Detailfragen zu Wassersteinen

willyy

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Hallo zusammen,

sorry, auch wenn es Euch vielleicht nervt, aber ich habe auch noch ein paar Fragen zu Wassersteinen.
Ich habe mir die Naniwa Super Stones in 400, 1000 und 3000 besorgt mit einem Abrichtblock und damit heute meine ersten Gehversuche gemacht.

Vom Zuschauen kenne ich das Schleifen per Hand noch von meinem Opa (Ölsteinen), das war heute etwas anders, sagen wir mal.

Die Steine habe ich kurz gewässert, ca. 1 Minute und dann immer wieder per Wassersprüher feucht gehalten.
Der Abrieb beim 400er und 1000er kam mir sehr sehr viel vor. D.h. nach ca. 20 Zügen hat man schon ein Schlammbad, was auch recht schnellt trocken wird.
1. Ist das für die Steine normal oder habe ich sie zu viel oder zu wenig gewässert? Ich kenne es eigentlich so, dass es viel länger dauert, bis man so viel Schlamm hat.

2. Kein Spiegel von meinen Stemmeisen ist von vorne bis hinten plan. Fast alle haben eine leichte Mulde hinter der Schneide. An einem 10 mm Eisen habe ich angefangen mit dem 400er Stein die Rillen der maschinellen Bearbeitung rauszuschleifen. Mit dem 400er tut sich relativ wenig. Der 1000er hatte vom Gefühl her seltsamerweise mehr Abtrag. Schleift man die ganze Spiegelseite plan? Eigentlich unnötig, oder?

3. Vom Ergebnis bin ich fürs Erste zufrieden. Es geht mit Übung sicher noch mehr und schöner. Nicht zufrieden bin ich mit dem Winkelfehler, den die Schleifhilfe erzeugt. Das ist Aluguß lackiert, Präzision geht anders. Mit Schlüsselfeilen habe ich den Lack abgefeilt, aber das Ergebnis ist noch nicht besser geworden.
Für mein Gefühl sind die Anlageflächen (kleines Dreieck innen, oben) nicht gleich hoch und damit verdreht es das Eisen beim Einspannen.
Wie kriegt man so eine Schleifhilfe hin, damit sie brauchbar wird ? Oder was verwendet ihr ? Eigenbau ?
Schleifhilfe

4. Abrichten: Wie gut soll man die Steine abrichten? Auf zehntel mm genau ?

Danke im Voraus für die Geduld :emoji_slight_smile:
 

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Johannes

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Hallo Thomas,
wenn die vorderen 5-10mm der Spiegelseite plan sind reicht das vollkommen. Auf dem 4ten Bild scheint mir die Fasen etwas lang. Nach meiner Erfahrung sollte sie bei Stemmeisen nicht länger sein als die Doppelte Dicke des Eisen ( =30°). Den Winkelfehler must du von Hand ausgleichen, das kann kaum eine Schleifhilfe leisten (am ehesten schafft das die von Gerd Fritsche, aber die kostet auch 100€ mehr)
An sonsten Üben üben, üben ;o)

Es grüßt Johannes
 

Holzfummler

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Moin Thomas,
Winkel ist primär abhängig vom Holz (Hartholz 35° -30°, Weichholz 25°(22,5°)). Einen Winkelfehler von 1 - 3° wirst bei der Bearbeitung beim Holz nicht merken.
Wenn du einen Winkel von z . B. 25° erreicht hast, messe den Abstand Spitze zur Vorderkante Schleiffhilfe und markiere diesen dann auf alle anderen Eisen mit Fineliner, wasserfest, die den gleichen Winkel bekommem sollen.
Male dann die Masse auf eine Platte, klebe Gegenstücke rauf und schon hast du eine einfache Einstelllehre.

Gruß
Thomas
 

willyy

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War vielleicht nicht deutlich genug ausgedrückt: Ich meine den Winkelfehler an der Schneide, der von 90 ° zur Kante abweicht (Bild 6).
Ich meine nicht die 25° Phase, da sind mir 1-2 ° egal. Das Eisen hatte die 25 ° und nachdem ich damit gut klarkomme, habe ich die nur nachgeschliffen.

Den Winkelfehler must du von Hand ausgleichen,
hallo Johannes, ich verstehe nicht wie das gehen soll. Die Schleifhilfe habe ich doch gerade deswegen, damit der Winkel reproduzierbar ist. (beide Winkel: 25° und 90°) Wenn das Eisen eingespannt ist, was willst Du da noch ausgleichen ?

Zum Schlamm/ Abrieb: sind die Steine wirklich so weich? Ich dachte laut Beschreibung bei feine Werkzeuge einen härteren Stein ausgesucht zu haben.
 
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Johannes

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hallo Johannes, ich verstehe nicht wie das gehen soll. Die Schleifhilfe habe ich doch gerade deswegen, damit der Winkel reproduzierbar ist. (beide Winkel: 25° und 90°) Wenn das Eisen eingespannt ist, was willst Du da noch ausgleichen ?
Hallo,
diese Schleifhilfen sind nie so stabil, das sie den Druck der führenden Hand ausgleichen können. Den Winkel von 25° finde ich nicht sinnvoll für Stemmeisen, die mit Hammer/Klüpfel benutzt werden. Die höhere Schärfe ist meist innerhalb von Minuten weg und die Haltbarkeit der Schneide ist deutlich geringer. Ich schleife auf 30° und schleife dann ein paarmal eine Micrrofase von ca.33° nach bevor ich das Eisen richtig nachschleife.

Es grüßt Johannes
 

Holzfummler

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Moin Thomas,
Schneidenwinkel zur Seite = 90°.
Voraussetzung ist, obere Seite und Spiegelseite sind parallel zu einander(Messschieber) und Schleiffhilfe ist rechtwinklig, d. h. Rollenachse zur Auflage. Wenn es an der Schleiffhilfe liegt, Eisen etwas schief einspannen (ggf. Zahnstocher links bzw. rechts).

Gruß
Thomas
 

Friederich

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habe ich sie zu viel oder zu wenig gewässert?
Zuviel wässern kann man eigentlich nicht.
Und viel Schlamm entsteht, wenn der Stein eine weiche Bindung hat; was aber eher ein Vorteil ist. Die Einzelkörner an sich können ja trotzdem sehr hart sein.
Wassersteine sind generell weicher als Ölsteine.

Schleift man die ganze Spiegelseite plan?
Plan sollte sie schon durchgehend sein. Nur nicht unbedingt spiegelblank; das nur ganz vorne an der Schneide. Beim regelemäßigen Abziehen also vorne mehr Druck ausüben.
 
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