Dickehobel Bretter Hochkant, nicht winkelig.

Kingstyler

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Ich bin gerade dabei ein paar Bohlen abzurichten und zu fügen (45x160). Ich verwende dafür eine ADH Maschine Hammer A341. An der Abrichte passt noch alles und auch die Längsseite wird durch den Dickenhobel coplanar mit der abgerichteten Seite. Beim Durchlassen durch den Dickenhobel wird aber die gehobelte Fläche teils nicht rechtwinkelig zu den Längsseiten. Das lustige ist, dass dieser Effekt nur an Teilbereichen des Werkstücks auftritt, während andere Stellen wieder komplett rechtwinkelig werden. Was kann der Auslöser hierfür sein und wie viel Abweichung ist in diesem Bereich akzeptabel? (Grad der Abweichung siehe Anhang).
 

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carsten

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Hallo

komisch.
Ein paar Fragen:
welches Holz ?
Ist es trocken ?
Wie schnell ist der Vorschub?
Welche Spanabnahme ist eingestellt ?
Wie alt ist die Maschine?
 

michaelhild

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Passiert das auch am gleichen Werkstück bei mehreren Durchgängen?
Nicht, dass an den Stellen einfach noch kein Material abgenommen wurde.
 

Kingstyler

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Der Effekt tritt unabhängig von der Holzart auf. Im konkreten Fall war es europäischer Ahorn, das Problem hatte ich aberschon bei bei Fichte und Eiche.

Das Holz war gut durchgetrocknet und hat sich weder beim Dickenhobeln im liegen, noch beim Fügen verzogen.

Den Vorschub der Maschine kann man soweit ich weiß nicht variieren und in puncto Spahnabnahme habe ich alles von2 2.5-1 mm probiert. Ich hatte ja auch schon die Idee, das eine zu hohe Spahnabnahme für zu viel Druck auf den Förderwalzen sorgt und dadurch das Werkstück leicht zur Seite geneigt wird, was sich aber als falsch herausgestellt hat.

Die Maschine ist relativ neu, mit einem Alter von ca 4 Jahren und liefert sonst eigentlich 1A Ergebnisse.
 

Kingstyler

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Passiert das auch am gleichen Werkstück bei mehreren Durchgängen?
Nicht, dass an den Stellen einfach noch kein Material abgenommen wurde.

Ich markiere standardmäßig die gesamte Oberfläche mit Bleistifstrichen um sicherzugehen, dass auch überall Material abgetragen wurde. Der Effekt tritt bei jedem Durchgang an anderen Stellen auf, während die zuvor fehlerhaften Stellen wieder winkelig sind. Was kann hier also los sein? Oder liegt meine Abweichung noch im Rahmen des Normalen?
 

Lorenzo

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Lässt du die Bretter einzeln durch? Materialstärke und Hobelhöhe waren auch interessant.
 

Lorenzo

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Ein breites und dünnes Brett hochkant gerät relativ leicht mal aus dem Lot. Wenn du also mehrere Bretter auf die selbe Breite hobeln willst, dann kannst du sie mit ner Hebelzwinge Zusammenspannen, und hast dann ne breitere Auflagefläche.
Auch einzelne Bretter kannst du gegen ein dickes Kantholz spannen, und hast so ne breitere Auflage.
 
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Kingstyler

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Ein breites und dünnes Brett hochkant Gerät relativ leicht malnaus dem Lot. Wenn du also mehrere Bretter auf die selbe Breite hobeln willst, dann kannst du sie mit ner Hebelzwinge Zusammenspannen, und hast dann ne breitere Auflagefläche.
Auch einzelne Bretter kannst du gegen ein dickes Kantholz spannen, und hast so ne breitere Auflage.

Ist es wirklich so eine gute Idee eine Metallzwinge durch die Dickenhobelmaschine zu schieben?
 

Mitglied 24010 keks

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Ist es wirklich so eine gute Idee eine Metallzwinge durch die Dickenhobelmaschine zu schieben?
Die sollte schon so angebracht sein, dass die nicht gehobelt wird... :emoji_grin:
Im allerschlimmsten Fall lockert die sich und fällt auf den Tisch vom Dickenhobel, wär ja nicht schlimm, und wenn man wie Lorenzo korrekt geschrieben hat Hebelzwingen nimmt (nur die darf man bei Maschinenarbeiten benutzen) ist das auch nahezu ausgeschlossen.

@Kingstyler im Zweifelsfall fügst du einfach noch mal dünn vor dem Verleimen... So mach ich das eigentlich eh immer. Einfach weil es i.d.R. einfach bessere Leimfugen gibt.

Gruß Daniel
 

Kingstyler

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Die sollte schon so angebracht sein, dass die nicht gehobelt wird... :emoji_grin:
Im allerschlimmsten Fall lockert die sich und fällt auf den Tisch vom Dickenhobel, wär ja nicht schlimm, und wenn man wie Lorenzo korrekt geschrieben hat Hebelzwingen nimmt (nur die darf man bei Maschinenarbeiten benutzen) ist das auch nahezu ausgeschlossen.

@Kingstyler im Zweifelsfall fügst du einfach noch mal dünn vor dem Verleimen... So mach ich das eigentlich eh immer. Einfach weil es i.d.R. einfach bessere Leimfugen gibt.

Gruß Daniel

Danke:emoji_thumbsup:, bin da immer relativ vorsichtig, weil ich bei sowas immer extrem Pech habe. Das Problem bzgl Fügen direkt vor dem Verleimen liegt halt darin, dass es sich dabei um die konvexe Kante des Bretts handelt. Da endet Fügen meistens, insbesondere bei langen Stücken meistens in einem Desaster. Irgendwelche Tips diesbezüglich?
 

Harrer

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Evtl ist die zu hobelnde Seite des Brettes stark aus dem Winkel so daß die Einzugswalze das Brett am Anfang etwas aus dem Winkel drückt?
 

Mitglied 24010 keks

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Mein allgemeines Vorgehen:

- Grobzuschnitt
- Bild legen und zeichnen auf den Hirnkanten (wenn nichts zu sehen ist, lass ich das auch schon mal ganz dünn von beiden Seiten durch den Dickenhobel bevor ich das Bild lege)
- Eine Winkelkante auf der Abrichte herstellen
- Parallelkanten auf dem Dickenhobel
- alles noch mal zusammenlegen, Bild prüfen und für gut befinden - evtl. noch ein wenig durchtauschen
- auf der Fläche Schreinerzeichen drauf
- ganz dünn auf der Abrichte wechselseitig fügen. Für die erste Fuge das erste Brett mit dem Zeichen an den Anschlag, das zweite Brett zeichen vom Anschlag weg, dann für die nächste Fuge wieder Zeichen an den Anschlag... usw... (das wechselseitige Fügen hat den Vorteil, dass kleine Winkelfehler am Fügeanschlag einfach ausgeglichen werden. Du kannst sogar, wenn du Spaß dran hast, mit 5° oder so fügen.
- alle aufkanten, Leim drauf, Zwingen, warten, fertig. :emoji_slight_smile:

Hoffe das war nachvollziehbar.

Gruß Daniel
 

Lorenzo

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Warum hat dein Brett ne konvexe Kante? Du sagtest dass beim Fügen alles passt, wenn du das Brett dann durch die Dickte schiebst sollte sie gerade sein wenn du gerade gefügt hast. Das jetzt alles auf die Lange bezogen.

Zum auf Dicke hobeln im Paket:
Du nimmst nen Winkel stellst ihn auf den Tisch der Abrichte undnoackst deine Bretter nebeneinander und richtest sie am Winkel sauber auf 90° Wenn gut gefügt ist machen die Bretter das von alleine. Vorne und hinten am Paket und relativ weit unten setzt du je eine Hebelzwinge an. Ordentlich aber nicht übertrieben anziehen, bei mir hat sich noch nie ne Hebelzwinge gelöst, an am der Säge oder sonst ner Maschine nicht.
 

Kingstyler

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Warum hat dein Brett ne konvexe Kante? Du sagtest dass beim Fügen alles passt, wenn du das Brett dann durch die Dickte schiebst sollte sie gerade sein wenn du gerade gefügt hast. Das jetzt alles auf die Lange bezogen.

Weil eine Abrichte immer eine leichte Hohlkehle erzeugt. Wenn man diese konkave Seite nun mit dem Dickenhobel nach oben projeziert, dann entsteht eine konvexe Oberfläche.
 

Lorenzo

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Das is so nicht richtig. Wenn ich zwei lange Bretter füge und zusammenlege gibts nicht den Hauch einer Fuge in der Mitte. Allein die Tatsache dass du an hochwertigen Maschinen mit einer Einstellung von Hohl- auf Spitzfuge umstellen kannst bedeutet dass es in der Mitte einen Punkt gibt an dem das Holz gerade gefügt wird.
 

Mitglied 59145

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Um auf Breite zu hobeln sollten die bretter gerade sein. Sonst drückst du die auf den Tisch und ziemlich wahrscheinlich ungleichmässig.
Wir fügen gerade Kanten, jedenfalls versuchen wir das :emoji_innocent:

Kenne die Problematik nur wenn die Kante auf dem Dickentisch nicht gerade und winklig ist.


Weil eine Abrichte immer eine leichte Hohlkehle erzeugt. Wenn man diese konkave Seite nun mit dem Dickenhobel nach oben projeziert, dann entsteht eine konvexe Oberfläche.

Das ist Einstellungssache, und ja warum das gemacht wurde ist mir bekannt, ist aber nicht mehr nötig in zeiten von Trockenkammern und Weissleim.

Gruss
Ben
 

Kingstyler

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Das ist Einstellungssache, und ja warum das gemacht wurde ist mir bekannt, ist aber nicht mehr nötig in zeiten von Trockenkammern und Weissleim.

Gruss
Ben

Eine leichte Hohlkehle einzuhobeln hat halt auch den Sinn, dass man später beim Verleimen mit weniger Zwingen auskommt, bzw. der Vorgang schneller geht. Nur ist es eben nur eine Hammer Maschine, bei der sich die Einstellung für die Hohlfuge nicht so ohne weiteres ändern lässt.

Sagt einmal kann das ganze daran liegen, wenn das Brett aus Versehen leicht schräg durch die Maschine gezogen wird? Das würde erklären, warum die unwikeligkeit immer an anderer Stelle auftritt.
 

IngoS

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Ich bin gerade dabei ein paar Bohlen abzurichten und zu fügen (45x160).

Hallo,

habe ich das richtig verstanden, deine Fügekante vom Abrichten ist eine leichte Hohlfuge?
Dann würde die ja beim Dickenhobel nur vorn und hinten an den Kanten des Dickentischs aufliegen.
Dass das schief geht, ist m.E. nicht verwunderlich. Die Kante muss plan sein.
Bei sehr dünnen breiten Brettern stelle ich schon mal meinen Anschlagwinkel neben das Brett.
Mit einer Hand den Winkel halten, mit der anderen Hand das Brett sanft an den Winkel anlegen.
IMG_20220204_155950.jpg

Gruß

Ingo
 
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Kingstyler

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@IngoS Jo, genau so schaut die Situation aus. Solange das Brett nicht eingezogen wird passt noch alles im Bezug auf den Winkel. Also gehe ich jetzt einmal schnell davon aus, dass es wohl irgend ein Bedienfehler meinerseits während dem Einführen ist, oder es tatsächlich, wie du sagst an der Hohlfuge liegt, bzw durch diese verschlimmert wird.


Solange es an mir und nicht an der Maschine liegt, kann ich das ganze ja korregieren, durch Wechselseitiges Fügen etc, je nach Anwendung.
 

Mitglied 59145

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Eine leichte Hohlkehle einzuhobeln hat halt auch den Sinn, dass man später beim Verleimen mit weniger Zwingen auskommt, bzw. der Vorgang schneller geht.

Das stimmt auch nicht, du kriegst ja nicht mehr Druck mit der Zwinge Zustande, nur weil du eine Hohlfuge hast. Eher hast du das Problem, dass du mehr Druck brauchst. Den Bogen rauszudrücken erfordert Energie, diese leitet sich dann in den Enden ab, fehlt also in der Mitte. Jetzt sehr theoretisch, in der Praxis hat man ja meist deutlich mehr Druck als nötig.......

Ich bin mir sehr sicher es liegt nur an der Hohlfuge.

Edit: Die Hammer hat keine Hohl-bzw Spitzfugeneinstellung? Kann es sein, dass die Messer nicht richtig eingestellt sind oder die Tische? Es muss ja möglich sein damit gerade zu hobeln......

Gruss
Ben
 

Lorenzo

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Vermutlich sind die Tische nicht coplanar, beim falsch eingestellten Messer hätte man nen Hobelschlag. Auch wenn man das nicht mit nem Hebel einstellen kann, der Tisch wird sich sicher korrekt einstellen lassen. Dazu gibt's bestimmt auch schon Fragen und Antworten hier im Forum, auf die A3 bezogen. Probier's mal über die Forensuche.
Vorher mal schauen ob du was hast das gerade genug ist um zu schauen wie die Tische zueinander stehen. Ein plangefräster Anschlag zum Beispiel..
 

Kingstyler

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Das stimmt auch nicht, du kriegst ja nicht mehr Druck mit der Zwinge Zustande, nur weil du eine Hohlfuge hast. Eher hast du das Problem, dass du mehr Druck brauchst. Den Bogen rauszudrücken erfordert Energie, diese leitet sich dann in den Enden ab, fehlt also in der Mitte. Jetzt sehr theoretisch, in der Praxis hat man ja meist deutlich mehr Druck als nötig.......

Ich bin mir sehr sicher es liegt nur an der Hohlfuge.

Edit: Die Hammer hat keine Hohl-bzw Spitzfugeneinstellung? Kann es sein, dass die Messer nicht richtig eingestellt sind oder die Tische? Es muss ja möglich sein damit gerade zu hobeln......

Gruss
Ben

In der Betriebsanleitung der Hammer Maschine steht, wie auch in denen der meisten anderen Maschinen, dass die Fuge so einzustellen ist, dass eine Hohlfuge von 0.5mm auf 2m entsteht. In Lehrbüchern ist meistens die Rede von 1-1.5mm auf 2m. Insbesondere bei der Verleimung auf Dicke bringt das enorme Vorteile, weil man so garantiert, dass die Enden, welche ja am Ende Verbinder etc aufnehmen müssen auch wirklich unter Druck verleimt werden.
 
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