Dumme Laien Frage: Furnier, Parkett, Hobel, Zylinderschleifer

api

ww-nussbaum
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Hi Leute ‍♂️

Ich frage mich gerade mal wieder, wie man Furnier oder Parkett bzw einfach nur sehr dünne Stücke Holz in Kleinserie herstellen könnte, bzw auch wie genau das in der professionellen und industriellen Parkett Produktion gemacht wird.

Dazu ein paar Fragen:

Die meisten Dickten gehen ja nur bis zu irgendwas zwischen 4 und 8 mm runter oder?
Wie stellt man dann dünnere Stärken her, mit einer Zylinderschleifmaschine oder gut es noch andere Möglichkeiten?

Aufgrund der Sägeblattstärke wird das in der Regel auf einer Bandsäge geschnitten oder?

Wie macht man am besten die Oberflächenbearbeitung bei derartig dünnen Stücken?

Ich hoffe Jemand kann mir ein bisschen erzählen wie das in der Regel läuft, ich finde sowas wie die Produktionsverfahren einfach ungemein interessant und hätte gerne mehr wissen darüber.

Grüße
 

magmog

ww-robinie
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Guuden,

Stärken bis 4mm werden gemessert, siehe Furnierherstellung
oder als Sägefurnier auf speziellen Bandsägen hergestellt,
durchaus auch stärker.
 

dascello

ww-robinie
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Auf einer professionellen Dickte von Martin, mit frischen Messern, habe ich schon Hartholz bis runter auf 2,5 mm ausgehobelt.
 

sonicbiker

ww-esche
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Moin,
wenn es nicht so oft ist...oder immer wieder die gleichen Formate: Auf ein dickeres Brett legen, davor und dahinter eine Stoppleiste leimen (besser nicht schrauben oder nageln!) und beides gemeinsam durch die Dickte. so kannst du auch die bei weniger professionellen Maschinen unter die Mindestdicke kommen.
VG, Wolfram
 

Herr Dalbergia

ww-robinie
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Dünnschnittgatter z.b. Wintersteiger
Anstatt Zylinder Schleifmaschine eher eine Breitbandschleifmaschine
oder auch Doppelreihen Bandsägen mit guten Bndern

Viel Messerfurnier in 2,4 und 3,0 mm

weiß auch nicht was jetzt genau gefragt ist
 

api

ww-nussbaum
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@IngoS Sorry wollte nicht unhöflich sein!
Ich hatte ja was von kleinserie geschrieben, deine links sind zwar Interessant, zeigen aber ausschließlich Großindustrielle Fertigung.

@magmog interessant, werden die dann danach gehobelt oder anders bearbeitet, oder sind die dann „fertig“ ?

@dascello kommt dann wohl auf die Maschine an oder ?:emoji_cold_sweat:
Wie würdest du nie noch dünneren Stärken vorgehen?

@sonicbiker danke dir! Super Tipp, werde ich mir auf jeden Fall merken.

@Herr Dalbergia ah danke für das Stichwort, Wintersteiger kannte ich bis jetzt nur für Ski. Ich bin neugierig, wie ist die Oberfläche wenn die Streifen/ das Furnier dann aus so einem Dünnschnittgatter kommt? Also wird das noch bearbeitet oder nicht?

Breitbandschleifmaschine klar:emoji_cold_sweat:,ist mir grad nicht eingefallen.
Hat eine Breitbandschleifmaschine denn große Vorteile gegenüber einer Zylinderschleifmaschiene, im Grunde ja das gleiche Konzept oder ?
Ich werd mich auf jeden Fall mal mehr zu Breitbandschleifmaschinem einlesen, da besteht Nachholbedarf.
 

api

ww-nussbaum
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Ich habe eben zufällig noch ein sehr interessantes Video gesehen:

Dort schneiden sie, bei Minute 4 etwa einfach streifen auf der Kreissäge. Scheint danach auch direkt verwendet zu werden, aber gut da werden die Flächen auch nicht gesehen, plus sind es sehr schmale Streifen.

Aber mal konkret: wie würdet ihr so dünnes Material, wie in dem Video bei Minute 8-9 (also wohl etwa 1mm) zu sehen herstellen?
Vor allem wenn es sich dabei nicht um schmale Streifen handelt, sondern größere Formate.


Grüße:emoji_v:
 

Herr Dalbergia

ww-robinie
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Bei einer wintersteiger die gut eingestellt ist ist die Oberfläche verleimfähig
breitband muss man viel weniger oft das Papier wechseln, ist oft auch noch genauer und größe, kostet aber das zig fache....

furnier kann man Sägen und Messern, mit den jeweiligen vor und Nachteilen...
 

dascello

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Für noch dünnere Stärken gehe ich vor wie oben beschrieben: Ein Anschlsgsbrettchen auf eine MDF platte leimen und gemeinsam durchlassen.
Und damit rechnen, dass einiges zerfetzt, is so!
 

api

ww-nussbaum
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@Herr Dalbergia Ah okay, klingt interessant, zu diesem Sägegattern muss ich mich auch mal einlesen!

Macht Sinn mit den verschieden Schleifmaschinen. Dazu gleich noch ne dumme Frage: wo ist in der Verwendung der Unterschied zwischen Dickenhobel und Breitbandschleifmaschine?
Mir ist natürlich der Unterschied in der Funktionsweise klar, aber wenn du beides ok der Werkstatt stehen hast was nutzt du wann und wofür?
(Davon Blockware nach dem abrichten auf dicke zu bringen mal abgesehen)

@dascello Okay verstehe, und kann ich mir vorstellen :emoji_cold_sweat:
Bei dem verschiedenen Schleifmaschinen musste die Erfolgsrate aber deutlich höher sein oder?

Zieht ihr es denn gar nicht erst in Betracht, schmalere Stücke auf der Kreissäge zu schneiden, wie in dem Video ?

Und ein großes danke an alle für die netten Antworten!:emoji_pray::emoji_blush:

Grüße
 

api

ww-nussbaum
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Geht ja im Moment nicht um ein konkretes Projekt :emoji_cold_sweat:
Ich will einfach ein paar für mich neue Methoden und Techniken kennenlernen damit ich die dann eben verschieden Einsetzen kann.

Aber sagen wir mal so dünn wie möglich also etwa 1mm bis 2,5mm und 30-35cm breit bei Länge x (sollte ja egal sein) oder 150cm

Grüße
 

api

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@Herr Dalbergia sicher ne gute Idee, aber mir ging es ja gerade um die Herstellungsweise und so weiter.
Hast du eine gute Bezugsquelle, ich hab das in den Stärken bis jetzt nur aus sehr beliebten Hölzern gesehen.

Grüße
 

magmog

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Guuden,

das bei 4 Minuten geschnittene Material wird danach gedicktet.
Beim Schneiden und Dickten geht insgesamt mehr Material in die Späne als genutzt werden kann.

Für die breiten Flächen wäre Dickschnittfurnier meine Wahl.
 

api

ww-nussbaum
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@Herr Dalbergia Im Moment wie gesagt gar keine. Mir fällt grade sowas wie Palisander, Kokospalme, Zitrone oder verschiedne Maser/Wurzelknollen ein.

@magmogDie haben tatsächlich ne schöne Auswahl, aber die werden mich kaum beliefern oder ? ( b2b mit verschieden Rechtsformen wäre kein Problem, aber ich hab keinen eingetragenen Handwerksbetrieb)

Grüße
 

mj5

ww-robinie
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Hallo "api"
Geht ja im Moment nicht um ein konkretes Projekt :emoji_cold_sweat:
Ich will einfach ein paar für mich neue Methoden und Techniken kennenlernen damit ich die dann eben verschieden Einsetzen kann.

Aber sagen wir mal so dünn wie möglich also etwa 1mm bis 2,5mm und 30-35cm breit bei Länge x (sollte ja egal sein) oder 150cm

Grüße

Laenge ist absolut nicht egal!
Wenn Du 1,5mm Dicke haben willst, aber dein Rohmaterial hat alle paar Zentimeter einen Ast oder einen Wuchsfehler, dann wird das schwer.
Ohne ein konkretes Projekt ist die Suche nach der besten Loesung zum selber machen m.E. ziemlich theoretisch.
Bei 35cm Breite empfiehlt sich da definitiv Starkfurnier. Wenn Du das nicht "b2b"* bekommst, weil du kein Handwerk-Gewerbetreibender bist,
dann must Du halt einen Tischler suchen, der das fuer dich mitbestellt.

* Nix abslout gegen dich "api", aber: Sorry, ich werd alt! Frueher hiess es "Grosshandel" und "Einzelhandel".
Fand ich manchmal aetzend - aber verstaendlich. Im Grosshandel kauft man karton- oder palettenweise. Hinfahren, einladen, fertig.
Im Einzelhandel holte man eine Tuete Zucker, inkl. Schwaetzchen, ob lieber Rohr- oder Ruebenzucker...
Heute erwarten viele Leute "Business to Business" Konditionen fuer Mindermengen und anbei einen kostenlosen Verarbeitungslehrgang.
Wie gesagt, dass unterstell ich dir nicht - das war nur vom"b2b getriggert"... das Alter :emoji_grin:

Wenn Du so etwas wie im verlinkten Video vorhast, dann hoer mal bei 3:55 genau hin:
Ab da ist von dem Durchgang alles Verschnitt, das schmeisst man weg... Und wirklich billig ist das Rohmaterial nicht!
Man muss schon bereit sein eine Menge Holz zu zerspanen um das Beste raus zu holen.
Du koenntest mal nach astreiner, fein-jae_hriger Kiefer mit stehenden Jahresringen schauen.

Mein Rat: Wenn es nicht hart ist, ist es nicht das Projekt!
Vielleicht liegt es daran, das ich lieber lerne, ausprobiere und uebe, wenn ich etwas vorhabe.
Aber ich finde "Alle Theorie ist Grau", Holz wird Grau erst mit der Zeit.

Toshio Odate - auch ein googlen wert!
Es gibt einen sehr schoenen Video ueber shoji Bau von ihm.


Gruesse
Mattes
 
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