Bretter mit 15 Grad Gehrung verleimen

paul_pb

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Hallo Woodworker,

ich möckte zwei 25 mm Bretter mit 15 Grad Gehrung, also 2x 7,5 Grad, auf einer Länge von 150 cm
verleimen. Verrutschen werden sie nicht, da ich die Gehrung mit dem Verleimfräser hergestellt habe.
Im Moment überlege ich, wie ich genügend Druck auf die Leimfuge bekomme.

Wie macht Ihr das? Habt Ihr Hinweise für mich?

Grüße und Danke

Paul
 

IngoS

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Hallo,

stirnseitig, oder längsseitig?

Du musst dir entsprechende Klötze anfertigen, die du auf die Bretter klemmst und mit deren Hilfe du die Zwingen sauber parallel ansetzen kannst.
Auf die Klötze an der Kontaktseite zu den Brettern Schleifpapier kleben, für besseren Gripp.

IMG_20220807_133030.jpg

Gruß Ingo
 
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IngoS

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Hallo Ingo,

das Verleimen geschieht längsseitig.
Die Idee mit den Klötzen ist interessant.
Grüße
Paul

Hallo,

Dann kannst du statt kürzerer Klötze auch entsprechend lange Kanteln verwenden.
Beim Zwingen eine Schmiege auflegen, damit du den Winkel nicht verziehst.
Gruß Ingo
 

paul_pb

ww-nussbaum
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Gute Idee.

Am Anfang und am Ende der Bretter wird das sichr gut klappen. In der Mitte, werde ich mir noch zusätzlich was einfallen lassen müssen, da die Bretter für meine Zwingen zu breit sind. Für den Druck außen nehme ich da die vorgeschlagenen Kanteln und für den Druck innen,werde ich es vermutlich mit zwei Spanngurten versuchen.
 
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Daniboy

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Man kann auch mit einer einzelnen, außenliegenden Zwinge an den angeklemmten Klötzen arbeiten,
wenn die Zwingenachse mittig durch die Kontaktfläche geht.
(In der Abbildung sind die 3 stärker gezeichneten Linien von Klötzen und Brett-Kontaktfläche relevant)
Zwinge-Gehrung_dani1.jpg
 
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Lorenzo

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Ich würd nen langen Streifen Klebeband verwenden der die komplette Fuge auf der konvexen Seite abdeckt. Klebestreifen nach unten, Leim in die Fuge, zusammendrücken und dann nochmal paar Streifen Klebeband um das Teil mit geschlossener Leimfuge zu fixieren.
 
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julioiglesias

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Bin selber Laie und Anfänger: warum benötigt die Verleimfräsung zusätzlichliche Kraft, die Klebebandfixierung nicht???? Könnte man denn die Klebebandmethode nicht zusätzlich zur Verleimfräsung anbringen und sich so die Klötzchengeschichte sparen?
 

magmog

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Guuden,

Zwei Kanthölzer im lichten Abstand in der Breite des fertigen Vaus auf einer Platte fixieren.
Wenn die Zwingen genügend Ausladung haben mit Filzstückchen als Zulage
die Zwingen mit dem Heft nach unten auf die Spitze drücken lassen.
Sollte die Ausladungen nicht reichen, von beiden Längsseiten mit
über die Spitze gelegte Zulagen und je zwei Zwingen spannen.
 

magmog

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Bin selber Laie und Anfänger: warum benötigt die Verleimfräsung zusätzlichliche Kraft, die Klebebandfixierung nicht???? Könnte man denn die Klebebandmethode nicht zusätzlich zur Verleimfräsung anbringen und sich so die Klötzchengeschichte sparen?


Guuden,

belies Dich mal über die Methode.
Dabei werden die zu fügenden Teile flach mit der spitzen Seite nach oben dicht aneinander gelegt
und stramm mit Klebeband zusammengezogen.
Das Ganze wird umgedreht, in der V-Fuge an den Schnittflächen Leim angegebenen und die
Teile hochgeklappt bis der zu erzielende Winkel stimmt.
So werden die beiden Schenkel dann mit Klebeband fixiert.
Es entsteht eine stumpfe Verleimung, das scharnierartige Hochklappen kann mit einem Verleimprofil
nicht funzen.
 

anobium60

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Bei mir heißt die Klebebandverleimung auch "Industriezwinge", da schnell und effektiv. Passende Fugenflächen (gesägt reicht i.d.R.) fachgerecht verleimt, nicht mehr ohne Zerstörungsschäden zu trennen:emoji_slight_smile:.
Rainer
 

Lorenzo

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Und gerade weil hier Langholz miteinander verleimt wird würde ich (für den Fall dass die einzelnen Teile noch nicht ihr Endmas haben) die Fügekante glätten und stumpf verleimen.

Die konvexe Seite braucht praktisch kein weiteres Verputzen, da hier durch das Klebeband kein Leim austritt. Auch Versatz tritt da nicht auf wenn man sauber arbeitet, was nicht besonders schwierig ist. An der konkaven nimmt man nach ner halben Stunde die gummigen Leimwürste weg und fährt kurz mit Hobel oder Schleifpapier drüber.

Je nachdem wie breit die zu verleimenden Teile sind wird's bei 1,5m Länge schwierig überhaupt noch Klötzchen fest zu zwingen. Und letztendlich ist der Aufwand (Klötze herstellen und mit Zwingen positionieren) unnötig, die Leimfuge hält mehr als das Holz.
 

raziausdud

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warum benötigt die Verleimfräsung zusätzlichliche Kraft, die Klebebandfixierung nicht????
Auch bei der letzteren kommt Kraft zum Einsatz. Durch das Zusammenklappen, und zwar auf den richtigen (!) Winkel. Klappt man nicht weit genug zusammen, haben die Gehrungshälften nur an der Spitze Kontakt. Zur Innenseite gäbe es einen sich verbreiternden Spalt, da wäre dann keine Kraft/kein Druck beim Verleimen.

Das ist übrigens bewusst angewendet ein kleiner Trick, wenn man die Gehrung außen unbedingt dicht haben will. Also sägt man die Gehrungen einen halben Grad „spitzer“. Das hält trotzdem. Wer sich das anders zutraut und die entsprechend präzisen Maschinen hat, braucht den Trick freilich nicht … :emoji_wink:
Rainer
 

julioiglesias

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Wie das mit dem Klebeband funktioniert ist mir klar. Folgendes habe ich nicht verstanden: hier wurde geschrieben

Guuden,

die Verleimfräsungen gibt es schon, er will nur wissen wie er genügend Kraft aufbringen kann.
Guuden,

Dann ist nichts mehr mit der Klebebandmethode.
Die Klötzchenaufbauschulenmethode wäre dann angebracht.

Denn wenn die Klebebandmethode reicht um genügend Druck auf plane 15grad Fügeflächen zu bringen müsste man das auch prinzipiell auf, mit Verleimfräser vorbereitete, Flächen (bei gleichem Winkel) übertragen können um sich dann genauso Klötzchen und Zwingen zu sparen. Will heissen: in diesem Beispiel trotz Verleimfräsung Klebebandmethode statt Zwingen nutzen. Denkfehler?
 
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Frank73

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Ja, @magmog hat es oben schon geschrieben. Klebebandmethode, dafür wird von der Außenseite die Werkstücke eng aneinander getapt. Das ist wichtig damit da Zug entsteht und die Gehrung dicht wird, beim Zusammenklappen.
Und das ist der Unterschied, bei Gehrungsverleimfräsungen kann man das so nicht Zusammenklappen. Die muss man Zusammenschieben. Stell Dir einfach Lamellos vor in der Schnittstelle, Zusammenklappen funktioniert da nicht.
 

magmog

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Guuden,

Wie Frank schon schrieb, die Verleimprofile lassen das " Zuklappen" nicht zu.
Allerdings sind manche "selbsthemmend", klemmen beim Zusammenstecken
mit Leim in sich selber. So 100%-tig klappt das meistens nicht, aber mit wenig Aufwand
können solche Verleimungen funzen. U.U. reicht ein Fixieren mit Klebeband oder ein Andrücken
mit Gewichten. Häufig werden solche Ecken auch nicht sonderlich beansprucht,
so dass ein tausendprozentiger Fugenschluss nicht unbedingt notwendig ist.

Häufig ist zu bemerken, dass viele denken, eine gute Verleimung nur mit hohem Druck erreicht werden kann.
Im Gegensatz dazu nehme man zwei Holzstücke, streiche eine Fläche dünn mit Leim ein und lege das andere
Stück darauf. Leicht andrücken und nach ein bis zwei Stunden versuchen die Fuge aufzubrechen,
praktisch immer werden dabei Holzteilchen ausgerissenen. Was kann mehr erwartet werden?
 

IngoS

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Hallo,

ich habe schon allerhand Platten mit Verleimprofil versehen und verleimt.
Daher weiß ich, dass sich der Leim in den profilierten Fugen nicht einfach so beim zusammenlegen wegdrückt. Da muss man schon etwas Kraft aufbringen, wenn die Fugen gut dicht werden sollen.

Gruß Ingo
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Häufig ist zu bemerken, dass viele denken, eine gute Verleimung nur mit hohem Druck erreicht werden kann.
Im Gegensatz dazu nehme man zwei Holzstücke, streiche eine Fläche dünn mit Leim ein und lege das andere
Stück darauf. Leicht andrücken und nach ein bis zwei Stunden versuchen die Fuge aufzubrechen,
praktisch immer werden dabei Holzteilchen ausgerissenen. Was kann mehr erwartet werden?
Hallo Justus,
ok - deine Erfahrung glaube ich dir.

Aber kann mir dann bitte jemand erklären, warum die Leimhersteller einen Pressdruck von 0,2 - 0,5N/mm2 (0,2 bei Flächenverleimungen, 0,5 bei Montage- und Hartholzverleimungen) in den techn. Datenblättern fordern? Das sind im vorliegenden Fall bei 25mm x 1500mm Klebefuge zwischen 750kg und 1875 kg Pressdruck.

Und dazu als Alternative ein (elastisches) Plastik-Klebeband was sich immer ein paar Zehntel dehnt? Bei einem Bilderrahmen oder kleinen Teilen mit kleiner Klebefuge ok. Da kann man das Klebeband in seiner Längsrichtung mit Spannung aufbringen und die erzeugt auf der kleinen Fläche auch etwas Pressdruck. Aber bei einer 1,5m langen und flächenmäßig großen Klebefuge...
Hier wird ja sogar vorgeschlagen das Klebeband längs entlang der Fuge zu kleben. Da kann man dann aus meiner Sicht gar keine Vorspannung in Querrichtung des Klebebandes aufbauen.

Die Hauptfrage bleibt: warum geben die Leimhersteller den hohen Pressdruck an wenn er nicht erforderlich ist und auch ohne Pressung das Holz und nicht die Leimfuge aufbricht?
Ponal 7 Schritte
Ponal Technische Datenblätter

Ob man eine 1,5m lange Fuge mit einem längs geklebten Klebeband wirklich optisch dicht bekommt scheint für mich auch fraglich ...


Viele Grüße
Alois
 
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Gelöschtes Mitglied 109767

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Was genau an der Frage:
Die Hauptfrage bleibt: warum geben die Leimhersteller den hohen Pressdruck an wenn er nicht erforderlich ist und auch ohne Pressung das Holz und nicht die Leimfuge aufbricht?
hast du nicht verstanden?
Du kannst die Frage gerne qualifiziert beantworten - und dir den Rest sparen...
 

brubu

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Hallo zusammen
Ich verleime nur selten mit Klebband weil die Fugen, bzw. die Teile oft nicht ganz gerade sind. Damit meine ich nicht ungenaue Fugen sondern Werkstücke, Platten die nicht ganz plan sind. Mit Klebband bringt man die oft nicht ganz zusammen. Theoretisch ist der Pressdruck immer rechtwinklig zur Fuge aufzubringen, was Hilfseinrichtungen erfordert. Meist reichen ein paar angepasste Zulagen oder Klötze dazu.
Betreffend wenig Pressdruck und dadurch ev. nicht ganz dichte Fuge und Haltbarkeit wäre eine Stellungnahme eines Klebstoffherstellers wünschenswert.
Gruss brubu
 
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