DD-Lack weiss

Neimanjack

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Hallo,
ich habe heute mdf weiss lackiert. Die Oberfläche ist mit vielen kleinen Bläschen übersät und sieht zudem noch aus wie eine Orangenhaut.
Habe den Lack ca. 20% verdünnt. Gespritzt wurde mit Airmix von Kremlin,
was ist da falsch gelaufen.
Ist es möglich die Flächen einfach mit dem Excenter matt zu schleifen?

Dank für Eure Hilfe.
 

LordonGordon

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Hallo Neimanjack.

ich brauche mehr Details. Was für einen Lack hast du verarbeitet (Füller, Farblack)? Wie war die Umgebungstemperatur und weitere Temperaturen? Wurde die MDF vorher geschliffen? Welche Düsengröße bei der Kremlin und welche Parameter?

Das wären ein paar Eckdaten, die man erstmal braucht, um etwas definititves zu sagen.

Die Flächen kann man, je nach Größe der Bläschen, schleifen und überarbeiten.

Klingt wie Entgasungsbläschen. Aber die können mehrere Ursachen haben.

Viele Grüße

Michael
 

Neimanjack

ww-birke
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Weiss Lack

Hallo Michael,
wir haben Arti Purcryl verarteitet 4 zu 1 gemischt.
Lacktemperatur ca. 10 Grad
Raumtemp. ca. 15 Grad
 

tobi d.

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Hallo


Der Spritzraum ist zu kalt.Außerdem haben wir bei dem kalten Wetter eine sehr geringe Luftfeuchte.20-30%
Zum aushärten benötigt der Lack Wasser (aus der Luft)
Also Raum heizen und den Boden wässern und versuchen die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
Hygrometer nutzen zum bestimmen der Luftfeuchtigkeit.


Tobi
 

LordonGordon

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Hallo,

tja, wie Tobi schon sagt. Die Temperatur ist das grundsätzliche Problem. Es sollten schon alle Werte mind. bei 16 °C liegen. Die Luftfeuchtigkeit sehe ich erstmal als nicht kritisch. Die hast du ja auch nicht angegeben. Die wird sicherlich bei 40 % liegen. Das wäre für Hydrolacke die untere Grenze und für einige PUR-Lacke. Aber das sollte hier keine Rolle spielen.

Viele Grüße

Michael
 

Heimkino

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Hallo



Zum aushärten benötigt der Lack Wasser (aus der Luft)


Tobi

Guten Morgen,

@Tobi

kannst Du deine Aussage bitte begründen.

@all

In der Regel gilt, dass die Farbtemperatur zwischen 15 und 23°C liegen sollte, sofern der Beschichtungsstoffhersteller nichts anderes empfiehlt. Die Reologie eines Beschichtungsstoffes stimmt dann nicht. Viskosität, Filmbildung, Trocknung und Sagging laufen dann abseit der gewünschten Eigenschaften ab.

Die Bauteiltemperatur ist nächste wichtige Größe, sie beeinflußt auch die o.g. Parameter. Die Lufttemperatur hat Einfluß auf den gerade zerstäubten Stoff (von der Düse bis zum Objekt) und auf die oberflächliche Antrocknung.

Grüße

Werner
 

HolzLackwurm

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Hallo,
ich habe heute mdf weiss lackiert. Die Oberfläche ist mit vielen kleinen Bläschen übersät und sieht zudem noch aus wie eine Orangenhaut.
Habe den Lack ca. 20% verdünnt. Gespritzt wurde mit Airmix von Kremlin,
was ist da falsch gelaufen.
Ist es möglich die Flächen einfach mit dem Excenter matt zu schleifen?

Dank für Eure Hilfe.

Wieviel Gramm hast du aufgetragen 80, 100 oder über 150 Gramm?
Wast hast du aufgetragen ? Pigmentfüller oder Buntlack?
Grösstes Problem wird wohl Aufragsmenge, Temperatur bzw zu kurze Trockenzeiten sein.
gruss
 

Rühl

ww-robinie
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Zum aushärten benötigt der Lack Wasser (aus der Luft)
Also Raum heizen und den Boden wässern und versuchen die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.



Das mit dem Boden Wässern ist eine schlechte Idee gewesen!

Du hast schliesslich 2 Komponenten Lack.

Blasenbildung wegen zu hoher Feuchtigkeit auf dem Trägermaterial sind da normal.



Gruß
 

Rühl

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Aus dem Arti Datenblatt:


Besondere Hinweise
Alle angegebenen Trockenzeiten beziehen sich auf eine
Raumtemperatur von 20 °C, 65 % rel. Luftfeuchtigkeit und
ausreichende Be- und Entlüftung. Höhere Temperaturen
bewirken eine Beschleunigung, tiefere Temperaturen führen
zu einer Verzögerung der Trocknung.
Wie alle Polyurethanlacke nicht unter 15 °C verarbeiten und
trocknen!
ARTICRYL- bzw. ARTIPUR-Härter sind feuchtigkeitsempfindlich.
Anbruchgebinde sofort wieder dicht verschließen!
Polyurethanlacke müssen nach dem Schleifen und Entstauben
sofort überlackiert werden!
Stets Probelackierung durchführen!
Vor Gebrauch gründlich aufrühren




Gruß
 

LordonGordon

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Hallo zusammen,

also wenn ich das richtig lese, dann handelt es sich ja um ein 2-K PUR Acrylharzsystem. Also nen ganz normalen PUR-Lack. Ich denke bei der Angabe der Luftfeuchte gibt Arti die Laborwerte an, bei denen abgeprüft wird (20 °C und 65 % Luftfeuchte). Sollte jetzt geheizt werden und die Luftfeuchte dadurch sinken, sollte es da aber keine Probleme geben. Ein Vergrauen kann höchstens im Sommer bei extremer Luftfeuchte und zu schnellem Anziehen passieren. Ansonsten ist die Luftfeuchte bei der Anwendung eines 2-K PUR Lackes nicht so wichtig, da die Trocknung durch Abgabe des Lösemittels und die Härtung chemisch durch die Lack- Härtermischung geschieht. Da ist eher die Temperatur wichtig (aber das hatten wir ja schon).

Das die Härter empfindlich auf Luftfeuchte reagieren bezieht sich in meinen Augen eher auf die Lagerung. Wird der Härter nicht verschlossen gelagert, wird er früher oder später im Gebinde verrecken.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Luftfeuchte bei diesen Trocknungsproblemen eine Rolle spielt.

Viele Grüße

Michael
 

tobi d.

ww-birnbaum
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Aus dem Arti Datenblatt:


Besondere Hinweise
Alle angegebenen Trockenzeiten beziehen sich auf eine
Raumtemperatur von 20 °C, 65 % rel. Luftfeuchtigkeit und
ausreichende Be- und Entlüftung. Höhere Temperaturen
bewirken eine Beschleunigung, tiefere Temperaturen führen
zu einer Verzögerung der Trocknung.
Wie alle Polyurethanlacke nicht unter 15 °C verarbeiten und
trocknen!
ARTICRYL- bzw. ARTIPUR-Härter sind feuchtigkeitsempfindlich.
Anbruchgebinde sofort wieder dicht verschließen!
Polyurethanlacke müssen nach dem Schleifen und Entstauben
sofort überlackiert werden!
Stets Probelackierung durchführen!
Vor Gebrauch gründlich aufrühren




Gruß


Hallo

Im Datenblatt steht doch 65 % Luftfeuchte sind ideal.
Die haben wir /ich zur Zeit jetzt nicht wegen der kalten und trockenen Luft.
Eher 25/30%.Es wird ,bei uns , mit der Absaugung auch Frischluft von außen zugeführt und damit auch die Luftfeuchte beeinflußt.
Wir hatten auch Probleme mit der Oberfläche und der Artitechniker hat es eben u.a. mit geringen Luftfeuchte begründet.Das der Lack wasser braucht war von ihm.
Warum soll das "Boden wässern " eine schlechte idee sein?
Die Luftfeuchte kann ich dadurch erhöhen auf 50%.Und meine Oberfläche wird jetzt besser.
Außerdem wirbelt kein Staub mehr auf und der Spritznebel bleibt liegen.
Was ist denn mit den wasserberieselten Spritzständen und als man noch auf einer Art "Wassergrube "lackiert hat?

Tobi
 

HolzundJan

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Hallo,

wie nu schon öfter erwähnt, sollten Lack und Werstück die 20°C haben. Wie bei fast allen richtwerten, geht auch +/- nur das dann nicht mehr von den angegebenen Zeiten ausgegangen werden kann.


Das eigentliche Problem mit den Bläschen kommt aber eher davon, das kein Füller gespritzt wurde. (So liest es sich zumindest)

Für mich hat sich das 10%tige Verdünnen vom Lack in vielen Anwendungsfällen bewährt.


Wenn die Flächen durchgetrocknet sind, spricht allerdings nichts dagegen, diese mit dem Excenter plan zu schleifen. Dann einfach nochmal dünn überspritzen.
 

Heimkino

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Hallo

Im Datenblatt steht doch 65 % Luftfeuchte sind ideal.
Die haben wir /ich zur Zeit jetzt nicht wegen der kalten und trockenen Luft.
Eher 25/30%.Es wird ,bei uns , mit der Absaugung auch Frischluft von außen zugeführt und damit auch die Luftfeuchte beeinflußt.
Wir hatten auch Probleme mit der Oberfläche und der Artitechniker hat es eben u.a. mit geringen Luftfeuchte begründet.Das der Lack wasser braucht war von ihm.
Warum soll das "Boden wässern " eine schlechte idee sein?
Die Luftfeuchte kann ich dadurch erhöhen auf 50%.Und meine Oberfläche wird jetzt besser.
Außerdem wirbelt kein Staub mehr auf und der Spritznebel bleibt liegen.
Was ist denn mit den wasserberieselten Spritzständen und als man noch auf einer Art "Wassergrube "lackiert hat?

Tobi

Hi Tobi,

lösemittelhaltige 2K-Pur-Lacke benötigen kein Wasser, es stört den chemischen Erhärtungsprozeß!

Die Ansage von Stoffhersteller bezieht sich nicht auf die empfohlene rel. Feuchte.

Das Wasser in/an Spritzständen dient ausschließlich zur Aufname von Spritznebel.

In einer Spritzkabine muss die Umluft mit Frischluft angereichert werden.

Wenn die Aussage mit der rel. Feuchte zutreffend wäre, müssten alle Lackierbetriebe während der Heizperioden (Herbst bis Frühjahr) Befeuchtungsanlagen betreiben, hast Du schon einen Betrieb gesehen der eine solche Anlage betreibt??



Grüße

Werner
 

tobi d.

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Hallo

Unser Artianwendungstechniker ist mehrmals die Woche im Herstellerwerk und auch dort im Labor.Er betreut auch große Möbelproduzenten u. a. Hülsta... und deren Lackierstraßen.Er muß also wissen ,was er erzählt.
Warum sollte er mir bei einer Problemlöung Mumpitz erzählen?
Damit ich seine Produkte nicht mehr verwende und auf einen anderen Hersteller umschwenke?


Den Härter soll man also nach Entnahme sofort wieder verschließen,weil er sonst mit der Luftfeuchtigkeit reagiert,was passiert denn mit dem Härter im fertigen Lackgemisch auf der lackierten Fläche?Ausgerechnet da reagiert er dann nicht mehr mit der Luftfeuchtigkeit ,oder wie ?


Ich kenne zwar keine Betriebe mit Luftbefeuchtungsanlagen aber unser "Artiman "
kennt Betriebe mit Luftentfeuchtungsanlagen.Und dort wird nicht wenig Geld ausgegeben um die Luftfeuchte "im Rahmen " zu halten.



Gruß Tobi
 

uli2003

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Tobi du widersprichst dir grad selber:

Ich kenne zwar keine Betriebe mit Luftbefeuchtungsanlagen aber unser "Artiman "
kennt Betriebe mit Luftentfeuchtungsanlagen.Und dort wird nicht wenig Geld ausgegeben um die Luftfeuchte "im Rahmen " zu halten.

Genau so ist es denn das:

lösemittelhaltige 2K-Pur-Lacke benötigen kein Wasser, es stört den chemischen Erhärtungsprozeß!

ist der Fall.

Einige Isocyanatgruppen des Lackes reagieren mit dem Wasser zu Harnstoff (so wie die offene Härterkanne mit der Luftfeuchtigkeit), und setzen dabei Kohlendioxid frei > Bläschenbildung.

Die Temperatur spielt bei 2K-Lösemittel Polyurethanen kaum eine Rolle.

Grüße
Uli
 

LordonGordon

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Noch einmal hallo zusammen,

die Luftfeuchte hat in diesem Fall keinen entscheidenden Einfluss auf ein Acrylharzsystem.
65 % ist ein Richtwert. Lackhersteller prüfen ihre Lacke immer nach gleichen Parametern ab. Wenn die Luftfeuchte nun 40 % beträgt, wird auch nichts passieren. Selbst bei 30 % sollte es keine Trocknungsprobleme geben. Nach unten sind derartige Systeme ziemlich unkritisch. Reaktionsprobleme können im Extrembereich eher bei zu hoher Luftfeuchte entstehen.

Industriekunden verwenden übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit keine PUR-Lacke mehr. Sie unterliegen der VOC-Richtlinie und haben alleine deshalb i.d.R. auf lösemittelreduzierte Systeme umgeschwenkt. Außerdem arbeitet man im industriellen Rahmen gerne mit UV-härtenden Systemen, damit diese am Ende der Lackierstraße stapelfähig sind. Somit bieten sich Wasser-UV Lacke an. Da spielt die Luftfeuchte dann eine entscheidende Rolle.

Ist sie zu niedrig, entweicht das Wasser zu schnell und es kann zu Schaumbildung kommen. Ist die Luftfeuchte zu hoch, trocknet das Material kaum, da es nicht trocknen kann (die Luft kann kaum noch Wasser aufnehmen). Bei Wasserlacken ist eine Luftfeuchte im Bereich 50 - 65 % optimal. Aber auch hier sind nach unten sicherlich noch 10 - 25 % Toleranz (je nach System) eingebaut. Das gilt für UV-härtende und konventionelle Lacke gleichermaßen. Jedoch tritt das Problem bei einer industriellen, eingehausten Lackierstraße sicherlich nicht so auf, wie in einem Lackierraum, den handwerkliche Verarbeiter habe.

Ich habe mir gerade mal den Arti Katalog angeschaut. 20 °C und 65 % Luftfeuchte wird dort für fast jedes Produkt angegeben.

Grüße

Michael
 

uli2003

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die Luftfeuchte hat in diesem Fall keinen entscheidenden Einfluss auf ein Acrylharzsystem.

Sorry, aber ein lösemittelhaltiger PUR-Lack ist KEIN Acrylharzsystem.

Acrylharze kommen z.B. in den von dir genannten UV-Straßen zum Einsatz, oder beim Maler umme Ecke.

Bei den Wasserlacken gebe ich dir Recht.

Grüße
Uli
 

Heimkino

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Industriekunden verwenden übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit keine PUR-Lacke mehr. Sie unterliegen der VOC-Richtlinie und haben alleine deshalb i.d.R. auf lösemittelreduzierte Systeme umgeschwenkt.

Ich habe mir gerade mal den Arti Katalog angeschaut. 20 °C und 65 % Luftfeuchte wird dort für fast jedes Produkt angegeben.

Grüße

Michael

Hallo Michael,

die 20°C/65% sind bestimmt die Prüfbedingungen von Arti.

Wir beliefern Industrielle Großkunden mit AY/PUR-Systemen, sie haben dann eine thermische Nachverbrennung, High-Solid-Stoffe oder wäßrige Systeme. Sogar in Nordeuropa wo die Isoyanate unter extremen Beschuß stehen.


Gruß

Werner
 

uli2003

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Dann ist es kein Polyurethan. Und ich dachte darum ging es?

Edith sagt:
Jo, hab am Anfang mal geschaut, ist ein Acrylsystem. Lackhersteller mischen ihre Namen aber auch nach Lust und Laune..

Grüße
Uli
 
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