Eiche Maserknolle

Patme85

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Hallo zusammen,

ich habe bald die Gelegenheit an eine Eiche Maserknolle zu kommen und die vor dem Brennholztot zu bewahren.
Die Knolle geht fast um den ganzen stamm herum, der Stamm selber hat nur einen Umfang von ca. 30cm.

Da frisch gefällt wird, muss die natürlich erstmal trocknen. Ich würde dann so sägen lassen, dass oben und unten noch ein paar cm vom Stamm übrig bleiben. Die beiden Enden werden mit Kleister beschmiert.

Kann man das so machen oder muss an der Knolle noch die Rinde entfernt werden?
Und wie lange sollte die Knolle trocknen (im Keller) bis man aufschneiden kann?

Und zu dem Aufschneiden, welchen Unterschied macht es, ob man die Knolle in die Richtung sägt wie als wenn man Bohlen sägt oder wenn man horizontal sägt?

Grüße
 

carsten

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Hallo

direkt in den Keller ist ungünstig. Je langsamer Holz trocknet desto besser. Direkt vom Baum in einen trockenen Keller ist ein regelrechter Schock und erzeugt mehr Risse.
Wenn du die Möglichkeit hast möglichst viel vom Stamm dranzulassen wäre das eine Option.
Vor Jahren auf einer Messe einen "Stamm" aufgesägt in Furnier gesehen war glaube ne Esche oder Ahorn mit einer umlaufenden Knolle. Das wurde Blattweise verkauft. Ok man muss noch Glück haben das es auch optisch "passt". Ansonsten sind Knollen schön zum Drechslen oder als Furnier oder als Bandägebox.
 

Mitglied 30872

Gäste
Der Durchmesser des Stammes sagt ja nix über den Durchmesser der Knolle aus. Das wäre eigentlich die interessante Größe, über die patme leider nichts geschrieben hat.
 

Patme85

ww-buche
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Sorry, habe Umfang mit Durchmesser verwechselt...
Der Durchmesser ist aber wohl eher 25cm. Die Knolle geht wie gesagt fast einmal rum was den Durchmesser locker verdoppelt. Die Knolle geht auch gute 30cm hoch.

Wenn nicht im Keller trocknen, dann erstmal auf den Balkon?
 

Boshu

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Ich haette auch ne Frage, waere das nicht sinniger, die frisch in Saegefurnier zu schneiden und dann im paket zu trocknen?Also wenn das freie Wasser raus ist. Ich stell mir vor, dass dann wesentlich weniger spannung entsteht und dadurch weniger Risse.Kennt sich da jemand aus?
 

Lorenzo

ww-robinie
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Normalerweise wird so ne Knolle in nem heißen Wasserbad komplett durcherhitzt und gedämpft. Dann im patschnassen und weichen Zustand gemessert. Dann folgt die Trocknung in Form von Furnier.
Wenn man die Knolle nicht zu Furnier aufschneidet, dann würd ich auch sagen, relativ früh aufsägen, damit nimmt man schon viel Spannung raus. Und dann langsam trocknen. Draußen und schattig!
Ich hab mal eine Knolle vom Förster bekommen, war von ner Birke. Die hab ich sofort in 12mm Brettchen aufgesägt, und zwei Jahre später zu Untersetzern für Töpfe und Tassen verarbeitet. Da blieben von den 12mm noch 6 übrig... Und das bei ner Fläche die so n Untersetzerchen halt hat. Neigen also sehr zum verziehen.
Überleg dir was du draus machen willst, plan in der Dicke nen ordentlichen Zuschlag ein, und säg bald auf.
 

Knotenstock

ww-birke
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Ich würde grundsätzlich auch sagen: zügig aufsägen und langsam trocknen. Etwas Zuschlag muss man natürlich einplanen, wenn die Platten nachher plan werden sollen, das muss ich bei klassischen Bohlen in vergleichbarer Breite aber genauso. Die Maserknollen, die ich bislang so aufgeschnitten habe, haben sich meist nur minimal geschüsselt… problematischer waren Rissbildungen, die super schnell entstehen. Birke ist da erfahrungsgemäß eigentlich ein ziemlich entspanntes Holz… ist bei mir meist weder geschüsselt noch gerissen.
Schälen würde ich das Holz vorher aber in jedem Fall – und zwar gründlich. Hier sitzt wahnsinnig viel Viehzeug, dass die Knolle während der Lagerung kaputtfressen wird. Außerdem ist das Schälen im trockenen Zustand fürcherlich nervig…

Ich bin gerade dabei mir einen großen Kocher zu basteln, um solche Scheiben nach dem Einschnitt in Salzwasser zu kochen. Dadurch wird das Holz im weichen Zustand ausgetrocknet… allerdings wird es auch recht dunkel. Mal gucken, ob sich das lohnt.
 
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