Eichen-Treppenstufen - wie behandeln?

tom75

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Hi Leute

ich habe hier eine Stahlwangentreppe die noch Baustufen hat. Dafür haben wir nun tolles Eichenholz gekauft was als Stufen gebaut werden soll.

Mit was behandele ich am besten die Stufen damit sie lange schön sind? Einfaches Öl ist sicherlich zu wenig oder? Wir haben Katzen die leider die Angewohnheit haben sich des öfteren zu übergeben - auch auf die Treppe :emoji_wink:

Lackieren wollte ich sie aber auch nicht wegen der Optik. Was also nehmen? Hartwachs? Tungöl?

Tom
 

DZaech

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Lackieren wollte ich sie aber auch nicht wegen der Optik. Was also nehmen? Hartwachs? Tungöl?

„Lackierte“ Optik gibt es nicht. Es gibt wasserbasierte Parkettlacke die nahezu unsichtbar sind (natureffekt), ebenso gibt es Hartwachsöle deren Oberfläche einer seidenmatt lackierten sehr nahe kommem. Von da her gibt es kein „Lackieren ja/nein“ nur wegen dem Aussehen. Viel entscheidender ist die Art des Lackes und der gewünschte Oberflächeneffekt. Also stumpfmatt, matt, seidenmatt, Anti-Rutsch, etc. Dann macht zusätzlich noch der Typ des Lacks (wasserbasiert, lösemittelbasiert) viel aus, vor allem bezüglich Anfeuerung der Holzes.

Ich würde in deinem beschriebenen Fall ein gutes 2k-Öl mit Härterzusatz nehmen, oder wenn weniger Anfeuerung gefordert ist, einen wasserbasierten, tiefmatten 2-k Parkettlack verwenden.
 
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schrauber-at-work

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Remmers 2K PU Lack habe ich bei menen Treppen (3 Stück) verwendet. Feuert kaum an, sehr belastbar, bin damit zufrieden mit.
Hab in 3 Schichten lackiert (gespritzt), hält auch mit Katze und Kleinkind ideal.
Ist mittlerweile 5 Jahre drauf sieht (bis auf 1-2 Macken wo mal was runtergefallen ist) top aus.

Gruß SAW
 

ZoOOo4

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Hallo,
ich würde gerne diesen Thread einmal aufleben lassen. Ich habe vor in meinem Neubau auf die Betontreppe eigens hergestellte Eichenstufen zu montieren.
Gibt es neben den Lacken noch weitere Dinge, die berücktsichtigt werden sollten? Also ob gebürstet oder sehr glatt geschliffen (wegen eventueller Rutschgefahr oder sowas)? Oder kann man die Rutsch-Eigenschaften mit den Lacken noch wesentlich beeinflussen?

Viele Grüße
ZoOOo4
 

gsx

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Hallo zusammen,

Entschuldigung, wenn ich den Thread auch für meine Frage nutze.
Ich baue gerade mit einem Generalunternehmer einen Neubau und habe bei seinem Treppenbauer eine Entscheidung zu treffen, wie ich meine Innentreppe haben möchte. Eiche anstelle von Buche hatte ich von Anfang an im Preis vereinbart aber bei der Beschichtung habe ich mir damals leider gar keine Gedanken gemacht und geölt/gewachst nicht mit in die Leistungsbeschreibung aufgenommen. Eigentlich wollte ich bis jetzt gebürstet und geölt/gewachst haben aber den Aufpreis zu standard (lackiert), den ich jetzt im Mehrpreis-Angebot bekommen habe, finde ich extrem überzogen. Deswegen überlege ich mir, ob einfach lackiert matt/seidenmatt nicht auch ausreichen würde und ich das Geld eher in andere Dinge im Haus investiere, die einen größeren Mehrwert haben. Die schönere, natürliche, Optik der Eiche bei "gebürstet/geölt" würde ich damit wahrscheinlich verlieren und die Vorteile der leichteren Ausbesserung auch. Andererseits kann man bei den Aufpreisen überlegen, ob man dieses Geld nicht nach einigen Jahren investiert und die Treppe dann schleift und neu ölt/versiegelt. Oder mache ich mir damit langfristig keinen Gefallen, wenn ich mir den Aufpreis spare? Für jeden Tipp oder Hinweis, wie ihr euch in der Situation entscheiden würdet, bin ich euch sehr dankbar.

Zu der Treppe und den Aufpreisen:
Es geht um eine gewendelte Bolzen Innentreppe mit 15 Stufen und Handlauf. Die Treppe führt von der Wohn- zur Schlafetage und wird sicherlich nicht so stark beansprucht. Für geölt anstelle von lackiert fallen 550€ Aufpreis an, für gebürstet weitere 850€. In Summe wären es dann 1400€ für die Änderung von lackiert auf geölt/gebürstet bei 15 Stufen und einen Handlauf. Als Öl/Wachs verwendet der Treppenbauer das Remmers HWS-112, beim Lack wäre es ein 1K Lack von der Fa. Kneho (Hydro, Wasserlack).
 

magmog

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Guuden,

wenn meine Vermutung zutrifft, dürften die Stufen aus industriellem Lamellenholz bestehen,
eventuell auch noch keilgezinkt.
Da wäre mir eine gute Lackierung des Aufwandes genug.
 
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Heener

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Hallo,
ich würde gerne diesen Thread einmal aufleben lassen. Ich habe vor in meinem Neubau auf die Betontreppe eigens hergestellte Eichenstufen zu montieren.
Gibt es neben den Lacken noch weitere Dinge, die berücktsichtigt werden sollten? Also ob gebürstet oder sehr glatt geschliffen (wegen eventueller Rutschgefahr oder sowas)? Oder kann man die Rutsch-Eigenschaften mit den Lacken noch wesentlich beeinflussen?

Viele Grüße
ZoOOo4
Ganz wichtig ist, dass die Betontreppe genügend abgetrocknet ist.
Wie soll die Befestigung erfolgen?
Grüße Jan
 

gsx

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Guuden,

wenn meine Vermutung zutrifft, dürften die Stufen aus industriellem Lamellenholz bestehen,
eventuell auch noch keilgezinkt.
Da wäre mir eine gute Lackierung des Aufwandes genug.
Vielen Dank für deine Antwort! Ich frage noch einmal aus was die Stufen bestehen aber wahrscheinlich ist das tatsächlich industrielles Lamellenholz.
 

weissbuche

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Hallo gsx,
die Stufen auf dem Bild sind mit Remmers hws112 gemacht. Haben wir auch schon für diverse Fußböden genommen, bislang ohne Beanstandungen. Der Aufpreis ist meiner Meinung nach gerechtfertigt. Hws112 kann man gut spritzen, wird nicht nachgewischt und wird eigentlich wie Lack verarbeitet. Preis ist auch ziemlich gleich. Bürsten würde ich nicht, weil sich in der Strucktur der Dreck festsetzt.
Gruß Eckard
 

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Hoosier

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Hallo

bürsten würde ich bei Stufen nicht. In den Rillen sammelt sich der Dreck was auf Dauer unschön aussieht.
Treppenlacke haben sich seit Jahrzehnten bewährt. Wer sogar Richtlinien bzgl Rutschfestigkeit einhalten muss/ will kann Strukturpulver zusetzen. siehe z.B. Zweihorn variocryl Treppenlack

Wir haben gebürstete Eichestufen massiv, das ist sehr schön und schliesst sich auch gut an das gebürstete Parket an - wo soll der Unterschied zwischen Parkett und Stufen sein beim Dreck? Klar, wir reden hier vom Wohnbereich, barfuss oder mit Strümpfen. Sauberhalten ist kein Problem, entweder saugen oder feucht wischen.

Würde nicht zu glatten und lackierten Stufen raten, das sieht meiner Meinung nach nicht schön aus - Ansichtssache halt.
 
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gsx

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Hallo gsx,
die Stufen auf dem Bild sind mit Remmers hws112 gemacht. Haben wir auch schon für diverse Fußböden genommen, bislang ohne Beanstandungen. Der Aufpreis ist meiner Meinung nach gerechtfertigt. Hws112 kann man gut spritzen, wird nicht nachgewischt und wird eigentlich wie Lack verarbeitet. Preis ist auch ziemlich gleich. Bürsten würde ich nicht, weil sich in der Strucktur der Dreck festsetzt.
Gruß Eckard
Vielen Dank, das hilft mir auf jeden Fall weiter. Die Stufen auf den Fotos sehen schön aus. Die Optik mit dem Remmers hws112 ist aber trotzdem so natürlich wie bei einem normalen Öl? Ich frage deswegen, weil die Stufen auf den Fotos ein bisschen glänzend wirken.

Meinst du die 550€ als gerechtfertigten Aufpreis für hws112 gewachst anstelle von 1k-lackiert oder meinst du eher generell den Aufpreis, den man für das Remmers hws112 anstelle vom Lack bezahlt? Ich verstehe nur nicht, woher ein solcher Aufpreis kommt, wenn das Remmers hws112 wie ein Lack verarbeitet/gespritzt werden kann und ein 1K-Lack im Verhältnis zum Remmers Wachs auch keinen sehr hohen preislichen Unterschied hat. Oder ist es die größere Menge, die man beim Wachs braucht und zusätzliche Arbeitsschritte, die man beim Lack ggf. nicht hat?
 

gsx

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Wir haben gebürstete Eichestufen massiv, das ist sehr schön und schliesst sich auch gut an das gebürstete Parket an - wo soll der Unterschied zwischen Parkett und Stufen sein beim Dreck? Klar, wir reden hier vom Wohnbereich, barfuss oder mit Strümpfen. Sauberhalten ist kein Problem, entweder saugen oder feucht wischen.

Würde nicht zu glatten und lackierten Stufen raten, das sieht meiner Meinung nach nicht schön aus - Ansichtssache halt.
Das mit dem Dreck in den Rillen habe ich jetzt schon von einigen Schreinern gehört und denke, dass das nicht aus der Luft gegriffen ist. Vielleicht sammeln sich auch Staubpartikel mit der Zeit und Bilden eine dreckige Schicht, wenn man die Rillen nicht alle paar Tage gründlich reinigt? Wie lange habt ihr die gebürsteten Eichenstufen und würdest du es wieder so machen? Sind die Stufen bei euch auch geölt bzw. gewachst?
 

magmog

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Guuden,

Ob der Aufpreis gerechtfertigt ist weis nur die Firma, da müsste Mensch in deren Kalkulation nachschauen.
Es kann ja auch mit der Fa über den Preis gesprochen werden.
Eine 1-K Lackierung ist auf alle Fälle das rationellste, Öl-Wachs ist auf mit Sicherheit aufwendiger.
Besonders wenn es kein Standard der Firma ist.
 
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weissbuche

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Das die Stufen glänzen hängt sicherlich mit der Beleuchtung in der Werkstatt zusammen. Die Oberfläche bei hws 112 ist matt.
Natürlich kenne ich die Kalkulation des Kollegen nicht aber bei 550,00 Euro sind das ja so ca. 8 Stunden und diesen Mehraufwand sehe ich nicht. Bei 1- K würde ich schleifen bis 150, grundieren, schleifen mit 220 o. 240 und dann 2 x lackieren. Bei hws 112 schleife ich bis 150, grundiere, schleife mit 240 und trage 2 x hws auf. Beides mit der Pistole und bei vergleichbaren Preisen für das Material. Mehraufwand entsteht durch den Filterwechsel in der Absaugung, aber sicherlich keine 8 Stunden. Hws 112 ist bei Remmers kein Nischenprodukt und selbst bei großen Objekten bewährt gerade weil die Verarbeitung so einfach ist.
Gruß Eckard
 
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gsx

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Besten Dank euch beiden für die Antworten! Über den Mehrpreis habe ich versucht zu sprechen und die Aussage bekommen, dass daran nichts zu machen ist weil es seine Standardpreise sind. Daran sind wohl die um 40-50% gestiegenen Preise schuld - das ist heutzutage wohl die ultimative Begründung für alles :emoji_wink:

Das ist aber generell das leidige Thema mit der "Bemusterung" in Verbindung mit von Generalunternehmern/Bauträgern unterbeauftragten Firmen. Die wissen, dass sie sich solche Preise erlauben können weil der Kunde keine andere Wahl hat außer den Preis zu bezahlen, den Standard zu nehmen (lackiert) oder das Gewerk zu einem nicht marktgerechten Preis komplett herauszunehmen. Wahrscheinlich hängt das auch mit den Preisen für "standard" zusammen, die er von seinem Auftraggeber bekommt was ich aber nicht als mein Problem sehe weil ich für das ganze Bauprojekt ganz sicher nicht wenig bezahle...

Und genau mit so einer Vorgehensweise habe ich meine Probleme und würde am liebsten, aus Prinzip, "standard" nehmen wenn es keine besonderen Nachteile gäbe. Aber weil dieses Thema mit der eigentlichen Frage nichts zu tun hat, noch einmal zurück zur eigentlichen Frage:

Beim Hws 112 sehe ich, neben der besseren Optik, den größten Vorteil, dass man die Treppe nach ein paar Jahren auch recht einfach gut auffrischen kann und die Treppe dann wahrscheinlich besser bzw. weniger abgenutzt aussieht als mit 1K-Lack. Ist das so richtig oder lässt sich das HWS112 wegen seiner lack-ähnlichen Struktur auch nicht mehr so einfach mit öl bzw. HWS112 nachbearbeiten/auffrischen? Wie ist es eigentlich mit UV-Schutz. Der obere Teil der Treppe (im OG) wird vor allem im Sommer direktes Sonnenlicht von der Ostseite abbekommen weil oben ein großes bodentiefes Fenster in der Nähe ist, der untere Teil der Treppe hingegen ist so gelegen, dass dieser kein direktes Sonnenlicht abbekommt. Ist in diesem Zusammenhang langfristig der Lack oder das HWS112, als Schutz vor Farbveränderungen, besser ?
 

magmog

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Guuden,

Mit Verlauf, was für ein Aufriss wegen einer untergeordneten Nebentreppe günstigster Ausführung.
Bei den Preisen, die der Generalunternehmer aus dem Treppenstufenmenschen
vor längerer Zeit möglicherweise ausgepresst hat, ist nicht viel zu erwarten.
Das fängt schon mit einem 1-K Lack an.
Wäre ich der Lieferant und nicht in Abhängigkeit des Auftraggebers, hätte ich schon meinen
Standardspruch für solche Fälle zitiert:
"Behalten Sie ihr Geld und ich mir meine Nerven!"
 

gsx

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Guuden,

Mit Verlauf, was für ein Aufriss wegen einer untergeordneten Nebentreppe günstigster Ausführung.
Bei den Preisen, die der Generalunternehmer aus dem Treppenstufenmenschen
vor längerer Zeit möglicherweise ausgepresst hat, ist nicht viel zu erwarten.
Das fängt schon mit einem 1-K Lack an.
Wäre ich der Lieferant und nicht in Abhängigkeit des Auftraggebers, hätte ich schon meinen
Standardspruch für solche Fälle zitiert:
"Behalten Sie ihr Geld und ich mir meine Nerven!"

Den Treppenmenschen hat sicherlich keiner zu dem Auftrag gezwungen und ich schon 3x nicht weil ich bis vor kurzem nicht einmal wusste, wer die Treppe überhaupt bauen wird. Ich verstehe es sowieso nicht, wieso sich Firmen zu solchen Aufträgen hinreisen lassen und darauf spekulieren, dass der Auftrag später durch überzogene Mehrpreise lukrativer wird. Das ist doch kein vernünftiges Geschäftsmodell und zum Schluss kommt es zu genau dazu, dass es nur Nerven für alle Beteiligten kostet - mit Ausnahme des Generalunternehmers der wahrscheinlich als einziger davon profitiert. In Zukunft werde ich sowieso, wenn ich jemals wieder bauen sollte, nie wieder so ein Konstrukt mit Generalunternehmer etc. eingehen aber im Moment stecke ich da eben drin. Und aus der Nummer komme leider weder ich, noch der Treppenbauer, raus.

Für mich wäre am wichtigsten zu wissen, ob das HWS112 langfristig deutliche Vorteile/Nachteile hat was die Pflege und die Lichtbeständigkeit des Holzes angeht. Wenn das HWS112 deutlich besser ist, würde ich wahrscheinlich die HWS112 Beschichtung gegenüber dem 1K-Lack nehmen und muss dieses Geld dann halt später irgendwo an einer anderen Stelle einsparen.
 
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