Eichentisch - Lavinas kleine Schwester

jochen50

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Hallo,

im Forum habe ich bereits zahlreiche nützliche Tipps und Diskussionen in verschiedensten Beiträgen gefunden, die mir an vielen Stellen geholfen haben.

Jetzt habe ich - streng am Vorbild der Lavina orientiert (https://www.woodworker.de/forum/threads/esstisch-in-eiche-mit-sonderwünschen.110427/#post-689970) - meinen ersten kleineren Tisch gebaut. Stefan danke ich nicht nur für die Fotos der Konstruktion, die mir sehr viel Nachdenken abgenommen haben, sondern auch für seine immer postwendenden Antworten auf meine Fragen, die unterwegs nach und nach noch aufgetaucht sind.

Die Vorgaben meiner Tochter: Material: Eiche passend zum Fußboden, Standort: in einer (114 cm schmalen) Nische in einer Dachgaube. Ein Container mit 60 cm Höhe muss darunter passen.

Umsetzung: Die Maße der Platte sind 112 x 72 x 3,5 cm, durchgehende Lamellen, Breite 70-75 mm. Tischhöhe 75,5 cm, Zarge 70 x 25 mm. Schublade mit Fingerzinken und eingelassenem Sperrholzboden. (Die allfällige Diskussion zum Sperrholz halte ich aus).

Die Zargenkonstruktion entspricht der großen Lavina, wobei ich den Vorschlag von @teluke aufgegriffen habe, die Zargenvorderseite mit der Platte zu verschrauben. Meine 65 kg biegen über der Schublade nichts durch. Die Beine sind 5 x 5 cm, aus je 2 verleimten Brettern gefertigt. Für die Nutklötze habe ich die Anregungen von IngoLiegeradler ((https://www.youtube.com/watch?v=b8H3_wt5Q8E) genutzt. So – nachdem die wesentlichen konstruktiven Details von Dritten stammen, habe ich wenigstens die Arbeit selbst gemacht – fast jedenfalls.

Einen Abricht- / Dickenhobel besitze ich nicht, habe aber eine Empfehlung für alle mit einem ähnlichen Problem: die Hobelarbeiten konnte ich in der Mitmachwerkstatt bei Andreas Milde in Mülheim machen (https://www.ungehobelt-mh.de). Hier gab es neben einem wirklich exzellenten Hobelbild viele freundliche Tipps und Hilfestellung von Andreas– einen herzlichen Dank dafür nach Mülheim – ich komme jederzeit gern wieder. Auch wenn ich wegen des doch recht weiten Weges froh wäre, wenn es um Münster herum etwas Vergleichbares gäbe. Bei mir liegt noch etwas an Eiche im Keller…

Nun freue ich mich auf Kritik und Verbesserungsvorschläge.

Jochen 20250311_1111471.jpg 20250317_152932.jpg 20250311_112548.jpg 20250406_1444281.jpg
 
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PrimaNoctis

ww-robinie
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Saubere Arbeit. Das Fälzen des SK-Doppels gefällt mir gut.

Vorschläge für Lavinas Schwester ihr Zwilling:
* Beine leicht verjüngen
* Platte einen Ticken dünner hätte ich schöner gefunden

Ist beides aber Geschmackssache und schmälert keineswegs das schöne Möbel. Danke für's Zeigen.
Reichst du noch ein Bild der Platte nach?

Einzig schade, dass Lavina und ihr Besitzer davon nichts mehr mitbekommen. Aber dafür kann dein Tisch nix. :emoji_slight_smile:
 
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Hallo,
den Tisch finde ich genau so gut wie deine Projektvorstellung! Das macht Spaß!
Die Beine zu verjüngen, hätte ich auch vorgeschlagen.
Was ich schade finde: Dass der Tisch in der Nische etwas eingezwängt steht und so gar nicht gebührend zur Geltung kommt.
Der könnte sich im frei im Raum stehend durchaus sehen lassen!
Gruß
 

Ikeabana

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Nun freue ich mich auf Kritik und Verbesserungsvorschläge.
Da kann ich nicht mit dienen. Für den gedachten Stellplatz des Tisches hätte ich die Beine vermutlich auch nicht verjüngt. Beim Esstisch finde ich die in den Proportionen der Beine sehr gut. Vielleicht hätte ich darüber nachgedacht, die Führungen für die Schublade einzunuten.

Aber kannst Du etwas erzählen, warum die Beschläge fur die Tischbeine gewählt hast und welche das sind? Du hattest sicher Bedenken wegen der schmalen Zarge. Schafft das tatsächlich zusätzliche Stabilität oder ist der Tisch noch zerlegbar?
 
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Da ist dir ein sehr schöner Tisch gelungen! Perfekte Ausnutzung des Raums. Das finde ich ja immer so toll an unserem Hobby, man kann aus der sägerauhen Bohle genau das Möbel herstellen was benötigt wird. Und hier eben saugend in der Nische einen optimalen Arbeitsplatz erschaffen, toll. Da wird dir deine Tochter bestimmt um den Hals gefallen sein. :emoji_slight_smile:
 

jochen50

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Danke für die freundlichen Rückmeldungen!

@PrimaNoctis: Bei dem Querschnitt der Beine 5 x 5 cm habe ich mich nicht getraut, zu verjüngen. Aber vielleicht bei einem Zwilling. Die Plattendicke ist mit der Abrundung der unteren Kante optisch ein wenig abgemildert. 20250518_103032.jpg 20250311_112330.jpg



@Ikeabana: Wegen der besseren Zugänglichkeit der Schublade habe ich einen Vollauszug verwendet – eingenutete Führung wäre natürlich stilechter gewesen. Ach ja, die Eckbeschläge. Die Zargenverbindung ist mit abgesetzten Nutzapfen gearbeitet, weil die Zarge eigentlich metallfrei fest verleimt werden sollte. Als sie stand, habe ich dann kalte Füße bekommen, ob wir sie überhaupt und unfallfrei im Stück über eine ziemlich schmale Treppe mit einer 90°-Ecke zum DG transportieren können. Es ist dann ein Mix geworden: Die Beine sind mit den Seitenzargen verleimt und die Verbindung mit dem Rest ist gesteckt und mit den Eckbeschlägen mit je 2 Schrauben 8 x 60 fixiert. Es wackelt nichts, aber die Zarge kann noch zerlegt werden. Der Beschlag ist von Häfele https://www.haefele.de/de/produkt/zargen-tischbeinbeschlag-hoehe-70-mm/P-00872043/.

@ teluke: Die Nutklötzchen hätten allerdings auch für drei Tische gereicht, schadet aber nicht.

Was für eine tolle humorvoll-ironische Formulierung! Tja, das kommt raus, wenn man sich als relativer Anfänger offensichtlich überängstlich an die (ja viel größere!) Vorlage klammert. Wieder was gelernt.
 

hennerich

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Ich finde, dass du das ganz toll gemacht hast. Da kann ich mir direkt noch eine Scheibe abschneiden :emoji_innocent: :emoji_wink:
 

uwe_

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schöner Tisch, ich bau gerade einen ganz ähnlichen.
Sind die mittleren Zargen für die Schubladenführung an die Tischplatte geschraubt? Und Frage an die Profis: Ist das nicht evt suboptimal, da die Platte sich nicht mehr bewegen kann deshalb, oder macht man das so?
 

teluke

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Wenn Du die Tischplatte in der Mitte an die Zarge anschraubst ist das natürlich dann ok wenn Du dafür sorgst dass sich die Platte nach beiden Seiten dehnen kann.

Ich mache das aber etwas anders.

Ich schraube die Tischplatte an der durchbrochenen Zarge an und lasse die beiden Querzarge neben der Schublade an die hintere Zarge durchgehen und verbinde sie mit Dieser.
Die Tischplatte sorgt so dafür dass sich die unterbrochene Zarge nicht bewegen kann.
Die Tischplatte kann sich dann auf die andere Seite dehnen.
 

Manohara

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ja, schöner Tisch und - soweit ich sehen kann - sehr "ordentlich" gebaut.
Dass er "etwas eingezwängt" steht, geht ja nicht anders, denn er ist ja für dieses Raum-Ende gedacht.

Ich hätte das Vorhandensein von 3 Wänden vermutlich genutzt, um die Platte ohne Beine dort "schweben" zu lassen: 3 stabile Leisten - mit einem Falz - an die Wände und die Platte ohne weitere Stabilisierung (Gratleisten oder Ähnliches) einfach eingeschoben, könnte ich mir gut vorstellen.

Das erzähle ich nur, weil's mir spontan einfällt.
Den Tisch mit Beinen kann man jedenfalls auch nach einer Nutzungsänderung noch sehr gut brauchen. ... und das vermutlich noch 100 Jahre? ... 200? ... oder mehr?
 

SchweißerSchnitzer

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Ich mache das aber etwas anders.

Ich schraube die Tischplatte an der durchbrochenen Zarge an und lasse die beiden Querzarge neben der Schublade an die hintere Zarge durchgehen und verbinde sie mit Dieser.
Die Tischplatte sorgt so dafür dass sich die unterbrochene Zarge nicht bewegen kann.
Die Tischplatte kann sich dann auf die andere Seite dehnen.
Entschuldige, falls ich aufm Schlauch stehe: Kannst du nochmal erklären (oder n Bild) wo der Unterschied zu jochen50s Konstruktion liegt? Er hat doch auch die unterbrochene Zarge festgeschraubt, die Schubladezargen nach hinten durchgehen lassen an die hintere Zarge.
 

teluke

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Eigentlich ganz einfach (Anlage).
Der Querfries hinter der Schublade müsste nicht mal sein, den mache ich nur damit sich da nichts verziehen kann und die Schublade garantiert gut läuft.

Die grünen Kreise sind die Anschraubpunkte.
Damit übernimmt dort die Tischplatte die Funktion der unterbrochenen Längszarge.

Noch ein Nachtrag: Dort sind natürlich keine Langlöcher erforderlich, die wären sogar kontraproduktiv.
 

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teluke

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Eigentlich ganz einfach (Anlage).
Der Querfries hinter der Schublade müsste nicht mal sein, den mache ich nur damit sich da nichts verziehen kann und die Schublade garantiert gut läuft.

Die grünen Kreise sind die Anschraubpunkte.
Damit übernimmt dort die Tischplatte die Funktion der unterbrochenen Längszarge.

Noch ein Nachtrag: Dort sind natürlich keine Langlöcher erforderlich, die wären sogar kontraproduktiv.
Der Unterschied sind die überflüssigen Schrauben.
Insgesamt zwei Schrauben reichen da völlig aus.
 

jochen50

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@Manohara Die Platte ohne Beine schweben lassen: das war auch mein Plan. Aber 60er Jahre RH, kernsaniert. Statik(er) erlaubt keine Fußbodenheizung im DG. Und Wandheizung ist gegenüber stabilen Leisten etwas kritisch. Irgendwas ist immer...
Dank an die anderen für die Diskussion!
Jochen
 
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