Die Wahl des richtigen Sägeblattes

woodapprentice

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Guten Tag,

ich habe mich am vergangenen Wochenende an einem neuen Projekt versucht und fleißig Buche (55 - 60mm Stärke) geschnitten. Längs auftrennen hat mit einem 250x30Z24 super funktioniert. Ablängen wollte ich dann mit einem feineren Sägeblatt um schönere Schnittflächen zu erhalten und habe es mit einem 250x30xZ60 versucht. Das Blatt hat jetzt aber sich mehr durchgebrannt als gesägt. Nach bissi mehr als 1cm war die Schnittfläche verschmort.
Was mich dabei ein wenig stutzig macht, es war hauptsächlich die linke Seite verschmort. Die rechte weniger bis kaum.

Jetzt frag ich mich, gibt es irgendwelche Faustregeln oder Best Practice wann welches Sägeblatt bei Vollholz (Hart und Weichholz) verwendet wird? Muss auf etwas geachtet werden, damit die Schnittfläche besser werden?

Danke und Liebe Grüße
Matthias
 

schrauber-at-work

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Moin,

60Z @ 250mm halte ich für viel zu fein für Massivholz.

Nutze Standardmässig (90%) ein 40Z @250mm macht in 99% der Fälle saubere Schnitte, auch längs, in MPX, Span.....
Wenn es mehr als 1-2 Längsschnitte sind (Bohlen auftrennnen o.ä.) dann nehm ich Z18.
Z60 nehm ich eigentlich nur für Alu, in Holzwerkstoffen bisher nicht gebraucht (verarbeite >90% Massivhloz, sehr selten Plattenmaterial).

Gruß SAW
 

Holzrad09

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Du hattest doch eine FKS, wenn Ich mich richtig entsinne ?
Steht dein Schlitten rechtwinklig zum Sägeblatt ?
LG
 

woodapprentice

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Du hattest doch eine FKS, wenn Ich mich richtig entsinne ?
Steht dein Schlitten rechtwinklig zum Sägeblatt ?
LG

Ich denke schon, wobei der Schlitten nach hinten leicht aufgeht für den Freischnitt. Den Längsanschlag habe ich erst eingestellt und hab <0.5mm auf 40cm bei der 5-Schnitt-Methode.
 

Holzrad09

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Fahre doch mal den Schlitten zurück und messe von der Tischnut zum Sägeblatt, dann schiebst Du ihn vor und misst nochmal von der Tischnut zum Sägeblatt.
 

IngoS

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Hallo,

Gerade bei Buche muss man schon etwas beherzter durchschieben und nicht zu zögerlich sein.
Ein scharfes Blatt bringt auch noch mal was. Wenn du vorher damit Spanplatte und Ähnliches geschnitten hast, ist es womöglich schon etwas abgestumpft.

Gruß

Ingo
 

Holzrad09

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Querschnitt in Buche muss damit funktionieren. Sieht wirklich nach falsch herum montiertem Blatt aus.
Beim Austrennen ging es doch seiner Meinung nach auch super, da scheint er es doch auch richtig herum montiert zu haben. Ich vermute das Sägeblatt steht schräg zum Winkelanschlag und die aufsteigenden Zähne hinterlassen Brandspuren.
Diagnose = Schiebeschlitten einstellen.
 

Dusi

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Diagnose = Schiebeschlitten einstellen

Als Arzt und notorischer Besserwisser kann ich es mir nicht verkneifen....

"Schiebeschlitten einstellen" ist die THERAPIE. Diagnose ist "Schräger Schiebeschlitten". Diese Diagnose ist aber im International Code of Diseases (ICD) Version 10 nicht vorhanden. Insofern kann ich keinen Diagnosecode angeben...

Aber nicht dass du jetzt eine ICD R45.2 bekommst... ("Unglücklichsein" - gibt es wirklich - http://www.icd-code.de/icd/code/R45.-.html)

:emoji_slight_smile::emoji_slight_smile::emoji_slight_smile:
 

Holzrad09

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Stimmt, Diagnose beschreibt das Problem, nicht die Heilung.
Diagnose = Schiebeschlitten schräg - wäre richtig gewesen, der TE weiß aber sicher was gemeint ist. :emoji_wink:
LG
 

woodapprentice

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Also die Laufrichtung des Sägeblattes habe ich beim Montieren beachtet. Ich hab davor zwar einige Schnitte in Spanplatten gemacht um den Längsanschlag zu justieren aber sonst war das Sägeblatt neu.
Das Spaltmaß des Schiebeschlitten zum Sägeblatt werd ich heute Abend gleich messen.
Aber mal so für mein Verständnis. Wenn der Schiebeschlitten nach hinten leicht aufgeht (Spalt sich vergrößert) dürften die aufsteigenden Zähne das Holz nicht berühren können und das verbrennen beginnt bereits nach ein wenig mehr als 1 cm. Ohne das ich den Schiebeschlitten bis zum Ende des Sägeblattes führe.
 

klausm

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Welcher Hersteller sind denn für den Hobby Gebrauch zu empfehlen?
Brauche ein 315x30 Blatt...
 

Komihaxu

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Brauche ein 315x30 Blatt...
Ich habe die Blätter von Felder gekauft und bin damit zufrieden.

Ein 12 Zähne für Längsschnitt in Echtholz,
zwei 24er als Universal
und ein 40er für feinere Sachen.

Mit Spanplatten arbeite ich nicht, daher brauche ich keine feineren Blätter.

Ich schneide sehr viel mit dem 12er, weil ich das Echtholz ja eh nochmal durch den Hobel schiebe.

Meine Grundregel: Lieber zu wenige Zähne und nachhobeln (ein Strich mit dem Handhobel reicht auch oft), als mit zu vielen Zähnen das Holz verbrennen und das Blatt zuschmieren oder ausglühen.

Übrigens: Das Schärfen kostet pro Zahn!
 

uli2003

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Wie breit sind denn die Hölzer/Leisten, welche du sägen möchtest? Wenn das nur schmalere Leisten sind, spielt eine leichte Abweichung des Schiebeschlittens keine Rolle.
Richtig festhalten und nicht zu wenig Vorschub heißt die Devise.
Wenn das Blatt richtig herum drauf war, dann ist es einfach nur stumpf denke ich. Auf jeden Fall kann man ohne Spuren mit Z60 Querholz schneiden, wenn das Blatt scharf ist.
 

woodapprentice

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Die Hölzer waren Buche, gedämpft, 55x55.
Wie gesagt, den Spalt des Schiebeschlittens zum Sägeblatt werde ich heute einmal messen.

Kann sein, dass ein neues Z60 nach einer guten Stunde Spanplatten schneiden schon so stumpf ist?
 

magmog

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Guuden,

Die Zahnanzahl ist nicht Alles!
Die Winkel, die Form der Zahnspitzen, die Drehzahl, die Schnitthöhe, die Vorschubsgeschwindigkeit, die Präzision der Führung sind weitere wesentliche Parameter für eine optimale Zerspanung.
 

woodapprentice

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So, gerade den Schiebeschlitten und Spalt gemessen.
Beim vordersten Zahn zwischen Anfang und Ende des Schlitten wird der Spalt ungefähr 0,1-0,2mm größer. Bei fixierten Schlitten ist der Spalt zwischen vordersten und hintersten Zahn ist der Spalt vorne <0,1mm kleiner. Ich denke das diese Toleranzen für meine Verhältnisse in Ordnung sind?
 

ChrisOL

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Hallo,

Persönlich hätte ich auch ein Blatt mit weniger Z genommen.

In deinem Fall bei 55x55 solltest du wie empfohlen probieren schneller zu schieben. Nach einem 1cm spielen Abweichnungen beim Schiebeschlitten oder ähnliches keine Rolle.
 

Dietrich

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Hallo,

Schiebeschlitten Verfahrweg ist nicht parallel zum Sägeblatt, der frische Schnitt wird gegen den Grundträger des Sägeblattes gedrückt, deshalb auch nur eine Seite verbrannt.
Verfahrweg nach Herstelleranleitung genau einstellen.

Gruß Dietrich
 

uli2003

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Schiebeschlitten Verfahrweg ist nicht parallel zum Sägeblatt, der frische Schnitt wird gegen den Grundträger des Sägeblattes gedrückt,
Aber doch nicht nach einem cm Schnitttiefe.

Z60 bei einem 250er Blatt entspricht etwa Z72 bei einem 305er Blatt. Das ist schon fein, keine Frage, aber dennoch lassen sich mit einem scharfen Blatt 55x55er Buchenquerschnitte erledigen.

Teste einfach mal ein gröberes Blatt, zum Probieren kann es auch das Z24 sein. Wird nicht sauber, aber du siehst ob es auch verbrennt.
 

woodapprentice

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Also ich habe mich heute wieder mal mit den Schiebeschlitten gespielt und habe jetzt von vorne nach hinten ~0,05mm Abweichung und zwischen ersten und letzten Zahn ist für mich keine Differenz feststellbar.
Mit dem Z60 (links) gibt es noch leichte Brandspuren aber ich muss sagen es ist wesentlich besser. Mit einen Z36 (rechts) sind keine Spuren zu sehen.
20190507_185332.jpg

Also einmal vielen Dank für den Tipp.

Was ich aus dem ganzen gelernt habe, ich brauche viel gröbere Blätter.
Beim Stöbern und durch die Antworten dachte ich jetzt bei Vollholz an
* Z18 FZ zum auftrennen von Bohlen
* Z24 ?Z allgemein, für schnelle Schnitte
* Z36 ?Z für feine Schnitte.

Passt das so oder liege ich damit falsch?
Kann jemand gute & günstige Blätter oder ein Set empfehlen?
 

schrauber-at-work

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Moin,

So in etwa bin ich auch aufgestellt, hab noch ein Z60 was allerdings bisher nur einmal zum Zuschneiden von Rolladenkasten Deckeln zum Einsatz kam.
Bin durch das Forum über jjw-germany gestolpert und bin mit P+L sehr zufrieden .
Einfach mal googeln.
Gruß SAW
 
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