DIY Eichen Theke

Mozzer

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Hallo Freunde des schönsten Naturmaterials,

ich möchte uns eine Theke für die Küche bauen. Dafür möchte ich mir beim heimischen Sägewerk Eichenblockware in 52mm Dicke besorgen. Leider weiss ich nicht wie trocken das Holz ist, wäre es ein Fehler, wenn es recht neu geschlagen ist?
Das Ganze soll wie ein „T“ auf der Insel aufliegen und in den Raum reichen.

Die Blockware wird eine Breite von ca. 60-70cm haben, die Abmaße der Theke sollen aber 220x100cm sein. Dafür wollte ich zwei Scheiben kaufen und sie jeweils auf einer Längsseite gerade einschneiden und zusammenleimen. Frage: Ist es auch hier besser, auf Grund der Verwindung, eine der Scheiben umzudrehen und dann zu verleimen? Ich hoffe man versteht was ich meine…Oder kann ich ich die Bretter ohne die Verwindung zu beachten verleimen und von der Unterseite mit Metallstreifen verschrauben, um der Verwindung vorzubeugen?
Oder meint ihr, es ist besser, die Scheiben in insgesamt 4 Bretter zu sägen und mit einem Abstand von ca. 10mm zueinander von der Unterseite zu verschrauben?




Als Fuß habe ich mir überlegt, dass ich mir vom Metallbauer einen Fuß aus Stahl bauen lasse, der ca. 30-40cm lang und ca. 5cm breit ist und am nicht aufliegenden Ende in die Platte eingelassen wird. Oberkante bündig mit der Tischplatte, also ausgefräst. Unterseiten dann mit „Flügeln“ die von unten mit der Platte verschraubt werden. Frage: reagiert Eiche mit Stahl im Innenbereich oder kann ich das problemlos umsetzen?

Die Oberfläche der Eiche soll schwarz gebeizt und dann lackiert werden. Kann ich hier problemlos jede Beize mit jedem Lack verwenden?



Ich bin überhaupt kein Schreiner, auch nicht ausgestattet wie einer. Gewisse Arbeiten lasse ich demnach natürlich von einem Schreiner erledigen (Hobeln etc)

Ich hoffe ich konnte mein Vorhaben hier etwas erläutern und bin dankbar für jeden Tipp, Hinweis und Verbesserungsvorschla.

Danke Euch!

Mo
 

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Guido_CH

ww-buche
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Hallo Mo,

sei mir nicht böse, aber viele Deine Fragen könntest Du Dir schon (vorläufig) selber beantworten, wenn Du die Suchfunktion hier bemühst.
Hier ein paar Anmerkungen:
- recht neu geschlagenes Holz verwenden: Holz passt sich an die Bedingungen im Raum an. Relativ frisches Holz wird dabei erst einmal stark trocknen. Dabei schrumpft es, wird sich vermutlich verziehen (mit Glück/guter Holzauswahl kann das ausbleiben), kann sich windschief verwinden. Du kannst es mit Metall daran hindern, falls das Metall stark genug ist; Du wirst Dich wundern, welche Kraft Holz entwickelt. Aber wenn Holz nicht arbeiten kann, reißt es. Das wirst Du vermutlich auch nicht wollen -> Fazit: nicht ausreichend getrocknetes Holz zu verwenden, ist keine gute Idee.
- Wie sehr das Holz schüsselt, hängt auch davon ab, ob die Bohlen (das meinst Du wohl mit "Scheiben") aus der Mitte des Stamms sind (schüsselt weniger, aber langweiligeres Bild) oder aus der Seite. Eine generelle Aussage, ob nur zwei Teile funktionieren, oder ob man besser mehr Lamellen macht und sie stürzt, ist nicht wirklich möglich. Bei geeigneter Holzauswahl geht vieles. Bei falscher Auswahl geht vieles schief.
- Verbindung eines Unterbaus mit dem Holz: Du solltest unbedingt berücksichtigen, dass auch getrocknetes Holz immer arbeitet, d.h. sich über das Jahr den wechselnden Bedingungen im Raum anpasst. Das kann man berücksichtigen durch Langlöcher im MetalL und Schrauben nicht zu fest anziehen. Mit "Langlöchern" sind vernünftig lange Löcher gemeint! Holz arbeitet v.a. in der Breite; eine Schwankung von 1% ergibt ganz schnell mehrere Millimeter , um die die Breite sich ändert! (Metallkufen und fehlende Langlöcher sind übrigens ein Evergreen hier im Forum - Suchfunktion nutzen :emoji_wink: )
- Oberfläche: "jede Beize mit jedem Lack" - Du fragst nach nichts anderem als einem Freifahrtschein... Ich selber habe mal ein Möbel gebaut mit vergleichbarer Oberfläche. Grundlage war Eschefurnier, das Möbel habe ich mit Zweikomponentenlack gespritzt (zweimal schwarz, zuletzt Klarlack als Finish) mit Einführung und unter Betreuung durch einen befreundeten Schreiner. Mit "Hausmitteln" (Pinsel, Rolle o.ä.) würde ich mir eine solche Oberfläche nicht zutrauen. Schwarz verzeiht keine Fehler (ok, kommt auf die eigene Toleranzwschwelle an, s.u.)
- ob das Ganze für Dich ein Erfolg wird, hängt entscheidend von Deinen Erwartungen ab. Wenn "rustikal" das Ziel ist, kann ich mir das halbwegs vorstellen. Falls Du (was die beiden Bilder nahelegen) eine weitgehend "perfekte" Lösung erwartest, wirst Du aber an verschiedenen Ecken ziemliche Herausforderungen haben (um das Wort "Probleme" zu vermeiden).

Um ganz ehrlich zu sein: Wenn ich Schreiner wäre (bin ich nicht, bin Hobbyist) und nicht gerade ein guter Freund von Dir, würde ich vielleicht einen entsprechenden Auftrag annehmen, das fertige Ergebnis zu liefern. Ganz sicher würde ich mich nicht drauf einlassen, das mit zugeliefertem, eventuell nicht mal trockenem Holz zu machen, und obendrein nur gewisse Hilfsdienste zu leisten. Da ist der Aufwand fürs Abklären/Diskutieren und am Ende Dir noch erklären zu müssen, wie Du was machen musst, viel zu hoch für den erzielbaren Umsatz. Schreiner sind sicher freundliche Leute, aber auch sie müssen in ihrer Arbeitszeit Geld verdienen.

So, wie Du rüberkommst (nämlich ohne jede Erfahrung - ist wirklich nicht böse gemeint), auf der anderen Seite aber durch die Bilder eine hohe Erwartungshaltung vermittelst, was das Ergebnis betrifft: wäre es nicht besser, Du lässt das einen Schreiner komplett machen?

Falls ich Dich und Deine Erwartungshaltung falsch eingeschätzt habe: Entschuldigung!!

Schöne Grüße
Guido

Nachtrag: ich persönlich würde Massivholz nicht farbig lackieren. Wenn ich andererseits eine farbige Oberfläche wie gezeigt will, würde ich furniertes Plattenmaterial mit Umleimern verwenden. Damit entfallen viele Schwierigkeiten. Entgegen landläufiger Meinung ist Massivholz auch nicht zwangsläufig hochwertiger oder besser. Was das beste Material ist, hängt immer vom angestrebten Resultat ab.
 
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Mozzer

ww-pappel
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Hallo Guido,

vielen Dank für deine ehrlichen Worte! Lieber so, als anders :emoji_wink:

Du hast vollkommen Recht mit der Erwartungshaltung und meinem Kenntnisstand. Darum habe ich natürlich auch mit dem gedanken gespielt, dieses Projekt voll in die Hände eines Schreiners zu geben. Man ist aber natürlich auch immer gewillt zu sagen: Hab ich selber gemacht! Da packt einen dann das Ego natürlich...
Okay, ich denke ich werde den Schritt über einen Schreiner gehen!

Merci
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

entscheidend für so eine Platte ist die sorgfältige Trocknung. Neben längerer Trocknung draußen, luftig und regengeschützt, dann eine technische Trocknung auf ca. 8% Feuchtigkeit. Wenn du dem Schreiner solche Bohlen bringen kannst, wird er dir auch eine Platte draus machen mit fachgerechtem Zuschnitt und sachgerechter Verleimung.
Jeder Tischler hat ein Holzfeuchtemessgerät und wird zu feuchtes Holz nicht verarbeiten.

Gruß Ingo
 
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