Dünne Bretter - Quelle?

Stamm-Hirn

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Ich hab in den letzten Jahren immer wieder kleinere Projekte umgesetzt (offenes Kasterl mit vielen Fächern für die Schminke meiner Frau, Regale in versch. Formen für die Tonie-Figuren meiner Kinder, diverse Rahmen für die Modellbahn usw.) und dafür primär Pappelsperrholz, Multiplex oder Fichten-/Kieferleisten je nach Zweck benutzt. Was man halt im Baumarkt so bekommt... Hat soweit durchaus zu meiner Zufriedenheit geklappt, allerdings bin ich für die "feineren" Projekte mit dem Pappelsperrholz nicht mehr zufrieden: zu weich, franst beim Sägen mit der Kreissäge teils extrem aus (warum eigtl.???) und erfüllt auch optisch nicht die Ansprüche an ein etwas ambitionierteres Projekt, an das ich mich demnächst mal wagen will (was es wird, weiß ich noch nicht genau, tendiere aber zu einem Kasterl, z.B. für Schmuck, evtl. mit paar primitiven Einlegesachen zum Verzieren)

Nun meine Frage: wo bekomme ich Holz für solche Projekte her? Es muss nat. relativ dünn sein, so in der Größenordnung wie das landläufige Sperrholz auch. Es sollte aber optisch und von der Verarbeitungsqualität her besser als Pappelsperrholz sein. Beispiel: Pappelsperrholz braucht man nach meiner Erfahrung im Regelfall nicht raspeln - das spreizt es einfach auf oder es reißt/fasert... ich persönlich mag aber die Raspel für bestimmte Situationen recht gern.
Ich hatte mir schon überlegt, Furnierblätter zu kaufen und auf irgendwas aufzuleimen, aber da das meiste "Bastlerfurnier" mit 0.6mm recht dünn ist, würde sich das Problem des Trägermaterials stellen, und damit indirekt ein Stück weit auch wieder das Problem mit der Holzbeschaffenheit.
Könnt ihr mir da etwas empfehlen? Vom Anspruch her bin ich wie gesagt weit weg vom Profi, eher ein Hobbybastler mit gewissem Qualitätsanspruch :emoji_wink:
 

Stamm-Hirn

ww-kastanie
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Hallo,
geh mal auf die Suche nach Sägefurnier, das gibt es bis 8mm Stärke.
Das ist ziemlich exakt der Begriff bze. das Material, das ich gesucht habe. Perfekt, danke dir!

Vielleicht das Sperrholz furnieren? Furniere kaufe ich bei Metz im Onlineshop und weil die ganz in der Nähe sind

https://www.metz-furniere.de/shop/?mode=0&L=de
Daran hatte ich in der Tat auch gedacht. Da das Bastler-Furnier bei Metz aber mit 0.6mm ziemlich dünn ist, fürchte ich, dass außer der guten Optik der Vorteil des anderen Holzes verloren gehen könnte. Aber: in Kombi mit dem von Little John empfohlenen Sägefurnier könnte das für etwas größere Stärken (so 12+mm in etwa) durchaus eine Option sein.
 

Avogra

ww-birnbaum
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Ich bin für die kleinen feinen Projekte komplett bei Echtholzbrettchen gelandet. Die findet man am ehesten unter Modellbau oder Architekten-Bedarf. Die gibts dann in der Regel in 1m x 10cm. Ich bestell meistens hier: https://modellbau-holz.jimdo.com/startseite/brettchen-bretter/
Der ist zumindest in der Sparte fast immer am günstigsten und bietet auch 15 und 20 cm an, sowie größere Längen auf Anfrage.

Für ein Ahorn-Brettchen in 10x100 cm und 10mm Stärke zahlt man zB 9€, Nussbaum in 20x100 cm und 18mm kommt dann schon auf 52,60€.
Das sollte man wahrscheinlich besser nicht auf den Kubikmeter -Preis hochrechnen.

Wär mal neugierig, was die Profis hier von solchen Angeboten halten
 

eurostar

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Ich hobele zur Not auch schon mal 36 mm Bohlen auf die gewünschte Stärke. ist dann halt immer noch "Massivholz".
Die Hobelspähne könnte man aus Nachhaltigkeitsgründen noch zu Pressspahnplatten verarbeiten.
 

seschmi

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Wär mal neugierig, was die Profis hier von solchen Angeboten halten

Ich bin zwar nur Amateur, kann aber beschreiben, wie‘s geht:

- Bohle aus dem Lager holen, grob zuschneiden.
- Abrichten und auf Dicke hobel, Seiten rechtwinklig
- Auf der Bandsäge hochkant auftrennen auf etwas mehr als Wunschdicke
- Nochmal final auf Dicke hobeln. Falls zu dünn zum Hobeln, Schleifen
- Direkt verarbeiten, bevor es sich verzieht.

Wenn ich davon eine Familie ernähren müsste, wären 52 Euro arg wenig. Zudem braucht das eine Top-Holzqualität, wenn man es versenden will, ohne dass es Wellen wirft.

In Serie geht es natürlich billiger, trotzdem ist es doch einiges an Arbeit und Materialeinsatz (Verschnitt).
 

Avogra

ww-birnbaum
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Will heißen, der Preis ist völlig in Ordnung?
Die machen das schon im größeren Stil, so wie ich das mitbekommen habe. Sehr viele gängige Brettchen liegen wohl auch fertig auf Lager. Also ein wenig wirtschaftlicher wie Otto-Normal-Hobby-Schreiner bekommen die das bestimmt hin. Ich hab ja leider weder Hobel, Bandsäge noch TKS, da ist es für mich ein Segen, Holz fertig auf Maß gehobelt und geschliffen einfach in nem Online-Shop kaufen zu können.

Die Qualität war bisher immer hervorragend. Und ich hab da schon für viele 100 € eingekauft.
 

wirdelprumpft

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es gibt Messerreste die bei der Furnierherstellung anfallen
gibt es meist bei Furnierhändler zum Kaufen
 

seschmi

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Will heißen, der Preis ist völlig in Ordnung?

Der Preis ist dann in Ordnung, wenn Du keine billigere Quelle findest...

Mir ging es eigentlich nur darum, zu zeigen, dass da durchaus Arbeit drinsteckt. Es kommt ja immer wieder vor, dass Leute kommen und fragen, ob sie "ein Brett haben können". Denen ist oft nicht klar, was da alles zu tun ist. Speziell für ein oder wenige Bretter lohnt sich das eher nicht.
 

miho

ww-eiche
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Ich habe hier einige Bretter Kirsche in ca. 65-80cm x 25cm und ca 16-18mm Stärke liegen. Sind aus Lamellen durchgehend verleimt. Hat mir mein Schwiegervater mal vermacht aber mit dem Format konnte ich bisher wenig anfangen. Da könnte ich Dir ein paar abgeben. Manche flügeln etwas und einige haben auch Ausrisse vom Hobeln an schwierigen Stellen.
 

wirdelprumpft

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https://modellbau-holz.jimdo.com/startseite/brettchen-bretter/
außer bei den Furnierstärken da find ich die Preise etwas drüber
aber sonst find ich das Preislich ganz ok - viele der angebotenen Holzarten muss man erst mal herbekommen der normale Holzhändler hat die nicht am Lager - Die Fertigung ist das eine aber jede Bestellung muss verpackt und versendet werden ggf. Versandrückläufer - Buchhaltung - Rohware muss abgeladen und zwischengelagert werden usw. das summiert sich bzw. sind Kosten die auf den Holzpreis noch draufkommen
Die Preise sind inkl. MwSt also Preis : 1,19 das bekommt der Händler
Die Ware ist vermutlich astfrei, das kann je nach Holzart recht hohen verschnitt bedeuten
Ich gehe davon aus das der auch ein paar Spezialmaschinen hat die man in normaler Schreinerei nicht findet - Schleifmaschinen die 1,5 mm starke Brettchen schleifen können kosten auch viel Geld
 

Avogra

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Achso, ich hab gerade erst gesehen, dass du in München bist @Stamm-Hirn. Wenn du möchtest, kannst du dich gerne melden und mal vorbei schauen ob ich was passendes rumliegen hab. Viele der Brettchen hab ich auch gekauft, weil ich manche Holzsorten mal in der Hand halten wollte. Seitdem warten sie geduldig auf ihren Einsatz :emoji_stuck_out_tongue: Da kannst du mir gerne welche abkaufen wenn du möchtest. Noch wohne ich gut erreichbar am Harras, ab Januar dann in Freiham.
 

Avogra

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Und noch ein achso: wenn Sperrholz aus dem Baumarkt, dann würde ich zumindest das Birkensperrholz nehmen, das Pappelzeug macht wirklich keinen Spaß. Viele Baumärkte haben auch eine Gitterbox, in der man Reste aus dem Zuschnitt zum halben Preis bekommt. Da ist auch oft Birkensperrholz dabei. Frage mal, wer da auch eine kleine Sammlung im Keller stehen hat :emoji_grin:
 

SebastianThiel

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Halber Preis aus diesen Boxen ? Da muss man aber inzwischen aufpassen.
Bei mir im Obi kosten diese den gleichen Preis.

Dünne Brettchen in guter Qualität kosten schon was... da kommen wir die Preise schon normal vor.
Da muss man sich schon spezialisiert drauf haben.
 

Wrchto

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... allerdings bin ich für die "feineren" Projekte mit dem Pappelsperrholz nicht mehr zufrieden: zu weich, franst beim Sägen mit der Kreissäge teils extrem aus (warum eigtl.???)
Das liegt aus meiner Sicht an Deiner Säge bzw. am Sägeblatt. Man kann auch Pappelsperrholz sauber und glatt schneiden.
Das es optisch nicht unbedingt gefällt, ist dann natürlich eine andere Sache :emoji_wink: Der Tippmit Birken- (oder ev. Buchen-)Sperrholz istja eh schon gekommen-
 

Johannes

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Hallo zusammen,
ja mit den Reste Kisten muß man schon aufpassen. Beim Hornbach in Darmstadt haben sie irgendwann eine Schablone und Produktgruppen eingeführt. Seit dem kosten 4mm Plattenreste teilweise mehr als im Zuschnitt.
Das sollte man wahrscheinlich besser nicht auf den Kubikmeter -Preis hochrechnen.

Wär mal neugierig, was die Profis hier von solchen Angeboten halten

Hallo,
da muß man natürlich aufpassen, was man miteinander vergleicht. Holz wächst ja nicht in kleinen Brettchen. Also mal als Beispiel Eiche, gefällt, im Wald, kostet je nach Qualität 50 -400 €/m³. Beim Holzhändler kostet dann Eiche Blockware, kammergetrocknet ungefähr 1800€/m³ . Beim gleichen Händler, als besäumte Ware, sind es dann schon 4000€/m³. Wenn jetzt da draus Brettchen gesägt werden ist das kein "Holz" mehr, sondern ein "Halbfertigprodukt" in dem ein großer Anteil an Produktionskosten steckt.

Es grüßt Johannes
 

Dietrich

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Hallo,

vllt. sollte man tatsächlich die Abfallbox hin und wieder bei Ebay anbieten, Erle, Kirsche, Eiche, Alteiche seltener Nuß und Birne....
Solche auf Maß gefertigten Brettchen machen schon Arbeit, nicht zu vergessen die KWh kostet nun 0,38€, ne Std. Licht 25Cent, ne Std Bandsäge 85 Cent, ne Std. Hobel ebenfalls 85 Cent dazu Messer, Bänder.

Gruß Dietrich
 

Stamm-Hirn

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Achso, ich hab gerade erst gesehen, dass du in München bist @Stamm-Hirn. Wenn du möchtest, kannst du dich gerne melden und mal vorbei schauen ob ich was passendes rumliegen hab. Viele der Brettchen hab ich auch gekauft, weil ich manche Holzsorten mal in der Hand halten wollte. Seitdem warten sie geduldig auf ihren Einsatz :emoji_stuck_out_tongue: Da kannst du mir gerne welche abkaufen wenn du möchtest. Noch wohne ich gut erreichbar am Harras, ab Januar dann in Freiham.
Servus, vielen Dank für die auführliche Hilfe und das Angebot, auf das ich ggf. zurückkommen würde - derzeit ist die Zeit für ein neues Projekt gerade zu knapp, aber wenn das besser wird (hoffentlich nächstes Frühjahr, da geht unser zweiter Sohn dann in die Kita) melde ich mich nochmal. Der Link ist auf jeden Fall ebenfalls sehr interessant, da Sägefurnier a) auch nicht billig ist und b) nicht in so wirklich vielen Sorten verfügbar und c) ganz allgemein schwerer zu bekommen. Das wäre dann eine brauchbare ALternative. Der Preis ist in meinen Augen gerechtfertigt, wenn die Qualität stimmt, wie du sagst. Man muss sich nur mal anschauen, was für Zeug die Baumärkte da teilweise verhökern (z.B. das Pappelsperrholz: krumm, mit Ästen, teilweise Lücken in den inneren Lagen usw) und dann den Preis dagegen halten - da ist das, was der Onlineshop aufruft, durchaus OK, finde ich (zumal ja der Produktionsaufwand höher ist).

Allgemein: ich kann kein Material selber herstellen oder nur begrenzt bzw. mit hohem Aufwand. Ich besitze keine wirkliche Werkstatt, nur den Teil eines Kellers, und da geht keine Hobelmaschine rein. Ich besitze eine Bandsäge (Metabo BAS 261 - ordentlich in meinen Augen, aber zu klein für die Herstellung von Brettern), eine Handkreissäge, die ich in einen Arbeitstisch als TKS eingepasst habe (inkl. Blattschutz und Sicherheitsschalter), sowie Sticksäge, Fräse und allerlei Handwerkzeug (z.B. eine Reihe von vermutlich recht guten Handhobeln - mein Schwieger-Großvater war Zimmermann und hat einiges an Werkzeug hinterlassen, u.a. eben diese Hobel und alte 1m Bessey-Schraubzwingen. Richtig gut.)
Das liegt aus meiner Sicht an Deiner Säge bzw. am Sägeblatt. Man kann auch Pappelsperrholz sauber und glatt schneiden.
Das es optisch nicht unbedingt gefällt, ist dann natürlich eine andere Sache :emoji_wink: Der Tippmit Birken- (oder ev. Buchen-)Sperrholz istja eh schon gekommen-
Das würde mich näher interessieren - meine Kreissäge hat ein Bosch Optiline Wood Blatt mit 48 Zähnen (wenn ich es richtig im Kopf habe, kann grade nicht nachschauen). Es ist 1,5 Jahre alt und wurde insgesamt wenig benutzt: für Pappelsperrholz, Multiplex, Massivholz Kiefer/Fichte und etwas (wenig) Spanplatte. Kann eigtl. nicht wirklich stumpf sein. Es fransen auch nur Schnitte quer zur Faser (oberste Schicht) aus und auch da nicht immer - dann aber teilweise heftig. Tritt übgrigens bei Pappel- und Birke gleichermaßen auf. Könnte es an der Schnittgeschwindigkeit liegen, also zu viel Vorschub? Oder ist doch eher das Blatt stumpf?
 

SebastianThiel

ww-ulme
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Das KÖNNTE auch einfach nur am Blatt selbst liegen.
Es gibt eine ganz eigene Kategorie bei den Sägeblättern: für fertig Schnitte, beschichtete Platten Ausrissfrei sägen, usw.
Wenn dein Blatt mal Aussrissfrei sowas gesägt hat, dann ist es jetzt wohl einfach nicht mehr scharf genug.
(Falls du das noch weißt)
 
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