Hallo wieand,
Leider wurden meine Anstrengenungen nur mit mäßigem Erfolg belohnt. Ich bin mit der Einstellung des Hobels nicht richtig klar gekommen. Entweder er hat fast nichts abgenommen oder dann richtige Stücke herausgerissen. Meine Leimholzplatten sahen ein wenig aus wie mit der Axt behauen. Ic
Paulisch hat in Beitrag No. 22 den aus meiner Sicht wahrscheinlichsten Grund dafür geschrieben - die Holzfasern sind unterschiedlich angeordnet.
Holzfasern sind oft "eine Sau" .
Bei verleimten Hölzern kommt es leicht vor, daß man eine Lamelle in die eine Wuchsrichting legt, die Lamelle daneben in eine andere.
Weil man nicht genau hinschaut, oder weil es schöner ausschaut.
Bekanntlich arbeitet ja man auf dem Weg zum besten Ergebnis mit der Faser, d.h. so, wie der Baum gewachsen ist.
Nun wachsen Bäume nicht gerade, besonders Laubbäume, insbesondere auch Eschen.
Das Sägewerk schneidet gnadenlos gerade, da kann es auch vorkommen, daß innerhalb eines gewachsenen Brettes die Fasern nicht parallel zur gesägten Kante sind.
D.h. man hat zwangsläufig innerhalb dieses Brettes Bereiche, in denen man aus der Faser raus arbeitet (gut), dann aber woanders in die Faser hinein arbeitet (sehr schlecht).
Schau Dir Deine Hölzer an allen vier Seiten genau an, dann weißt Du, was gemeint ist. Nimm die äußeren Kanten als Referenz und vergleiche die Holzfasern dazu. Wo steigt die Faser, wo fällt sie.
In so einem Fall braucht man wirklich ultrascharfes Werkzeug, eine einwandfreie Hobelsohle und eben Übung mit dem Werkzeug.
Auch damit ist das hobelnder Weise keine Garantie, daß es ohne Ausrisse läuft. Weil die Holzfaser eben eine "Sau" sein kann.
Lorenzo hat zum Verputzen dafür schon die Ziehklinge angesprochen.
Grob herrichten mußt Du solche Hölzer aber dennoch. Mit Handwerkzeugen ist das - wie gesagt, schwierig - weil man eben schlimme Ausrisse erzeugen kann. Und zwar in einem Maß, wie man es hinterher u.U. weder wegschaben noch wegschleifen kann.
Hatte mir Deine Eingangsnachricht schon durchgelesen, aber dann davon abgesehen, etwas zu schreiben.
Nun mache ich es hier doch.
Handhobel zur Nacharbeit von Maschinenarbeit - laß´ nach meiner Erfahrung davon die Finger, besonders als Anfänger.
Jede Maschine mit einigermaßen scharfen Messern "hobelt" normales Durchschnittsholz sauberer als jeder/jede durchschnittlich begabte Holzwerker es kann. Auch besser, als die allermeisten überdurchschnittlich begabten.
Optimale Ergebnisse von Hand wird jeder nur auf optimal dafür geeignetem Holz erzielen können. Das ist teuer, außerdem erzeugt eine solche Auswahl enorm viel Ausschuß.
Mit Bandschleifer und Schleifrahmen wirst Du bessere Ergebnisse erzielen. Du merkst es ja gerade.
Hier sollte meiner Meinung immer dazu gesagt werden, daß alle mit rotierenden Messerwellen vorgenommenen "Hobel"vorgänge nach Definition Fräsvorgänge sind. Jede Abrichthobelmaschine ist also strenggenommen eine Abrichtfräsmaschine. In der ehemaligen DDR war man da korrekter, was diese Begrifflichkeit betriftt.
Hobelmaschinen für Holz sind eigentlich nur sog. Finiermaschinen.
Gruß, Andreas