Dämmung Werkstatt ohne Dampfbremse (slightly OT)

Mitglied 24010 keks

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Denke mal im Winter ans Auto, du steigst ein und dann beschlagen die Scheiben.....

Das liegt dann aber daran, dass die KALTE Luft im Auto nicht mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Sobald es warm wird, der Lüfter in Verbindung mit der HEIZUNG (im besten Fall noch Klimaanlage zusätzlich), werden die Scheiben wieder frei. Das liegt dann daran, dass die WARME Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Lässt du den Lüfter kalt laufen ändert sich nichts.
Sobald es im Auto schön muckelig warm ist, der ganze Schnee an den Schuhen und der Kleidung geschmolzen, beschlagen u.U. wieder die Scheiben. Blöd! Was kann man in so einem Fall machen? Ja genau: Fenster auf viel kalte (im Vergleich trockene Luft) reinlassen. Diese aufheizen und schon sind die Scheiben wieder trocken. Alternativ kann man auch die Klimanlage einschalten und auf Umluft schalten... dann kondensiert das Wasser halt am Klimakühler.

Also meine Sitze werden dadurch nicht feucht. :emoji_slight_smile:

Das Ganze lässt sich jetzt durchaus auf die Hütte übertragen. Wenn bei kaltem Wetter hin und wieder stoßgelüftet wird, tauscht sich die warme, feuchte Luft (durch den schwer schwitzend arbeitenden Hobbyhandwerker produzierte) Luft gegen kalte (im Vergleich trockene) Luft aus.
Das Holz wird dadurch, genau wie die Autositze, auch nicht feuchter als es eh schon war.

Leute das ist nur ein Schuppen (OK ein sehr schöner) zum basteln, keine Sauna, kein Bad und auch keine Küche. Da muss man nicht mit ewig großen Geschützen kommen.

Mein Tipp, wenn du deiner Konstruktion selber nicht traust, bau alte Fenster mit Einfachverglasung ein. Dann erledigen sich alle deine Feuchteprobleme am Fenster und das hast du im Griff.
 

Mitglied 24010 keks

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Zitat von Grobmotoriker: "@Holz-Fritze: Dann muss man streng darauf achten, weniger als mittelschwer zu arbeiten :emoji_wink: "

:emoji_grin: Halt öfter mal ein Bierchen trinken. :emoji_grin: Wenn ich mal in der Nähe bin helfe ich dir dabei :emoji_slight_smile:

Ja Lehmputz eher im Sommer. Mach die Dämmung rein, das wird schon gut gehen. (Überprüfung der Holzkonstruktion wie oben beschrieben.)
Hin und wieder mal lüften, wenn du wirklich gas gibst, und dann ist gut. Wenn die Hütte ein wenig gedämmt ist, ist es schon viel angenehmer zum Arbeiten. Die Kältestrahlung, die sonst von den Wänden ausgeht, ist echt unangenehm und nur die zum Ofen gewandte Seite ist warm.
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo keks010982!
Du willst Holzbau Ingenieur sein? Ein Scherzkeks bist du! Ein Blender! Nicht einmal die einfachsten bauphysikalischen Grundregeln beherrscht du! Sonst wüstest du das man in beheizten Räumen immer eine Dampfsperre braucht. Auf die eine oder andere Art. Das muss nicht immer eine Plastikfolie sein. Es muss nur verhindert werden, das Feuchtigkeit in die Isolation eindringt. Die Feuchtigkeit darf sich auch gerne an der Innenseite der Holzverblendung niederschlagen. Wenn die Holzverblendung richtig gemacht ist, dann ist sie so oder so richtig gut belüftet und die durchströmende Luft transportiert die Feuchtigkeit wieder ab.
 

lallalla

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Ich würde auf Dämmung verzichten und einfach gut mit dem Ofen einheizen.

Bin der gleichen Meinung. Wenn die Hütte einigermaßen dicht ist, ist da drin ratzfatz warm. Heizen muss man sowieso, egal ob mit oder ohne Dämmung. Und da man nicht Tag und Nacht drin schafft, sind die "Heizkosten" zu vernachlässigen. Nach getaner Arbeit einmal kurz stoßlüften und die Feuchtigkeit ist wieder draußen...
 

Holz-Fritze

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Das Ganze lässt sich jetzt durchaus auf die Hütte übertragen. Wenn bei kaltem Wetter hin und wieder stoßgelüftet wird, tauscht sich die warme, feuchte Luft (durch den schwer schwitzend arbeitenden Hobbyhandwerker produzierte) Luft gegen kalte (im Vergleich trockene) Luft aus.

Nein Du verstehst es nicht, die feuchte Luft durchdringt die Dämmung und kondensiert dort auf dem Holz (Taupunktunterschreitung) diese Feuchtigkeit wird vom Holz aufgenommen. Das bedeutet durch kurzes Lüften wird die erhöhte Feuchtigkeit im Holz nicht weggelüftet sondern nur die Luftfeuchtigkeit verringert.
 

lallalla

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Andererseits, würde ich, alleine schon aus praktischen Gründen, Dämmen, Dampfsperre und mit OSB Platten verkleiden. Wenn ich überlege, was ich alles an den Wänden hängen habe.....
 

Mitglied 24010 keks

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Nein Du verstehst es nicht, die feuchte Luft durchdringt die Dämmung und kondensiert dort auf dem Holz (Taupunktunterschreitung) diese Feuchtigkeit wird vom Holz aufgenommen. Das bedeutet durch kurzes Lüften wird die erhöhte Feuchtigkeit im Holz nicht weggelüftet sondern nur die Luftfeuchtigkeit verringert.

Ich versteh die Bauphysik schon. Wir reden hier von einer Werkstatt die hin und wieder benutzt / beheizt wird.
Annahme: Rauminhalt 40m³ 20°C 40% rel. Luftfeuchte --> ca. 12g Wasser / m³ Luft. (Ist ja schließlich Winter, da ist es tendenziell eher trocken)
Luftwechselrate durch die Dämmung ohne lüften meinetwegen 2/h (ich gehe mal davon aus, dass der Kollege die Dämmung,Holzfaserdämmung in Plattenform, halbwegs ordentlich einbringt, die Hütte sieht ja auch gut aus!)
Außentemperatur -10°C 80% rL. --> ca. 2g Wasser / m³ Luft

--> 10g Wasser / m³ Luft * Luftwechselrate können in der Dämmung kondensieren.

--> Annahme 10 Heizstunden/Woche --> 10g * 40m³ * 2(Luftwechselrate) * 10h/Woche = 8 Liter Wasser, welches kondensieren kann. Bezogen auf die gesamte Hüllfläche (Annahme Hüllfläche 55m²) sind das dann 0,15l/m², nen besseres Schnapsstamperl... Das stellt für die Dämmung / das Holz kein Problem dar!

Ich bin gerade beim schreiben noch auf eine Idee gekommen. Es gibt auch durchaus Dämmungen welche einen gewissen Dampfdiffusionswiderstand bieten. Siehe hier:
PAVADENTRO-Pavatex
Oder einfach mal schauen welche Dämmungen noch für eine Altbausanierung verwendet werden können. Homatherm bietet vergleichbare Systeme...
Wenn dass in den Anschlussfugen zum Ständerwerk sauber eingebracht wird, sollten wirklich keine Probleme mehr entstehen.

PS: Hast du eigentlich eine Unterspannbahn unter deiner Schalung??? Schlagregen tut der Wärmedämmung nämlich auch nicht gut und der Wind pfeift einfach so durch. Es sei denn du nimmst die Dachdämmungen welche auch einer gewissen Zeit der freien Bewitterung ausgesetzt werden können.
Habe jetzt noch mal mit U-Wert.net gerechnet. (kann jeder gerne nachprüfen, kostet nichts!) Selbst mit der normalen Pavatexdämmung und kompletter Heizperiode tritt so gut wie kein Tauwasser in der Konstruktion auf. Achtung Hinterlüftung ist durch Boden-Deckel-Schalung gewährleistet. Deswegen auch gerechnet.

Praktische Gründe, da bin ich voll bei allen anderen die sich hier für OSB ausgesprochen haben, die Dampfsperre wird dann aber absolut überflüssig.
 

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Grobmotoriker

ww-kastanie
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Ziemlich in der Mitte.
Mööönsch, Leute - ich bin überwältigt :emoji_slight_smile: Ist ja wie ein kleines Bayphysik-Symposium hier :emoji_slight_smile:
Danke Euch allen! Wenn ich was umgesetzt und getestet hab, werd ichs mitteilen, ganz sicher.
 

Holz-Fritze

ww-robinie
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Annahme: Rauminhalt 40m³ 20°C 40% rel. Luftfeuchte --> ca. 12g Wasser / m³ Luft. (Ist ja schließlich Winter, da ist es tendenziell eher trocken)
Luftwechselrate durch die Dämmung ohne lüften meinetwegen 2/h g.

Deine Annahmen sind sehr optimistisch.

Wenn die Hütte eine Luftwechselrate von 2 hat, dann müßte die wie ein schweizer Käse ausehen. Ich würde hier mal eher 0,1 ansetzen.
 

tomkaes

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Deine Annahmen sind sehr optimistisch.

Wenn die Hütte eine Luftwechselrate von 2 hat, dann müßte die wie ein schweizer Käse ausehen. Ich würde hier mal eher 0,1 ansetzen.

Entschuldige, aber dein Komma sitzt locker Faktor 10 verkehrt:
Der Grenzwert n50 bei einem Passivhaus liegt bei <0,60;
ich erreiche im Massivbau als KFW55 z.Zt. beim Blower-Door Test
Werte von 0,29 (Minimalrekord).
Grenzwerte ENEV 2009 Wohnungsbau:
Neubau 3,0 ohne Lüftungsanlage
Neubau 1,5 mit Lüftungsanlage
Stand der Technik Neubau <1,0 (Rechtssprechung aktuell).
Altbau vor Sanierung:
Werte n50 ca. 3-10(!) (gemessen, nicht geraten)

Da willst du nicht ernsthaft bei einem Holzschuppen ohne Dampfsperre in Fachwerkbauweise n50= 2 oder 0,1 ansetzen?

Gruss
Thomas
 

Mitglied 24010 keks

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Wessen Komma liegt falsch? Meins mit 2,0?
Was zum Henker hat denn eine "Dampfsperre" mit Luftwechselrate zu tun? Die Dämmung, welche ich in meinem Post vorgeschlagen habe, kann durchaus auch Luftdicht ausgeführt werden. Die Dämmung selber ist Luftdicht!

Ich verstehe deinen Post nicht, ich habe die Luftwechselrate mit 2,0 angenommen, da bei vernünftiger Ausführung, dieser Wert durchaus zu erreichen ist. Lass es meinetwegen 4,0 sein. Who cares? Das ändert nichts an der Tatsachen, dass die Konstruktion auch ohne Dampfsperre funktioniert.
 

tomkaes

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Wessen Komma liegt falsch? Meins mit 2,0?
Was zum Henker hat denn eine "Dampfsperre" mit Luftwechselrate zu tun? Die Dämmung, welche ich in meinem Post vorgeschlagen habe, kann durchaus auch Luftdicht ausgeführt werden. Die Dämmung selber ist Luftdicht!

Ich verstehe deinen Post nicht, ich habe die Luftwechselrate mit 2,0 angenommen, da bei vernünftiger Ausführung, dieser Wert durchaus zu erreichen ist. Lass es meinetwegen 4,0 sein. Who cares? Das ändert nichts an der Tatsachen, dass die Konstruktion auch ohne Dampfsperre funktioniert.

keks:
Warum fühlst du dich angesprochen wenn ich: "Zitat von Holz-Fritze"
kommentiere?

Eine Dampfsperre vor einer Holzrahmen/Fachwerkkonstruktion innen stellt die Luftdichtigkeitsschicht dar, und bestimmt damit die Luftwechselrate.
Oder wie bekommst du die Fugen der Holzkonstruktion und zwischen deiner Dämmung und dem Holz in den Gefachen dauerhaft luftdicht?

Habe ich doch garnicht bestritten, das eine sauber ausgeführte Konstruktion 2,0 erreicht, oder?

Gruss
Thomas
 

Mitglied 24010 keks

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Sorry, dann habe ich dich falsch verstanden. War halt blöd, dass beide Angaben in dem Zitat standen. :emoji_slight_smile: Alles gut! Das Halbwissen hier ist unglaublich... jeder hat mal was von Dampfsperre / Dampfbremse gehört und meint das müsste jetzt immer so sein. Dabei geht der Trend immer mehr davon weg. Eher so offen wie gerade eben möglich. Und gerade hier, wir reden von einer Werkstatt, nicht von einem Passiv- oder irgendeiner Art von KfW Haus.
Die Dämmung ist doch viel zu dünn, als dass Tauwasser in der Dämmung ausfallen könnte. Das wird doch erst bei hochgedämmten Häusern zum Problem.

Luftdicht könnte man das hinbekommen, indem man z.B. in die Dämmung, nach dem Zuschnitt, eine Nut mit geringer Tiefe fräst und dann ein Kompriband einbringt. Analog zur Fenstermontage. Selbst nach Ral ist es ja durchaus möglich mit Kompribändern zu arbeiten. Und die Fenster werden in der Regel auch dicht.
 

Holz-Fritze

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Entschuldige, aber dein Komma sitzt locker Faktor 10 verkehrt:
Der Grenzwert n50 bei einem Passivhaus liegt bei <0,60;
ich erreiche im Massivbau als KFW55 z.Zt. beim Blower-Door Test
Werte von 0,29 (Minimalrekord).


Du weißt aber schon dass diese Luftwechselrate bei einem Unterdruck (oder Überdruck) von 50 Pascal gilt (deswegen n50). Hier wurde aber eine Luftwechselrate in einem Raum angenomment die sich selbstständig enstellt.

Man darf nicht alles durcheinander werfen.....

Aber ich glaube da führt alles zu weiß.
 

Keilzink

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... ja, erstaunlich.
In einem anderen Thread wird gerade durchdiskutiert, dass sich viele User bei vielen Themen zu Wort melden, obwohl sie offenbar keine Ahnung von der nachgefragten Materie haben: Hier dagegen wird genau das Gegenteil vorexerziert ... mit einigem Unterhaltungswert. :emoji_grin:

Andreas
 

Gast aus Belgien

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Wilfried, wie kannst Du dieses schöne Stück Gartenhütte nennen, wenn man auf die Beiträge abgeht ist dies mindestens ein Passifhaus der dritten Generation :emoji_grin:
 

Mitglied 24010 keks

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Das ist sogar ein Plusenergiehaus. Es werden ja schließlich Abfälle verheizt die dort drinne produziert werden. :emoji_grin:
 

loremipsum

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Weil ich ja so neugierig bin und die Hütte jetzt ordentlich Zeit hatte, komplett wegzuschimmeln und zu -faulen: wie hast Du es unterm Strich gemacht und wie sind Deine Erfahrungen damit?
 
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