Ebenheitsanforderung an Frästischplatte ?

willyy

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Hallo zusammen,

mir ist eine Tischplatte zugelaufen, die ich als Frästischplatte geplant habe.

Der Aufbau der Platte ist ähnlich wie eine Tischlerplatte mit Vollkern und 2x HPL oben und unten. Aus Neugier was drin ist hab ich sie mal angesägt. Die Platte ist ca. 44 mm dick.

Plattenquerschnitt_02.jpg

Die Platte ist auf der Oberseite ca. 0,2 mm "geschüsselt", d.h in der Mitte tiefer als am Rand.
Meine Frage reicht das als Ebenheit für einen Frästisch, oder höre ich das Gras wachsen ?
@Guido Henn schreibt in seinem Buch "Frästische", dass man 2x MPX und HPL selber verkleben kann. Alle MPX Platten die ich bisher in der Hand hatte, sind aber auch mindestens 0,2 mm durchhängend oder verdreht. Ich bezweifle deshalb, dass eine selbst geklebte Platte besser wird.

Seltsamerweise sind Ober- und Unterseite unterschiedlich eben. Unten wäre fast perfekt mit ca. 0,08 mm oben hängt sie ca. 0,2 mm durch, wenn ich ein Richtscheit bis über die Kanten lege. Oben wär halt optisch schöner.

So ähnliche Themen gab es hier:

Hier schreibt Guido, dass sogar 2 mm Durchhängen bei einem Frästisch nicht tragisch sind. Das verstehe ich nicht, dazu die Zeichnung:

Frästisch Platte_Zeichung.png

Das ist extrem übertrieben dargestellt, ich weiß.
Wenn ich ein Werkstück habe, was die Länge des Tisches hat oder mehr, dann tauche ich doch am Anfang ganz in die Frästiefe ein und in der Mitte verliere ich die Unebenheit an Frästiefe ?
 

Arkhan1806

ww-eiche
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Also bei 0,2 mm sehe ich da absolut keinerlei Probleme.
Die würden ja sowieso - wie du schon meintest - nur bei langen Werkstücken anliegen, bei kürzeren ist's nochmal deutlich weniger. Jetzt schiebst du aber ja das Werkstück mit etwas Druck am Fräser vorbei, dieser sollte volkommen ausreichen, um dieses auf den Tisch zu drücken.
Evtl. reicht dafür sogar schon das Eigengewicht vom Werkstück aus. Der Hebel ist ja auch ziemlich lang, die Auflagepunkte sind der Rand des Tisches.
 

sheng-phui

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Das sieht für mich nach einem Türblattrohling aus. Da ich nicht annehme das du Marsmobile aus Holzdarauf fertigen willst und den Toleranzraum von Metallverarbeitung brauchst, sehe ich da keine Probleme, jedenfalls wenn deine Kommasetzung korrekt ist.
 

willyy

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Das war eine Schreibtischplatte, hab die Füße eigenhändig abgeschraubt :emoji_wink:

Die Platte ist jetzt stabil wie sau, das ist mir klar, wenn ich aber den Fräslift einsetze hab ich ja ein "riesen" Loch in der Mitte und ich rechne damit, dass sie noch ein bisserl nachgibt. (könnte)
 

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magmog

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Guuden,

besser leicht konvex als konkav! Bei einer konkaven Fläche liegt das Werkstück
im Bereich des Fräsers häufig nicht auf dem Tisch auf und beginnt zu flattern.
 

Lorenzo

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Es gibt doch auch noch ne Unterkonstruktion oder? Wenn die Platte da drauf geschraubt ist sind die jetzgen 0,2mm sowieso völlig egal und die Unebenheiten der Unterkonstruktion kommen zum Tragen. Nachtrag: Seh grad, genau das hat Holzandmore auch schon gesagt. Zurecht.
Und ja, n bisschen hörst du das Gras wachsen Thomas. 0,2mm!
Du solltest n paar deiner Messwerkzeuge aus der Holzwerkstatt verbannen und einfach mal machen, dann würde dir das gar nicht auffallen, schon gar nicht an den fertigen Werkstücken.
Falls du Justus Rat befolgen willst. Du kannst ne HPL Schicht auch ohne Presse mit Kontaktkleber drauf kleben. Nach Anleitung beidseitig auftragen und die Wartezeit einhalten. Dann mit einem geeigneten Werkzeug anpressen. Funktioniert einwandfrei. Je nach Auftragsdicke der Kontaktkleberschicht.... Ich denk du weisst was folgt. :emoji_wink:
 
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sheng-phui

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Es gibt doch auch noch ne Unterkonstruktion oder? Wenn die Platte da drauf geschraubt ist sind die jetzgen 0,2mm sowieso völlig egal und die Unebenheiten der Unterkonstruktion kommen zum Tragen. Nachtrag: Seh grad, genau das hat Holzandmore auch schon gesagt. Zurecht.
Und ja, n bisschen hörst du das Gras wachsen Thomas. 0,2mm!
Du solltest n paar deiner Messwerkzeuge aus der Holzwerkstatt verbannen und einfach mal machen, dann würde dir das gar nicht auffallen, schon gar nicht an den fertigen Werkstücken.
Falls du Justus Rat befolgen willst. Du kannst ne HPL Schicht auch ohne Presse mit Kontaktkleber drauf kleben. Nach Anleitung beidseitig auftragen und die Wartezeit einhalten. Dann mit einem geeigneten Werkzeug anpressen. Funktioniert einwandfrei. Je nach Auftragsdicke der Kontaktkleberschicht.... Ich denk du weisst was folgt. :emoji_wink:
Deine Vorgehensweise führt den @willyy aber in den Wahnsinn. Der muß nach dem verkleben des HPL aber erst mal plan fräsen :emoji_sunglasses:

Ups Edith: hatte übersehen das ich bei den mateuren gelandet war bzgl Eiermann... klar Tischgestell
 

willyy

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ja klar, ne Unterkonstruktion wird es auch geben.

Mit Gras wachsen hören bin ich mir noch nicht sicher. @Guido hat in einer Holzwerken (vor 2 Jahren?) einen Höhenmesser mit digitaler Schieblehre vorgestellt, mit dem er Fräserhöhen einstellt. Auch aufs zehntel genau.
Bei Verleimfräsern ist das wohl auch nötig. Bei meiner handgeführen alten Bosch Oberfräse taucht der Korb mit Feststellung auch so um die 0,2 - 0,4 mm weiter ein oder nicht, je nachdem wie fest man runter drückt. Wenn man mit einem Viertelstabfräser die Kante abrundet, sieht man dann genau den Absatz vom Fräser oder eben nicht. Super obernervig !

Bei meiner Zeichnung oben wäre das genau dasselbe, wenn ich zB. eine Schranktür mit 1 m Länge drüber schiebe und abrunde.
Einerseits beruhigt mich das, wenn das alle als unkritisch sehen, aber technisch verstanden habe ich es noch nicht.
Einerseits auf Zehntel einstellen, anderseits egal ??
Tut mir einen Gefallen: technische Erklärungen bitte ab jetzt ohne Eiermann ! :emoji_wink:
 

sheng-phui

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ja, die Grünen die sollte man aus dem Verkehr ziehen:emoji_slight_smile:emoji_astonished:emoji_slight_smile:
man sollte die Werkstücke zwar auch nicht wie Chuck Norris anfassen, aber eine gewisse Krafteintragung vertragen die gewöhnlich und da sind 0,2 in der Regel kein Problem...... da stell ich ne Rolle K150 daneben (wonach eine Karnis oder Rundung sowieso rufen bei einer OF) und die verschwinden von allein.
Einerseits auf Zehntel einstellen, anderseits egal
deshalb stell ich grundsätzlich eher "negativ" ein weil den letzten Rest ins plane macht das 150er
 

Alceste

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ja, die Grünen die sollte man aus dem Verkehr ziehen

Das ist bei meiner DW 621 genau so. Der ganze Krempel hat naturgemäß einfach Spiel.

einen Höhenmesser mit digitaler Schieblehre vorgestellt, mit dem er Fräserhöhen einstellt.

Ich halte das lediglich für ein genaueres "Schätzeisen". Letzendes musst du eh immer probefräsen und schauen, obs passt. Und damit es das zuverlässig tut, fräst du am Besten immer von Unten Profile etc. an und beeilst dich, damit nicht zuviel Zeit zwischen Hobeln, Fräsen und Verleimen vergeht. Auch gusseiserne Maschinentische haben ihre Toleranzen (witzigerweise IMO je älter sie sind, desto weniger; hat wohl damit zu tun, dass man den Guss früher hat länger ruhen lassen) und wenn man sich hier an den ein oder anderen Thread erinnert sind 2/10tel da keine Seltenheit. Tatsächlich finde ich immer wieder die Planheit von MDF und Spanplatte beeindruckend genau für Holzwerkstoffe!
 
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