Domino oder Lamello

Dusi

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Ich überlege mir eine Dominofräse zuzulegen. Bin aber bei dem Preis doch ein wenig unsicher, insbesondere habe ich noch nicht wirklich verstanden, wo die Vorteile gegenüber einer Flachdübelfräse liegen? Sprich welche Einsatzgebiete haben Dominos und welche Flachdübel?

Könnt ihr Licht ins dunkle bringen?

danke
Duis
 

yoghurt

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Hallo Dusi,
Die Vorteile sind:
Mit der Domino fräst man Zapfen. D.h. Du kannst Tisch- und Stuhlgestelle oder (kleinere) Rahmen verbinden. (Für Zimmer- und Haustüren gibt es dann die große Dominofräse)
Es lassen sich auch schmalere Querschnitte verbinden, in die kein Lamello passen würde (und das im Vergleich zur Dübelung verdrehsicher!)
Es gibt Dominos von 4 x 20 bis 10 x 50 (nach meinen Kenntnissen) So dass die Bandbreite sehr hoch ist.
Natürlich kann man auch Plattenkorpusse mit Dominos verbinden.

Nachteile:
Hohe Anschaffungskosten der Dominofräse (im Vergleich zu einer ordentlichen "Flachdübelfräse")
Höhere Kosten für die einzelnen Dominos (wieder im Vergleich zum Lamello).

Aber dass sind nur meine Überlegungen...

Gruß

Heiko

PS: Da gab es schon mal einen Fred...
 

wicoba

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insbesondere habe ich noch nicht wirklich verstanden, wo die Vorteile gegenüber einer Flachdübelfräse liegen? Sprich welche Einsatzgebiete haben Dominos und welche Flachdübel?
Hallo,
wie vom Vorredner schon erwähnt, liegen die Vorteile der Domino hauptsächlich im Gestellbau.
Wenn dein Schwerpunkt NICHT Rahmen etc. sind, hat die Lamello sicher mehr Pluspunkte: Vor allem im Plattenbau ist die Lamello universell und flexibel einsetzbar. Vom Sockel, über Korpusverbindungen bis hin zum Schubkastenbau und je nach Breite der Friese sogar im Rahmenbau ist sie einsetzbar. Dann gibt es noch lösbare Korpusverbindungen (Clamex) und anderes mehr.
Schon mal auf der Lamelloseite gesurft? Da bekommst du noch mehr Tipps.
 

bello

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Hallo,

ich habe mir die Domino seinerzeit nach der Markteinführung gekauft. Seitdem stelle ich die meisten Verbindungen - Rahmen, Korpus - mit der Domino her, seltener mit der Lamello-Fräse.
Allerdings hatte ich einige Fälle die sich mit beiden Verbindungen sehr gut lösen liesen.

Gruß
 

heiko-rech

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Hallo Dusi,

ich habe seit etwas über einer Woche eine DF500 Q. Ich habe zuvor schon einige Dominos mit der Oberfräse verarbeitet. Dazu waren halt immer Schablonen notwendig. Die Dominofräse ist natürlich eine enorme Erleichterung.

Einen großen Vorteil gegenüber der Lamello und dem Duodübler sehe ich darn, dass man wahlweise die Fräsungen passgenau, oder mit Übermaß machen kann. Der Duodübler arbeitet immer passgenau, die Lamello immer mit Übermaß. Beim Bau von Massivholzmöbeln kann die Kombination sehr sinnvoll sein um geringe Tolleranzen auszugleichen. Man macht die erste Fräsung passgenau mit dem Anschlag, alle weiteren mit leichtem Übermaß nach Anriss. Das funktioniert sehr gut und schnell.

Wenn du viel mit Massivholz arbeitest, Rahmenbau und kleine Querschnitte, dann greif zur Domino.

Die Preise für die Dominos kann man glaube ich vernachlässigen. Am Anfang kommst du mit 5,6 und 8mm sicherlich aus. Du kaufst erst einmal ein kleines Paket Dominos und wenn die aufgebraucht sind, kennst du deinen Bedarf und kaufst die in Großpackungen, welche du am meisten verarbeitest. So sollten sich die Kosten für das Verbrauchsmaterial in Grenzen halten.

Die Handhabung der Maschine ist im übrigen sehr simpel, auch wenn sie auf den ersten Blick ein wenig kompliziert anmutet.

Gruß

Heiko
 

OlliT

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Hallo Heiko,

was sind das für Toleranzen, die Du beim Bau von Massivholzmöbeln ausgleichen möchtest? Wenn der Anriss präzise erfolgt ist und der Anschlag der Maschine exakt justiert ist, sollte doch alles genau passen. Wo liegt der Unterschied, wenn ich MDF / Spanplatte oder Massivholz mit der Domino verbinde?

Viele Grüße

Olli
 

heiko-rech

ww-robinie
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Hallo Olli,

ich habe durchaus Toleranzen in meinen Massivholz- Bauteilen. Das hat mehrere Gründe:
1. Ich habe "nur" eine Erika für den Zuschnitt. (Stimmt, das wäre bei MDF und Span dann das gleiche)
2. Bei mir liegen die hergerichteten Bauteile schon mal länger in der Werkstatt und das Holz arbeitet natürlich
3. Ich arbeite die Fläche und die Kanten gerne mal von Hand mit dem Hobel nach.
4. Meine kleine Metabo ADH hobelt auch nicht auf den zehntel Millimeter genau.

Ich schrieb auch explizit von geringen Toleranzen. Ich rede hier von Maßabweichngen unter 0,5mm

Wer Massivholz unter Optimalbedingungen bearbeitet hat diese Problematik natürlich nicht. Vielleicht war meine Ausführung zu sehr verallgemeinert.

Gruß
 

schrauberman

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Wobei man Toleranzen von 0,5mm im Holzbau vernachlässigen kann. Man finisht die Oberfläche sowieso.....
 

wiebert

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Wobei man Toleranzen von 0,5mm im Holzbau vernachlässigen kann. Man finisht die Oberfläche sowieso.....

Es geht ja nicht nur um Toleranzen, die man nachher per Hobel oder Schleifpapier ausgleichen kann. Was ist, wenn Du mehrere Dübellöcher in Reihe gefräst hast und dabei auch nur ein Loch um wenige 1/10 mm versetzt ist? Dann kriegst Du die passgenauen Dominos nicht mehr rein. Daher fräst man nur die beiden Dübellöcher nahe der Plattenkante exakt (per Anschlag an der Fräse) und die anderen Löcher an einem Werkstück etwas mit Spiel. So passen die Holzteile nachher exakt zusammen (Vorderkante auf einer Höhe) und die hinteren Dübel auch wirklich in die Löcher.
Die Sache mit den "mit Spiel" gefrästen Löchern wird in den Produktvideos von Festool sehr gut dargestellt. Schau da mal nach.

Ich habe mit der Lamello-Fräse gearbeitet und war begeistert. Jetzt arbeite ich seit ein par Wochen mit der Domino-Fräse und würde nie mehr zur Lamello-Fräse zurück wollen. Die Anschläge (Winkel, Dübelabstand, Fräsetiefe, Abstand zur Plattenoberfläche, ...) sind kinderleicht und 100 % exakt einstellbar. Das ist bei der Lamello-Fräse umständlicher – aber natürlich auch machbar.

Thomas
 

Fellowes

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sind hier lauter Jungesellen am werkeln oder wie rechfertigt ihr eure imensen Ausgaben vor euerer Frau?

Es lebe die Frauenquote, Frauen an den Herd!
 

yoghurt

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Hallo Fellowes,
manchmal soll man es nicht glauben, aber unter den "Profis" gibt es einige, die tatsächlich ihren Lebensunterhalt mit der Holzbearbeitung verdienen...

Gruß

Heiko
 
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