Dielen durch Parkett ersetzen Bodenaufbau

haus43

ww-kastanie
Registriert
25. Mai 2020
Beiträge
28
Ort
Recklinghausen
Hallo zusammen,
wir sanieren ein 100 Jahre altes Haus und wollten eigentlich die Dielen aufarbeiten. Nun stellten wir aber enormen Wurmfrass und viele Fehlstellen fest.

Ich bin nun doch eher für einen Parkettboden anstatt neuer Dieleung.

Der Boden ist eine Stahlbetondecke. Darunter ungedämmter Keller. Es ist nicht möglich die Decke von unten zu dämmen.
Auf der Decke ist eine Unterkonstruktion und darauf die 3cm dicken Fichtedielen.
Höhe des Aufbaus muss dem alten entsprechen.

Ein Fachmann für historische Sanierung sagte, dass wir auf keinen Fall irgendwelche Folien in die Böden legen dürften damit alles von unten her diffusionsoffen bleibt.

Kann ich nachdem die Dielen raus sind einfach OSB Platten auf die Unterkonstruktion schrauben, dann Kork als Trittschalldämmung und obendrauf Parkett oder bekommen wir dann ein Feuchtigkeitsproblem?

Danke für Rat und Tipps.
 

Mitglied 59145

Gäste
Wenn das abdampfen muss, ist OSB eher schölecht. Das macht auch ganz schön zu. Ich habe ähnliche Thematiken bei mir, informiere mich gerade über Glasschotter.
Wie sieht denn die Unterkostruktion aus? Meist ist die ja auch Fertig. Wieso ist es von unten Feucht, kann man da ran? Ist da irgendeine Art "Schüttung" drinnen?

Sowas ist schwierig mit ein paar Worten, da muss man immer den ganzen Bau betzrachten.........

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

Gäste
Die naheliegendsten Sachen sind Regenrinnen und Kellerfenster. Wenn das in Ordnung ist, kann man gucken.

Gruss
Ben
 

woodchuckchuck

ww-kirsche
Registriert
28. Juli 2010
Beiträge
155
Ohne genauere Beschreibung (wie hoch soll den der Aufbau sein? Keller genutz / feucht?) und Fotos ist das nur Rätselraten. 100 Jahre alte Stahlbetondecke halte ich schon mal für zweifelhaft.
 

haus43

ww-kastanie
Registriert
25. Mai 2020
Beiträge
28
Ort
Recklinghausen
Danke für die schnellen Antworten.

Die Unterkonstruktion ist eine normale Balkenlage. Die Schüttung scheint aus allem Möglichen zu bestehen.

Ja, der Fachmann war vor Ort und hat sich alles angesehen. Das Haus ist quasi im Urzustand gewesen (dennoch bewohnt) und wir haben trotz Feuchtigkeit im Keller nirgendwo Schimmel. Das soll natürlich so bleiben.

Laut Fachmann würden wir mit viel Glück die Feuchtigkeit schon in den Griff bekommen sobald das Heizsystem läuft. Das ist alles schon erledigt, nur die Heizkörper sind noch nicht eingebaut.

Falls nicht wollen wir das Problem natürlich angehen. Es wurde auch die Feuchtigkeit der alten Dielen gemessen. Die waren nicht feucht.
 

haus43

ww-kastanie
Registriert
25. Mai 2020
Beiträge
28
Ort
Recklinghausen
Die Stahlbetondecke wurde natürlich von den Vorbesitzern nachträglich eingebaut. Hier wurde die Holzbalkendecke ersetzt.

Ich habe geschrieben, dass der Aufbau nicht höher sein darf als der alte. Somit fällt ein „auf die Dielung legen raus.“

Auf den Fotos wäre nur ein alter Dielenboden zu sehen. Sie liegen ja noch. Wir konnten nur am Rand durchschauen, weil dort eine Diele gebrochen ist.

Der Keller hat erstmal keine Nutzung. Hier ist die Heizung untergebracht. Was mal wird kann ich natürlich nicht sagen.
 

Mitglied 59145

Gäste
Dann erstmal raus damit. Holzfeuchte in der UK ist spannend. Dann ist Glasschotter ziemlich interessant. Mit den paar Infos würde ich alte Schüttung,Dreck oder was auch immer raus und auf Glasschotter aufbauen. Da gibt es viele Möglichkeiten, von estrich zu Dielen auf Kanthölzern und schwimmend auf Verlegeplatte. Also auch dein angedachter Aufbau geht damit.

Gruss
Ben
 

FredT

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2014
Beiträge
5.253
Ort
Halle/Saale
Es ist nicht möglich die Decke von unten zu dämmen.

Wird dann der Keller zu niedrig, oder warum?

Höhe des Aufbaus muss dem alten entsprechen.

Echt? Warum muß? Wenn du das in der ganzen Etage gleich machst, ist das dan uni...

Und Feuchtigkeit im Keller ist unbedingt zu hinterfragen, wo kommt die her? Fundament, aufsteigende Nässe im Mauerwerk? Das bringt dann weiteren Sanierungsbedarf. Da haben dann die Gewerke gut zu tun, das bringst du ursächlich nicht mit Heizung weg, auch nicht mit Trockner
 

Mitglied 59145

Gäste
Oft ist es mit heizen und Kellerfenster abdichten aber getan. Meist reicht das, gerade wenn der Keller lange "offen" war und im Wohnbereich nicht geheizt wurde. Aber ist immer gut etwas Sachverstand am Bau zu haben.
Es gibt auch einfach Keller die werden nie trocken, man kann aber trotzdem da wohnen. Das geht jetzt aber etwas weit ins Detail.....
Merke, nicht jeder Feuchte Keller muss saniert werden, gerade beim Altbau. Andersrum sollte in Neubau Keller schon trocken sein. Man muss aber immer das ganze Bauwerk sehen und verstehen.

Gruss
Ben
 

haus43

ww-kastanie
Registriert
25. Mai 2020
Beiträge
28
Ort
Recklinghausen
Oft ist es mit heizen und Kellerfenster abdichten aber getan. Meist reicht das, gerade wenn der Keller lange "offen" war und im Wohnbereich nicht geheizt wurde. Aber ist immer gut etwas Sachverstand am Bau zu haben.

Genau das wurde uns so auch gesagt. Dann erstmal schauen, ob sich etwas ändert.


Echt? Warum muß? Wenn du das in der ganzen Etage gleich machst, ist das dan uni...

Na ja, wir sind halt vom Aufarbeiten aus gegangen und Windfang und Bad sind schon neu verfliest.

Der Keller hat nur eine Höhe von 170. An manchen Stellen sogar noch niedriger. Und natürlich laufen die Leitungen dort lang
 

FredT

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2014
Beiträge
5.253
Ort
Halle/Saale
OK, dann ist das nachvollziehbar. Wäre in der Zukunft nochmal zu ergründen, ob der Kellerboden mal erhöht worden ist, oder ob man den, vlt. im Zuge der Feuchtesanierung um 10-15cm abteufen kann... Ansonsten besteht dauerhafte Schutzhelmtragepflicht
 

haus43

ww-kastanie
Registriert
25. Mai 2020
Beiträge
28
Ort
Recklinghausen
Ja, die Nachbarn haben erfolgreich ihn tiefer gesetzt, aber das Projekt steht ganz am Ende.

Noch einmal zur Fragenstellung. Wäre ein Parkett möglich in Bezug auf „sinnvolle Altbausanierung“? Glasschotter wäre ja ein Ersatz für die Schüttung. Gibt es evtl sinnvolleres Material als OSB das weiter alles offen und durchlässig lässt.

Lamgsam dämmert mir, das eine Dielung das einzig sinnvolle wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ernstl

ww-esche
Registriert
1. Mai 2014
Beiträge
422
Ort
NBgl.
Hallo!

Nicht dass die Fallrohre der Dachrinnen gleich neben der Hauswand nur in den Boden gesteckt sind. Dann wäre der feuchte Keller kein Wunder.

Lg
Ernstl
 

Mitglied 59145

Gäste
Man sollte wirklich gucken das der Keller dicht ist und die Dachentwässerung richtig angeschlossen ist. Wenn man dann gezielt lüftet, evtl mit Lüftungsanlage mit Taupunkt Steuerung, dann ist viel gewonnen. Ich muss einen Teil der Dachentwässerung erneuern, streite mich aber gerade mit dem Denkmalschutz. Da geht es aber um steuerliche Geschichten.
Bei mir kommt Dielung rein auf Lagerhölzern auf Glasschotter.

Gruss
Ben
 

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
18.619
Alter
50
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo!

Nicht dass die Fallrohre der Dachrinnen gleich neben der Hauswand nur in den Boden gesteckt sind. Dann wäre der feuchte Keller kein Wunder.

Lg
Ernstl

Hallo

ach kennst du das auch ? Und ich dachte die hätten nur bei unserer Garage so gepfuscht. :emoji_grin::emoji_sunglasses:


Auf jeden Fall erst die Ursache für den feuchten Keller beseitigen. Die Kellerfenster abdichten könnte sogar kontraproduktiv sein.
Die undichten Fenster sorgen evtl für passenden Luftaustausch und vermindern die Feuchtigkeit.
Evtl mal einen echten Fachmann mit Ahnung von Bauphysik mit ins Boot holen.


@benben laß mich raten laß mich raten vermutlich schöne neue Buchendielen ????:emoji_wink::emoji_innocent:
 

Mitglied 59145

Gäste
@carsten Nene, das ist schon ein ordentliches Gebäude hier. Zum Glück in den letzten Jahrzehnten auch nicht saniert worden. Die Rohre die durch sind, sind wahrscheinlich von 1920, haben also lange gehalten. Es würde halt ein Teil aus unerfindlichen Gründen nicht gemacht. Das war ca 1990 und ist sonst gut.
Fenster haben wir ungefähr nachgebaut, einfach Glas und simpler Falz. Geschlossen wird mit Aufreiber. Hier waren mehrere Dinge. Diverse Scheiben kaputt, also richtig schön Durchzug im Sommer..... Ist schon deutlich besser und das EG teilweise auch schon bewohnt. Aber den umzubauenden, entkernten Teil werden wir halt mit Glasschotter aufbauen. Dann geht das auch noch relativ gut wenn der Keller Mal feucht werden sollte.
Aufbau war Gewölbedecke aus Backstein mit Stahlträger (halten nochmal 100Jahre), darauf Sand/Kies Gemisch. Darin lagen Eichenkanthölzer auf denen Bretter verlegt waren, stumpf gestossen aber in den Stössen vernagelt.
Wenn man drauf getreten hat, hat es schön gestaubt.....

Naja, man hat ja sonst nichts zu tun:emoji_rage:.

Gruss
Ben
 

Bastelheiko

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
1.738
Ort
Hamburg
Als Schüttung werfe ich mal Korkgranulat in den Ring. Besserer Dämmwert als Glasschaumschotter, auch ein wenig teurer.
 

Mitglied 59145

Gäste
Kork wenn der Keller Feucht ist?

Unterkellert bedarf es eh nicht solch hohem Dämmwert. Aber Kork ist hier ganz sicher nicht das richtige, bitte vorher lesen.
Auf gar keinen Fall irgendwas organisches!

Edit: Jetzt nochmal erklärt, der Kork würde sich mit Wasser Vollsaugen und die Feuchtigkeit nach oben ziehen und dann vergammeln. Oben auf den Glasschotter würde man wahrscheinlich Mineralwolle oder ähnliches packen. So weit bin ich in der Planung aber noch nicht. Gibt bestimmt auch sowas als Schüttung. Ist aber meist nicht nötig, da genug Aufbauhöhe für Glasschotter vorhanden ist.

Gruss
Ben
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Bastelheiko

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
1.738
Ort
Hamburg
Kork wenn der Keller Feucht ist?

Unterkellert bedarf es eh nicht solch hohem Dämmwert. Aber Kork ist hier ganz sicher nicht das richtige, bitte vorher lesen.
Auf gar keinen Fall irgendwas organisches!

Edit: Jetzt nochmal erklärt, der Kork würde sich mit Wasser Vollsaugen und die Feuchtigkeit nach oben ziehen und dann vergammeln. Oben auf den Glasschotter würde man wahrscheinlich Mineralwolle oder ähnliches packen. So weit bin ich in der Planung aber noch nicht. Gibt bestimmt auch sowas als Schüttung. Ist aber meist nicht nötig, da genug Aufbauhöhe für Glasschotter vorhanden ist.

Gruss
Ben

Klingt logisch, ist aber leider gar nicht richtig.
Lieber vorher besser informieren.
Oder hast du mal eine Weinflasche entkorkt, deren Korken du auswringen konntest? Wirklich? Es wurden schon hunderte Jahre alte Weinflaschen aus dem Meer geborgen deren Inhalt noch trinkbar war.
Nur in einem gebe ich dir recht. Na gut, Spundbretter finde auch ich passend.
Wenn ein Keller darunter und der Dämmwert egal ist, hätte ich auch für Glasschaumschotter plädiert.

Ist es in diesem Fall aber nicht, denn der TE hat für mich ganz klar zum Ausdruck gebracht, das die Kellerdecke aufgrund der geringen Aufbauhöhe nicht für eine Dämmung geeignet ist. Daraus schloss ich, dass der Wunsch besteht, den Fußboden zu dämmen.
So weit alles richtig?

Kork nimmt so gut wie keine Feuchtigkeit auf. Gammelt* auch nicht in diesem Zusammenhang. Falls das nicht im blanken Wasser liegt. Mineralwolle ist auch nicht gerade der Bringer in Sachen Wärmedämmung. Umso feuchter, umso weniger Dämmmung. Zellulose ist auch falsch. Die enthält Salze und nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie schwer wieder ab.
Gibt jedoch auch Lehmhanfschüttung in 2 Varianten, die eine eher was gegen Schall, die andere besser in der Wärmedämmung.
Ruf den Chef an von "Hanffaserfabrik Uckermark" und der wird dir darlegen, dass sein Produkt das Beste ist.
Unterkonstruktion aus Holz ist ok. Erfahrene Altbausanierer legen da noch Kokosstreifen unter. Und verschrauben da nichts, da Kälte eventuell kondensiert an den Schrauben und das Holz an der Stelle morsch werden kann. Kann, muss nicht. Dielung auch eine gute Variante. Unter der Unterkonstruktion Holz ist OSB doof. Aber wem sage ich das!
Auch den Holzboden sollte man zu Wand hin abdichten, damit nicht durch die Bewegung des Laufens darauf ein Blasebalgeffekt entsteht und warme Luft unter den Boden gesaugt wird.
Und wer reich ist und das hier liest lehnt sich zurück und kauft ganz entspannt Vakuum-Isolierpaneele und lacht über das gemeine Volk.

Alles in allem werden Fehler sich nicht so drastisch auswirken, da der Boden wie schon gesagt unterkellert ist.
Es sei denn, man greift drastisch in die Bauphysik ein und zieht eine Folie ein.

Häuser in Deutschland sind nunmal das Ergebnis jahrhundertealter Baukunst und wurden mit der Feuchtigkeit bis in die 70er Jahre fertig, indem sie nicht hermetisch abgedichtet wurden.

@benben, Du kannst ja für dein Haus nehmen was du richtig findest. Der TE hingegen sollte sich jedoch halber lieber an den "Fachmann für historische Sanierung"wenden. Den hat er ja schon kennen gelernt.
Der kann dem TE im Handumdrehen sagen, was falsch ist, ganz falsch ist und was sie auch selber nehmen würden.
Und hoffentlich gilt hier nicht, 3 Spezialisten für historische Sanierung = 4 verschiedene Meinungen.

VG

* Weinhersteller nehmen es in Kauf, dass bei Weinen ein Teil der Korken aus Kork fault, da die Vorteile von Kork überwiegen.
 

Mitglied 59145

Gäste
Eine Korkschüttung nimmt keine Feuchtigkeit aus der wahrscheinlich feuchten Kellerdecke auf und gibt die dann nach oben wieder ab? So kälter feuchter Keller und warmer trockener Wohnraum?

Dann habe ich da echt was missverstanden.

Auch erschließt sich mir der Aufbau auf wabbeligem Kork nicht.Legt man dann die Lagerhölzer auf den Betonboden?

Meine mehrfachen Hinweise auf das Begutachten vor Ort hast du aber gesehen?

Das tolle am Glasschotter ist halt das kapillarbrechende Verhalten.

Das man nicht hohe Dämmwerte braucht hatten wir ja schon.

Das man alle Details so nicht klären kann hatte ich wahrscheinlich schon erwähnt.

Schön wenn du da was weisst, ich lerne auch gerne dazu. Das du aber über mein gebäude recht wenig weisst und scheinbar meinst "ich könne ja machen was ich will" aber du ja die bessere Lösung hätte, finde ich recht unterhaltsam.

Ich muss an der dünnsten Stelle ca. 25cm auftragen. Ich brauche was tragendes, Keine Deckenbalkenlage vorhanden. Wenn ich mit Mineralwolle oberhalb des Glasschotters dämmen würde, gäbe es keine Probleme.

Kork ist sicher keine schlechte Sache, nur kenne ich das nur als Innendämmung. Hier wäre der Anspruch, sofern der Keller wirklich Feucht ist, ja etwas anders.

Vorstellen könnte ich mir irgendeine Trass-Kork Geschichte, da bin ich aber nicht ausreichend informiert

Gruss
Ben
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

haus43

ww-kastanie
Registriert
25. Mai 2020
Beiträge
28
Ort
Recklinghausen
Vielen Dank für die ganzen Infos.
Habe es erst jetzt geschafft alles mal in Ruhe zu lesen.

Werde mich mit Glaschotter und Kork mal näher beschäftigen und dann doch eher zur Dielung greifen anstatt zum Parkett.

Was haltet ihr denn davon Holzfaserdämmplatten in die Gefache zu legen?

Der Fachmann, der anfangs vor Ort war meinte, das man alles so lassen sollte wie es ist. Da nach Messung die Dielen trotz Feuchtigkeit von unten einen super Wert hatten.

Er war natürlich für den Erhalt der Dielen. Ich bezweifle nur, dass uns das Endergebnis nach der Heidenarbeit gefällt, da wir an vielen Stellen gefühlt mehr Wurmgänge als Holz haben.

Und hoffentlich gilt hier nicht, 3 Spezialisten für historische Sanierung = 4 verschiedene Meinungen.

Wenn es mal so viele gäbe. Wir haben enorme Schwierigkeiten in der Umgebung fachmännischen Rat zu bekommen. Alle sind anscheinend auf Neubauten spezialisiert. Wir sind auch beim Wunsch nach Kalk- oder Lehmputz gescheitert.

Auch den Holzboden sollte man zu Wand hin abdichten, damit nicht durch die Bewegung des Laufens darauf ein Blasebalgeffekt entsteht und warme Luft unter den Boden gesaugt wird.

Alternativen fürs gemeine Volk? ;D
 

Bastelheiko

ww-robinie
Registriert
11. März 2017
Beiträge
1.738
Ort
Hamburg
Schon wieder spät.

Natürlich ist es schön, ökologisch zu sanieren. Doch oft entscheidet der Geldbeutel über die Materialauswahl.
Egal ob Glasschaumschotter oder Kork oder Lehmhanf. Für eine Dämmung nach Energieeinsparverordung braucht es eine Mindesthöhe ab
18 cm. Macht sowieso niemand, wenn die Deckenhöhe 2,50 m beträgt.
Ob man das wirklich merkt, weiß ich nicht. Aber egal was man redet mit den Leuten, am Ende gibt es doch
fast immer Styroporkugeln im Fußboden. Denn gesunde Bauweise kann einen Normalverdiener finanziell umbringen.

Auch erschließt sich mir der Aufbau auf wabbeligem Kork nicht.Legt man dann die Lagerhölzer auf den Betonboden?
Das geht noch wabbeliger. Mit Lehmhanf
Sackt mit der Zeit noch bis zu 5 % ab. Also Sockelleisten später noch mal ein bisschen runtersetzen. Dazu habe ich aber keine Lust.

Ich gehe mal davon aus, dass die Stahlbetondecke oben trocken ist. Der Gutachter hat ja bestimmt die Oberflächenfeuchte gemessen oder nur das Holz? Oben oder unten?
Eine Methode ist, Streifen aus Kokosfasern auf den blanken Beton zu legen und darauf die Lagerhölzer.
Einfach drauflegen und Konterlattung drauf. Lässt sich mit Justierschrauben relativ stressfrei ausrichten. Natürlich mit Plättchen sichern.
Darauf dann Dielen und oben drauf eben Parkett oder Teppich oder sonstwas. Ich finde, das ist ein bisschen stabiler.

Korkgranulat gibt es sowohl als Schüttung als auch als Plattenware. Doch wie ich schon schrieb, ging ich davon aus, dass wenn eine Kellerdeckendämmung nicht möglich ist, dass eine möglichst gute Dämmung (oder eine nicht ganz so schlechte) gewünscht war.

Auch ich plädierte jahrelang dafür, niemals organisches Material unter den Estrich zu bringen da ich mal angefaulte Kokosmatten unter dem Estrich gefunden hatte. Allerdings wurde an dieser Stelle extrem gepfuscht und die Matten hatten Kontakt zum Erdreich.
Inzwischen habe ich mich einfach mal auf die Seite der natürlichen Baustoffe gestellt da ich Leute kennen lernte, die mir das nahe brachten.

QUOTE="haus43, post: 710779, member: 104580"]Wenn es mal so viele gäbe. Wir haben enorme Schwierigkeiten in der Umgebung fachmännischen Rat zu bekommen. Alle sind anscheinend auf Neubauten spezialisiert. Wir sind auch beim Wunsch nach Kalk- oder Lehmputz gescheitert.[/QUOTE]

Und warum? Solange du nicht auf die Idee kommst, die sollen Kalkhydrat und Mauersand im richtigen Verhältnis mischen und mit der Hand anwerfen haben die doch kein Problem.
Kalkputz in Säcken kann auch mit der Maschine verarbeitet werden. Mit der Hand anwerfen machen doch nur noch Heimwerker oder Maurerrentner:emoji_triumph: schwarz.
Lehmputz hingegen machen nur wenige, die meist immer ausgebucht sind. Oder du sagst locker: "Och, der Kredit muss in Kürze aufgebraucht sein sonst verfällt er.:emoji_money_mouth:Da kommt es auf den einen € nicht an".:emoji_money_mouth:
Und nicht mit der Wimper zucken wenn die den Preis nennen. Und auf die Frage: "Braucht ihr eine Rechnung?" heftig den Kopf schütteln.

Lies mal das Buch - gibt es auch in der Bücherei -
Lehm- und Kalkputze: Mörtel herstellen, Wände verputzen, Oberflächen gestalten (Deutsch) Gebundene Ausgabe – 18. Januar 2012

Nimmt dir vielleicht ein bisschen die Angst vor so einem Projekt.
Uns wurde für Lehmwand mit Heizung eine imaginäre 40 000 an den Kopf geworfen. Nichts hat mehr motiviert zum Selbermachen.
Ist jedoch nicht jedermanns Sache. Man sollte schon mal irgendwann eine Kelle Putz angeworfen haben...

Zitat:
Alternativen fürs gemeine Volk? ;D[/QUOTE]

Ne, die Vorgehensweise eines mir jahrelang bekannten Baubiologen. Hab hin und wieder mal "Fachleute" gefragt. Manche nickten, manche schüttelten den Kopf.

Und falls du die Schüttung auf der Deponie entsorgst, solltest du dort nie das Wort "Schlacke" aussprechen oder denken.
Deine alte Schüttung ist halt Hausmüll oder Bodenaushub.
Ich habe das Wort auf der Deponie einmal ausgesprochen...

Die Feuchtigkeit im Keller kann ja viele Ursachen haben. Vielleicht hat ja auch die Stahbetondecke ein bisschen dazubeigetragen.
Frag doch mal deinen historischen Fachmann, ob seiner Ansicht nach vielleicht eine Sockelleistenheizung im Keller eventuell Sinn machen würde.
Etliche historischen Gebäude haben so was, bei denen man im Keller nicht wirklich die Feuchtigkeit absperren kann.

VG
 

Mitglied 59145

Gäste
Ist das dein Ernst?

Erst trittst du auf als hättest du die einzig wahre Lösung, das wird dann, wie zu erwarten, relativiert.

Dann ist ökologisch bauen viel zu teuer um ganz normale Lohnnebenkosten zu zahlen, also vorbei am Fiskus? Und weil wir alle ganz Arme Säcke sind, mogeln wir dann, ganz ökologisch, bei der Entsorgung?

Ich verstehe sowas einfach nicht......

Edit: Die Sockelleistenheizung würde über den Keller kommen, macht bei feuchten Wänden ja eher oberhalb Sinn:emoji_wink:.

Gruss
Ben
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben Unten