Douglasie Fassade vorvergrauen

gieselbert

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Hallo woodworker,

wir haben ein Haus aus den 50er Jahre saniert und sind jetzt dabei die hinterlüfteten mit Holzfaserplatten gedämmte Fassade mit gehobelenten Rombusleisten aus Douglasie zu beplanken. Die Fassade soll langfristig natürlich vergrauen. Um eine einheitlich Look an den Dachunterseiten usw. zu bekommen wollen wir eine Vergrauungslasur z. B. von Keim oder Osmo auftragen.
Ich habe mehrfach gehört, dass durch den Hobelvorgang bei Douglasie eine Beschichtung schwierig ist, da sie nicht so tief eindringen kann und so die Pigmente schnell abwittern können und man eine fleckige Ansicht bekommt.
Vom Farbenhersteller wurde empflohlen das Holz grob zu schleifen, um so die Haftung zu verbessern. Das ist allerdings bei 230m² Fassade ganz schön aufwendig. Ich hatte auch schon überlegt die Fassade eine W,eile bewittern zu lassen oder mit dem Kärcher abzuspritzen um das Holz aufzurauen.
Hat jemand von euch mit so etwas Erfahrung gemacht oder sonst eine gute Idee?
 

Roterbischof

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Hallo, jetzt wird es ja warm, da ist es nicht so ein Problem, ja gehobelte Flächen, neigen zum abperlen von Flüssigkeiten vorallem, wenn sie senkrecht stehen. Normalerweise geht es mit dem Osmo, lieber zwei Mal dünn, als einmal dick und es läuft mehr weg als es einzieht. Mfg
 

ernschd

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Hallo, wir haben für unseren Dielenboden aus Douglasie mit Complex 10/S Holzvergrauer vorbehandelt. Ich kenne die beiden anderen Produkte nicht, aber Complex enthält mit Sicherheit weniger Schadstoffe.
Gibt's beim gut sortierten Naturbaustoffhändler.
 

Boshu

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Bedenke, wenn es einmal mit Öl/Wachsprodukten behandelt ist, muss es öfter nachbehandelt werden. Das Produkt wird ja auch ausgewaschen werden von Wind und Regen. Wenn es da einen chemischen Vergrauer gibt, ist das sinnvoller.Oder ein Produkt, welches man tauchen kann oder aufsprühen.
 

falco

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Moin,

Geduld, und die Natur ihr Ding machen lassen.
Wird im Ergebnis besser, kost nix, saut nicht und macht keine Arbeit.

Nicht jedoch unter dem Dachüberstand. Vorvergrauung ist ja der letzte Schrei. Auf Dauer wird sich aber auch bei einer vorvergrauten Fassade ein Unterschied zwischen dem bewitterten und nicht bewitterten Bereich einstellen, auch wenn der Effekt geringer ist. Da bin ich bei magmog, sein lassen. Nach einiger Zeit sieht es so aus als würde es einfach so gehören.
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Habe Douglasie unbehandelt seit 12 Jahren. Wo die Sonne weniger hinkommt sieht man noch rotbraunen.

Ich denke das ist ein Luxusproblem, dass auf zuviel Lektüre von Schöner wohnen etc zurückzuführen ist.

Behandelte Holz ist bei der Entsorgung Sondermüll.
Ein bisschen Geduld und alles ist irgendwann grau.

Wenn man braucht Fotos machen und mit Photoshop bearbeiten.

Wenn man streicht muss man es regelmäßig wieder streichen und dazu habe ich keine Lust, bzw besseres zu tun .

Alle 4 Jahre einrüsten streichen SUPER!!

Sone Fassade ist wie ein Mensch, die soll auch in in Ruhe altern dürfen.
 

gieselbert

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Danke für die vielen Antworten und Anregungen!

Ernschd:
Ich habe schon Versuche mit mit Holzvergrauer gemacht aber die Ergebnisse waren nicht schön. Farblich ging es in unansehnliches Braun-Grau-Grün. Habt ihr mit euerem Produkt einen schönen Silbergrauton hinbekommen?
 

Altersrentner

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Hallo,
Interessanter Beitrag.
Was haltet ihr von SIOO:X Holzimprägnierer?
Hat jemand damit Erfahrungen?
Mit freundlichen Grüßen
Michael
 

Friederich

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Die beste "Vorvergrauung" erreicht man, wenn man das Holz schon "vorher" verbaut. Nachher kanns dann nur noch "nachvergrauen". Bzw "nachträglich vorvergrauen", sozusagen. "Macht aber optisch keinen Unterschied.
 

ernschd

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Ich kann es leider nicht mehr genau sagen, wie es damals ausgesehen hat. Das war bei uns nur die Vorbehandlung, danach haben wir das Holz gebürstet und anschließend gewachst.
Braun-grau-grün war es aber definitiv nicht. Bei stark rötlichem Holz kam der Farbton noch durch, bei anderen Dielen war es ein schöner Silber-Grauton.
 

Glismann

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Ich halte nichts davon.
Es gibt eine fleckige Oberfläche, da die Chemie oder Öko Behandlung meist Flecken erzeugen.
Meist da, wo Äste oder Verwachsungen sind.
Lieber die Witterung alles machen lassen. Spart auch viel Arbeit und Geld.
 

Friederich

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Immer wieder taucht ja die Frage auf, wie man Vergrauung verhindert. Und hier jetzt soll sie künstlich beschleunigt werden.

Den Dingen einfach ihren natürlichen Lauf zu lasssen, wär doch ein guter, einfacher, billiger und umweltschonender Kompromiss.
 

gieselbert

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Danke nochmal für die vielen Komentare!

Die nätürliche Vergrauung streben wir an. Wir stören uns nur an der starken Uneinheitlichkeit z.B. unter den Dachüberständen.

Ich habe auch schon überlegt, die Fassade vergrauen zu lassen und dann die Stellen die nicht selbständig vergrauen nächträglich zu bearbeiten...

Was haltet ihr davon?
 

magmog

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Moin,

wenn er es zulässt, die galvanischen Betriebe haben lange Becken mit
diversen Laugen, Säuren und Neutralisierungsmitteln.
Oder selber ein Becken bauen.
Über die Chemie gibt das www Auskunft.
 

Boshu

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Dann kannst ja auch die Rhombusleisten sichtbar schrauben und dann tauschen mit den Stellen die noch nicht vergraut sind. Nachberabeiten und natürlich vergrauen wird nicht gleich aussehen. Oder du lässt sie eine saison lang vorvergrauen, wenn du platz hast, sie in die Sonne zu legen und gelegentlich nass zumachen.
 

WinfriedM

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Problem ist, dass das Holz frisch gehobel wenig aufnahmefähig ist, weil vielfach noch durch Harze oberflächlich verklebt. Gerade da ist es gut, wenn so eine Fassade erstmal 1 Jahr bei Wind und Wetter abgewittert wird. Erst dann haben dünnschichtige Lasuren die Möglichkeit, tiefer einzudringen.

Die Frage ist auch, ob deine Fassade überhaupt in Richtung grau gehen wird und wie lange das dauert. Ein Haus bei mir um die Ecke hat etwa 8 Jahre gebraucht und ist jetzt auch nicht grau, sondern eher braun.

Hab schon Fassaden mit Remmers HK-Lasur in Grey-Protect gesehen, die sahen ganz nett aus. Hier mal das Merkblatt, was auch Vorbewitterung empfiehlt:
https://media.remmers.com/celum/exp...Protect_Technisches-Merkblatt_de_DE_29077.pdf
 

gieselbert

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Boshu
Die Idee mit dem Tausch der Leisten finde ich interessant (die Rombusleisten werden sichtbar verschraubt).
Die Leisten bewittern zu lassen, finde ich eine gute Idee (kam auch schon von Friedrich). Wir hätten einigermaßen Platz. Allerdings stelle ich mir die konkrete Lagerung nicht einfach vor. Die 4-und 5 m Leisten könnten sich verziehen und ich brauche eine gerade Unterkonstruktion dafür(alte Balken von der Sanierung wären noch genug vorhanden).
Ich glaube, dass nur ein kleiner Teil unserer Fassade nicht bewittert wird. Am liebsten wäre es mir ich könnte die ganze Fassade schließen und es bleibt genug Restholz zum außen bewittern lassen und ggf. austauschen.

WinfriedM
Die zweite Option wäre nach einem Jahr zu sehen wie sich die Oberfläche entwicklet hat und dann ggf. auf eine Vergauungslasur zurückzugreifen. So würde ich mir die Arbeit mit dem Schleifen und zunächst auch mit den Streichen sparen. Bei der Farbe bin ich eher bei Osmo oder Keim.
Nach meine Recherche geht Douglasie Richtung silbergau.
 

WinfriedM

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Nach meine Recherche geht Douglasie Richtung silbergau.

Das kann man so nicht sagen, das kommt auf die konkreten klimatischen Bedingungen an.

Osmo würde ich bei deckenden Anstrichen auch verwenden. Osmo ist aber recht schichtbildend und wirkt bei lasierten Oberflächen künstlich. Da würde ich lieber in Richtung nicht schichtbildende Lasuren gehen. Die Remmers wäre so eine. Aus dem ökologischen Bereich könntest du die ölbasierte Lasur von Natural-Farben probieren. Die ist auch schön dünn und zieht ein. Keim kenne ich nicht.

Wenn du wartest, kannst du ja auch in der Zwischenzeit Muster anlegen, die bewittern lässt. Nach einem Jahr kann man da schon Aussagen treffen.
 

Lorenzo

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Is ja erstaunlich, ich kannte bisher nur den Drang Holz vor dem Vergrauen zu bewahren...

Ganz ehrlich: lass das die Zeit erledigen! Selbst wenn du mit der künstlichen Vergrauung kurz mal ne Gleichmäßigkeit in der Optik hast, dann wird die sich doch wieder ändern, weil ja weiter Teile des Holzes echt bewittert werden und andere nicht.
Außerdem hat man einen ganz guten Blick dafür was "echt" ist, und was nicht. Dein Haus an der Stelle an der dein Haus eben steht wird genau ein Aussehen bekommen durch die Bewitterung, und das ist stimmig. Und zwar von Anfang an, bis die Fassade wirklich durch ist, was sehr lange dauert. Und dann hast du keine Chemie im Holz, und kannst es einfach recyclen.
Das falsche Grau ist wie ne falsche Baumkante, man sieht einfach doch dass es nicht so gewachsen ist (bzw. natürlich vergraut).

Heutzutage muss alles immer sofort so aussehen wie auf nem Bild das einem gefällt. Keiner hat mehr Lust auf den Prozess. Das is schade. Das wird von ganz alleine perfekt. Einfach zulassen, und jeden Tag genüßlich dabei zuschauen. Und es ist immer "echt". Jeden Tag..
 

schorsch

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Hallo,
ich kenn nur die Variante das man frisches Holz im pasenden grau lasiert. Soll dann so funktioenren, dass das Holz von Anfang an den wahrscheinlich zukünftigen Endton bekommt, der im Laufe der Zeit durch den natürlichen Grauton ersetzt wird, der dann hoffentlich auch wirklich so wird. Adler hat so was im Angebot, nennt sich Vergrauungslasur Pullex silverwood. Ich persölich halte nichts davon. Mein Haus ist komtplett mit einer hinterlüfteten Holzfasade verkleidet und nicht behandelt. Der Farbton ist abhängig von der Himmelsrichtung von Tiefgrau an der Wetterseite über silbergrau bis sonnengebraünt geworden und gerade das finde ich besonders reizvoll. Passt halt für viele irgendwie nicht in ihr perfektes Weltbild.
VG
Georg
 

WinfriedM

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Das wird von ganz alleine perfekt. Einfach zulassen, und jeden Tag genüßlich dabei zuschauen.

Was bei vielen Holzfassaden selbst nach 10 Jahren bei herauskommt, würden viele als schäbig und nicht als perfekt bezeichnen. Da gibt es romantische Vorstellungen, die aber nie Realität werden. Die Werbeindustrie und Hochglanzmagazine produzieren solche Vorstellungen durch Photoshop aufgehübschte Bilder.
 

Lorenzo

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Und was is dann die Lösung? Chemisch vorvergrauen und alle 2 Jahre tauschen? Wenn man Holz nicht mag, weil es so furchtbar altert, dann sollte man sich Gedanken machen obs der richtige Werkstoff ist.
Ich kuck für die Holzfassaden die ich schön finde auch nicht in die Kataloge von Chemiekonzernen, sondern schau mir die verschalten Häuser hier im Dorf an.
Is aber alles ne Typfrage, klar. Ich find auch das Menschen altern dürfen, und steh nicht auf Solarium, "Schönheits-" Chirurgie und Schminke :emoji_wink:
 
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Friederich

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gute Idee (kam auch schon von Friedrich).
Der entsprechende Beitrag von mir war rein zynisch, lästernd gemeint. Soll man eigentlich nicht. Aber bei so einem Thema ("Natürliches Aussehen künstlich herbeiführen") kann ich das Lästern kaum unterlassenlassen. Ich entschuldige mich dafür.
 
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