Dickte macht Probleme

Unregistriert

Gäste
Hallo!
Ich besitze eine ältere kombinierte Hobelmaschine der polnischen Firma Jaroma. Diese bereitet mir derzeit Probleme.
Ich bin nicht der Dauerhobler und nach einer längeren Zeit des Stillstandes (die Maschine steht in einem unbeheiztem Raum) spinnt sie beim dicktenhobeln folgendermaßen:
Nach mehreren Hobeldurchgängen bei einer Spanabnahme von jeweils 1mm hat eine vormals rechtwinklige Leiste aus Kiefer den Querschnitt eines Rombus und gequetschte Kanten (ähnlich dem Grat einer scharfen Ziehklinge). Zwar werden auch Späne abgehobelt, aber die Leiste wird mehr gequetscht als gehobelt. Bei einer Spanabnahme von 2mm (was sonst kein Problem war) stoppt die Leiste am Gliederdruckbalken (wenn das jetzt der korrekte Name war? erst die Rückschlagsicherung, dann die geriffelte Einzugswalze, dann eben der Gliederdruckbalken und die Hobelwelle ...). Deshlab vermute ich dort das Problem. Zu erst dachte ich das die Glieder festgerottet wären, aber sie lassen sich zwar schwer (Federkraft) aber immerhin bewegen. Der ganze Balken ist rechts und links je auf einem Bolzen gelagert. Mittels Federkraft wird er nach oben gedrückt, aber weiter nach oben kann er nicht und da war er auch schon vorher.
Ich bin also etwas sprachlos und habe keine Idee mehr, was ich machen könnte.
Der Schrauber des hiesigen Maschinenhändlers wehrt sich mit allen Vieren gegen alle Ostblockmaschinen.
Deshalb bin ich hier bei euch.
Hat jemand vielleicht ähnliches erlebt und weiß was ich machen muß?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!

Gruß Alex
 

edelres

ww-robinie
Registriert
16. November 2003
Beiträge
2.619
Ort
Redwood City, Kalifornien USA
Dickte gaengig machen

Hallo Alex,

so wie ich die Lage verstehe, arbeitete die Maschine in der Vergangenheit korrekt. In der Periode des Stillstandes, bildete sich Rost(?) in den Gleitflaechen, so dass eine Welle einseitig klemmt, auf der Seite auf welcher das Holz zusammengedrueckt wird

Ich wuerde die in Frage komenden Stelle(n) grosszuegig mit einem Rostloeser W40 (Caramba) einspruehen evtl abwarten, nach einigen Probelaeufen mit verschiedenen Spandicken sollte die Maschine wieder richtig funktionieren.

Ich stimme mit dem Maschineneinsteller ueberein, ohne genauere Kenntnisse an der Maschine herumzuschrauben.

Aussagekraeftige Bilder koennen dabei helfen, wo eingegriffen werden sollte. Anmelden im Forum kostet nichts, dann kannst du Bilder einstellen.

Als Gedankenanstoss

mfg

Ottmar
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
14.794
Ort
am hessischen Main & Köln
guude,

ich sehe das wie Ottmar, allerdings würde ich nach dem rostlösereinsatz die maschine abschmieren, auch die vertikal beweglichen wellen- und balkenlager ölen und den maschinentisch mit gleitmittel massieren.
davon ausgehend dass Du profi bist, hier mal einiges zur grundeinstellung mit weiteren links:
https://www.woodworker.de/forum/dicktenhobelmaschine-einstellen-t15853.html

gut holz! justus.
 

Seeohr

ww-pappel
Registriert
4. September 2011
Beiträge
3
Ort
Uckerland
So, da bin ich also als frisch Regestrierter!

Hallo und vielen Dank für die Antworten.
Ich werde mir alles zu Gemüte ziehen, alles ausprobieren und mich wieder melden!

Gruß Alex
 

Seeohr

ww-pappel
Registriert
4. September 2011
Beiträge
3
Ort
Uckerland
Hallo,
Ich habe mir nun die Bilder und Texte der Bäuerle-Gebrauchsanweisung angeschaut und dachte alles klar, so einfach... aber dann kam mir die Frage, wie ich mit dem Einstellholz (F) diese unterschiedlichen, aber sehr feinen Unterschiede messen und/oder einstellen soll?
Mein "Profitum" beschränkt sich darauf, dass ich beruflich mit Holz arbeite (Restaurator) und es daher mehr mit Handwerkzeugen zu tun habe. Auf der Schrauberschiene würde ich mich nicht als Profi bezeichnen, deshalb die womöglich doofe Frage.

Dank und Gruß
der Alex
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
14.794
Ort
am hessischen Main & Köln
guude,

entweder einen klotz am tisch auf das niedrigste führungsteil einstellen und dann den klotz an die anderen messstellen verschieben und entsprechend unterlegen oder mehrere klötze mit den entsprechenden differenzen herstellen.
die differenzangaben sind ein standartmaß, wer nur dicke balken dicktet kann mehr einstellen, wer nur feinstes material mit minnimaler abnahme dicktet kann die differenzen auch ein wenig reduzieren. dann zeichnen sich die riffel der einzugswalze auch nicht so sehr ab.
bei verarbeitung von ausschließlich kurzem material sind leichtere federn an den walzen und balken auch möglich.

gut holz! justus.
 

Seeohr

ww-pappel
Registriert
4. September 2011
Beiträge
3
Ort
Uckerland
Hallo,
Nachdem ich die Laufflächen, Lager usw. gereinigt, geölt bzw. gefettet habe, hobelt es sich bedeutend besser. Das Problem des Quetschens ist jedoch nach wie vor da. Ich werde es nun mit dem Einstellen versuchen und nochmal reinigen usw.

Besten Dank!

der Alex
 
Oben Unten