Eiche Trocknungsfehler?

10-46

ww-pappel
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Hallo zusammen,

kann mir einer sagen was mit dem Holz passiert ist?
Schattierungen als wäre etwas ins Holz eingezogen.
Die Bohlen sehen von außen aber normal aus.

Danke
Lutz
 

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uli2003

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Das liegt an der schnellen technischen Trocknung, hier werden Verfärbungsprozesse frühzeitig gestoppt was zu dieser Wolkenbildung führt.
Einige Eichen-Arten sind da empfindlicher als andere.
 

10-46

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Ah
Danke
Verschwindet sowas noch mal? (Sauerstoff,weitere Trocknung usw.)
 

brubu

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Das liegt an der schnellen technischen Trocknung, hier werden Verfärbungsprozesse frühzeitig gestoppt was zu dieser Wolkenbildung führt.
Einige Eichen-Arten sind da empfindlicher als andere.
Möglich, habe ich noch nie gehört. Dieses Problem hatten wir einmal früher als der Händler frisches Schnittholz ungehölzelt zu lange
liegengelassen hat. Die Flecken waren bräunlich, teilweise gelblich. Zu schnelle Troclnung führt zu Verschalung, d.h. zu Rissen oft im Innern.
Gruss brubu
 

schorsch

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Hallo
die Verfärbung ist dadurch entstanden, weil vor dem Erreichen der Grenzfeuchte (Fasersättigungspunkt) die Temperatur über 30°C angehoben wurde. Das führt zu einer Dunkelverfärbung der Randzonen, hervorgerufen durch oxidative Reaktion von Gerbstoffbestandteilen. Je nach Gerbstoffgehalt und Konzentration tritt die Verfärbung umso stärker auf je höher dei Temperatur ist. Die Fleckigkeit kommt aufgrund der unterschiedlichen Zugänglichkeit des Luftsauerstoffs.
VG
Georg
 

brubu

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Hallo
Laut Bollmann bei Anfangsfeuchten über dem Sättigungsbereich bei Eiche keinesfalls Temperaturen über 30-40°C anwenden. Wusste ich auch nicht mehr, da wir nur luftgetrocknete Ware nachtrocknen. Bollmann gibt noch weitere chemische Reaktionen an die auftreten können.
Gruss brubu
 

uli2003

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die Verfärbung ist dadurch entstanden, weil vor dem Erreichen der Grenzfeuchte (Fasersättigungspunkt) die Temperatur über 30°C angehoben wurde.
Die Verfärbungen entstehen teils auch bei luftgetrockneter Ware. So ganz ist nicht geklärt warum dies so ist.
 

Mitglied 59145

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Ich habe hier eine Charge Ei Balken. Die würden bescheiden gelagert, das sieht ähnlich aus. Ich mache morgen Mal Fotos, inzwischen aufgesägt.

Gruss
Ben
 

10-46

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Hallo,

danke für die Antworten.
Verändert sich das Holz nochmal (angleichung)?
Sauerstoff? Licht? weitere Trocknung im Haus?
 

brubu

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Hallo
Ob sich die Farbe angleicht kann ich nicht sagen. Glaube kaum, das sind wohl chemische Reaktionen wie bei chemischer Beize. Du müsstest
eher bleichen und dann mit Beize versuchen einen natürlichen Farbton hinzukriegen. Das ist schwierig, musste ich einmal bei nicht richtig
durchgehend gedämpfter Buche machen und sieht nie wie Naturholz aus.
Gruss brubu
 

Mitglied 59145

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Hallo,

sieht doch anders aus. Relativ viel hat einen Gelbstich. Auf einem Bild sieht man aber auch das dunklere. HF momentan über 30%.

@magmog Dank der Push funktion hat es geklappt. Sonst hätte ich heute ordentlich was davor gestellt.

Gruss
Ben
 

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brubu

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Hallo Ben
Ist das Rundholz lange liegen geblieben vor dem Einschnitt? Aus unserem früheren Fall war bekannt, dass das frische Schnittholz lange ohne Stapelleisten gelagert war. Deshalb teilweise dunkelbraune Flecken, andere (seich)gelb.
Gruss brubu
 

Mitglied 59145

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Es wurden Balken geschnitten und dann mit Plane abgedeckt auf einer Wiese gelagert. Irgendwann dann offen und auf Kanthölzern. Querschnitte um die 40cm. Hätte ich gerne als 20Jahrw abgelagerte Balken gehabt. Längen waren ca. 8m. Haben die ungefähr halbiert, hätte nicht in die Trocknung gepasst, Sägen können wir auch "nur" 6,7m.

Ja den Gelbstich finde ich auch nicht sehr attraktiv, die dunklen Stellen wären gut vermarktbar. Mal schauen, müssen noch aufleisten und dann erstmal stehen lassen. Die neue Trocknung hat erstmal anderes zu tun, wenn sie dann endlich da ist.....

Gruss
Ben
 

brubu

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Hallo Ben
Vorsicht bei Deiner neuen Trocknung, habe eben noch eine Notiz gefunden von einem "Eichensäger". Die haben 70mm Bohlen 18 Monate
freiluftgetrocknet, dann in den Vakuumtrockner und es hat Verfärbungen gegeben. Die Streifen sollen ausgesehen haben wie bei Speck.
Wie hoch die Trockentemperatur war ist unbekannt. Bei modernen Steuerungen, wenn alle Holzarten mit ihren Eigenschaften richtig gespeichert
sind, passiert das eventuell nicht mehr.
Gruss brubu
 

Mitglied 59145

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Eigentlich haben wir max. 23%, da ist das ja egal. Bei dem Material werden wir auch erstmal aufleisten und noch etwas an der Luft lassen.

Gruss
Ben
 

teluke

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Ich habe nur Trocknungs-Probleme mit Roteiche. Die wird schon mal fleckig und verschalt.
Weißeiche macht keine Probleme.
Bevor die Eiche in den Trockner kommt liegt Sie ca. 1 Jahr aufgehölzelt an der Luft und hat dann ca. 17%.
Mein Trockner ist nur 5,2m lang. Das Holz allerdings schneide ich auf 3m Länge auf. Daher muss ist für den zweiten Stapel im Trockner die Bohlen kürzen. Auffallend dabei ist dass es, bei der Weißeiche, auch an den Schnittflächen, keinerlei Risse gibt.
Ist also unempfindlich.
Roteiche dagegen scheint mir sehr empfindlich zu sein.
 

Mitglied 59145

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Roteiche ist eines der Spannungsreichsten und mir bekannten Hölzer, kurzum Mistzeug. Ich hatte Mal Balken aus Roteiche, da hatten die Viertelhölzer sogar Schälrisse. Trocknen wenn es Lufttrocken ist, ist eigentlich nicht so wild. Wir tauschen gerade unseren Längsstromtrockner gegen Vakuum. Ab morgen wird es spannend.
Mit Frischholz habe ich keine Erfahrung, ab und an Mal irgendein Obstholz, aber immer Lufttrocken.

Mal schauen, bin gespannt ob wir dann auch dickeres Holz rational trocken bekommen.

Wir werden sehen, ich bin gespannt!

Edit: Roteiche scheint was komplett anderes zu sein, nicht wiederstandsfähig und auch sonst irgendwie anders. Ich würde ihr ja fast absprechen eine richtige Eiche zu sein. Kann da einer unserer botanischen Fachkräfte Mal was zu sagen?
@Túrin

Gruss
Ben
 
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teluke

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Der Vakuumtrockner hat halt den Vorteil der niedrigen Siedetemperatur.
Für meinen Bedarf wäre das der absolute Overkill.

Roteiche kommt mir nie mehr ins Haus.

Scheint mir ebenso massiv und schwer wie Weißeiche zu sein. Rissefreie Stücke lassen sich auch gut bearbeiten.
Aber ich habe doppelt so viel Verschnitt wie bei Weißeiche.
 

brubu

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Habt Ihr in Deutschland irgendwelche Forschungsinstitute, die sich wissenschaftlich mit Holz und Trocknung befassen?
Da sollte einmal jemand anfragen, wo die spezifischen Probleme bei der Trocknung von Eiche liegen und eventuell auch
zu Veränderungen wenn das Rundholz oder Schnittholz zu lange nass liegen bleibt. Aus dem südlichen Ausland kann ich
selber schlecht anfragen. Anderseits sollten auch Hersteller von Trocknern Bescheid wissen, so wie ich das im Leitfaden von
Bollmann nachlese.
Gruss brubu
 

Mitglied 59145

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Die Hersteller sind da schon hilfreich. Am besten ist immer zügig schneiden, ordentlich aufleisten und dann erstmal natürlich trocknen lassen. Bei dem Verfahren spielt das Vakuum seine Vorteile auch voll aus. Ich kenne eigentlich nur Nadelholz frisch getrocknet. Alles wertige lässt man liegen, zum einen weil es in der Anlage länger braucht und um Kosten zu sparen, also Energie.

Wenn man eine Anlage neu kauft, ist die Betreuung natürlich super.
Trocknungsprogramme kriegt man ja dazu, aber auch beim "tunen" kriegt man Hilfe.

Gruss
Ben
 

teluke

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Das mit "Hersteller fragen" ist problematisch wenn man das selbst gebaut hat.

Ich habe aber, glaube ich, das für richtige Vorgehen gefunden.

Die Holzfeuchte im Trockner messe ich gar nicht mehr.
Wichtiger scheint es mir das Klima im Trockner zu messen. Das mache ich regelmäßig und lasse dem Holz auch Zeit.
Zuerst erscheint mir wichtig ohne Trocknung die Temperatur langsam auf ca. 50°C zu steigern. Dazu lasse ich mir ca. 3-4 Tage Zeit.
Ab dann lasse ich ganz sanft (15%) den Kompressor mitlaufen. Nach weiteren Tagen und je nachdem wie sich die Luftfeuchtigkeit entwickelt erhöhe ich dann die Kompressorlaufzeit.
Nach gut zwei Woche schalte ich erstmal ab und lasse den Trockner im geschlossenen Zustand natürlich abkühlen.
Dabei steigt dann die Luftfeuchtigkeit wieder an.
Alle paar Tage senke ich die dann wieder auf den adäquaten Gleichgewichtswert.
Nach ca. 4 Wochen habe ich dann ca. 8% Feuchte im Holz und das passt.

Beim professionellen Trockner wird da natürlich weit schärfer getrocknet.

Ich kann aber so viel Holz wie ich trocknen kann gar nicht verarbeiten.
Daher bleibt das Holz danach auch im Trockner und wird aus dem heraus verarbeitet.
Erst wenn nicht mehr viel drin ist wird er leer gemacht und wieder frisch gefüllt.
Dann beginnt das Spiel von vorn.

Ben bräuchte bestimmt zehn Trockner so wie ich einen habe :emoji_wink:.

Theo
 

Mitglied 59145

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Wir haben hier einen alten Längsstromtrockner, also mit zu und abluft. Da habe ich vor Jahren viel dran optimiert und mir die passenden Programme geschrieben. 3 Stück, je nach Dicke. Der gleicht auch ständig Klima Holzfeuchte und Temperatur ab. Dann gibt es diverse Parameter die man programmieren kann. Aber im Endeffekt macht der nicht viel anders als du.

Der lief eigentlich immer, zusätzlich haben wir min. das halbe Jahr bei einem Tischler hier in der Gegend eine ähnliche Kammer belegt. Alle 2 Jahre sind dann grössere Mengen zum Lohntrockner gegangen.

Gruss
Ben
 

teluke

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Ich trockne alle Dicken zusammen.
Mit Schnelltrocknen geht das eher nicht.

Bin auf Deine Erfahrungen mit dem Vakuumtrockner gespannt.

Theo
 
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