Innen dichter als außen hat auch nachwievor bestand, wenn man denn über eine normgerechte Einbausituation spricht.
Fall 1:
Klassischer Dachaufbau mit Unterspannbahn.
sd-Wert der Bahn kann mit maximal 0,4m angenommen werden, das ist auch bei älteren Bahnen praxisgerecht. Eine OSB Platte, hat bis auf wenige Ausnahmen einen sd-Wert von 2m, der gefordert ist. Für einen klassischen Wohnraum wäre mir das zu knapp, insbesondere bei erhöhtem Feuchteanfall wie in Küchen oder Bädern. Jetzt reden wir über die Randparameter und die entsprechen eben nicht der klassischen Norm. Also bemüht man nun entweder den Taschenrechner und Stift oder das Programm. Für die (verteufelte) Klimamembran gilt ähnliches, nur reicht hier weder Taschenrechner, noch einfaches Programm aus. Da muss man schonmal in die Simulation rein, natürlich mit korrekten Parametern, sonst ist das Ergebnis für den Eimer. Wenn man nun die außen liegende Folie anzweifelt, wird sich das gleiche Problem wie in Fall 2 ergeben, mit der gleichen Lösung. Und ohne das berechnet zu haben, kann ich aus Erfahrung sagen dass dies zu keinen Problemen führt. Die Verdunstung wird immer den Kondensatanfall überschreiten. Außerdem ist die Wahl einer harten Dampfbremse für den Laien immer die bessere Wahl, da die Gefahr von Fehlstellen deutlich minimiert ist, ebenfalls aus eigener Erfahrung.
Fall 2:
Eine unbeheiztes Gartenhäuschen.
Außen liegt eine Dachbahn. Jetzt kann man drüber streiten, ob der sd-Wert bei 50, 100 oder 150m liegt, zweifellos hoch. Wendet man nun "Innen dichter als außen" an, ziehe ich innen eine Dampfsperre mit 1500m. Das funktioniert aber nur so lange, bis ich mir eine Fehlstelle leiste und im Normalfall sogar mehrere. Selbst das dichten der Verschraubung der Innenbeplankung wird da wieder zum Thema. Das zwangsläufig anfallende Kondensat kann aber nur nach draußen durch die Bitumenbahn, eine Belüftung gibt es nicht. Das dauert eine Ewigkeit und führt selbst in der Verdunstungsperiode niemals zur völligen Verdunstung. Das kann man auch mit Glaser nachweisen, da braucht es keine Simulation für. Der klassische Fall tritt ein, das Konstrukt säuft ab. Wie fast immer, wenn die Außenschicht einen außerordentlich hohen sd-Wert aufweist. Den Schadensfall hatte ich nicht nur einmal. Also wird AdaI nicht funktionieren. Jetzt kommt aber zum Tragen, dass eine ausreichende Belüftung des Innenraums sichergestellt ist, denn keine mir bekannte Hütte würde wohl einen Blower-Door Test bestehen, da würde nichtmal die Folie blähen. Beim Einsatz einer Klimamembran fällt im geringen Maße auch Kondensat in der Dämmung an, das kann hinterher aber auch wieder verdunsten und das ist der Schlüssel. In diesem Fall würde ich sogar nur eine Schalung a la Rauhspund etc. aufbringen und überhaupt kein Hindernis für das Kondensat in den Weg stellen. Denn in der kurzen Zeit in der man in der Werkstatt arbeitet, fällt bei weitem weniger an, als hinterher auch wieder durch gute Lüftung abtransportiert wird.
Quellen sind neben dem gesunden Menschenverstand jede korrekte Berechnung nebst einschlägiger Normen. Ob man das im Internet nachlesen kann weiß ich nicht.