Der Installateur meines geringsten Mißtrauens hat...

WinfriedM

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Diese Entwicklung hast du ja in vielen Bereichen: Es geht schon lange nicht mehr darum, gute Arbeit zu machen, auf die man stolz sein kann. Es geht darum, mit den wenigen Zeitressourcen und den schlecht ausgebildetem und unterbezahlten Personal es irgendwie halbwegs lauffähig hinzubekommen.

Wenn man Ahnung von den Dingen hat, schmerzt es einem überall, was da so heute gebaut wird. Schön ist das alles nicht mehr. Aber schön könnte auch fast keiner mehr bezahlen.
 

andama

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Eine Frage am Rande, wer verlegt Sanitärinstallation heute noch mit Kupferrohr, das ist doch ein Relikt von vor 25 Jahren. In der Sanitärinstallation hat sich hat sich doch längst Kunststoff durchgesetzt.
 

Bastelheiko

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Eine Frage am Rande, wer verlegt Sanitärinstallation heute noch mit Kupferrohr, das ist doch ein Relikt von vor 25 Jahren. In der Sanitärinstallation hat sich hat sich doch längst Kunststoff durchgesetzt.

Kunststoff hat sich - jedenfalls in Hamburg- noch lange nicht durchgesetzt nach meinen Erfahrungen.
Allerdings habe ich überwiegend im Altbau zu tun was jetzt nicht unbedingt ein Beweis für meine Theorie ist.

Wir haben lange Diskussionen darüber geführt ob Kupfer, Edelstahl, Mehrschichtverbundrohre. Ob gelötet wird, geschraubt oder gesteckt.
Letztendlich haben wir uns für ein System entschieden, was lange bewährt ist und wo man auch noch in 20 Jahren genau passende Teile bekommt.
Und es passende Pressgeräte für Kupferfittinge in Hülle und Fülle bei jedem Verleiher gibt.

Wenn ich jedoch Installateur wäre, würde ich mich anders entscheiden. Obwohl ich bei meiner eigene Gesundheit oder eher meinem psychischen Wohlbefinden eher anders denke. Ich finde, Plastik mit den für einen Laien undurchschaubaren chemischen Verbindungen hat nichts, aber auch rein gar nichts in einem Trinkwassernetz im Haus zu suchen.
Höre da lieber auf meine Schwiegermutter die gelernte Chemikerin ist. Und nicht auf jeden dahergelaufenen Installateur, der keinen Schimmer von chemischen Verbindungen hat und den seine Arbeit ankotzt.
Bei den Wasserversorgern gibt es ja andere Gegebenheiten wo aufgrund höherer Fließgeschwindigkeiten Plastik nicht ganz so schlimm ist oder sein soll. Und ob nun eine Alulegierung den Kern vieler Rohre bildet oder nicht ist mir auch egal.

Das gute daran ist, dass die letzten Tage für mich so lehrreich waren, dass ich auf jeden Fall das Thema "Heizungsklempner" schon im Vorfeld abgehakt habe.
Die Wandheizung machen wir im Eigenbau. Um Gottes willen keine Spezialistenpfuscher mehr.
2 Ingeneurbüros die wir beauftragen wollten mit dem ganzen Drumherum an Knowhow haben sich bis heute nicht mal zurückgemeldet trotz Zusage. Und wir haben noch nicht mal über Geld geredet.
Ein Heizungsklempner der imstande ist einen Hydraulikabgleich zu berechnen ist wahrscheinlich so selten wie ein Schiffzimmerer, der sich selber 3-fach verglaste Holzfenster bauen kann nach heutigem Stand der Technik.

Der Dorfheizungsklempner der 2003 die Heizung installiert hat hat so viel zu tun, dass er schon abgewinkt hat. Bei dem Wort "Hydraukikabgleich" schaute er mich an, als ob ich nach dem Standort des heiligen Grals gefragt hatte.
Doch ist er der Joker, um die Heizung hinterher wieder so einzustellen das alles funktioniert. Deshalb darf er auch nach wie vor die Wartung machen. Und er ist sehr umgänglich:emoji_money_mouth:, wenn wir nicht unbedingt eine Rechnung brauchen.

Doch im Grunde genommen finde ich ihn gut.
Den Handwerkermangel.

Jemand fragte hier ob ich nach Referenzen gefragt habe.
Wäre meiner Meinung nach das Gleiche wie einen alten erfolgreichen gelernten Maler zu fragen, ob er für das Kleben von Rauhfasertapeten Referenzen hat.

Jedenfalls bleiben die Rohre mit den Graten nun drin. Sollte es Probleme geben weiß ich ja wo ich suchen muss.

VG
 

Bastelheiko

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Übrigens sagte mir vor kurzem der Inhaber und Besitzer einer Farbenfabrik höchstselbst, dass in dem Moment wo Kupfer als Zugabe in die Farbe kommt dieser als Gefahrstoff gilt.
Zuviel Halbwissen kann einen ja wahnsinnig machen!:emoji_fearful:
 

zündapp

Gäste
Ja, ist es. Ausnahme: wenn Du in einem Gebiet wohnst, in dem das Trinkwasser viel Säure enthält. Da gibts ein paar Gegenden in Norddeutschland (Moorwasser), aber die Regel ist das nicht.
Wenn man ein Haus auf 70 - 100 Jahre baut ist Kupfer eine super Wahl. Wenn nach 20 Jahren wieder abgerissen werden soll, dann nimmt man natürlich etwas billigeres. 20 Jahre sollte auch jeder Kunststoff schaffen.

Gruß,

Wolfgang
 

Bastelheiko

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Lies das mal und urteile selbst, ob Kupfer wirklich die beste Wahl ist.
https://www.wassertest-online.de/blog/material-fuer-wasserleitungen/

Wir haben das schon bei der Auswahl geklärt, ob Kupfer für unsere Region geeignet ist.
Und vor ein paar Tagen habe ich 50 € Rücknahmegebühr bezahlt für die Stornierung von für die Abdichtung der Bodenplatte geeigneter Schweißbahn.
Für meine bessere Hälfte waren die 7 Worte des Baubiologen entscheidend. "Bitumenschweißbahn steht im Verdacht Krebs zu erzeugen."
Hoffe ja für dich und viele andere dass das vielleicht doch nichts ausmacht.
Wenn ich mir so vorstelle das sich bespielsweise ein Raucher (nix gegen Raucher) sich Gedanken um Kupfer- oder Plastikleitungen macht oder sich jemand langsam aber sicher mit billigem Mineralwasser verseucht...
Dann glaube ich, dass es manchmal vielleicht doch besser ist nichts zu wissen. Zufriedenheit trägt deutlich mehr zur Gesundheit bei als jedes Material ´zig mal zu begutachten und vor Zweifel nicht mehr zum Schlaf zu kommen.
Zumal man nach jeder neuen gefälschten oder falschen Studie wieder neu kernsanieren muss und sich noch nicht mal mehr einen M-Sauger und professionellen Atemschutz leisten kann.:emoji_wink:

Der Dachdecker ihres Vertrauens hat bei meiner uralten Nachbarin für tausende Euros die harmlosen Wellastbestplatten abgebaut und diese Aktion zusammen mit ihr bei der Gemeinde angezeigt.
Hätte auch ein 5 € Bigpack für den Recyclinghof ausgereicht...

Langsam aber sicher fange ich an wirklich jedem zu mißtrauen. Nein, ich bin schon mittendrin. Und in fast allen Fällen wenn es um Geld geht fahre ich besser mit dieser Strategie. Warum ich nicht die ersten Rohre selbst überprüft habe ist mir jedoch heute schleiherhaft...:emoji_thinking:
 

andama

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Dann frage bei deiner Gemeinde mal nach, in welchen Röhren das Trinkwasser in dein Haus kommt, ich wette garantiert nicht in Kupferleitungen.
Wahrscheinlich machst du dir mit Halbwissen selbst dein Leben schwer.
 

WinfriedM

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Wasserrohre aus Kunststoff sind doch, soweit mir bekannt, aus PP oder einem ähnlichen Polyolefin. Hab noch nie gehört, dass davon irgendeine Gefahr ausgeht. Ist auch schon lange im Einsatz bei ganz vielen Gefäßen und Verpackungen in der Lebensmittelindustrie. Oder gibts irgendwelche ernstzunehmenden Quellen, die da ein Problem drin sehen?

Einzig beim Biofilm könnte ich mir vorstellen, dass sich Kunststoff da etwas anders als Kupfer verhält. Mikroorganismen mögen Kupfer nicht.

Persönlich mag ich Kupfer aber auch lieber.
 

andama

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Da liegst du richtig Winfried, in Deutschland braucht es einer Trinkwasser Zulassung und dann sollte es unbedenklich sein. In Frage kommen PE oder PP beide Typen gibt es mit Trinkwasserzulassung.
 

falco

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Deswegen habe ich mich nach nicht allzuvielen Jahren beruflich gegen das Arbeiten mit Laien* entschieden. Es gibt keine Branche in der mehr Internet- oder Halbwissen herrscht als das Bauen.

*Laien sind in diesem Zusammmenhang nicht zwangsläufig ungelernte, sondern auch nicht sonderlich selten gelernte die es nicht begriffen haben. Oder nicht wollen.
 

Zahltag

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leider ist es so, das man beauftragte "facharbeiter" heutzutage mehr oder weniger hart angehen muss als kunde. mein chef ist da ziemlich extrem. er wollte irgendwas gemacht bei sich auf stundenbasis, wo 1 mann für gebraucht wird. es kamen 2 leute in einen bus. hat er erstmal beide wieder vom hof gejagd und dem meister gemeldet, das er 1 mann bestellt hat. kam danach dann 1 mann, der die arbeit dann gemacht hat. alle raucherpausen und co hat er dann notiert und danach in der rechnung rausgekürzt und nur die gearbeiteten stunden bezahlt.
wenn man nix sagt, wird die rechnung schnell gewaltig hochgepuscht, da man den dummen bürger ja super ausnehmen kann. mit 2 mann sind arbeiten ganz selten in der hälfte der zeit geschafft. bei ganz vielen arbeiten stehen sie sich nur ständig gegenseitig im weg oder quatschen zuviel. gibt natürlich auch arbeiten, die nicht alleine gehen wie zb baggerarbeiten, während ein zweiter im loch steht oder bei gesetzlichen bestimmungen. häufig kann der kunde die absicherung aber auch selber machen, so das 1 person doch wieder reicht.
 

FredT

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Ähm, wo werden denn Pausen bezahlt? Da würd ich sofort anfangen wollen...
Und Urlaub bzw bezahlte Freistellung im Krankheitsfall bezahlt wohl bei dir der Kunde? Auch da würd ich sofort anfangen; unter 6 Wochen im Jahr wären da immer drin...

Letzte Frage: Du bist auch selbständig tätig, oder sind das nur mal so hingerotzte Absonderungen?
 

VENEREA

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Hoffentlich ist dein Chef auch noch so cool wenn seine Leute "vom Hof gejagt" werden, Urlaub, Krankheit und Pausen zahlt er selbstverständlich auch aus eigener Tasche und würde das nie auf die Kunden umlegen...

Das zahlt natürlich der Kunde wer denn sonst? ( Also jede Stunde die der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer bezahlt)Das ist natürlich im Stundenverechnungssatz drin.
Aber der Kunde bezahlt wenn jemand bei ihm auf Regie arbeitet 8 Stunden ( 1 Pause) nur die 8 Stunden, diese 8 Stunden werden ja auch dem Arbeitnehmer bezahlt. Oder läuft das bei euch/dir anders?

Gruß Sebastian
 

WinfriedM

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Wenn ein Handwerker bei mir gut arbeitet, hab ich kein Problem, ihm die 15 Minuten Kaffeepause im Stundensatz zu bezahlen.

Ich habs schonmal erlebt, dass der Heizungsbauer so unorganisiert beim Einbau eines Festbrennstoffkessels war, dass er täglich 3 mal zum Großhändler fahren musste, um Teile zu holen. Zum Glück hatten wir vorher einen Festpreis vereinbart. Da konnte ich das sehr entspannt sehen. Zweimal bin ich aber auch für ihn zum Baumarkt gefahren, weil das schon echt peinlich wurde.

Als er fertig war und ich nochmal alles geprüft habe, fiel mir auf, dass er das Sicherheitsüberdruckverntil falsch montiert hatte, so dass es nie auslösen konnte. Höllengefährlich. Das war so eine Baustelle, wo ich sehr oft mit dem Kopf geschüttelt habe.
 
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