Echtholz "Umleimer"+ Verbindungsbeschläge

Zuckerschnecke

ww-pappel
Registriert
6. November 2007
Beiträge
4
Ort
Reitzenhain
*Herrgottsblechle*, ich bin, nachdem ich mich in diversen Foren bei meiner Suche nach kompetenten Anworten in einen oftmals in bösen Wortgemetzel ausartenden Diskussionen leicht kompromitiert fühlte, schnellstens dort wieder ohne Beantwortung meiner Fragen geflüchtet.
Meine Frage an Google war: 'Umleimer', da ich die für den Hobbyschreiner (oder eher aus der Not heraus, diverse Möbelstücke selbst zu bauen, da käuflich nicht zu erwerben oder von Schreiner gebaut nicht bezahlbar).
Grundlage: gute Festoausstattung (alles was man braucht), Lamellofräse Bosch, leider wenig Erfahrung.
a. Möchte Möbelbauplatten mit An- oder Umleimern versehen
b. Größere Möbelstücke mit Verbindungsbeschlägen ausstatten
Bitte alle Punkte beantworten!

Fragen Umleimer/ Anleimer
Link in Ebay: 'Umleimer', es erscheint ABS Umleimer entweder 2 mm ohne Schmelzkleber
1. Was bedeutet ABS und was für einen Kleber verwende ich
2. Was ist der Unterschied, ob ich Melaminharzbeschichtete Kanten oder Echtholzfunierkanten (gibts da auch auf Rolle in versch. Stärken) nehme, welchen Kleber für Echtholz.
3. Gibt es je nachdem, was ich für einen Kleber nehme, bessere Stabilität
(zb bei einer Schuhkommode habe ich deswegen erst gar keine Bügelumleimer genommen, da man immer die Schuhe über die Kante zieht und diese dazu nicht genügend Stabilität aufweist)
4. Dieses Kantenkappgerät Wegoma habe ich schon einige Zeit da liegen, aber noch nicht benutzt, ist dieses effektiver als die herkömmlichen Methoden mit Raspel usw. oder schneidet man sich damit auch mal ins Holz rein
5. Da ich nicht immer die diffisile Arbeit der Fräsereinstellung an der OF vornehmen möchte, wenn man noch andere Bohrlöcher zb für die Excenderbeschläge bohren muss, lohnt sich die Anschaffung einer Kantenfräse von Festo und wenn welche, die günstigere Variante oder bisschen mehr Geld ausgeben.
6. Mein Problem ist: Leisten 2-3mm stark, an den Ecken auf Gehrung geschnitten, man muss diese dann der Länge nach supergenau anpassen, sonst hat man leichte Lücken, dann gefast oder abgerundet. Habe mir ein langes Kantholz genommen und bei Anleimen der Leiste mit Zwingen dieses gegen die Leiste befestigt. In diesem Forum gab jemand (Beitrag von 2005) den Hinweis, mit Patex und 'Anklopfen' mit Gummihammer die Leisten/ Anleimer zu befestigen. Patex arbeitet ja auf Druck, was bedeutet aber dieses An- oder Festklopfen???
Welchen Trick gibt es für das Anpassen der Leistung mit Gehrungsschnitt? Die Möbelplatten, an die die Anleimer angebracht werden, haben ja oft auch eine kleine Varianz von 1-2 mm, wenn sie nicht gerade beim Schreiner hundertprozent auf Maß geschnitten sind, und dann muss man schon mit 10tel Millimetern diese Leiste auf Gehrung schneiden, und sie verzeiht da kein Schludern.

Fragen zu Beschlägen:
7. Sollte ich für Möbel mittlerer Größe (Kommoden, Regalwände, also keine schweren Schränke) Hettich VB 35 oder 36 (mit dem zusätzlichen 10er Zapfen) einsetzen? Kunststoff oder vernickelt?? Ich möchte diese einsetzen, da ich mir dazu irgendwann einen 20er Fräser von Festo gekauft habe, und die sind ja nicht gerade billig, zumal die größerem Verbinder (30er Loch) ja nicht nur viel teurer sind, sondern auch ziemlich klobig aussehen. Kann ich das 10er Loch mit normalem Holzbohrer bohren oder sollte ich da auch eine Lochbohrer/ fräser nehmen?

Grüße von der Loreley (nicht ich, nur der berühmte Felsen)
Claudia
 

Eurippon

ww-robinie
Registriert
19. Mai 2004
Beiträge
1.835
Ort
Eppelborn
Guten Morgen,

ABS-Kanten werden in der Regel mittels Kantenmaschine und Schmelzkleber aubgebracht. Diese fräst gleich bündig und zieht eine Rundung oder Fase an.

Wenn keine Kantenmaschine verfügbar ist gehen auch "normale" Leime. Dann wird das Ganze mittels Zulagen und Zwingen aufgepresst.
Für Melaminharzkanten würde ich Pattex nehmen, bei Furnierkanten Weissleim.
Da Pattex nur kurz viel Druck benötigt wird die Kante mit Gummihammer oder Zulage und Hammer angeklopft. Der Druck der dabei auf die Kante entsteht ist sehr gross.

Bessere Stabilität erreicht man durch dickere Kanten. Diese können mit einer kleinen Rundung versehen werden was sie verschleissfester macht. Die Gefahr des Ausreissens ist minimiert.

Trick bei Leisten auf Gehrung?
2mm Kanten ist imho Unsinn, bei 3mm eine Seite anschneiden, die Ecke mit Rest als Gegenstück (mit Gehrung) anhalten und auf der Innenseite mit Anreissmesser den Riss markieren. Das ist der Innenpunkt. Halber Riss geschnitten und schion passts. Ggf. mit Handhobel und Stosslade genau hobeln, dann einen halben mm länger lassen. Geht bei mir manchmal schneller. Wenn eine Kappsäge mit scharfem Blatt zur Hand ist kann man auch kleinste Maße nachschneiden.

So, ich hoffe das hat geholfen.....muss jetzt zur Arbeit...
 

heiko-rech

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2006
Beiträge
4.390
Ort
Saarland
Fragen Umleimer/ Anleimer
Link in Ebay: 'Umleimer', es erscheint ABS Umleimer entweder 2 mm ohne Schmelzkleber
1. Was bedeutet ABS und was für einen Kleber verwende ich
ABS it die Bezeichnung für diesen Kunststoff. ABS Kanten ohne spezielle Kantenanleimmaschine zu machen ist eine sehr undankbare Arbeit.
2. Was ist der Unterschied, ob ich Melaminharzbeschichtete Kanten oder Echtholzfunierkanten (gibts da auch auf Rolle in versch. Stärken) nehme, welchen Kleber für Echtholz.
Man kauft die Kanten passend zu den verwendeten Platten. Hast du also z.B. eine Dekorplatte von Egger, solltest du auch die Kanten von Egger im passenden Dekor nehmen. Bei Furnierten Platten, kauft man die Kanten entsprechend der Holzart der Platte.
Für den Heimwerker sind Kanten mit Schmelzkleber drauf am einfachsten zu verarbeiten. Die werden mit dem Bügeleisen oder einm Heißluftfön erwärmt und aufgeleimt. Beim Erkalten wird der Kleber wieder fest. Bei richtigr Ausführung hällt das Bombenfest. Von Wegoma habe ich den Kantenkapper und auch das Gerät um die Kanten bündig abzuschneiden. Beides funktoniert prima und geht schnell.

3. Gibt es je nachdem, was ich für einen Kleber nehme, bessere Stabilität
(zb bei einer Schuhkommode habe ich deswegen erst gar keine Bügelumleimer genommen, da man immer die Schuhe über die Kante zieht und diese dazu nicht genügend Stabilität aufweist)
Das ist unabhängig vom verwendeten Kleber. Hier muss man sich kostruktiv etwas infallen lassen. Im Konkreten Fall hätte ich einen Massivholzanleimer gemacht oder wenn möglich eine Alu- Leiste.
4. Dieses Kantenkappgerät Wegoma habe ich schon einige Zeit da liegen, aber noch nicht benutzt, ist dieses effektiver als die herkömmlichen Methoden mit Raspel usw. oder schneidet man sich damit auch mal ins Holz rein
Ich möchte es nicht mehr missen, funktioniert bestens
5. Da ich nicht immer die diffisile Arbeit der Fräsereinstellung an der OF vornehmen möchte, wenn man noch andere Bohrlöcher zb für die Excenderbeschläge bohren muss, lohnt sich die Anschaffung einer Kantenfräse von Festo und wenn welche, die günstigere Variante oder bisschen mehr Geld ausgeben.
Das verstehe ich nicht. Mit iner Kantenfräse kann man keine Löcher bohren. Wenn du öfter mit solchen Beschlägen arbeitest, kauf dir die entsprechende Bohrlehre vom Bechlaghersteller. Eine Kantenfräse ist ein recht spezielles Werkzeug, das sich meiner Meinung nach nur für den gewerblichen Einsatz wirklich lohnt.
6. Mein Problem ist: Leisten 2-3mm stark, an den Ecken auf Gehrung geschnitten, man muss diese dann der Länge nach supergenau anpassen, sonst hat man leichte Lücken, dann gefast oder abgerundet. Habe mir ein langes Kantholz genommen und bei Anleimen der Leiste mit Zwingen dieses gegen die Leiste befestigt. In diesem Forum gab jemand (Beitrag von 2005) den Hinweis, mit Patex und 'Anklopfen' mit Gummihammer die Leisten/ Anleimer zu befestigen. Patex arbeitet ja auf Druck, was bedeutet aber dieses An- oder Festklopfen???
Welchen Trick gibt es für das Anpassen der Leistung mit Gehrungsschnitt? Die Möbelplatten, an die die Anleimer angebracht werden, haben ja oft auch eine kleine Varianz von 1-2 mm, wenn sie nicht gerade beim Schreiner hundertprozent auf Maß geschnitten sind, und dann muss man schon mit 10tel Millimetern diese Leiste auf Gehrung schneiden, und sie verzeiht da kein Schludern.
Sowas ist nunmal eine Arbeit, die sehr genau ausgeführt werden muss. Bei 2-3mm dicken Anleimern würde ich diese nicht unbedingt auf Gehrung machen. Bei dickeren Anleimern hilft es einen dünnen Nagel in die Kante der Platte zu klopfen, den Kopf bis auf 2mm abzukneifen und den Anleimer aufzudrücken. Der Nagelkopf verhindert das Verrutschen des Anleimers beim Leimen.
Fragen zu Beschlägen:
7. Sollte ich für Möbel mittlerer Größe (Kommoden, Regalwände, also keine schweren Schränke) Hettich VB 35 oder 36 (mit dem zusätzlichen 10er Zapfen) einsetzen? Kunststoff oder vernickelt?? Ich möchte diese einsetzen, da ich mir dazu irgendwann einen 20er Fräser von Festo gekauft habe, und die sind ja nicht gerade billig, zumal die größerem Verbinder (30er Loch) ja nicht nur viel teurer sind, sondern auch ziemlich klobig aussehen. Kann ich das 10er Loch mit normalem Holzbohrer bohren oder sollte ich da auch eine Lochbohrer/ fräser nehmen?
Ich habe letztens noch die Rastex verarbeitet. Für eine Kommode z.B. vollkommen ausreichend. Ich halte es aber für Falsch, die Beschläge rein nach vorhandenen Fräsern auszusuchen. Du mußt auch nicht unbedingt für ein 20er Loch einen 20er Fräser kaufen. Löcher kann man durchaus auch mit Bohrern machen:emoji_wink: Kauf dir lieber einen Satz Kunstbohrer.

Du solltest dich auch mal mit dem Fräsen mit Koperring und Schablone auseinandersetzen. Da ist auch vieles möglich.

Anhand deiner Fragen zu urteilen, hast du zwar einiges an Maschinen und Werkzeugen, aber dir fehlt noch einiges an Grundwissen. Da gibt es gerade für Anfänge einige Bücher, die dir dieses Grundwissen auch gut vermitteln können. Vor allem aber solltest du aufhören für jede Aufgabe ein neues Werkzeug anzuschaffen, das dir scheinbar die Arbit erleichtert (z.B. Kantenfräse). So lernst du nie, was z.B. mit einer Oberfräse und einigen selbstgemachten Schablonen machbar ist.

Gruß

Heiko
 

Zuckerschnecke

ww-pappel
Registriert
6. November 2007
Beiträge
4
Ort
Reitzenhain
Vielen Dank für die Antworten

Da muss ich noch ausprobieren und dazu braucht man Zeit. Habe zwar schon einiges gebaut, und auch fleißig die Oberfräse genutzt (auch mit Kopierschablone und Kopierring), dennoch, jeder hat seine Wissensfundus, je nachdem ob als erlerntes Handwerk oder angeeignet, und auch ich muss mich da, wie in vielen weiteren Bereichen, die ich denke, dennoch ziemlich gut zu händeln, ziemlich alleine durchwüten- trotz zahlreicher Literatur. Ich glaube, gelesen zu haben, dass andere Männer weitaus dämlichere Fragen gestellt haben! Nun gut, das Um/ Anleimerproblem ist für mich noch nicht so ganz gelöst. Ich habs nämlich nicht so ganz kapiert und werde daher lieber nicht mehr fragen.
Einen Versprecher muss ich korrigieren. Natürlich bezieht sich meine Frage bzgl. der Kantenfräse auf das Abfräsen von Kanten und nicht auf Bohren von Löchern (logo, oder?). Ich meinte damit, wenn ich eine Kantenfräse einsetze, dann muss ich nicht extra die Oberfräse mit dem Abrundfräser bestücken, da das Justieren ja auch immer etwas knifflig ist.

Grüße Claudia
 

heiko-rech

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2006
Beiträge
4.390
Ort
Saarland
Hallo,
Ich glaube, gelesen zu haben, dass andere Männer weitaus dämlichere Fragen gestellt haben! Nun gut, das Um/ Anleimerproblem ist für mich noch nicht so ganz gelöst. Ich habs nämlich nicht so ganz kapiert und werde daher lieber nicht mehr fragen.

Na mit der Einstellung kommst du aber auch nicht weiter. Wenn was unklar ist, sollte man einfach nochmal nachfragen.

Was genau hast du denn nicht verstanden?

Gruß

Heiko
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.505
Ort
Berlin
Hallo Claudia,

wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann willst Du mit der Kantenfräse die Kanten bündig fräsen? Das geht nicht so gut, die Dinger sind eher vür kleine Fasen oder Rundungen zu gebrauchen. Vielleicht brauchst Du eher eine zweite Handoberfräse... Der Königsweg zu Kanten-bündig-fräsen ist (meine Meinung) der Adler-Bündighobel, den es auch von Wegoma gibt. Ich denke aber nicht, dass sich das für den Hobbyeinsatz lohnt.

Gruß

Heiko

PS: Bitte stell Deine Fragen - bisher habe ich HIER noch keinen Macho-Unsinn gelesen!
 

Zuckerschnecke

ww-pappel
Registriert
6. November 2007
Beiträge
4
Ort
Reitzenhain
Anleimer auf Gehrung

Also, hier noch mal meine Frage auf die nicht verstandenden Antworten.
Anleimer auf Gehrung schneiden:
bei 3mm eine Seite anschneiden, die Ecke mit Rest als Gegenstück (mit Gehrung) anhalten und auf der Innenseite mit Anreissmesser den Riss markieren. Das ist der Innenpunkt. Halber Riss geschnitten und schion passts. Ggf. mit Handhobel und Stosslade genau hobeln, dann einen halben mm länger lassen.

????????

Bitte, diesen Tip mal verständlicher erklären, Michael

Von Heiko war der Tip bis 2mm keine Gehrung sägen.

Meine Säge ist die Festo Tischkreissäge (habe keine Kappsäge)
Meine zu verarbeitenden Hölzer sind Buche in einem rötlichen Ton mit einem Muster wie Schiffsbodenparkett. Das sieht gut aus und ich denke, dass ich dies, wenn man nicht 3 mal schleifen und streichen möchte, auch mit wachsen zurecht kommt.

Möchte man den Weg von Massivhölzern umgehen und verarbeitet melaminharzbeschichtete Platten, dann muss man wohl oder übel laut Ratschlag in diesem Forum dann auch entsprechenden Umleimer nehmen, d.h. die sind ja Bügelumleimer mit Schmelzkleber oder leimt einen Anleimer (Leiste 4-5 mm) an und fräst diese bündig bzw. passt diese mit Gehrungsschnitt an (oder geht das auch ohne?).
Ich runde die Kante meist mit Abrundfräser ab. Ich weiß, der Profi nimmt eh nur Massivholz und rümpft angesichts dieser Frage die Nase, aber nu, wir sind gestresste Leute, haben viel zu bauen, beruflich viel um die Ohren, und da kann man sich nicht wochenlang hinstellen und Oberflächen aufwendig behandeln.

Also bitte den Tip mit dem Anleimer noch mal erläutern.

Grüße
Claudia
 

Zuckerschnecke

ww-pappel
Registriert
6. November 2007
Beiträge
4
Ort
Reitzenhain
Kantenfräse

Vielleicht brauchst Du eher eine zweite Handoberfräse... Der Königsweg zu Kanten-bündig-fräsen ist (meine Meinung) der Adler-Bündighobel, den es auch von Wegoma gibt. Ich denke aber nicht, dass sich das für den Hobbyeinsatz lohnt.

Ok, ich habe die Preise gesehen. Hat sich erledigt *ggg*. Wobei aber Festool die Kantenfräse doch als solche deklariert, dh. bündig fräsen, abrunden, abfasen usw. Gruß Claudia
 

Werkzeugprofi

ww-robinie
Registriert
15. Juli 2007
Beiträge
2.491
Ort
Austria
Hallo Claudia!

Wenn dich der Preis nicht abschreckt und du Spaß am Arbeiten hast ist meiner Meinung nach die neue Festool MFK 700 ideal:

Anleimer bis ca.6mm und Rundungen bis ca.6mm sowie Fasen usw. sind mit dieser Maschine absolut machbar!

Und mit den neuen Tischen und Anschlägen kannst du alle Arbeitern wie mit einer kleinen Oberfräse machen.

Anleimer bis 50mm sind bei dir eher selten, also macht ein Adler Bündighobel um ca.1.200,00 Euro eher wenig Sinn. Mal abgesehen davon, dass dieser bei so schmalen Anleimern überdiemensioniert ist.

Bei dieser Kantenfräse kannst du handelsübliche Fräser verwenden - bei der OFK 500 gibt es nur die Festooleigenen Fräser welche sehr teuer sind...

Eine normale Oberfräse kann die Kantenfräse logischerweise allerdings nicht ersetzten.
Die 3mm Anleimer, egal ob Holz oder Kunststoff würde ich NIE auf Gehrung leimen.

Zuviel Zeit und Arbeit dafür, dass man nachher keinen Unterschied sieht. Ich leime alle Kanten mit "normalem" Weissleim. Nur sollte man den Leim recht bald entfernen ( Kanten ebenfräsen ). Macht man das z.B. 2-3 Tage später kann es sein, dass der Leim die Beschichtung von der Platte reisst.

David
 

Werkzeugprofi

ww-robinie
Registriert
15. Juli 2007
Beiträge
2.491
Ort
Austria
Nachtrag:

Auch ABS Kanten leime ich mit Weissleim. Allerdings sollten man speziell bei diesen Kanten darauf achten, dass man nirgends hängen bleibt, da diese relativ leicht herungergerissen werden können.
Sobald die Kanten ebengefräst sind, ist dies nicht mehr der Fall und man kann die Kanten behandeln, als wären sie mit einer Kantenanleimmaschine verarbeitet worden.

David
 

heiko-rech

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2006
Beiträge
4.390
Ort
Saarland
Hallo

Von Heiko war der Tip bis 2mm keine Gehrung sägen.

Gehrungen würde ich mir erst ab 4mm antun. Am besten vergißt du das mit den Gehrungen bei den dünnen Anleimern einfach.
Meine Säge ist die Festo Tischkreissäge (habe keine Kappsäge)
Meine zu verarbeitenden Hölzer sind Buche in einem rötlichen Ton mit einem Muster wie Schiffsbodenparkett. Das sieht gut aus und ich denke, dass ich dies, wenn man nicht 3 mal schleifen und streichen möchte, auch mit wachsen zurecht kommt.
Also handelsübliches Leimholz. Zum Thema Wachsen und Ölen wirst du über die Suchfunktion massenweise Beiträge finden, die dir weiterhelfen.
Möchte man den Weg von Massivhölzern umgehen und verarbeitet melaminharzbeschichtete Platten, dann muss man wohl oder übel laut Ratschlag in diesem Forum dann auch entsprechenden Umleimer nehmen, d.h. die sind ja Bügelumleimer mit Schmelzkleber oder leimt einen Anleimer (Leiste 4-5 mm) an und fräst diese bündig bzw. passt diese mit Gehrungsschnitt an (oder geht das auch ohne?).
Du kannst durchaus auch an eine beschichtete Platte einen massivn Anleimer machen. Das ist reine Geschmackssache und wird auch von Schreinern gemacht. Allerdings nimmt man dann meist Unifarbene Platten oder Fantasiedekore und macht dort Anleimer aus Massivholz dran, um einen gewissen Kontrast zu bekommen.
Ich runde die Kante meist mit Abrundfräser ab. Ich weiß, der Profi nimmt eh nur Massivholz und rümpft angesichts dieser Frage die Nase, aber nu, wir sind gestresste Leute, haben viel zu bauen, beruflich viel um die Ohren, und da kann man sich nicht wochenlang hinstellen und Oberflächen aufwendig behandeln.
Warum Wochenlang hinstellen? Soviel Arbeit ist eine geölte oder gewachste Oberfläche auch nicht. Aber da mußt du schon selber wissen, was dir wichtiger ist und wieviel dir deine Zeit wert ist, di du bereit bist in den Möbelbau zu investieren. Wenn man bedenkt, wieviel Arbeit da Aufleimen von Massivholzanleimern ist, kann es teilweise viel effektiver sein direkt Massivholz zu nehmen, das man halt dann schleifen und behandeln muss.

Gruß

Heiko

P.S. ich bin immer noch der Meinung, dass eine teure Festool Kantenfräse für den Hobbybereich purer Luxus ist.
 

Werkzeugprofi

ww-robinie
Registriert
15. Juli 2007
Beiträge
2.491
Ort
Austria
P.S. ich bin immer noch der Meinung, dass eine teure Festool Kantenfräse für den Hobbybereich purer Luxus ist.

Hallo Heiko!

Warum nicht? Ist z.B. Urlaub in einem fernen Land oder eine Kreuzfahrt nicht auch purer Luxus?

Ich bin der Meinung, man/frau gönnt sich besser den "Luxus" einer qualitativ hochwertigen Maschine und hat auch nach vielen Jahren noch Freude am Arbeiten, als man ärgert sich lange Zeit mit Schrott aus dem Baumarkt.

Wirtschaftlich ist das sicher nicht, allerdings habe ich in einer Firma gearbeitet, wo zB die Kappsäge eine "Einhell" war. Ob das auf Dauer wirtschaftlich war... :rolleyes:

Schönen Tag noch!

lg

David
 

heiko-rech

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2006
Beiträge
4.390
Ort
Saarland
Hallo,

Warum nicht? Ist z.B. Urlaub in einem fernen Land oder eine Kreuzfahrt nicht auch purer Luxus?

Ich bin der Meinung, man/frau gönnt sich besser den "Luxus" einer qualitativ hochwertigen Maschine und hat auch nach vielen Jahren noch Freude am Arbeiten, als man ärgert sich lange Zeit mit Schrott aus dem Baumarkt.
Ich sag doch garnix dagegen. Ich wollte damit lediglich zum Ausdruck bringen, dass man sowas nicht unbedingt haben muss, um Möbel zu bauen. Es ist mit Sicherheit eine feine Sache. Aber eben nicht unbedingt notwendig, leider auch noch recht teuer und daher Luxus. Das muss ja nicht direkt was negatives sein.
Wirtschaftlich ist das sicher nicht,
Die wenigsten Freizeitbeschäftigungen sind wirtschaftlich sinnvoll.

Und auch was den gewerblichen Einsatz betrifft, kann so manches für den Einzelkämpfer sehr wirtschaftlich sein, was für den Betrieb mit mehreren Mitarbeitern unwirtschaftlich ist. Es kommt immer etwas auf den Enzelfall an.

Gruß

Heiko
 

Werkzeugprofi

ww-robinie
Registriert
15. Juli 2007
Beiträge
2.491
Ort
Austria
Stimmt, deinen Überlegungen ist grundsätzlich nicht hinzuzufügen. Ich will deine Argumente nicht in Frage stellen - ich möchte nur auch andere Sichtweisen anführen.

David
 
Oben Unten