Carportschuppen dämmen/abdichten

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
Moin,

nach langen hin und her und dem wohl abgefahrenen Zug Richtung gemauerter Garage möchte ich unser Carportschuppen dämmen, bzw abdichten, so das ich Werkzeuge ohne Feuchtigkeitsprobleme dort lagern und nutzen kann. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es so, das im Winter die Tischplatte (Leimholzbuche) einen so feuchten Film bekommt, das man problemlos darauf "schreiben" kann. Sie ist regelrecht nass und die anderen Werkzeuge erfreuen sich auch nicht darüber. Da ich mittlerweile einiges an Wert dort stehen habe, muss der Spaß irgendwie besser geschützt werden.

IST Zustand:
Bodenaufbau: frosttiefer Bodenaustausch und gepflastert
Wandaufbau: 12x12 KVH Ständerwerk, von Außen mit Doppelschalung (glaube 22 oder 27mm Stärke)
Dach: Blechdach mit Antitropffließ
Fenster/Tür: Kunststofffenster/Tür

Was ich möchte: Die Feuchtigkeit soll draußen bleiben, das Werkzeug soll keinen Wasserfilm mehr bekommen. Schön wäre es auch, wenn ich im Winter darin auch mal was machen könnte, ohne das ich bei -10°C dort stehe. Eine Heizung ist aber nicht vorbereitet oder ähnliches. Eventuell reicht es aber auch schon, wenn man nen Heizlüfter laufen läßt oder man kauft sich nen Gasstrahler, der die Buddeln vom Gasgrill leermacht (Sauerstoff / Luftzirkulation beachten...) Aber das ist alles Zukunftsmusik.

Ich habe mal ne Runde gegoogelt, aber so richtig klare Antworten habe ich kaum gefunden. Jeder erzählt was anderes.

1.) Am einfachsten wird wohl die Wand, da man "Dämmmaterial" einfach zwischen die KVH Träger packt und von Innen mit OSB (oder ähnliches) die Dämmung zwischen Außenschalung und OSB "einsperrt". Frage dazu: Braucht man unbedingt ~10-12cm Dämmung bei 12cm KVH? Reicht nicht auch deutlich weniger (zb 6cm) oder wäre das nur "wellig drin" ?! mal lese ich bin einer Folie, mal ohne. Mal erzählt einer, das Sie außen zwischen Außenschalung und Dämmung kommt, mal zwischen Dämmung und der OSB Platte und mal ganz ohne. Was ist denn nun richtig? OSB hat doch selbst eine Art Sperre mit drin ?!

2.) Decke: Wie an der Wand sind dort Starke KVH Hölzer (glaube 24cm Hoch), wo man die Dämmung gut dazwischen packen kann und dann mit OSB oder ähnliches verkleidet.

3. Fußboden: Wahrscheinlich der schwierigste Part: Boden ist jetzt gepflastert und die Innentür ist Bodentief ausgeführt. Man könnte die Pflastersteine natürlich rausnehmen, so das man grob 6cm Höhe gewinnt. Würde aber eigentlich lieber die Pflastersteine drin lassen und eine relativ dünne Bodenerhöhung ausführen. Hier scheiden sich die Geister wohl am ehesten im Internet. Irgendwie muss die Unterkonstruktion auf jeden Fall gegen Feuchtigkeit geschützt sein, welche aber halt Anfällt.

Ich habe ein paar Bilder zur leichteren Vorstellung beigepackt. Wenn die Bude gedämmt ist, muss ich wahrscheinlich selber irgendwie lüften, damit ich dem Schimmel vorbeuge ?! Oder wie kann ich das umgehen ?!
Bild 1: Schalung von Außen
Bild 2: Schuppentür
Bild 3: "offener" Luftschlitz zwischen Boden und Schalung (hier regnet es rein, bei starken Wind bis zu 1m)
Bild 4: Übergang Schalung zum Dach

Vielen Dank für hilfreiche Antworten!
 

Anhänge

  • 2018-10-22 16.33.32.jpg
    2018-10-22 16.33.32.jpg
    305,3 KB · Aufrufe: 76
  • 2018-10-22 16.33.57.jpg
    2018-10-22 16.33.57.jpg
    367,7 KB · Aufrufe: 78
  • 2018-10-22 16.34.10.jpg
    2018-10-22 16.34.10.jpg
    460,6 KB · Aufrufe: 82
  • 2018-10-22 16.34.16.jpg
    2018-10-22 16.34.16.jpg
    335,3 KB · Aufrufe: 81

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
8.978
Ort
Ebstorf
Hallo,

Der Schlitz unten muss natürlich zu.
Bei meiner Garage (gemauerte Wände) habe ich das so gemacht: Auf den Betonboden Folie, 4cm Latten mit Isolierung dazwischen und dann 28mm Rauhspund drauf. Balkendecke, zwischen die Balken 160mm Isolierung, dann Folie drunter und dann 21mm Rauhspund. Blechtür und Blechtore rausgeworfen und durch isolierte Elemente ersetzt. Als Heizung an die Decke zwei Infrarotplatten a 500W mit Thermostaten. bringt deutlich mehr als Kleinradiatoren. Wände sind so geblieben. So kann ich die Garage frostfrei halten. Bin mit meiner Lösung seit 4 Jahren gut zu frieden.
Beim Isolieren deiner Wände solltest du ruhig den Zwischenraum voll machen, ist nicht viel teurer und die Arbeit ist die Gleiche.

Gruß

Ingo
 

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
Danke für deine Antwort.

Hast du eine Idee, wie man das an der Tür hinbekommt, wenn man rund 70mm (40mm Lattung und 28mm Rauhspund/Plattenware und natürlich die Folie) höher kommt? Die Tür muss auch von Außen vernünftig aussehen, da dort die Terrasse ist. Tür höher Setzen und von Außen verschalen, bzw so anpassen, das es gut aussieht dadrunter ?!
Die Steine wollte ich ungerne rausnehmen, da das am Rand von außen merkwürdig aussehen würde. Die Öffnung wird natürlich geschlossen, so das man von Innen auch nichts mehr sieht, da die Wandverkleidung am Ende am Fußboden endet. Oder "müssen" die Steine raus, damit der Spaß passt?

Leider ist der Schuppen auch schon zielich stark gefüllt und die Wände "bearbeitet" mit Stromkabeln und sonstige Scherze. Alles raus und dann mit Boden anfangen wäre machbar, aber Steine noch raus und co wird echt schwierig, da zumindestens die großen Geräte über Nacht immer wieder in den Schuppen müssten. Wollte noch nen Schuppenanbau erstellen (nur für Fahrräder, Rasenmäher Gartenkrams usw... , damit ich den Schuppen nur zum Holzwerken nutzen kann), aber dort würde ich dann die rausgenommemen Steine einsetzen wollen (bevor ich mir noch mehr kaufe...), so das der Schuppen wenn dann später käme.
 

JoergW

ww-eiche
Registriert
21. Mai 2018
Beiträge
374
Ort
Uelzen
Hallo Zahltag,

kannst Du die Tür evtl anders herum einbauen, so dass sie nach außen aufgeht?

Gruß Jörg
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
8.978
Ort
Ebstorf
Hallo,

Ich habe die normale Eingangstür so montiert, dass sie nach außen auf geht. Auch ein selbst gebautes zweiflügliges Garagentor (mit eingebauter Dämmung) geht nach außen auf. In die zweite Garagentoröffnung habe ich ein zweiflügliges Terrassen Schiebetürelement zur besseren Belichtung des Raumes eingebaut. Ach ja, das vorhandene Fenster habe ich auch gegen ein Isoglas Fenster getauscht. Alle Elektroleitungen Aufputz, damit Änderungen einfach sind.
Hinter Tür und Tor ist dann natürlich eine entsprechende kleine Stufe, die aber nicht sonderlich stört. Wichtiger war mir ein einfach zu pflegender Fußboden und eine gewisse Isolierung.
Das Verbundpflaster würde ich an deiner Selle drunter lassen.

Gruß

Ingo
 

Zahltag

ww-robinie
Registriert
25. April 2017
Beiträge
855
Ort
HH
war gestern bei unseren baufachhandel und habe mein thema dort auf den tisch geworfen. wurde dort eigentlich immer gut beraten und kaufe dort fast alles an holz, welches ich für diverse projekte verarbeite.

insgesamt machte der verkäufer/berater nicht gerade den eindruck, als ob das eine gute idee wäre, irgendwas am schuppen zu dämmen. er meinte, das man den boden auf jeden fall nen halben meter ausbuddeln müßte und dann mit betonfundament und co dann neu zu starten. ich sagte, das für solche aktionen der zug abgefahren sei, immerhin steht da schon das carport und man kommt nicht mehr mit schweren gerät ran. außerdem ist das geld schon 1x ausgegeben worden und ich will kein haus bauen sondern ein schuppen soweit dämmen, das es im inneren nicht mehr so feucht wird. brachte alles nichts, er war da nicht mehr von wegzubekommen. folgerichtig wurden die anderen bereiche auch nur noch extrem kurz angerissen, da ich wohl eh nichts mehr kaufen würde. beim dach weinte er rum, das ich das blech natürlich abschrauben müßte (bin froh, das der mist jetzt endlich dicht ist. da passiert genau nichts!), bis er dann meinte, ich könne auch ohne folie arbeiten, so das man bei einer undichtigkeit wenigstens sofort sieht, das was nicht stimmt.

ich habe selber nochmal gegoogelt und bin immerwieder auf die antwort von Ingo getroffen, das man den boden mit einer richtigen "plastikfolie" (~ 0,5-1mm stärke) aufs pflaster abdeckt, darauf styrodur (40-50mm) und dann direkt darauf osb legt (oder folie+anderer belag).

meine fragen dazu: wie macht man das am rand? ich lege die folie/styrodur bis zum äußersten rand vom schuppen und "stelle" die wanddämmung dann auf den boden? oder andersrum, das ich die bodendämmung bis zur seitendämmung nehme und die dämmung geht bis zum boden (macht wenig sinn meiner meinung, da diese am boden nass werden könnte im gegensatz zur "folierten" bodengeschichte). oder aber man legt kante an kante, hätte aber dann wohl eine kräftige kältebrücke?!
weiterhin, lege ich die komplette fläche mit styrodur aus und lege osb direkt drauf? hält das styrodur das aus ?! keine rahmenkonstruktion? das osb wäre dann schwimmend oder?

zum dach: wenn das blechdach mit antikondens fließ schon drauf ist, wie kann ich eine folie zwischen blechdach und der dämmung bekommen? man wirds wohl wohl kaum um jeden holzbalken rum wickeln? oder lasse ich die folie jetzt hier weg?! sie macht auf jeden fall kein sinn nur zwischen die balken zu kleben/tackern.

thema kältebrücken: hat man nicht ständig kältebrücken am konstruktionsholz? denn dort ist keinerlei dämmung. das holz kann unmöglich die gleiche dämmung haben wie die "wolle" ?!

thema elektrik: ich habe eine relativ große elektroinstallation verlegt, welche bislang "vorne" drauf geschraubt ist. dort würden nun die platten an der wand angeschraubt, so das die elektrik hinter die platten verschwinden sollte (möchte schiere wände). nun kommt mir die frage, wie ich das elektrokabel an den großen balken vorbeibekomme. "vornerum" sieht scheiße aus und man müßte die platten gewlatig ausfräsen, hinten rum passt nicht. bleibt nur noch mitten durch, was für tragende pfosten nicht so elegant ist. wie läst man das problem ?!
im leerrohr verlegte kabel und ip54 verteilerkästen darf ich hintern osb mit der glaswolle verstecken ?! wäre schön, wenn nur die steckdosen rausgucken würden.

wenn so ein raum am ende wirklich fertig wäre, wie halte ich ihn dann ohne groß lüften trocken? reicht dazu so ein luftentfeuchter salzpaket ?! groß heizen will ich ja nicht. es geht hauptsächlich darum, das der taupunkt draußen bleibt und die werkzeuge nicht im kondens stehen. die meisten werkzeuge sind aber eh in schubladen, wo sie relativ sicher sind (dort ist es wärmer)
 

Ossei

ww-eiche
Registriert
11. April 2011
Beiträge
313
Ort
Ebersberg
Hallo,

da du es im ersten Beitrag angesprochen hast:
Heizung mit Gas (mit einfacher Heizkanone o. ä.) ist problematisch, da du damit Feuchte in den Raum bringst - und dem Raum Sauerstoff entziehst.
Dazu OT eine Anekdote: Ich selbst hatte mal in einer mit Planen abgedichteten Doppelgarage eine Party gefeiert. Heizung über Gaskanone im Raum. Irgendwann gingen die Teelichter auf den Tischen aus... Wir hatten damals echt Glück, haben's noch gerafft, keiner kam zu Schaden.

Bei Heizung über Strom + Feuchteproblem könntest du auch (zusätzlich) über ein Entfeuchtungsgerät nachdenken. Die el. Leistung wird ja letztlich in Wärme im Raum umgesetzt - und du entziehst dem Raum eben auch Feuchtigkeit. So ein Salz-Ding bringt nur auf sehr begrenztem Raum (dichter Schrank) wirklich was; schafft ja nur wenige Liter Wasser.
Ob ein Entfeuchter sinnvoll ist, kannst du nach Umsetzung der baulichen Maßnahmen über ein Thermo-Hygrometer (idealerweise mit Taupunktanzeige; ich hab daheim drei Geräte von TFA) bzw. Außeneinheit einer Wetterstation im Carport leicht rausfinden.

Nur so als Anregungen.

Viel Erfolg wünscht
Matthias
 

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
8.978
Ort
Ebstorf
Hallo,

um mal einige deiner Fragen zu beantworten:
Die Wände werden nach unten durchgezogen, der Bodenaufbau kommt dazwischen.
Ob du beim Boden ohne Lagerhölzer auskommst, ist fraglich. Üblicher Weise ist so ein Boden uneben und die Lagerhölzer müssen durch Unterlegen von Klötzen in Waage gebracht werden. Wenn du nur Schaumplatten verlegen willst müsste vorher eine Ausgleichsschüttung uter den Platten ausgebracht werden.
Zur Decke: die Folie kommt nicht zwischen Isolierung und Dachplatten, sondern unter die Isolierung. Idealer Weise unter die Deckenbalken und dann Rauhspund oder Platten drunter. Zwischen Dämmung und Dachplatten muss Luft zirkulieren können, damit eventuelle Feuchtigkeit ausgetragen werden kann.
Wenn du die Wände dämmst und innen Platten anschraubst, muss verhindert werden, dass Feuchtigkeit in die Wand dringt, das tut sie aber gern konzentriert durch die eingebauten Hohlwanddosen. Du müsstest also spezielle Hohlwanddosen verwenden, die absolut dichte Kabeldurchführungen gewährleisten. Löcher durch Pfosten zu bohren, um dort Kabel durch zu ziehen ist von der Statik her gesehen unproblematisch, deutlich besser, als an den Kanten Schlitze in die Pfosten zu sägen.
Die unterschiedliche Dämmwirkung von Balken, bzw Lagerhölzern und der zwischengelegten Dämmung ist für dein Projekt belanglos.
Zur Beheizung habe ich oben schon was geschrieben.

Gruß

Ingo
 
Oben Unten