Buche Leimholz wächst. ..

mcfloppy

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Hallo Leute,
Ich habe vor zwei Jahren eine Küche gebaut. Der Unterbau ist aus 19mm Span. Die Front ist aus ca. 20mm Buche Leimholz. Damals hatte ich 3mm Spaltmass, heute ist es null oder weniger. Soll ich nun einfach wieder ein Stück absägen oder doch lieber etwas anderes machen?
Ich habe halt Angst das ich aus Unwissenheit einen Fehler begehe.
Weiterhin habe ich das Problem dass sich die flache, 120cm breite Schubladenfront verbiegt. Warum ist mir klar, nur was kann ich dagegen tun? Ich dachte schon an eine Nut und ein flachstahl.... ist zwar nicht ganz authentisch, aber in meinen Augen recht erfolgversprechend :emoji_slight_smile:

LG
 

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WinfriedM

ww-robinie
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Wenn das Holz beim Bau einfach zu trocken war und es jetzt dauerhaft breiter ist, kannst du es natürlich schmaler machen. Was du aber nicht verhindern kannst, dass das Holz mit der schwankenden Luftfeuchte mal breiter und mal schmaler ist. Jetzt weißt du auch, warum man die Maserung genau anders herum laufen lässt :emoji_wink:

Gegen das Durchhängen könntest du von innen einen Multiplexplatte gegen die Front schrauben. Aber mit Langlöchern, damit die Front weiter arbeiten kann und nicht aufreißt.
 

mcfloppy

ww-nussbaum
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Okay. Aber ob da länglöcher helfen? Denke eine eingelassene Referenz ist besser da ich so den Druck verteilte. Die Schubkasten sind aus Spanplatte. Bis auf die obere, da ist ein Buche Brett (kein leimholz) dahinter, da Span auf die Länge nicht trägt.
Soll ich nun auf 1-2 mm Spalt gehen, damit es nicht zu weit klafft wenn es schrumpft?

LG
 

sif220

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Hallo McFloppy,

wie Winfried schon geschrieben hat: schmaler machen

- und als "Lehrgeld" abhaken.

Du kannst Dich ja an die Sache sukkzessive rantasten und nur in kleinen Schritten am Rand etwas wegnehmen. Dann jeweils warten - wenn's dann über die Jahreszeiten wieder anfängt zu klemmen, kommt wieder was weg. Mit dem dann mehr oder weniger großen Spalt wirst Du dann schlicht leben müssen.

Persönlich würde ich mir überlegen, die Fronten neu zu machen. Evtl. sogar aus einem anderen Holz (d.h. keine Buche; die reagiert bei Feuchteänderungen, die in der Küche nunmal zwangsläufig vorkommen, sagen wir mal "gereizt" mit Schwund- / Quellverhalten). Du mußt natürlich nicht alles wegschmeissen. Du könntest das Ganze ja jeweils in einen Rahmen einbauen (da dann mit entsprechend Luft). Dann müßtest Du nur das Holz für die Rahmen zahlen (+ Deine Arbeit). Alternativ die Fronten aus einem anderen, passenden Holz - dann aber gedreht.

Herzliche Grüße

Tom
 

v8yunkie

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Das Problem in Deinem Fall ist ja, dass die Fronten von der Vorderseite durch die Küchenluft viel Feuchtigkeit aufnehmen, von der Rückseite (Schrankinnenseite) jedoch weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Durch diese Differenz entsteht die Schüsselung (eine Seite quillt mehr als die andere).

Das Ganze kann durch eine geeignete Absperrung = Oberflächenbehandlung minimiert werden: Beide Seiten müssen gleich behandelt werden, und zwar so, dass so gut wie nix mehr an Feuchtigkeit durchkommt. Ich weiss ja nicht, wie Deine Fronten behandelt sind, aber eine richtige Lackierung wäre vermutlich das, was am Besten hilft.

Dann müßtest Du in 2 Schritten vorgehen:
1. Fronten abnehmen und komplett abhobeln, bis die derzeitige Oberflächenbehandlung weg ist - damit die derzeit gefangene Feuchtigkeit "abdampfen" kann. Dann das Holz liegen lassen, bis es wieder gerade ist.
2. Das Holz neu lackieren.

Ich hab übrigens dasselbe bei meinem Schuhschrank hinter mir... Ich hatte da auf 40cm eine Ausdehnung Feucht gegen Trocken von 4mm!

Gruss,
Thomas
 

uli2003

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Mach dir da keinen fertig, schneid die Fronten 2 mm schmaler, leg etwas hinter die Vorderstücke (Flachstahl, Holz (Gratleiste oder geschraubt), Winkeleisen) und lass in den Schraublöchern etwas Luft zum Arbeiten (mehr als 4 mm ist es ja nicht gewandert).

Dann sollte sich alles erledigt haben.

Grüße
Uli
 

mcfloppy

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Okay, dann werde ich erstmal die nicht verzogenen Bretter absägen. Die Versiegelung habe ich mit Clou Hartöl gemacht (Leinöl und Canubawachs).
Innen sind die Bretter ebenfalls versiegelt. Die angesprochene Wölbung ist nicht "nach vorne raus" sondern nach oben. Dass das so kommt war mir fast klar, da eine Leimholzplatte nur homogen ist wenn man eine hinreichend hohe Verteilung der Stäbchen hat. Bei einer so flachen Schublade habe ich ja nur kurze Stückchen und die verhalten sich inhomogen. Naja auch da gugge ich mal wie ich es löse. Klassisch wäre da ein Querholz mit Schwalbenschwanz, oder?
Leider ist dafür kein Platz, daher die Idee mit dem Eisen einlassen. Dann kann es weiterhin nach rechts/links arbeiten aber nicht mehr biegen.

LG
 

magmog

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Guude,

ich würde abwarten. Im letzten halben Jahr hatten wir eine überdurchschnittliche Luftfeuchtigkeit.
In ein paar Wochen könnte sich einiges zurückgeschrumpft haben.
 

mcfloppy

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So ihr Lieben :emoji_slight_smile:
Ich habe die Zeit über die Weihnachten genutzt und alle Fronten mit der Rotex und 80er, 120er und dann 180er Papier vom Öl befreit. Ohne Öl konnte mann dem Holz beim Grad-werden zuguggen. Dort wo es noch nicht "grad genug" war hab ichs holz gewässert bis alles grad war. Dann alles mit dem One Step öl von Festool geölt und aufpoliert, nochmal auf 240 geschliffen und wieder geölt und poliert. Ich muss sagen das die Oberfläche kein vergleich zu dem Cloukram ist, was wohl auch an den grünen schleif-Poliervliesen hängt die Festool im Surfix Set hat.
Ob das gewässerte nun geholfen hat und ob nun alles okay ist werden wir sehen. Die zu breiten Schubladenfronten hab ich um 2mm eingekürzt. Nun ist auch die Frau wieder happy :emoji_wink:
 
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