Die Wahl der Hobelbreite

CKU87

ww-birke
Registriert
17. Juni 2021
Beiträge
63
Ort
Hofheim am Taunus
Hallo zusammen,

für mich steht, wie man sicherlich auch dem anderen Thema entnehmen konnte, der Kauf einer ADH Kombi an. Eigentlich hatte ich mich auf 260mm Breite eingeschossen, überlege jetzt aber doch 310mm Breite zu nehmen. Finanziell würde ich es verkraften, der Sprung ist nicht groß (wobei mir der Mehrpreis auch wiederum eine schöne Tauchsäge kaufen würde). Platz ist auch da und in die Werkstatt geht es ebenerdig rein. Also eigentlich gute Voraussetzungen. Negative Punkte sind nur das Gewicht und die Handhabung sowie der stärkere Motors (auch wenn es blöd klingt, hab da enormen Respekt vor so einer Maschine und zucke nicht selten zusammen wenn man so ein Teil anspringt).

Meine Frage speziell an Experten: Was würdet ihr wählen? Ich weiß, das Thema wurde sicherlich schon ewig platt getreten und größer ist immer besser, aber meine bisherigen wenigen Erfahrungen mit Vollholz sagen mir, dass man sowieso kaum über 12-15 cm Breite geht, da das Holz dann verzieht (kann mich da gut an einige Bastelprojekte erinnern, die in die Hose gingen).

Außerdem leime ich eigentlich seltener Platten zusammen. Klar hätte ich den Vorteil, dass ich dann eine verleimte Platte breiter als 26cm auch hobeln kann, aber prinzipiell richte und dickte ich ja im Vorfeld ab. Falls es dann mal doch zu kleineren Unebenheiten kommt, kann ich ja auch immer noch schleifen.

Möbel mit 60 cm tiefe werde ich auch nicht bauen und falls doch, nimmt man ja sowieso Plattenmaterial und furniert das Ganze. Da macht Vollholz sicherlich wegen Gewicht und Verzug keinen Sinn. Für mich sind außerdem eher kleinere Möbel fürs Wohnzimmer, Beistelltische, Regale etc. interessant. Hier ist ja das gängige Maß bei 30 cm tiefe, daher kam die Frage halt auch auf.

Prinzipiell mag ich z.B. den Stil Vollholz kombiniert mit Glas. Viele meiner Zeichnungen und Ideen sind eigentlich Konstruktionen aus Holzkanteln, die mit Schlitz und Zapfen bzw. Loch und Zapfen verbunden sind. Füllungen möchte ich z.B. gerne mit Glas machen. Plane ich mal doch Füllungen aus Vollholz, reichen mir ja weiterhin 26 cm Platten die ich mit der Fräse abplatten kann, da es ja schon eine Rahmenkonstruktion gibt. Auch mag ich eigentlich ganz gern offene Konstruktionen.

Ihr seht, mir fällt die Entscheidung nicht leicht. Vielleicht bin ich aber auch noch zu kurzsichtig und sehe keine konkreten Anwendungsfelder für eine 310mm Hobelbreite weil mir einfach die Erfahrung fehlt.
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.058
Ort
Ebstorf
Hallo,

der entscheidende Vorteil des breiteren Hobels ist neben der größeren Breite der längere Abrichttisch. Da lassen sich auch 2m lange Teile noch passabel hobeln. Auch bei kürzeren Teilen sind längere Tische vorteilhaft.

Meine Kombi gab es seinerzeit mit 25cm, 31cm oder 41cm Hobel. Ich habe mich damals für 31 cm entschieden und das nie bereut.

Gruß Ingo
 

moriko

ww-robinie
Registriert
26. Januar 2011
Beiträge
816
Ort
Berlin
Hallo…

breiter geht ja immer …

Ich bin nach 7 Jahren von 26 cm Hobelbreite auf 41 cm umgestiegen. Dabei stand für mich nicht mal so die Leimholzherstellung im Vordergrund, sondern zum Beispiel eher um das reduzieren der Dicke von fertig gekauften Leimholzplatten für Fronten, Schubladen usw. oder auch breitere “Altholz“ Bohlen für dekorative Objekte (Rückseite plan hobeln).

Und wie IngoS ausführte, sind die längeren Tische immer von Vorteil. Mit steigender Hobelbreite werden die Geräte zwangsläufig massiver, solider und leistungsfähiger.

Es gibt kaum Gründe, wenn man Geld und Platz hat, das Hobby ernsthaft und dauerhaft betreiben will, einen kleineren Hobel zu wählen.

Gruss Marco
 

vangogh

ww-ulme
Registriert
29. Mai 2020
Beiträge
161
Ort
Pampa
Ob der ADH jetzt 2,2 oder 3 oder 4 oder 9 KW hat, kommt ein Teil deiner Hand in die Welle, wird es geschreddert. Deine Angst oder dein Respekt vor der Maschine sollten also nicht von der Größe abhängen.

Größer ist wirklich immer besser. Zumindest so lange die Maschine nicht so groß wird, dass du sie in deiner Werkstatt nicht mehr richtig benutzen kannst.

Außerdem ist haben immer besser als brauchen.
 

Herbert 10

ww-robinie
Registriert
20. Februar 2010
Beiträge
1.175
Ort
Hatte mal 26 cm .
Seit ca 10 Jahre 31 cm .

Hätte noch nie was breiteres gebraucht
 

Pino

ww-ulme
Registriert
20. Juni 2021
Beiträge
186
Ort
Taunusstein
Es kommt sicherlich darauf an was du machen willst, aber vielleicht baust du in Zukunft doch mal etwas breiteres und ärgerst dich dann das du ne kleinere genommen hast.
Wenn du den Platz hast nimm die grössere Maschine. Einige hier müssen bestimmt auf Grund von Platzmangel ihre Entscheidung zugunsten einer kleinen Maschine treffen und beneiden dich um den Platz den du hast.
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.641
Ort
Ortenberg
Also ich reduziere jetzt die Hobelbreite :emoji_wink:
Ich hab mir ne 61cm ADH gekauft, hobelt sehr gut, massives schweres Gerät. Das Ding ist so laut wie ein Flugzeug!
Es gibt so gewisse Maße im Möbelbau. Schranktiefe sind 60cm. Ich wollte die Seiten von Schränken, und sämtliche Füllungen am Stück aushobeln können.
Nach 2 Jahren hab ich die 60cm 3-4 mal genutzt. Aber jedes mal wenn ich ein Leistchen hobeln will startet das Flugzeug.
Und 60cm kriegt man sehr gut verleimt :emoji_wink:
Also unter 30cm würd ich nicht gehen wollen. Mit denen kann man aber schon auf jeden Fall Möbelbau betreiben.
Bei mir wird's wohl entweder auf ne schmale Abrichte plus Dickenhobel oder ne Kombi mit 31 oder 41cm (die 41 hauptsächlich wegen der Länge der Abrichttisch) und später dann mal ne günstige 60cm Dickte, die sind einfach viel billiger als Breitbandschleifmaschinen.
Ich werde aber auch gewerblich damit arbeiten.

Im Hobbybereich würd ich inzwischen zu ner 31er mit Spiralwelle raten wenn man sichs leisten kann. Damit kommen viele Profis klar, wer meint mehr zu brauchen irrt sich :emoji_wink: Man kann im Hobby selten die Werkstatt so ausstatten dass man alles von winzig bis riesig ohne Kompromisse in der eigenen Werkstatt machen kann.
 

Mater1984

ww-robinie
Registriert
26. März 2013
Beiträge
1.580
Ort
Bretzfeld (bei Heilbronn)
Wenn du die Wahl und das Budget hast würde ich immer die 310 mm nehmen.
Zum einen sind die Maschinen meist stabiler gebaut, stärker vom Motor und auch länger.
Alles Punkte die du schätzen wirst.
Die Lautstärke der Maschine kommt auch nicht vom Motor sondernvon der Welle. Deshalb kannst du, wenn Lautstärke eine Rolle spielt gern auf eine Spiralmesserwelle zurückgreifen.
 

Lorenzo

ww-robinie
Registriert
30. September 2018
Beiträge
6.641
Ort
Ortenberg
Natürlich ist auch der Platzbedarf zu bedenken. Klar, 10cm in der Breite... Ist ja nix. Aber die Maschine ist dann gern 20cm breiter, und 40cm länger... Und wenn man das bei jeder Maschine denkt dann stehen zwar alle Maschinen in der Werkstatt, nur leider hat man selbst und das Holz dann keinen Platz mehr. Also lieber bei der Werkstattplanung die Luft nicht vergessen. Die Werkstatt sollte überwiegend aus Luft bestehen :emoji_wink:

Ich war jetzt vor paar Monaten an dem Punkt dass ich gut ausgestattet war, aber auf Situationen vorbereitet die nicht oft eintreten. Dafür war immer zu wenig Platz zum hantieren, Ablageflächen, Platz zum Verleimen, und schlicht alles immer nur mal kurz wo abgelegt... Wenn man ständig räumen gegen ab und zu Mal ne Arbeit anders ausführen als mit der dafür idealen Maschine spart oft Geld, Nerven und Zeit.

Nur so als Gedankenanstoß, das Gesamte im Blick behalten, nicht nur die Wunschmaschinenliste.
 

Handjive

ww-buche
Registriert
9. April 2017
Beiträge
273
Ort
56348 Patersberg
Ich hatte bis vor 4 Jahren eine alte ADH von 1932 mit 61 cm Messerbreite. Die habe ich verschrottet, weil meine Frau mir wegen der Klappenmesserwelle Druck gemacht hat; ich solle die Maschine nicht mehr benutzen.
Ich habe mir dann eine mit 41cm Messerwelle gekauft. Eine 61-er war leider preislich nicht zu realisieren.

Die neue ist eine tolle Maschine; auch in einigen Punkten sicherlich deutlich besser als die alte. ABer den 61 cm trauere ich immer noch nach.

Gruss

peter
 
Oben Unten