Eichenbretter mit Bandsäge auftrennen, Beinaheunfall

Holzfummler

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Moin allerseits,
für den Bau eines Waschmaschinenschranks, will ich ein Eichenbrett, 1250 x 20 x 120 hochkant auftrennen, was ich als Rahmen benötige.

Beim Test, Stück Hartholzrest, mit der Scheppach BASA3 mit Uddeholm Blatt 10 x 0,5 4 ZpZ fing der Schnitt an zu verlaufen. Da das Band für Weichholz (Stück Kiefer ging problemlos) gedacht ist, habe ich mir bei ORTA/Bandsägenshop.com ein Band 10 x 0,45 6 ZpZ mit gehärteten Zähnen für Hartholz gekauft, korrekt eingelegt (Zähne liegen nicht auf den Gummiballen), gespannt und die Führungsrollen eingestellt. Per Hand gedreht (Stecker war aus der Dose) und visuell Lauf und Einstellungen überprüft.

Die BASA3 (Vario) ist auf Max-Geschwindigkeit:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:arallelanschlag eingestellt. Eingeschaltet, hochlaufen lassen und nach ca. 2 Sekunden reißt es mir das Holz aus den Händen und zerhackt die Kunststoffabdeckung, das Band steht, Säge brummt. Habe einen mächtigen Schreck bekommen. BS ausgeschaltet. Sägeblatt hat eine Delle/Knick

Da ich schon häufiger mit der BASA3 geschnitten habe (Multiplex, Kiefer) denke ich nicht, dass ich zu stark gedrückt habe.

Irgendwie muss mindestens ein Zahn voll ins Holz gehackt haben.

Was habe ich falsch gemacht?

Besten Dank für eure konstruktiven Hinweise / Tipps. Das Buch von GH habe ich auch.

Gruß
Thomas
 

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seschmi

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Was ich nicht verstehe: Wieso reißt es Dir das Werkstück aus der Hand? Das liegt doch auf dem Tisch auf, und am Parallelanschlag an. Damit ist es ja sicher geführt. Oder hast Du „freihändig“ gesägt?

Wie hoch ist denn Dein Parallelanschlag? 120mm sollten doch fast komplett anliegen.

Sowas passiert, wenn das Werkstück mit dem Band drin verkippt. Dann wird das Band geklemmt und aus der Bahn gezogen. Dass dabei die Tischeinlage zerspant wird, ist genau der Zweck der Einlage: Deshalb ist die aus Plastik oder Holz.

Du brauchst jetzt eine neue Einlage, kann man auch selber machen. Und das Band dürfte auch hin sein - man kann versuchen, es zu richten, aber wenn ein richtiger Knick drin ist, sind die Chancen schlecht.

Und nächstes Mal das Werkstück so am Anschlag und Tisch führen, dass es Dir nicht aus der Hand gerissen werden kann. Da wird der Fehler liegen.
 

seschmi

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Typischerweise passiert sowas, wenn jemand versucht, ein Rundholz längs aufzutrennen. Das geht ein Stück gut, dann klemmt es ein bisschen, das Rundholz dreht sich etwas, das Band verkantet und klemmt richtig, und dann knallt‘s.

Das Holz sollte da, wo das Band in den Tisch läuft, auch aufliegen, und sicher gegen verkippen geführt sein. Wenn das schwierig ist (zB bei krummen Ästen), muss man sich eine Halterung schaffen, zB einen Plattenrest anspaxen.

Dass man ein Band ruiniert und die Säge stehen bleibt, kommt schonmal vor - zuletzt bei mir, als ich einen Goldregen aufgesägt habe, in den ein Stück Gartenzaun eingewachsen war.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Beim Test, Stück Hartholzrest,
Wenn dein Test-Hartholzrest ein schmales, kurzes Stück war, dann hast du das Werkstück an der Hinterseite (zu dir zeigend) nicht fest genug nach unten auf den Tisch gedrückt, sondern hauptsächlich nur gegen den Anschlag und Richtung Blatt geschoben.

Wenn die Sägezähne das Werkstück erfassen, so entsteht dort eine (Kipp)kraft am Werkstück nach unten. Diese stützt sich im Normalfall auf dem Tisch ab. Das schmale Werkstück ist aber offensichtlich nur auf dem Kunststoffteil aufgelegen ohne seitlich den Gusstisch zu berühren.

In deinem Fall hat dann die nach unten gerichtete Kraft am Sägeblatt das Werkstück angekippt, die Kunststoffeinlage konnte dem Druck nicht standhalten und ist gebrochen und das Werkstück ist weiter gekippt, noch bevor du es nach unten drücken konntest und hat die Säge blockiert.

Die (in deinem Fall sehr dünnen) Kunststoff-Tischeinlagen werden mit der Zeit spröde und können brechen. Sieht man bei dir schön - der Riss / Bruch ging - wie aus dem Lehrbuch - von den Löchern aus.

Die Ironie daran ist: wenn du gleich mit dem "richtigen / langen" Werkstück gesägt hättest, dann wäre das höchstwahrscheinlich nicht passiert.

Viele Grüße
Alois
 

seschmi

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Stimmt, Alois hat recht. Ich war davon ausgegangen, dass es zur Seite gekippt ist. Wenn es ein kurzes Stück war, kann es natürlich auch nach hinten gekippt sein.

Eventuell wäre eine stabilere Tischeinlage aus Holz hier besser gewesen.
 

Holzfummler

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Hi Alois,

Danke. Wahrscheinlich war es das. Teststück war auch rel. kurz, ca. 20 cm. So was Blödes aber auch. Also nächstes Mal längeres Teststück und feste Holzeinlagen.

Gruß
Thomas
 

IngoS

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Hallo,

besser als Alois kann man es nicht beschreiben. Wollte auch gerade das Gleiche schreiben.
Schade um das neue Sägeband.

Gruß

Ingo
 

Mitglied 59145

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Da denkt man gerade an dem Text rum, super erklärt!

Evtl Pertinax oder Sperrholz für die Einlage? Was für Maße hat die denn?

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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Pertinax ist auch gut. Ich meine ich habe das in 6 oder 8mm.das müsste ich aber erstmal gucken.

Gruss
Ben
 
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