Eichentisch rund und Gratleisten

Jürgen18

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Hallo,

ich plane derzeit den Bau eines Tisches aus Eiche Leimholz 30mm.
Es soll eine runde Tischplatte mit 1m Durchmesser, auf einem 8-eckigen Sockel und dieser wiederum auf einer Bodenplatte, ebenfalls rund mit 80cm Durchmesser handeln. Damit es nicht zu einfach wird:emoji_grin:, soll die Konstruktion aus zwei unabhängigen Hälften bestehen, die auseinandergezogen werden können, so dass eine zusätzliche Platte (1*1m) zur Vergrößerung des Tisches eingelegt werden kann. Damit wäre der Tisch dann oval. Diese Platte soll auf jweils zwei Hölzern aufliegen, die unter die beiden halbrunden Tischplatten geschraubt werden.
Die Maserung soll quer zu dem Schnitt verlaufen, die die beiden Plattenhälften trennt, so dass auch nach dem Einlegen der Verlängerung eine durchgehende Maserung vorliegt. Notwendige Gratleisten verlaufen also parallel zu diesem Schnitt und sollen daher komplett in die jeweiligen Platten versenkt werden. Ich dachte daher an die Verwendung der Aluminium-Gratleisten mit Stahlkern (z.B. von Häfele).
Jetzt zur eigentlichen Frage:
Für die Einlegeplatte plane ich mit zwei der o.g. Gratleisten. Wie viele Gratleisten empfehlt ihr mir für die beiden Tischhälften (sind dann 1m*50cm) bzw. für die Bodenplatte (80*40cm). Reicht hier jeweils eine, die etwa 10-15 cm von der geraden Längskante entfernt eingefräst wird, oder sollte ich lieber noch eine zweite einplanen, die dann ca. 10cm von der Bogenkante entfernt eingesetzt wird.

Vielen Dank bereits jetzt für eure Meinungen und Vorschläge.

Gruß
Jürgen
 

IngoS

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Hallo,

stell hier mal eine Skizze ein, wie du dir das gedacht hast.

Gruß

Ingo
 

Jürgen18

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Ich habe eine Sketchup-Zeichnung einer Tischhälfte...
 

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marcus_n

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Hallo Jürgen, da hast du dir etwas vorgenommen. Bist du entsprechend ausgerüstet? Warum lässt du den Unterbau (Säule, Fuß) nicht am Stück? Das ist doch so viel zu aufwendig im Bau und sorgt für Instabilität. Überleg mal, ob du dir einen festen Unterbau erstellst (was so schon echt anspruchsvoll ist) und dann oben drauf die zwei Plattenhälften ausziehen und die Mitte einlegen, oder hochheben. Jedenfalls so, wie man das früher halt gmacht hat.
Wird der komplette Tisch aus Eiche Leimholz? Welche Oberfläche?
Gruß Marcus
 

IngoS

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Ich habe eine Sketchup-Zeichnung einer Tischhälfte...

Hallo,

das Entscheidende sieht man ja nicht. Wie willst du die Tischplatte stabil an der Säule befestigen, hat ja immerhin rund 32cm Überhang.
Dann ist zu bedenken, dass so eine große Bodenplatte üblicher Weise nicht plan aufliegt, sondern auf dem Fußboden wackelt. Da müssen noch irgendwelche Füßchen drunter.

Gruß Ingo
 

Jürgen18

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@Marcus:
- Ich habe bereits ein 1:1 Modell aus (bitte nicht lachen) 22mm-OSB-Platten gebaut, weil ich mir bezüglich Stabilität und dem Vorgang beim Umbau auch nicht sicher war. Der Bau-Aufwand erschien mir nicht soo hoch und Stabilitätsprobleme konnte ich auch nicht feststellen. Man kann sich an jeder Stelle auf die Tischplatte drauflehnen, draufsetzen hab ich nicht probiert.
- Ja, der Tisch soll komplett aus Eiche Leimholz bestehen.
- Oberflächentechnisch hatte ich an Das Möbel-Hartöl mit UV-Blocker von Natural gedacht.
@Ingo:
An der Innenseite der beiden 8-Eck-Hälften werden oben und unten Eiche-Klötze eingepasst, die dann mittels Schrauben jeweils "Wand" und Tischplatte bzw. "Wand" und Bodenplatte verbinden. Das hat zumindest bei dem o.g. Modell funktioniert.
 

marcus_n

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Ja dann hast du ja schon ordentlich Vorarbeit geleistet. Gibt es davon Fotos? Ich finde den Aufwand einer getrennten Säule doch noch sehr hoch, aber vielleicht hast du das ja in der Praxis geschickt gelöst? Zeig doch mal.
Gruß Marcus
 

Jürgen18

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Die für das Modell verwendete Mittelplatte ist von einer anderen Tischvergrößerung, daher passt sie von der Dicke nicht zu den Tischhälften. Das soll im Projekt dann natürlich einheitlich werden...
 

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marcus_n

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Im jetzigen Zustand wird die Mittelplatte bei Nichtbenutzung also beiseite gestellt. Was wiegt das denn jetzt so im Moment? Es ist tatsächlich die Frage ob hier Gratleisten überhaupt nötig sind. Gute Vorarbeit! Respekt.
 

U.Tho

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Finde ich gar nicht mal so doof - unter die Fußplatte paar Möbelgleiter als "Füße"?
Gruß Uwe
 

Hoosier

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Das gefällt mir sehr gut so! Ich würde die Halbschalen aber innen noch schließen, schaut vielleicht besser aus im ausgezogenen Zustand?
 

Jürgen18

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@Marcus: Ja genau, die Vergrößerung kommt in die Abstellkammer oder so, wenn nicht verwendet. Bezüglich Gewicht hab ich nicht explizit geschaut, aber Tragen kann man die Hälften allein, ohne Rückenbeschwerden zu bekommen :emoji_wink:

@uwe: Ingo hat oben ja ebenfalls schon eine Anmerkung bzgl. "Füßchen" gemacht. Das hatte ich übersehen. Aber ja, da werden sicherlich noch einige Möbelgleiter drankommen, schon allein, damit beim Umbau (Auseinanderziehen der Hälften) der Boden nicht verkratzt.
 

marcus_n

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Bei den Eichen-Klötzchen würde ich darauf achten, dass die nicht ein Arbeiten der Platten behindern. Das könnte evtl. zu Spannungen führen. Wie hast du geplant die Tischkanten zu behandeln? Fasen, Runden, Kanten aufleimen? Willst du bei einer Holzart bleiben oder vielleicht kombinieren?
 

Jürgen18

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@Hoosier: ein Verschließen der der Halbschalen ist bisher nicht geplant, könnte aber ggf. noch nachgeholt werden.

@Marcus: Die "innen" liegenden Kanten (also dort wo die Hälften zusammenkommen bzw. die Hälften mit der Vergrößerung) sollen nur gebrochen werden. Die Tischkanten, die "außen" liegen, sollen eine Rundung r=6 erhalten, bei der Tischplatte oben und unten, beim Fuß nur oben.
Vielen Dank für den Hinweis mit den Klötzen, das hatte ich nicht bedacht.
 

Johannes

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Hallo Jürgen,
ein schönes 1:1 Modell hast du da gebaut. Der Entwurf gefällt mir. Wenn du das in Eiche-Leimholz bauen willst, brauchst du Glück, viel Glück. Dein Entwurf ist sehr gut in Plattenbauweise herzustellen. Bei Massivholz ( Leimholz ist auch Massivholz), widerspricht dein Entwurf leider den Konstruktionsgrundsätzen. Also meiner Meinung nach solltest du entweder die Konstuktion komplett ändern, oder den Werkstoff ändern (zum Beispiel: Eiche furnierte Birke Multiplexplatte).

Es grüßt Johannes
 

Hondo6566

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Toller Entwurf, gefällt mir.
Füße drunter, Halbschalen schließen wurde ja schon genannt.
Ich würde den Tisch nicht aus Leimholz bauen sondern aus Edelfunierter Tischlerplatte, z.B. in Eiche Funiert. Ist m.E. im Holzhandel ähnlich vom Preis zu haben wie Leimholz im Baumarkt und verzieht sich viel weniger bis gar nicht.
 

Jürgen18

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Guten Morgen,

widerspricht dein Entwurf leider den Konstruktionsgrundsätzen.
Heißt das, ich müsste trotz der eingangs erwähnten, anzubringenden Gratleisten mit Verziehen rechnen? Sorry, ich ziehe die Aussage keineswegs in Zweifel, würde nur gern genau verstehen, womit ich zur rechnen hätte (man geht ja schließlich gern schlauer ins Bett als man aufgestanden ist:emoji_grin:).

Eiche furnierte MPX oder Edelfurnierte TiPla wären zwei interessante Alternativen. Mit sowas habe ich allerdings bisher noch nicht gearbeitet. Wie würde man bei diesen Materialien dann die Kanten bearbeiten bzw. "unsichtbar" machen? Sowas wie ABS-Kanten (damit wiederum und Dekorplatten - Stichwort Eiche Sonoma - hab ich schon zwei-, dreimal gearbeitet)?
Und gibts dann Unterschiede zu Leimholz bei der Oberflächenbehandlung?

Vielen Dank und viele Grüße
Jürgen
 

Hondo6566

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Anleimer an die Kanten und bündig fräsen.
Leimholz ist nicht gesperrt, verhält sich daher wie Massivholz. Tipla, MPX, Sperrholz ist gesperrt und wird somit konstruktiv gehindert sich zu verziehen.
 

pedder

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ich habe größere Teile meines Lebens an exakt so einem Tisch verbracht. Das ist eine Superentwurf. mit 4-6 kann man am runden Tisch sitzen, dann schnel auf 8- 12 ausgezogen.

Der wurde aus furnierter Tischlerplatte hergestellt. Inzwischen hat ihnm meine große Schwester als Schreibtisch. Der hält jetzt seit rund 40 Jahren. Runde Tische sind toll!
 

Johannes

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Hallo Jürgen,
ich kenne diese Tische mit Massivholzplatte mit quer laufendem Faserverlauf mit zwei Teleskop verbindungen zwischen den beiden Hälften. Wie man die Kanten bei furnierten Platten macht, hängt stark von der gewünschten Optik ab. Ich habe des öfteren Tischplatten aus furnierten Multiplaxplatten hergestellt, bei denen die Kante sichtbar geblieben ist.

Es grüßt Johannes
 

Besserwisser

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Ein sehr ähnlicher Tisch ist von Cor das Modell Combra. Gab's ausziebar und starr.
Niemals Multiplex für so etwas benutzen. Da ist eventuell viel zu viel Spannung drin.
Wenn du das selbst machen willst, dann nimm eine fertig furnierte Tipla (oder Spanplatte )und leime ein 2mm Kante dran. Falls du die Kante stark runden willst auch mehrlagig.
In massiv wäre mir das Riskio viel zu groß, dass sich da am Stoß starke Versätze zeigen. Oder du machst diue Trennfuge parallel zur Faserrichtung.
Und wie schon häufig von mir erwähnt- Massivholzbau wird von Laien überbewertet. Plattenwerkstoffe haben ihre deutliche Berechtigung.
 

Setter

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Hab da mal ne Frage an die Holzspezies hier.
Wieso sollte dieser Tisch nicht mit Massivholz funktionieren? Normalerweise sollte sich die Luftfeuchtigkeit in einem Wohnraum zwischen 40-60% liegen. Schwankungen innerhalb dieses Bereiches hätten bei Massivholz (Eiche) nicht so große Auswirkung auf die Holzfeuchte.
Ich lese bei Massivholzmöbel hier immer von "Finger weg", "problematisch", "unbedingt Gratleiste" etc.
Holz wurde immer schon als massiver Werkstoff im Möbelbau eingesetzt. Früher mögen diese Regeln mit Gratleiste etc auch notwendig gewesen sein, da das Raumklima sich massiv im Jahresablauf verändert hatte. Stichworte hierzu : nur ein Raum im Haus geheizt, undichte Fenster, keine Wärmedämmung etc.
Heutzutage sollten die Werte im Wohnraum normalerweise sich in diesem Bereich (40-60%) bewegen.
Also wozu z.B. Gratleisten? Holz verändert doch nicht so großartig seine Feuchtigkeit als daß es zu Problemen mit Rissen etc kommen sollte wenn nur Holzobjekte in der Wohnung stehen, wo schon beim Bau eine optimale Holzfeuchte herrscht.
Hab ich da Denkfehler drin? Bei mir zu Hause "überleben" bisher alle Massivholzmöbel ohne Risse oder Zentimeterweise Wölbungen...
 

Hondo6566

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Winter/Sommer bzw. Heizen/Kühlen
so als Beispiel für Einflussfaktoren für das Schwundverhalten bei Holz.
Wir hatten früher eine Tür zum Wohnzimmer in Rahmen/Füllung-Bauweise. Im Winter ist die Füllung derart geschrupft, dass man durch die geschlossene Tür durchsehen konnte.
 

Setter

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Wie gesagt, kann ich bei mir im Haus nicht feststellen, diese Dinge. Bei keiner Tür/Tisch/Schrank,Frühstücksbrettchen/Vitrine etc zu beobachten. Ich denke ich heize und lüfte normal. Hbe Garten wo auch mal im Winter die Terassentür offen steht und der angrenzende Raum erst auskühlt und dann wieder sich aufheizt (mit damit auch verbundenen Luftfeuchtigkeitsschwanungen). Deshalb wunder ich mich ja immer wenn hier häufig von Massivholz abgeraten wird bei bestimmten Projekten bzw auf Gratleisten etc verwiesen wird
 
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