Breite 52cm/75cm
45255736rr.jpg


45255737vx.jpg


45255738cg.jpg


Platte 2: Breite 72cm/95cm
45255763cs.jpg


45255764lq.jpg


Platte 3: Breite 96cm/100cm
45255778yq.jpg


45255780du.jpg


45255782im.jpg


45255783nj.jpg


Damit es übersichtlicher wird schicke ich diesen Teil ab und schreibe gleich weiter.
Danke!
 

JayCe

ww-ulme
Registriert
24. März 2022
Beiträge
184
Ort
Klein Meckelsen
Der zukünftige Tisch soll mind. 90cm breit und 220cm lang sein. Risse und andere Fehlstellen sind kein Problem, ich mag das.
Mein ursprünglicher Plan war einen Tisch aus einer Platte zu fertigen. Es würde also nur Platte drei in Frage kommen. Bei der Breite das maximum, in der Länge könnte ich schauen wo ich säge. Abrichten mit der Fräse, zuschneiden mit einer großen Handkreissäge. Stärke am Ende 6-8cm.
Pro: Optik
Contra: wie stark arbeitet der Kern?

Möglichkeit zwei wäre sich drei bis vier Streifen aus den Platten rauszuschneiden. Auftrenne mit der Motorsäge (Gestell) und abrichten mit der Abrichte (Bernardo PS310). Stärke 5-6cm.
Pro: stehende Jahresringe
Contra: recht gewöhnlich

In beiden Fällen würde ich massive Gratleisten aus Metall verwenden und aus Gründen des Gewichtes, der Fähigkeiten und der Optik einen Unterbau aus Metall verwenden.

Danke!
 

Jedi_neo2002

ww-birke
Registriert
9. März 2022
Beiträge
70
Ort
Lux
....d.h. nach ein paar Jahren draußen oder im offenen Unterstand müssen die Bohlen auf jeden Fall für ein paar Wochen in die Trockenkammer.
Oder kriegt man das auch im Haus hin bei 22 Grad? Gibt wahrscheinlich Risse wegen fehlender Kontrolle (?)
 

Holzjäger

ww-ulme
Registriert
9. März 2017
Beiträge
171
Ort
Oberschwaben
....d.h. nach ein paar Jahren draußen oder im offenen Unterstand müssen die Bohlen auf jeden Fall für ein paar Wochen in die Trockenkammer.
Oder kriegt man das auch im Haus hin bei 22 Grad? Gibt wahrscheinlich Risse wegen fehlender Kontrolle (?)

Das bekommst du auch im Haus hin. Ich lagere meine Rohware immer in einer alten Scheune und nach ein paar Jahren wandern dann einige Bohlen (man muss seine Projekte halt vorausplanen) in den Raum neben meine Werkstatt. Sicher ist es dort etwas kühler, als nachher im Wohnraum, aber die Luftfeuchtigkeit ist ähnlich. Nach 2-3 Monaten messe ich dann die Feuchte, wenn die passt schneide ich die Rohware grob auf Länge, alles wird besäumt und darf noch - zum Leidwesen meiner besseren Hälfte - 1-2 Wochen in einem Wohnraum liegen. Man sieht gerade an diesem Punkt, dass sich die Rohware doch noch etwas verzieht oder ein paar Risse auftauchen.

Grundsätzlich bin ich von diesem Einbaumtischen auch sehr begeistert und habe dafür auch Material im Lager. Allerdings habe ich bisher kaum einen Tisch gesehen - ob selbst gebaut oder vom Schreiner (gibt mWn auch wenige, die das machen), die meinen Qualitätsansprüchen genügt hätten. Das Hauptproblem lag bei den meisten an der Rissbildung und der Schüsselung vom Holz. Durch die einzelne Bohle ist man den Faserverläufen über die gesamte Baumbreite eben ausgesetzt. Bei entsprechender Feuchtigkeits- und Temperaturveränderung im Raum muss man eben alle Spielchen des Holz mitmachen und akzeptieren. Bei deinen Dimensionen musst du schon einen Doppel-T drunter packen, damit sich da nichts mehr verzieht. Und selbst da reißen vermutlich dann die Schrauben ab.

Darum bin ich eher dafür, den Tisch aus mehreren Teilen zusammenzusetzen. Deine Bohlen kommen scheinbar alle vom selben Baum, deshalb ist es dir sicher möglich, schöne farbliche Übergänge zu schaffen.
 

derdad

Moderator
Registriert
3. Juli 2005
Beiträge
5.160
Ort
Wien/österreich
Erstens: Besorg dir ein GUTES Holzfeuchtmessgerät und miss an verschiedenen Stellen die Feuchte. Alles Andere ist herumraterei.
Auch beim Trocknen in der Kammer werden Risse und Verzug entstehen. Jedoch weniger.
Eine Platte in diesen Dimensionen wird immer Arbeiten und Kräfte entwickeln, die man nicht glaubt. Wenn es dir nichts ausmacht, dass die Risse einmal größer, einmal kleiner sind und die Platte nicht gerade bleibt (ich spreche da von 10mm Verzug in alle Richtungen. Oder auch mehr), dann kannst du deinen Tisch machen wie du es vorgeschlagen hast.
LG Gerhard
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.351
Ort
Kiel
Möglichkeit zwei wäre sich drei bis vier Streifen aus den Platten rauszuschneiden. Auftrenne mit der Motorsäge (Gestell) und abrichten mit der Abrichte (Bernardo PS310). Stärke 5-6cm.
Pro: stehende Jahresringe
Contra: recht gewöhnlich

Mode vergeht. Nachdem solche Tische schon ein paar Jahre gemacht werden, wird es bei dieser Mode nicht mehr lang dauern.
 

Leibhaftiger

ww-robinie
Registriert
12. Januar 2013
Beiträge
972
Ort
Affalterbach
...
Möglichkeit zwei wäre sich drei bis vier Streifen aus den Platten rauszuschneiden. Auftrenne mit der Motorsäge (Gestell) und abrichten mit der Abrichte (Bernardo PS310). Stärke 5-6cm.
Pro: stehende Jahresringe
Contra: recht gewöhnlich
...

Bei stehenden Jahresringen hast Du bei der Eiche doch sehr oft Spiegel. Genau das macht für mich Eichenholz so attraktiv, normale Fladerung kann ja jedes andere Holz auch.
Für mich wäre es klar: 4-5 Riegel mit 20-25cm Breite, sehr gut zueinander passender Maserung/Farbe und maximalem "Spiegelgehalt" zu einer schönen Platte verleimen. Bei 220cm Länge würde ich auf 1,0-1,10m Breite gehen. Macht mehr her und bietet beim Essen mehr Platz für Schüsseln in der Mitte etc.
Auf Gradleisten würde ich verzichten, wenn Du ordentliche Kufen drunter schraubst und der Tisch nicht grade in nem Zelt draußen steht, sehe ich da keine Probleme.
 

JayCe

ww-ulme
Registriert
24. März 2022
Beiträge
184
Ort
Klein Meckelsen
Danke euch! Darauf wird es wohl hinauslaufen. Dann schneide ich mir die besagten fünf Riegel heraus.
Diese kann ich dann ja auch noch ein paar (wenige) Wochen im Haus weiter trocknen bevor ich sie abrichte.
 

JayCe

ww-ulme
Registriert
24. März 2022
Beiträge
184
Ort
Klein Meckelsen
Ich nochmal...
Morgen werde ich mir die Riegel zurechtsägen und dann im Haus einlagern, hätte aber noch zwei Fragen, bzw. bräuchte euren Segen.

1. Vor dem verleimen würde ich Lamellos setzten. Da ich die Platte recht dick haben möchte (ca. 8cm) dachte ich daran die Lamellos versetzt in zwei Ebenen zu setzten -_-_-_ macht das Sinn und welchen Abstand zueinander schlagt ihr vor?
2. Meine Bernardo schafft beim Dickenhobeln max. 24cm. Seht ihr ein Problem darin beide schmalen Seiten mit der Abrichte zu fügen? Bin eh gespannt wie gut das klappt. Tische 1,4m, Riegel 2,5m, Rollböcke vorhanden.
3. Habt ihr Empfehlungen wo man Gestelle mit gutem P/L-Verhältnis herbekommt?

Dankeschön!
 

Leibhaftiger

ww-robinie
Registriert
12. Januar 2013
Beiträge
972
Ort
Affalterbach
Ich als Laie, der schon ein paar Tischplatten gebaut hat, würde sagen:

1. Die Lamellos sind ja nur eine Positionier-/Verleimhilfe, daher reichen da eigentlich 4-5 auf die Länge. Und nur eine Ebene. Würde links und rechts ca 20-30cm vom Rand die ersten setzen, die restlichen 3 dann einfach auf der Länge geleichmäßig verteilen.

2. Ich würde beide Seiten wechselseitig an der Abrichte fügen. Bei mir werden damit die Fugen deutlich besser als beim Dickenhobeln.

3. Stahlgestelle habe ich bisher immer über Etsy fertigen lassen. Dort gibt es viele Metaller, die schweissen Dir was Du möchtest. Kommt oft aus dem nahen europäischen Ausland. Oder in der Schlosserei Deines Vertrauens anfragen.
 

JayCe

ww-ulme
Registriert
24. März 2022
Beiträge
184
Ort
Klein Meckelsen
Moin!

Ich schon wieder...
Seit Ende Februar habe ich jetzt vier Riegel im Wohnzimmer liegen (mit Abstandhölzern) 26x10 und 2,5m lang.
Endmaß vom Tisch soll 1m x 2,2m werden, ursprünglich dachte ich an 2,4m, aber das wird zu groß für das Wohnzimmer.

Nachdem ich die Riegel per Handkreissäge zurechtgeschnitten habe bin ich mit dem E-Handhobel einige male drüber gegangen um die groben Sägespuren (Motorsäge) und Dreck zu beseitigen. Nach dem ich die Riegel dann in das Haus getragen habe war mir klar das ich sie nicht über meine Bernardo schiebe. Das hat bei dem Gewicht einfach keinen Sinn... :emoji_cry:

Nun wollte ich morgen beim Tischler vorbei fahren und wegen dem abrichten mal fragen, aber da kam mir eine Idee: Keine Ahnung ob es Sinn macht (Optik und Stabilität). Die Riegel auf etwas über 1m schneiden, dann kann ich sie abrichten und dann den Tisch aus Querhölzern zusammenleimen. Meinungen dazu? :emoji_thinking:

Nur eine fixe Idee, von meinem ersten Plan den Tisch aus einer Platte zu fertigen bin ich dann ja schon weit weg...

Danke!
 

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
6.357
Ort
Pécs
Keine gute Idee.
Sieht a) nicht gut aus und ist b) technisch falsch.
Das Holz arbeitet quer zur Faser, dadurch bekämst Du beträchtlich Längenänderungen.

Warum geht das nicht mit der Bernardo?
 

JayCe

ww-ulme
Registriert
24. März 2022
Beiträge
184
Ort
Klein Meckelsen
Ok, danke! War ja nur eine fixe Idee...
Die Riegel sind so schwer und in der Kombination mit den kurzen Abrichttischen erwarte ich da keine akzeptablen Ergebnisse.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.068
Ort
Ebstorf
Hallo,

mach die einzelnen Lamellen schmaler, so 8cm, dann sind die Brocken nicht ganz so schwer. Ich habe mit meiner Hobelmaschine (1,3m Tischlänge) schon eine 3,2m lange Arbeitsplatte gemacht. Und von @Holzrad09 weiß ich, dass er mit gleich langen Hobeltischen auch 2m Türen baut.

Gruß Ingo
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
10.542
Ort
vom Lande
Und von @Holzrad09 weiß ich, dass er mit gleich langen Hobeltischen auch 2m Türen baut.
Ja Ingo, die Türen können auch mal 2,50m sein und ein Oberlicht haben. Man muss eben immer bisschen schauen und auch mal 2 lange Stücken zusammen halten, man braucht eben bisschen Erfahrung, so in etwa 30 Jahre sollten hinkommen. :emoji_slight_smile:
LG
 

Anhänge

  • DSC_1047.JPG
    DSC_1047.JPG
    95,5 KB · Aufrufe: 48

JayCe

ww-ulme
Registriert
24. März 2022
Beiträge
184
Ort
Klein Meckelsen
So, es ist vollbracht!

Das abrichten der schweren Riegel hat nicht wirklich geklappt. Durch das Gewicht haben sich die Provisorien immer wieder verstellt.
Aber sei es drum, ich habe es mit eigenen Mitteln zurecht gepfuscht... :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:

Januar 2017
45651209dh.jpg


Mai 2023
45651211tk.jpg


Habe dann die Lamellos weggelassen und drei massive Gratleisten aus Metall eingesetzt.

:emoji_thumbsup: Danke für die Hilfe!

PS: durch das pfuschen bin ich jetzt in der Breite bei "nur" 98cm gelandet. Länge 220cm und Dicke 7,5cm. Zu zweit kommt man bei der Platte gut ins schwitzen.
 

JayCe

ww-ulme
Registriert
24. März 2022
Beiträge
184
Ort
Klein Meckelsen
Da ich manchmal sparsam bin hab ich geschaut was ich noch liegen habe.
Diese sind zwei cm tief und vier cm breit.
 

Anhänge

  • 20230511_164531.jpg
    20230511_164531.jpg
    222,2 KB · Aufrufe: 141
  • 20230511_175803.jpg
    20230511_175803.jpg
    210,2 KB · Aufrufe: 141

JayCe

ww-ulme
Registriert
24. März 2022
Beiträge
184
Ort
Klein Meckelsen
Moin, ich nochmal mit einer Frage.

Als nächstes werde ich ein Sideboard bauen. Angedacht war geräucherte Eiche (hab ich liegen), aber Madame möchte die gleiche Eiche wie beim Tisch. Brettware habe ich aber nicht mehr viel, eher die dicken Platten welche man am Anfang des Threads sieht. Also Eiche ca. 10cm stark.
Würde z.B. eine Holzmann hbs 300j zum auftrennen reichen? Schnitthöhe reicht mit 165mm das ist mir klar. Aber taugt das was?

Ich muss bei Maschinen langsam auf den Taler achten und hier wird eine angeboten.

Danke!
 
Oben Unten