Eiche trocknen!

Quercius

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Hallo,
Ich habe vor einer Woche drei Eichenstämme im Sägewerk aufsägen lassen und habe die Bohlen in einem Schuppen aufgerichtet. Meine Fragen sind:Wie lange soll es dort trocknen, muss man es zusätzlich noch in eine Trockenkammer stecken? Und was genau bewirken diese welligen Metallteile die man oft stirnseitig im Holz sieht?
LG Quercius
 

heinzschuh

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Hi, ich bin kein Experte, aber im letzten Sägewerk wurde mir gesagt, das die aufgetrennten Stämme ein Jahr im Freien lagern, damit die Gerbstoffe ausgeschwemmt werden. Danach werden sie in einer Halle gelagert, wo sie ca 1 Jahr pro 10mm Dicke lagern. Danach können sie noch in die Trockenkammer kommen, wenn sie noch nicht die richtige Feuchtigkeit für den gewünschten Einsatz haben. Hoffe das hilft. vG Heinz
 

Friederich

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Und was genau bewirken diese welligen Metallteile die man oft stirnseitig im Holz sieht?
Die sollen das Aufreißen verhindern. Hirnholz ist dafür besonders anfällig.

Das Trocknen an der Luft dauert tatsächlich ein paar Jährchen. Am Schluß würd ichs nochmal eine Heizperiode lang in die geheizte Werkstatt legen.
Alles mit ganz exakt übereinanderliegenden Unterleghölzern, damit nichts durchbiegt.

Wenn schon Kammertrocknen, dann würd ich das gleich machen, außer natürlich wenn du das Holz sowieso erst in ein paar Jahren brauchst. Jedenfalls kann auch frisch geschlagenes Holz in die Kammer.
 

Hülsenpfleger

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Hallo,
... habe die Bohlen in einem Schuppen aufgerichtet.

Hallo Quercius, hast du die Bohlen stehend an die Wand gelehnt? Ich bin zwar auch kein Experte, sondern nur ein familiär "vorbelasteter" Laie, aber bei derartiger Lagerung würdest du wohl windschiefes Holz erhalten. Die Bohlen müssen sauber, wie oben beschrieben waagerecht liegend durch nicht zu dünne Unterleghölzer von einannder getrennt, aufgestapelt werden. Und die Lagerstelle muß gut durchlüftet sein. Ob man, wie heinzschuh mitgeteilt wurde, die Gerbstoffe, die doch dem Eichenholz die Haltbarkeit geben, wirklich ein Jahr vom Regen ausschwemmen lassen soll?
 

Mathis

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Hallo Quercius, hast du die Bohlen stehend an die Wand gelehnt? Ich bin zwar auch kein Experte, sondern nur ein familiär "vorbelasteter" Laie, aber bei derartiger Lagerung würdest du wohl windschiefes Holz erhalten.

Das ist blanker Unsinn. Hier fragt der Laie den Profi, und du antwortest erkennbar als Nichtwissender.

Manche Hölzer müssen sogar stehend getrocknet werden, und die werden nicht im entferntesten windschief dadurch. Dagegen wird ein windschiefer Stamm aufgesägt und zu einem Block aufgestapelt immer windschief werden.

Mach einfach einen Blockstapel daraus, und lass das Ganze ein paar Jahre überdacht lagern, dann hast du in ein paar Jahren ohne weiteren Aufwand und Kosten das beste Ergebnis. Luftgetrocknet ist für mich deutlich besser als Kammergetrocknet.

Ansonsten hat Friederich alles relevante dazu gesagt.
 

Hülsenpfleger

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Hallo Mathis, stimmt, windschief bedeutet fachlich etwas anderes. Siehe aber die Erklärungen im Duden für windschief, so war es gemeint. Du empfiehlst aber selbst auch keine stehende Lagerung für die Eichenbohlen. Welche Hölzer müssen denn stehend gelagert werden?
 

Wale

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Hallo Mathis,

Luftgetrocknet ist für mich deutlich besser als Kammergetrocknet.

Kannst Du das begründen?

In der Sägerei wo ich das Holz kaufe ist das Kammergetrocknete Holz deutlich günstiger als das Luftgetrocknete weil das Luftgetrocknete Holz über Jahre Lagerplatz belegt.

Ich habe auch nicht den Platz das Holz bei mir Zuhause trocknen zu lassen.

Ich kenne den Unterschied wirklich nicht, da ich immer Kammergetrocknetes Holz kaufe und noch nie irgend ein Problem damit hatte.

Wale
 

ChrisOL

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. Luftgetrocknet ist für mich deutlich besser als Kammergetrocknet.
QUOTE]

Hallo Mathis,

warum ist Luftgetrocknet deutlich besser wie Kammergetrocknet? Woran kann man das festmachen. Ich habe schon luftgetrocknete Eiche und kammertrocknete Esche und Buche verarbeitet, aber alles nur für unter Hobbyaspekten.

Grüße
Christoph
 

Friederich

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In der Sägerei wo ich das Holz kaufe ist das Kammergetrocknete Holz deutlich günstiger als das Luftgetrocknete weil das Luftgetrocknete Holz über Jahre Lagerplatz belegt.

Ich habe auch nicht den Platz das Holz bei mir Zuhause trocknen zu lassen.

Ich kenne den Unterschied wirklich nicht, da ich immer Kammergetrocknetes Holz kaufe und noch nie irgend ein Problem damit hatte.
Hallo Wale, Holz hat mehr oder weniger innere Spannung, welche nach dem Aufschneiden dazu führt, daß es mehr oder weniger krumm und schief wird. Bei Buche z.B. ist das ganz exrem. Eiche weiß ich nicht.
Durch jahrelange Luftlagerung baut es diese innere Spannung ab. Das ist ein Vorteil der langsamen Lufttrocknung.
Nachteil der Lufttrocknung im unbeheizten Schuppen ist, daß man es hier kaum auf die für den Möbelbau ideale Feuchte von ca- 8-9% bekommt. Daher die Empfehlung es gegen Ende noch mind. eine Heiperiode lang in der warmen Werkstatt zu lagern.
 

Wale

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Hallo Friedrich,

Holz hat mehr oder weniger innere Spannung
Das leuchtet ein.

Ich habe bisher nur Esche, Erle und Eiche verarbeitet und nie ein Problem gehabt.

Eventuell hatte ich nur Glück oder die Sägerei macht beim trocknen einen guten Job.

Bei Buche halte ich es wie mein Schreiner: Man sollte sie nur als Furnier oder Sterweise gespalten kaufen:emoji_grin:

Wale
 

Quercius

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Danke jetzt sind fast alle fragen beantwortet! Vielen dank an alle! Nur noch: Wie heißen diese welligen Teile und wo kauft man sie? So wie auf dem Bild hab ich es gemacht.
LG Quercius
 

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hemmi1953

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Danke jetzt sind fast alle fragen beantwortet! Vielen dank an alle! Nur noch: Wie heißen diese welligen Teile und wo kauft man sie? So wie auf dem Bild hab ich es gemacht.
LG Quercius

Ich kenne sie unter dem Namen Welleisen, auch Welleneisen genannt. Wenn du danach im Netz suchst, findest du genügend Shops.
 

Friederich

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Hallo Quercius, auf den Bildern sieht man"schön" wie das Holz am Hirnholz aufzureißen beginnt.
Alternativ zu diesen Welleisen könntest du auch einfach simple Ölfarbe oder flüssiges Wachs aufs Hirnholz aufpinseln, um die übermäßig schnelle Austrocknung hier zu verlangsamen. Oder allerwenigstens Säcke oder Plastiktüten drüberlegen.

Die Unterleghölzer der oberen Stapels scheinen nicht über denen des unteren Stapels u liegen, wnn ich mich nicht täusche (?) Das sollte so nicht sein, denn es führt zu Durchbiegung des obersten Bretts des unteren Stapels.

Nochwas: Es ist sinnvoll, das Holz mind. einmal während der Trocknungseit umzustapeln. Oben nach unten, und vorne nach hinten. Auch wenns natürlich sehr lästig ist. Spätestens dann solltest du den genannten Fehler korrigieren.
 

Quercius

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Hallo,
Die genannten Leisten sind ca 10 cm versetzt, ich dachte das würde sich ausreichend übertragen. Ich werde es auch so umsetzen. Und nochmals danke ! Super Tipps!
Grüße Quercius
 
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