Eichenbohlen Sägen - Esstisch

!Simon!

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Guten Tag an alle :emoji_slight_smile:

da ihr mir letztes Mal schon super geholfen habt, hätte ich nochmal eine Frage.

Ich würde gerne einen Esstisch bauen.
Habe dazu jetzt meine Eichenbohlen trocknen lassen.

Diese würde ich jetzt gerne mit einer Handkreissäge Besäumen. Die Bohlen haben sich aber Teilweiße geschüsselt.
Geht das trotzdem mit einer Handkreissäge und Führungsschiene zu sägen?
Oder müsste erst eine Seite dazu Abgerichtet werden?
Hobeln würde ich die Bohlen dann bei einem Schreiner machen lassen.

Wie breit sollte ich die Bretter Sägen Wenn ich später eine Breite von 20cm haben möchte.
Also ich meine Bezüglich dem späteren Hobeln.

Vielen Dank im vorraus :emoji_slight_smile:
 

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Friederich

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Wie breit sollte ich die Bretter Sägen
Spielt noch keine Rolle. Einfach in der Mitte auftrennen. Hier ist das schlechteste Holz was sowieso raus muss.
Normalerweise trennt man es erst vor dem Abrichten mit der Kreissäge auf. Geht ganz schnell.
Wenn du es für den Transport zum Schreiner aber vorher machen willst, spricht auch nichts dagegen.
Dr Schreiner schneidet dann zuerst den Splint weg, richtet diese Kante ab, und schneidet dann auf Breite.
Ich bezweifel, dass das Holz wirklich schon trocken genug ist. Und vorher macht Abrichten undHobeln überhaupt keinen Sinn. Es würde sich danach ja beim weiteren Trocknen verziehen.

Du hast es übrigens nicht gut aufgesetzt. Die Stapelhölzer zwischen den Bohlen müssen exakt übereinander sitzen. Wenn du es nochmal umsetzt, unten nach oben, damit es gleichmäßieger trocknet, solltest du darauf achten.
 

teluke

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Aus jeder Bohle werden zwei Bretter.
Die Breite hängt dabei von der Breite der Bohle und ev. Holzfehlern ab (nennt sich fallende Breiten).
Der Kern muss raus (wie schon Friedrich schrieb).
Ob Du den Splint komplett abschneidest oder teilweise mitverarbeitest ist Geschmacksache.
Wichtig ist immer dass eine Seite der Bretter Deinen Anforderungen entsprechen.
Die andere Seite kann auch mal Fehler haben, die kommt dann nach unten.
 

carsten

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Hallo

wie und wie lange wurde denn da getrocknet. Irgendwie irritiert mich das Erscheinungsbild der Bohlen. Normal kenne ich das so dass gerade so bereite Bohlen NACH dem Trocknen recht deutliche Hirnrisse haben. Erst recht eine Kernbohle. Auch die Borke scheint mir noch erstaunlich gut und fest zu sein.
20 cm als Breite ist sehr breit. Je breiter so eine einzelne "Lamelle" ist deto mehr arbeitet sie.
Ich habe mal gelernt max 140 -160 mm und bin damit gut gefahren. Schließ mich aber den fallenden Breiten von teluke an. Bei Massivholz sind einheitliche Breiten der Lamellen eher selten bzw eher ein Zeichen industrieller Produktion.
 

laubraupe

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Ist das moos da nicht sogar noch grün? wenn die nicht kammergetrocknet wurden kannst du dein Projekt wohl noch mal ein paar Jahre nach hinten verschieben
 

Friederich

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Standardaussage, die praktisch immer stimmt: Das Holz ist zu feucht. :emoji_slight_smile:

Das Hirnholz sollte man übrigens vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.
 

!Simon!

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Einfach in der Mitte auftrennen. Hier ist das schlechteste Holz was sowieso raus muss.
Heißt das Kernholz muss raus und wird nicht verwendet? Wie viel wird da üblicherweiße rausgeschnitten?
Ich habe das Holz aufsägen lassen und anschließend unter einem Vordach Scheune (die auf der gesamten Länge vorne offen steht) 3 Jahre lange trocknen lassen.
Vor 4 Tagen habe ich das Holz im Holzwerk Trocknen lassen. Wie lange er ist drinnen hatte kann ich leider nicht sagen.
 

Friederich

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Heißt das Kernholz muss raus und wird nicht verwendet?
Eiche hat fast nur Kernholz.
Das Holz nahe der Markröhre neigt stark zum Werfen und Reißen. Sieht man ja schön an getrockneten Dielen. Die sind in der Mitte praktisch immer gerissen. Und V-förmig geschüsselt.
Mach dich unbedingt mit den "Verleimregeln" vertraut, das ist absolutes Muss. Selbst wenn man nur zwei Bretter zusammenleimt.
Holz schwindet in der Länge praktisch nicht, und tangential zu den Jahrringen doppelt so stark wie radial. Daraus geht alles übrige hervor.
 

VolkerDK

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Hmm, ich dachte Holz bleibt wochenlang in einer

Ob dein Holz trocken genug ist darfst du hier nicht fragen. Hast ja schon gelesen: ist immer zu feucht.

Hat der im Holzwerk mit einem professionellen Messgerät Feuchte im Kern gemessen nach der Trocknung? Im Zweifelsfall machen lassen, bevor du hier den Tipp bekommst "mehrere Jahre im Wohnraum nachtrocknen zu lassen."

Wie Holz trocknet hängt nun von so vielen Faktoren ab die keiner beurteilen kann, das ist alles Glaskugel.


Wenn du ohnehin auftrennen willst, liefern sogar handelsübliche Brennholzfeuchtemesser brauchbare Ergebnisse. Habe meines verglichen mit dem eines Bootsgutachters aus der Nachbarschaft, lagen 1% auseinander.
Geht halt nur mit auftrennen und direkt in der Mitte messen.
 

Friederich

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Habe dazu jetzt meine Eichenbohlen trocknen lassen.
Entschuldigung, da hab ich was überlesen. Also in einer Trockenkammer trocknen lassen (?)
Dann sollte es eigentlich die richtige Feuchte haben, wenn ordnunggemäß durchgeführt.
Dann müsstest Du nur noch darauf achten, dass es nach dem Abrichten
-entweder sofort verarbeitet wird, oder
-durch einigermaßen luftdichtes Einpacken eine weitere Feuchteänderung verhindert wird.

Falls es unzureichend getrocknet sein sollte, dann tut sich durch weitere Lagern jetzt im Sommer nichts mehr. Im Freien nicht und im Haus erst recht nicht. Da käme es dann nur noch auf vielleicht 12%. Ca 8% wären ideal. Unter 10% solten es aber auf jeden Fall sein.
 
Zuletzt bearbeitet:

IngoS

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Diese würde ich jetzt gerne mit einer Handkreissäge Besäumen. Die Bohlen haben sich aber Teilweiße geschüsselt.
Geht das trotzdem mit einer Handkreissäge und Führungsschiene zu sägen?

Hallo,

um noch mal deutlich auf die Frage zu antworten.
Ja, musst du so machen. Die sägerauhen Bohlen werden erst besäumt und aufgetrennt und dann erst gehobelt.
Klar, dass die Schnittkanten nicht unbedingt rechtwinklig sind und je nach Bohle auch in sich verdreht sein können.
das exakte in Form bringen geschieht erst durch das Hobeln. So gesehen musst du natürlich beim Sägen größer schneiden, als es dem fertigen Teil entspricht.

Hier kannst du sehen, wie ich die Eichenbohlen für einen Tisch besäume (zwar mit Tischkreissäge, aber das Verfahren mit Handkreissäge ist gleich).
Klicke hier.

Gruß

Ingo
 

!Simon!

ww-fichte
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Die sägerauhen Bohlen werden erst besäumt und aufgetrennt und dann erst gehobelt.
Du hast in deinem Video die Bohlen besäumt. Also die Baumkante entfernt. Muss ich die großen Bohlen bei mir in der Mitte auftrenne? Sprich dann das Markröhre heraustrenne?
Schneidet man beim Besäumen das Splintholz am besten gleich mit Weg?
 

seschmi

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Erstmal: Das sind schöne Bohlen. Schöne Stücke, oft mit stehenden Jahresringen, das Holz sieht für mich gut aus. Falls Du es doch nicht willst, würde ich es nehmen. Ob es trocken ist, sagt das Photo natürlich nicht.

Wieviel Du um die Markröhre herum rausschneiden musst, siehst Du dann schon beim Aufschneiden, bzw Du kannst das dem Schreiner überlassen. Um den Transport einfacher zu machen, kann man sie in der Mitte einfach längs durchsägen - Du siehst ja schon am Verzug, dass die Mitte nahe am Zentrum nicht zu gebrauchen ist. Der Schreiner weiß dann schon, wie viel er noch wegnehmen muss. Ich mache das immer nach Sicht, man sieht schon im Anschnitt, ob's geht oder ob noch was weg muss.

Wenn Du die Bohlen sowieso längs aufsägst, kannst du auch gleich ein Stück aus der Mitte rausnehmen und eine Darrprobe machen. Darrprobe ist sehr einfach und sehr genau, viel besser als die Messgeräte. Informationen zum Vorgehen lassen sich leicht finden, Zusammengefasst trocknet man das Holz im Backofen auf Null und bestimmt das Gewicht vorher und nachher.

Zum Splint: Im Prinzip kann man den dranlassen, wenn das optisch gefällt. Bei luftgetrockneter Eiche habe ich aber noch nie gesehen, dass er nicht wurmstichig war. Für den Transport zum Schreiner würde ich ihn abmachen, je weniger Gewicht desto weniger Stress. Wenn Du die Eiche räucherst, bleibt der Splint hell. Das kann man mögen oder nicht, sollte es aber vorher wissen.

Ob man den Splint schon zum Trocknen abmacht, dazu findest Du verschiedene Meinungen. Ich denke, die meisten stapeln die Bohlen mit Splint auf, also funktioniert das offensichtlich. Wie erwähnt sind Würmer im Splint normal, die verirren sich auch mal ein paar mm in den Kern, aber normalerweise nicht tiefer.
 

IngoS

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Muss ich die großen Bohlen bei mir in der Mitte auftrenne? Sprich dann das Markröhre heraustrenne?
Schneidet man beim Besäumen das Splintholz am besten gleich mit Weg?

Hallo,

da die Bohlen üblicher Weise beim Trocknen schüsseln, also an der rechten Seite konvex und an der linken Seite konkav werden, würdest du sehr viel runterhobeln müssen, bevor du eine plane Fläche hast. Durch das mittige Auftrennen verlierst du in der Dicke weniger, außerdem kann man die Verleimregeln leicht einhalten. bzw. verringert sich der Verzug bei verleimten Platten (In meinem Video etwas weiter vorn erklärt). Nur bei der Kernbohle, in der die Markröhre sitzt, muss man etwa 5cm heraustrennen, weil das Holz beim Trocknen dort Risse gebildet hat.
Beim Besäumen wird der Splint im Wesentlichen abgesägt. Da man die Rohmaße sägt, kann auch noch etwas Splint dran bleiben, weil der dann beim Aushobeln mi verschwindet, oder man legt den Splintbereich so, dass er nur auf der Unterseite der Tischplatte sichtbar wird, wo es nicht stört.

Gruß

Ingo
 

!Simon!

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Danke für die ganzen Antworten.
Habe hier noch ein paar Bilder von den Bohlen
 

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Friederich

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Heißt die Markröhre in der Mitte muss herausgesägt werden?
Der Bereich ganz nahe der Markröhre ist praktisch unbrauchbar und muss raus.
Wie Ingo sagt, ca 5cm um die Markröhre herum, vielleicht auch etwas weniger. Kommt auf die Dicke der Bohle an.
Die übrigen Bohlen trennt man sinnvollerweise auf, genau in der Mitte. Die eine Bohle wendet man und verleimt dann wieder. entspechend Verleimregeln.
Splint wird beim Besäumen weggeschnitten. Bis auf wenige Millimeter, die dann beim Abrichten wegfallen.

Ist ein Brett zu breit, dann immer an der inneren Kante wegschneiden.
 

magmog

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Spielt noch keine Rolle. Einfach in der Mitte auftrennen. Hier ist das schlechteste Holz was sowieso raus muss.
Normalerweise trennt man es erst vor dem Abrichten mit der Kreissäge auf. Geht ganz schnell.
Wenn du es für den Transport zum Schreiner aber vorher machen willst, spricht auch nichts dagegen.
Dr Schreiner schneidet dann zuerst den Splint weg, richtet diese Kante ab, und schneidet dann auf Breite.
[...]

Guuden,

evtl. liegt es daran, dass ich Tischler bin, und kein Schreiner.
Denn ich kann den Verallgemeinerungen nicht zustimmen!
Dass das schlechteste Holz in der Mitte sei, ist eine mehr als zweifelhafte Behauptung.
Und dass meine Beispieltischplatte, ungetrennt und nicht abgerichtet, nur gedicktet,
bei 1050mm Breite, nur eine! Leimfuge hat, könnte natürlich am Nichtschreinersein liegen.
 

teluke

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Ich denke Friedrich meinte damit nur das Herzbrett.

Das mit der einen Leimfuge geht schon wenn man das richtige Holz dafür hat.
Dafür ist aber ein Herzbrett mit herausgetrennter Markröhre optimal.
Man muss natürlich einen Baum finden der den passenden Durchmesser hat.

Gibt aber auch Seitenbretter die perfekt gerade bleiben.
Sieht man schon wenn sie aus dem Trockner kommen.
Sowas trenne ich nur auf wenn ich es schmaler brauche.
Ansonsten verleime ich von 8cm bis 30cm alles durcheinander und nebeneinander.
Bei solchem Holz sind auch die Verleimregeln wurst. Betrachte ich eh nur als unverbindliche Empfehlungen.
Kommt wahrscheinlich davon dass ich weder Tischler noch Schreiner bin.
 

Friederich

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Die übrigen Bohlen trennt man sinnvollerweise auf, genau in der Mitte. Die eine Bohle wendet man und verleimt dann wieder. entspechend Verleimregeln.
Wie gesagt: "Sinnvollerweise". Unbedingt nötig ist es nicht, es reduziert aber das Schüsseln. Umso wichtiger, je schlechter das Holz getrocknet ist.
Was unbedingt raus muss ist der Bereich direkt um die Markröhre.
 

Wrchto

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Nur mal aus Interesse: Ich dachte immer, dass beide Begriffe den selben Beruf beschreiben.
Irre ich? Oder steckt ein Wortwitz dahinter, den ich nicht verstehe?

Ich als Ösi dachte, bei uns sagt man Tischler und in Deutschland Schreiner. Jetzt lerne ich, dass es wohl nicht in ganz Deutschland so ist. Hm, wäre vielleicht etwas für den Tresen, herauszufinden, in welchen Regionen man wie sagt.
 

hemmi1953

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Stark vereinfacht: In Österreich und im Norden und Osten Deutschlands "Tischler", im Westen und Süden "Schreiner".
 
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